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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 06.02.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-187302063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18730206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18730206
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1873
- Monat1873-02
- Tag1873-02-06
- Monat1873-02
- Jahr1873
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Großenhainer Erscheinen: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend mit Ausschluß der Feiertage. Abonnement: Vierteljährlich 10 Ngr. WerhMngs- und AnMUatt. AmtSvlatt des Königlichen Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Inseratenpreis: Für den Raum einer Spalt- zeile 1 Ngr. Inseratenannahme: Bis Tags vorher spätestens früh 10 Uhr. Redaction, Druck und Verlag von Herrmann Starke in Großenhain. Donnerstag, den 6. Februar R8S», Bekanntmachung. Der nach Wiederherstellung des Friedens zwischen dem Deutschen Reiche und Frank reich feiten des letztem Staates eingeführte, nachträglich auch von der Deutschen Reichs regierung angeordnete Paßzwang für die Angehörigen beider Länder beim Ueber schreiten der Grenze von Elsaß-Lothringen ist neuerdings außer Wirk samkeit gesetzt worden. Die Angehörigen beider Nationen werden daher zum Eintritt, Austritt und Aufenthalt in den beiderseitigen Ländern ohne Pässe zugelassen und haben sich nur über Namen und Nationalität auszuweisen. Dresden, den 28. Januar 1873. Ministerium des Innern. -v. Nostitz - Wallwitz. Gdt. Auf Grund erfolgter Anzeige ist heute auf Fol. 18 des hiesigen Handelsregisters das Erlöschen der Firma C. E. Rieck in Großenhain verlautbart worden. Großenhain, am 1. Februar 1873. Das Königliche GerichLsamt. Pechmann. S. Bekanntmachung. Die den 1. Februar 1873 fällig werdenden Grundsteuern auf den ersten Termin 1873 sind nach 3 Pfennigen von jeder Steuereinheit längstens bis zum LS. Februar 1873 an die Stadthauptcasse zu bezahlen. Großenhain, am 30. Januar 1873. Der Stadtrath. Kunze. Sonnabend, den 8. dieses Monats, Mittags 12 Uhr sollen zwei ausrangirte Dienstpferde gegen das Meistgebot öffentlich versteigert werden. Kauflustige wollen sich zur gedachten Zeit an dem „rothen Hause" allhier einfinden. Großenhain, am 5. Februar 1873. Commando des I. Reiter-Regiments Kronprinz. Bekanntmachung. Gesuche um Versetzung von Kindern aus der II. in die III. Schule sind bis Ende Februar bei mir anzubringen. Großenhain, am 5. Februar 1873. Schuldirector Mushacke^^ Bekanntmachung. Im Adam'schen Gasthofe zu Eisenberg sollen den 13. Februar 1873, von Vormittags 9 Uhr an, folgende im Moritzburger Forstreviere aufbereitete Hölzer, als: 258 Stück birkene Stämme,) von 12 — 33 Centim. Mitten- 41 - kieferne - j stärke u. 11—14 Mtr. Länge, 2 - eichene Klötzer, j 2 - rothbuchene Klötzer,/ 30 - birkene Klötzer, f von 9—55 Centim. oberer 1403 - erlene - ? Stärke, 2 - aspene - H 142 - kieferne - ) 87 Naumcubikmeter harte Scheite, 42 - weiche - 56 - harte Klöppel, 15 - weiche - 61 Wellenhundert hartes Reißig, 219 - weiches - 68 Naumcubikmeter weiche Aeste, einzeln und partienweise gegen sofort nach dem jedesmaligen Zuschläge zu leistende Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Wer die zu versteigernden Hölzer vorher besehen will, hat sich an den mitunter zeichneten Nevierverwalter zu Moritzburg zu wenden oder auch ohne Weiteres in. die genannten Waldorte zu begeben. Königl. Forstrentamt Moritzburg und Königl. Revierverwaltung daselbst, den 17. Januar 1873. Eras. Zimmer. in den Forst orten: Pfaffen berg (Abth. 16), > Klebsch (Abthei- I lung 18), Gries berg (Abth. 30) und Bildchen (Abth. 61), LagesnachnchLen. Sachsen. Ihre Majestät die Königin ist seit einigen Tagen an einem acuten Lungenkatarrh erkrankt. Nach den ausgegebenen Bulletins waren die Fiebererscheinungen am 2. und 3. Februar ziemlich beträchtlich. Das Allgemein befinden war befriedigend. Am 4. Februar ist nachstehendes Bulletin aufgelegt worden: „Eine wesentliche Veränderung im Befinden Ihrer Majestät der Königin ist nicht eingetreten. Die Nacht war durch Hustenanfälle mehrfach gestört. Das Fieber hat etwas abgenommen. Das Allgemeinbefinden ist zufriedenstellend. Vr. Fiedler." — Die erste Kammer beendete am 3. Februar die Berathung des Steuerreform- Entwurfs und nahm schließlich den ganzen Gesetzentwurf in der beschlossenen Maße bei namentlicher Abstimmung mit 30 gegen 9 Stimmen an. Am 4. Februar lag der ersten Kammer der anderweite Bericht ihrer außerordentlichen De putation für die Organisationsgesetze zur Berathung vor, welcher die Resultate des Vereinigungsverfahrens über das Behördenorganisationsgesetz, die revidirte Landgemeinde ordnung, das Gesetz über die Bildung von Bezirksvertre tungen und das Gesetz über das Verfahren in Verwaltungs strafsachen enthält. In fast allen Differenzpunkten ist eine Vereinigung erzielt worden. Nach vorausgegangener all gemeiner Debatte wurden die einzelnen Vereinigungsvorschläge durchgängig, zumeist mit Einstimmigkeit, angenommen. Nur in einem einzigen Punkte wurde keine Einigung erzielt, da man auf Anrathen der Deputation bei § 19 des Bezirks vertretungsgesetzes das von der zweiten Kammer beschlossene Vorschlagsrecht der Bezirksversammlung für die Besetzung der erledigten Amtshauptmannstelle einstimmig verwarf. Auch die Regierung hatte die hierbei gemachten Vereinigungsvorschläge für unannehmbar erklärt. — Die zweite Kammer hat sich in ihrer Sitzung am 3. Februar mit dem Berichte der Finanz deputation über das zweite Eisenbahndecret beschäftigt. Die Berathung des allgemeinen Antrags der Deputation, die Staatsregierung zur Anwendung der Expropriationsbefugniß bezüglich aller Linien, für welche die Kammer die Con- cessionirung bewilligt hatte, zu ermächtigen, wurde auf Vorschlag des Präsidenten ausgesetzt. — Ju Leisnig wurde am 3. Februar ein neues und schönes, in allen Theilen zweckentsprechendes und wohlgelungeneö Schulgebäude feier lich eingeweiht. — Am 25. Januar Abends hatte in einem Steinbruche bei Rochlitz der auf dem Nachhausewege be griffene 58jährige Steinmetz Junge das Unglück, den Weg zu verfehlen und eine circa 20 Nieter hohe steile Abhangs wand herabzustürzen, wobei er augenblicklich seinen Tod sand. Derselbe hinterläßt acht Kinder. — In der Waldung des Rittergutes Trautschen bei Pegau wurde am 29. Jan. ein beim Ausreden beschäftigter Arbeiter von einem fallenden Stamme erschlagen, ein anderer verletzt. — Aus Reichenbach wird berichtet, daß am 28. Jan. der 60 Jahre alte Weber Müller aus Mylau im Brunner Rittergutswalde erfroren aufgefunden wurde. — Am Sonntag früh haben auf dem Leipzig-Dresdner Bahnhofe in Dresden 36 Weichensteller und 18 Wagenrücker die Arbeit eingestellt, weil dieselben auf wiederholte Gesuche um Aufbesserung ihres Lohnes bis jetzt keine Antwort erhalten hatten. Deutsches Reich. Dem Reichstage soll ein Gesetz entwurf bezüglich des Ausbaues der Reichsfestungen vor gelegt werden. Die Kosten derselben in der Höhe von 68 Millionen würden aus den Kriegsentschädigungen zu decken sein. — Die „Spen. Ztg." vom 3. Februar enthält folgende Mittheilung: In dieser Woche beginnen in Berlin die Conferenzen der Commission der Justizminister Preußens, Bayerns, Würtembergs, Sachsens und Badens über den von dem geh. Oberjustizrath vr. Förster auf Grund der Minister - Conferenzen im December v. I. ausgearbeiteteu Entwurf eines Gerichtsorganisationsgesetzes. Dieser Entwurf unterscheidet sich von dem ersten Entwürfe, über welchen die Minister berathen hatten, wesentlich darin, daß er nicht, wie der letztere, ein vollständiges Organisationsgesetz ist, sondern nur diejenigen Materien einheitlich regelt, welche zur Durchführung der beiden Proceßordnungen nothwendig sind. Infolge dessen mußte ein ausführlicher Abschnitt über das richterliche Amt, der mit der Tendenz ausgearbeitet war, ein deutsches Richteramt mit gleicher Vorbildung, gleichen Rechten und Pflichten gesetzlich zu begründen, ganz weg fallen, und es wird bei der Lückenhaftigkeit des jetzigen Entwurfs künftig die Landesgesetzgebung noch in umfassender Weise in Anspruch genommen werden müssen. Ein fernerer ! Unterschied des umfassenden Entwurfs ist, daß er wieder oberste Gerichtshöfe für die Bundesstaaten hat aufnehmen müssen, und daß zwar das Reichsoberhandelsgericht den ! Namen eines Reichsgerichts erhalten hat, aber seine bis- j herige beschränkte Competenz mit Ausnahme der kleinen, durch Art. 75 der Neichsversassung gebotenen Erweiterung derselben behält. — Das Gesuch des Straßburger Gemeinde raths, den französischen Sprachunterricht in den Elementar schulen in einem erweiterten Umfange zuzulassen, ist vom Reichskanzler abschläglich beschieden worden. — Zu den bisherigen Forts des Festungsgürtels von Metz wird nun noch ein neues treten, und zwar bei Woippy, zwischen den Festen St. Julien und Plappeville. — Das Journal „LDpinion nationale", welches in Caracas erscheint, giebt interessante Details über die Ankunft des auf der Reise um die Welt begriffenen deutschen Geschwaders in Laguaira und über den Besuch, welchen der Befehlshaber des Geschwaders, Capitän Werner, umgeben von einer großen Anzahl seiner Offiziere (etwa 40 an der Zahl), der Stadt Caracas ab gestattet hat. Die Offiziere blieben daselbst 1'/2 Tage. In einer feierlichen Audienz sind sie vom Ministerresidenten des deutschen Reiches, Herrn v. Gülich, dem Präsidenten von Venezuela vorgestellt worden, der bei dieser Gelegenheit von allen seinen Beamten umgeben war. Zn Ehren des Ge schwaders und seines Befehlshabers gab Herr v. Gülich am ersten Tage ein großes Diner, zu welchem auch ein Theil des diplomatischen Corps eingeladen war. Am zweiten Tage fand bei dem Ministerresidenten ein glänzender Ball statt; die Minister von Venezuela, das ganze diplomatische Corps und die vornehme Gesellschaft von Caracas, etwa 300 an der Zahl, wohnten dem Feste bei. Die Presse von Venezuela spricht sich in der verbindlichsten und liebens würdigsten Weise über den Aufenthalt des Offiziercorps der deutschen Marine in Laguaira und Caracas aus. Der kaiser liche Adler läßt ein freundliches Andenken in Venezuela zurück. Preußen. Der Kronprinz und die Frau Kronprin zessin werden, soweit bis jetzt bestimmt, in den ersten Tagen des nächsten Monats von Wiesbaden nach Berlin zurückkehren. — Die Eisenbahncommission des Abgeordneten hauses empfiehlt einstimmig die Erbauung der Moselbahn Oberlahnstein-Trier bis zur Reichsgrenze bei Sierk für 20,750,000 Thlr., wobei infolge von Petitionen der Städte Wittlich, Bernkastel und Trarbach zugleich empfohlen wird, die Staatsregierung aufzufordern, Stichbahnen nach ge nannten Orten auszuführen. Zur Befriedigung der Eisen bahn-Ansprüche der Ostprovinzen wurde ein bezüglicher Antrag eingebracht. Schweiz. Am 2. März soll in Zürich oder in Olten ein allgemeiner Arbeitercongreß socialistisch - internationalen Charakters stattfinden. Frankreich. Bei Berathung des Berichts über die Lyoner Lieferungs - Contracte in der Nationalversammlung hielt der ehemalige Präfect von Lyon (unter Gambetta), Challemel-Lacour, zu seiner Vertheidigung eine fast die ganze Sitzung vom 30. Januar ausfüllende Rede gegen den Bericht, dem er große Ungenauigkeit und einen po litisch tendenziösen Charakter vorwarf. Gelegentlich suchte er auch die Vogesenarmee, Garibaldi und die Freicorps überhaupt zu Vertheidigen. Er behauptete, daß die Com mission der Administration von Lyon weder Unterschleife, noch Vergeudung nachweisen könne; daß sie vielmehr kein anderes Ziel verfolge, als die Lyoner Demokratie in Miß- credit zu bringen, ein Verfahren, das der Redner unter dem Beifall der Linken als gehässige Coteriepolitik lebhaft bedauerte. Als darauf der royalistische General Carayon- Latour in seiner Erwiderung u. A. erwähnte, daß er seiner Zeit eine Ordre des Vorredners vor Augen gehabt habe, ihn selbst und Andere seiner Partei augenblicklich zu füsi- liren, so entspann sich darüber ein heftiger Wortwechsel zwischen beiden Deputirten, worauf die Debatte vertagt wurde. Auch am 31. Januar konnte die Discussion nicht beendigt werden; erst am 1. Februar wurde nach abermals sehr erregter Debatte mit 559 gegen 42 Stimmen eine Tagesordnung angenommen, welche dahin geht, daß die Nationalversammlung, indem sie das revolutionäre Vor gehen, welches zu Lyon angesichts des Feindes die rothe Fahne erhoben, tadelt, den Bericht der Commission bezüg lich der Lieferungsverträge dem Finanz- und dem Justiz minister zur weiteren Veranlassung überweist. — Die Zahl der kürzlich in Paris verhafteten Mitglieder der Jnternatio-
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