Die nach Moritzburg befohlene königlich-polnische und kurfürst lich-sächsische Kapelle, italieni sche Sänger und die Knaben der Hofkantorei führten die Musik aus. Mit diesen Gottesdiensten wurde damit bereits der Grund gelegt zu der später berühmt ge wordenen Kirchenmusik an der Katholischen Hofkirche in Dres den. 7) Die Moritzburger Kapelle erhielt einen eigenen Geistlichen, der kein Jesuit war. P. Vota wohn te im Dresdner Schloß, gehörte zur Umgebung des Königs und begleitete diesen auf seinen Rei sen, vor allem nach Polen. 1706 verlor Friedrich August im Krieg gegen Karl XII. von Schweden (1682-1718) die polnische Krone. Um den Papst im Kampf gegen seine polnischen Krongegner, vor allem den Schwedenkönig, zu gewinnen, machte Friedrich August den Katholiken Zuge ständnisse und richtete in Dres den eine katholische Hof- und Pfarrkirche ein. Da ein Neubau die Dresdner in große Aufregung versetzt hätte, ließ Friedrich August das italienische Opernhaus, das 1664-1667 Oberlandbaumeister Wolf Caspar v. Klengel errichtet und 1690 Oberlandbaumeister Johann Georg Starcke (1640-1695) auf Geheiß Johann Georgs III. (1680-1691) umgebaut hatte, zur katholischen Hof- und Pfarr kirche umgestalten. Die italienischen Sänger hatte Friedrich August bereits 1696 entlassen, da sein Interesse mehr der französischen Komödie galt. In kurzer Zeit erfolgte die Umgestaltung des Opernhauses zur Kirche. Am Gründonnerstag (15. April) 1708 vollzog P. Vota die Weihe der zu Ehren der heiligen Dreifaltigkeit errichteten ersten Dresdner Hof- und Pfarrkirche in nachreformatorischer Zeit. 8 ’ Die liturgischen Feiern der Karwoche hielt ebenfalls P. Vota. Über die Ordnung der Gottesdienste, die Aufgaben der Geistlichen, der Musiker und Kir chenangestellten, erließ Friedrich August eine ausführliche Ordnung, die P. Vota zum Ver fasser hatte. 9 * P. Johann Baptist Salerni, Gemälde, Kriegsverlust