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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 01.05.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-187305014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18730501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18730501
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1873
- Monat1873-05
- Tag1873-05-01
- Monat1873-05
- Jahr1873
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Großenhanler UMHMnzs und AnMedlatt Redaction. Druck und Verlag von Herrmann Starke in Großenhain. L« 18SA Donnerstag, den Mai Äkoimemmt: Vierteljährlich 10 Ngr Onseratenmtnahme: Bis Tags vorher spätestens früh tO Uhr. Erscheinen: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend mit Ausschluß der Feiertage. Inseratenpreis: Für den Raum einer Spalt zeile 1 Ngr. Amtsblatt des Königlichen Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Nachm. I< >. 40. 11. 29. 11. —. 11. 50. ! II. Ü8. 12. 20. 12. 35. 1. —. 1. 35. Borm. Nachm. 0. 45. 7. 35. 6. 45. 8. —. 8. 10. 11. 45. Nachm. Nachm. 8. — 8. 40. 9. 25. 9. 40. 10. 5. 10. 15. ! 10. 15. 10. 20. 10. 45. ? Nachm. - l. "Nachm. 10. 25. 1< >. 40. Nachm. 10. 50. 11. 10. Erledigt haben sich die in Nr. 7 vom Jahre 1871 und in Nr. 131 vom Jahre 1872 , in diesem Blatte erlassenen Vorladungen des Dienstknechts Friedrich Wilhelm Thiele ans ! Gallschütz durch dessen Verhaftung. Großenhain, am 23. April 1873. < Das Königliche Gerichtsamt. Pechmann. Gldr. Bekanntmachung. > In hiesiger Stadt wurden gestohlen: I) in der Nacht vom 18. zum 19. dieses Monats nach Entsteigen mittelst einer Leiter in ein unverschlossenes Gewölbe -50 Pfund Schweinefleisch aus einem Pökelfaß und 18 Stück verschiedene Würste; 2) in der Nacht vom 22. zum 23. desselben Monats ans einem unverschlossenen Waschhause 6 leinene Betttücher II. XV. Nr. I — 6 roth gestickt, 2 weißbaumwollene Ueberzüge 17. XV. gothisch roth gestickt: 3) 2 roth und weiß carrirte baumwollene Ueberzüge mit 4) 4 dergl. Kissenüberzügen U. XV. 3 — 4 englisch blau gezeichnet; 5) 2 roth und weiß gestreifte leinene Ueberzüge mit 6) 4 dergl. Kissenüberzügen U. XV. 5—6 gothisch blan gestickt; 7) 12 leinene Frauenhemden U. XV. 1 —12 englisch roth gestickt; 8) 5 leinene Frauenhemden U. XV. 13, 15 — 18 englisch roth gezeichnet; 9) 1 leinenes Fraucnhemde U. XV. englisch roth gezeichnet; 10) 9 leinene Taschentücher U. XV. 1—3, 5 — 9, 12 gothisch roth gestickt; 11) 2 leinene Taschen tücher 6. XI. 6 und ö. X1. englisch weiß gestickt; 12) 4 leinene Taschentücher (ungezeichnet); 13) 2 leinene weiße Handtücher U. XV. 2 — 3 englisch roth gestickt: 14) 18 leinene graue dergl. U. XV. 1 —18 englisch roth gestickt; 15) 6 leinene graue kleinere dergl. 1—6 englisch roth gestickt; 16) 1 alte blauleinene Mannesschürze und 17) I weitz- gestreifter Köperrock. Behufs Eutdcckung der Diebe und Wiedererlangung des gestohlenen Gutes wird dies hiermit öffentlich bekannt gemacht. Großenhain, am 29. April 1873. Die Stadtpolizeibehörde. Kunze. Wtzschl. Bekanntmachung, die Schonung der Promenaden betreffend. Der Stadtrath hat wiederholt durch öffentliche Bekanntmachungen vor dem Betreten der Rasenplätze nnd aller mit Einfriedigungen versehenen Schonungen in den Promenaden, ingleicheu vor dem Abreißeu von Zweigen, Blättern und Blüthen in den gedachten städtischen Anlagen gewarnt, unter Hinweis darauf, daß die Nichtbeachtung dieser Warnung, wenn im einzelnen Falle nicht noch höhere Bestrafung nach dem Reichsstrafgesetzbuche, nament lich wegen vorgenommener Beschädigungen cinzutreten habe, Geldstrafe bis zu fünf Thalern, oder entsprechende Haft nach sich ziehen werde. Leider ist aber diese Warnung in der letzteren Zeit vielfach unbeachtet geblieben. Namentlich haben Kinder die frisch umgegrabenen Schonungen betreten und sich förmliche Wege durch letztere gebahnt. Man ersucht daher alle Eltern, ihre Kinder möglichst von diesem Ungebührniß abzuhalten, nnd sie daher nach dieser Richtung hin selbst zu beaufsichtigen oder beaufsichtigen zn lassen, wie man auch an die Herren Lehrer die Bitte richtet, den Schulkindern die Schonung unserer städtischen Anlagen dringend auzuempfehleu. Möge aber auch jeder Freund der letzteren zn deren Schntz zu seinem Antheil Mitwirken und daher bei wahrgenommenen Beschädigungen nicht gleichgiltig an den Thätern vorübergeheu, sondern dieselben verwarnen, bez. bei uns zur Anzeige bringen. Großenhain, am 19. April 1873. Der Stadtrath. Kunze. Tagesnachrichten. Großenhain. „Zu alleu guteu Dingen müssen drei sein", mag Fortuna denken, und hat daher von dem 50,000 Thaler-Gewinn noch zwei Achtel nach Großenhain und zwar an Leute kommen lassen, von denen man keines wegs sagen kann, daß dadurch Geld zu Geld käme. Viele Loosinhaber und spätere Nietenbesitzer denken aber jedenfalls, die goldene Fortuna möchte sich nicht nach dem oben an geführten Sprichwort richten und fortfahreu, unsere Stadt noch bei der jetzigen und den künftigen Ziehungen so zu bedenken, als es in den letzten Tagen der Fall war. Sachsen. Ihre kaiserl. und königl. Hoheiten der Kron prinz und die Kronprinzessin des deutschen Reichs und von Preußen trafen in Begleitung Ihres ältesten Sohnes, des Prinzen Friedrich Wilhelm, auf der Reise nach Wien am 27. April Mittags '/r^ Uhr mittelst Extrazugs von Berlin in Dresden ein. Auf dem Neustädter Bahnhofe wurden die hohen Herrschaften von Ihren königl. Hoheiten dem Kron prinzen und der Frau Kronprinzessin und dem Prinzen und der Frau Prinzessin Georg, sowie von dem kgl. preußischen Gesandten, Herrn v. Eichmann Epe., nebst Gemahlin be grüßt und setzten unter lebhaften Kundgebungen des auf dem Perron versammelten Publicnms, von nuferen prinzlichen Herrschaften auf der Verbindungsbahn bis zum Altstädter Bahnhofe, bez. bis Strehlen begleitet, ohne Aufenthalt die Reise nach Prag weiter fort. (Dr. I.) In der Thibetfabrik von Winckler L Sohn in Rochlitz ist die Arbeit eingestellt worden, weil die etwa 150 Arbeiter derselben Lohnerhöhung verlangen. Am 25. April Abends ist in Sörnewitz bei Meißen ein Gutsbesitzer vom Scheuueubalken auf die Teune gestürzt und hat dabei seinen Tod gesunden. In Dresden ist am 28. April ein sechsjähriges Mädchen von einer Droschke überfahren worden, wobei das Kind einen Oberschenkelbrnch erlitt. Der Führer der Droschke soll zu schnell nm die Ecke gefahren sein und dadurch den Unfall herbeigeführt haben. Am 22. April stürzte in Lauenstein ein Maurer beim Abputzen eines Hauses so von der Leiter, daß die erlittenen Beschädigungen seinen Tod herbeiführten. In der fiscalischen Waldung bei Altenberg wnrde am 21. April ein mit dem Umsägen eines Banmes beschäftigter Waldarbeiter dnrch einen fallenden morschen Ast derartig verletzt, daß er wenige Stunden darauf starb. Deutsches Reich. Der Reichstag hat am 28. April die Berathung des Gesetzentwurfs über die Rechtsverhältnisse der zum dienstlichen Gebrauch einer Reichsverwaltung be stimmten Gegenstände zu Ende geführt. Ein entsetzliches Eisenbahnunglück soll sich am 21. April auf der Strecke zwischen Diedenhofen und Luxemburg ereig net haben. Die Zahl der verstümmelten Passagiere soll 40 übersteigen. Preußen. Das Herrenhaus hat am 28. April die Vorberathung des Gesetzeutwurfs über die Vorbildung und Anstellung von Geistlichen beendigt; am 29. sollte die Be rathung der zweiten kirchlichen Vorlage beginnen. Aus Schlesien wird berichtet, daß am 25. April die Verhandlungen über die vor drei Monaten bei der Kuhna- mühle stattgehabte Grenzverletzung abgeschlossen worden sind. Nachdem die festgesetzte Entschädigungssumme von 3000 Thlr. für den durch einen Schrotschuß verletzten Grubenauffeher Pelka bereits früher gezahlt wurde, sand am genannten Tage die Uebernahme der auf Kosten der russischen Regie ¬ rung wiederhergestellten Brücke im Beisein der beiderseitigen Eommissare statt. Ferner hat die russische Negierung die Letheiligten Offiziere ihrer Stellen enthoben und zur Unter suchung gezogen; auch hat sich Erstere zur Berücksichtigung des Antrags, bei der Kuhnamühle einen offieiellen Grenz übergang herzustellen, geneigt gezeigt. In Frankfurt a. M. begann am 25. April bereits die Aburtheilung derjenigen Personen, welche bei dem jüngsten Biercrawall minder gravirt waren. Die erste Serie ent hielt 17 Individuen, darunter keines aus Frankfurt. Die Angeklagten haben der polizeilichen und militärischen Wei- snng, sich zu entferueu, theils nicht Folge geleistet, theils erregten sie durch Schreien ungebührlichen Lärm. Die Meisten wurden zu vier Wocheu, einige zn drei, zwei und einer Woche Gefäuguiß verurtheilt; drei wurden freigespro chen. Die Sitzungen finden nun jeden Nachmittag statt. Bayern. Der Prinz Leopold von Bayern und die Erzherzogin Gisela sind am Nachmittag des 28. April in München eiugetrosseu. Bei ihrer Ankunft und auf der Fahrt durch die festlich geschmückte» Straßen nach dem Nesidenfichlosfe wurden dieselben von einer zahlreich ver sammelten Volksmenge ans das Wärmste empfangen und mit lebhaften Hochrufen begrüßt. Oesterreich. Der Budgetausschuß der ReichsrathS- Delegatiou hat am 29. April das Budget für das Aus wärtige mit nur geringen Abstrichen genehmigt und die vom Referenten beantragte Resolution, in welcher die Be friedigung über die vom Ministerium befolgte Politik aus gedrückt wird, einstimmig angenommen. Ans eine Anfrage Rechbauer'S, weshalb die österreichische Negierung die Re publik Spanien noch nicht anerkannt habe, erklärte Graf Andrassy, man müsse mit der formellen Anerkennung warten, bis die von der spanischen Regierung einberufene Eonsli- tuante bezüglich der Regierungöform den Willen der Nation ausgesprochen haben werde. Eine weitere Anfrage bezüglich des Verhaltens Oesterreichs bei einer eventuellen Papstwahl und die Ausübung seines Vetorechtes betressend, beantwortete Graf Andrassy mit dem Hinweise auf die Inopportunität der Besprechung einer solchen Eventualität angesichts der Besorgnißlosigkeit des Zustandes des Papstes nnd mit der Erklärung, daß er dem Kaiser eine Verfichtung auf irgend welches Recht nie anrathen werde. Der Prinz von Wales und der Prinz Arthur vou Eug- laud sind am 28. April in Wien angekommen nnd wurden am Bahnhofe vom Kaiser, den Erzherzögen, dem Kron prinzen von Dänemark, dem britischen Botschafter :c. em pfangen. Eine Ehrencompagnie mit einem Musikcorps stimmte die britische Volkshymne an. Eine zahlreiche Volks menge hatte sich eingefunden. Die internationale Wiener Kunstausstellung, welche mit der Weltausstellung in Verbindung steht, wird am 1. Juni eröffnet. In Wien sinken seit 28. April sämmtliche Besitzer von Fiakern und einspännigen Stadtfnhrwerken, weil die Be hörden auf die von ihnen verlangte Aenderung des Fahr- tarifs nicht eingehen wollten. Eine vom Statthalter er lassene Bekanntmachung fordert den Magistrat auf, den Inhabern von Fiaker- und Einspännerconcessionen zu er öffnen, daß sie im Falle der Fortsetzung des Strikes mit Geld- und Gcfängnißstrafen belegt nnd ihrer Standplätze und Eoncessionen verlustig erklärt werden würden. Frankreich. Die "Nachwahlen zur Nationalversamm lung haben am 27. April stattgefundeu. Das definitive Wahlresnltat in Paris ergiebt, daß Barodet, der radikale > Maire von Lyon, mit 180,146 Stimmen über den Mi- ! nister des Auswärtigen, Grafen Romusat, siegte, welcher 135,407 Wähler für sich hatte, während der Bonapartistische ; Eaudidat, Oberst Stoffel, 27,088 Stimmen erhielt. So weit bis jetzt bekannt, sind die Wahlen überall ruhig ver laufen. Das „Siöcle" vom 28. April bespricht bereits das ! Wahlergebniß und sagt: Paris habe seinen Willen unzwei- j deutig ausgesprochen; es sei zu hoffeu, daß die Provinzen i das Pariser Verdict bestätigen und Thiers auf die Stimme deö Landes höre. Die Journale der monarchischen Parteien betrachten die Wahl als das Resultat der Politik des Präsidenten Thiers, ! welcher sich der Linken zugeneigt habe, anstatt in den con- ! servativen Parteien seine Stütze zu suchen, während die I republikanischen Blätter die Erklärung für den Triumph der i Radicalen in den von der Nationalversammlung begangenen ! Fehlern finden. Der „Franyais" erklärt, die Barodet'sche Wahl sei eine furchtbare Mahuuug für die conservativen ! Parteien, uud spricht die Hoffnung aus, die Regierung werde ! jetzt die Nothwendigkeit einsehen, ihren Stützpunkt in der ! Vereinigung aller conservativen Parteien zu suchen. Die § „Presse" gualificirt den Wahltag als einen neuen 18. März, j Ein von Gambetta redigirter Manifestartikel der „Re- ' publik franoaise" constatirt bei Gelegenheit der jüngsten j Wahlresultate die Einigung und die Disciplin, welche in der republikanischen Demokratie herrschen, und erklärt, daß die Republikaner der Regierung Thiers' mehr als jemals Achtung, Gehorsam und Unterstützung schuldig sind, daß jedoch die Regierung anerkennen müsse, daß die Demokraten die wahre Majorität im Lande bilden und daß sie daher i Frankreich nach republikanischen Grundsätzen regieren müsse. I Eine bei Gambetta srattgehabte Versammlung beschloß, mit , allen Kräften Thiers gegen die Angriffe der monarchischen Eoalition zu unterstützen. Rußland, «se. Majestät der Deutsche Kaiser wurde ! bei seiuer Aukuust in St. Petersburg, die am 27. April Nachmittags 1 Uhr 50 Miuuteu erfolgte, von einer zahl losen Volksmenge auf das Enthusiastischste begrüßt, deren unaufhörliche Kundgebungen ihn bis zum Winterpalais be gleiteten, vor welchem eine Ehrenwache des Preobraschenski- schen Regiments aufgestellt war. Nach Entgegennahme des Rapportes aller Regimenter, deren Ehef der Kaiser ist, wurde derselbe vom Zaren und dessen ganzer Familie in die für ihn bestimmten Wohngemächer geleitet, wo ihm Kaiser Alexander sein eigenes Portrait, einen, mit dem Georgenkreuze, dem eisernen Kreuze und dem Orden pour Io mmito geschmückten Ehrendegeu mit der Inschrift „8n loyio^t'" (für Tapferkeit), sowie Basen und ein Schreib zeug vou Lapis-Lazuli als Geschenk überreichte. Kaiser Wilhelm empfing diese Geschenke mit Ueberraschung und Rührung. Der Großfürst "Nikolaus brachte daun die Fah nen des Regiments Kaluga, dessen Ehef der Kaiser ist, zu demselben. Abends besuchten beide Kaiser das Theater. Ueber die Zusammensetzung deö orenburgischen Eorps I der Khiwa-Expedition enthält der rnssiscbe „Invalide" fol gende nähere Angaben: Das Detachement besteht aus neun Eompagnien vom 1. und 2. orenburger Linien - Bataillon, einem Sappeurcommando, 600 orenburgischen und 300 ura lischen Kosaken und führt 6 Geschütze der reitenden Artillerie, ferner 6 Raketenapparate, 4 zwanzigpfündige Mörser und 2 gezogene Geschütze mit sich, welche letztere bei der Anlage j befestigter Forts in der Nahe des Urgumurunakap und am ' Aibugir Golf verwendet werden sollen. Der Transport der
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