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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 10.07.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-187307103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18730710
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18730710
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1873
- Monat1873-07
- Tag1873-07-10
- Monat1873-07
- Jahr1873
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Großenhainer Rcdaction, Druck und Verlag von Herrmann Starke in Großenhain. M S8 Donnerstag, den 1V. Juli Monuemeul: Vierteljährlich 1tt Ngr. Iuseralenanuahme: Bis Tags vorher spätestens früh 10 Uhr. Inseratenpreis: Für den Raum einer Spalt« zelle t Ngr. Amtsblatt des Königlichen Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Untech alümgs- und An^chMM Bekanntmachung, die neue Marktordnung in Großenhain betreffend. Wie der auf die Abhaltung von Jahrmärkten bezügliche Theil der für die hiesige Stadt neu entworfenen Marktordnung bereits am 16., 17. und 18. Juni u. e. in Geltung gebracht worden ist, soll nnnmehr die gedachte Marktordnung ihrem ganzen Umfange "SH mit dem 1. August dss. Zs. in Kraft treten. Wir machen hierauf alle Fieranten der Wochen-, Jahr- und Viehmärkte ausdrücklich mit dem Bemerken aufmerksam, daß sie sich zu Vermeidung von Bestrafungen mit den einschlagenden Bestimmungen der Marktordnung genau vertraut zu machen haben, wobei wir insbesondere noch darauf Hinweisen, daß vom 1. August ab alles an den Markttagen zur Stadt kommende Getraide, Obst, Butter und andere Lebensmittel, soweit diese Gegenstände nicht ausdrücklich durch Schlußzettel oder andere schriftliche Beweismittel er weislich von hiesigen Einwohnern bestellt wurden, für den Markt zum unbeschränkten öffentlichen Verkauf bestimmt sind, alle Gegenstände aber, welche zum Verkauf auf die Märkte gebracht werden, an keinen anderen, als an den anzuweisenden Plätzen verkauft werden dürfen, und daß das Seithalten und das Kaufen vor der Stadt und in Straßentheilen, welche für den Marktverkehr nicht beftimwt find, ver boten und mit Geldstrafe bis zu 10 Thlr., uach Befinden entsprechender Haftftrafe bedroht ist. Großenhain, am 8. Juli 1873. Der Rath daselbst. Franke, stellv. Vors. Wtzschl. Die Bekanntmachung. Pachtgelder, Schank-Canons und die Röhrwasserzinsen aufs erste Halbfahr 1873 sind bis längstens den 22. Juli 1873 an Stadthauptcassenexpeditionöstelle zu bezahlen. Großenhain, am 21. Juni 1873. Der Stadtrath. Franke, stellv. Vors. Verpachtung. Die Kellerräume im ersten Bürgerschulgebäude sollen den 12. dss. Mts. an den Meistbietenden verpachtet werden, weshalb Pachtlustige eingeladen werden, sich obgedachten Tages Nachmittags 4 Uhr im Hofe der ersten Bürgerschule einzufinden. Großenhain, am 4. Juli 1873. Der Rath daselbst. Franke, stellv. Vors. Bekanntmachung. Alles Baden Erwachsener und Kinder in der Röder an der Siechenbrücke und unter- I halb derselben nach dem Eisenbahndamme zu, wie überhaupt an allen anderen als den hierzu bestimmten Stellen innerhalb Stadtflur, wird hierdurch unter Androhuug einer Geldstrafe bis zu 5 Thlr., nach Befinden auch Haftstrafe, mit dem Bemerken untersagt, daß die Polizeimannschaft angewiesen ist, jeden EontraventionSfall hiergegen unnachsichtlich zur Anzeige zn bringen. Großenhain, am 7. Juli 1873. Die Stadtpolizeibehörde. In Stellvertretung des Bürgermeisters: Adv. Kretzschmar I. Wtzschl. Bekanntmachung. Pom Neichsgesitzblatt ist das 17. und 18. Stück erschienen. Dieselben enthalten: Ar. 039. Gesetz, betreffend die Verlängerung der Wirksamkeit -es Gesetzes über die ! Ansgabe von Banknoten, vom 27. März 1870 (Bundes-Gesetzblatt S. 51). Vom 30. Juni ! 1873. Ar. 94o. Gesetz, betreffend die Einführung der Verfassung des Deutschen Reichs in Elsaß-Lothringen. Pom 25. Juni 1873. Ar. 941. Gesetz, betreffend die Errichtung eines Reiche - Eisenbahn - Amtes. Vom 27. Juni 1873. Ar. 942. Gesetz, betreffend die Bewilligung von Wohnungsgeldzuscküssen an die Offiziere und Aerzte -es Reichsbeereo und der kaiserlichen Marine, sowie an die Reichsbeamten. Vom ! 30. Juni 1873. Ar. 943. Verordnung, betreffend die Klasfification der Reichsbeamten nach Maßgabe ! des Tarifs zu dem Gesetze vom 30. Juni 1873 über die Bewilligung von Wohunngsgel-- zufämffen x. Vom 30. Juni 1873. Ein Exemplar liegt zu Jedermanns Einsicht im Anmeldezimmer, Kloster, l. Etage, bereit. Großenhain, am 8. Juli 1873. Der Rath daselbst. Tagesnachrichten. Großenhain. Bon den Zopfabschneidern, die in letzterer Zeit die ganze Stadt in Aufregung brachten nnd Eltern nnd Kindern Furcht einflößten, hat man zwei erwischt und zwar sind es, was kaum für möglich gehalten wurde, die betreffenden Kinder selbst gewesen. Dasjenige Mädchen, welches behauptete, ihr seien in der Nähe des hohen Steges die Zöpfe abgeschnitten worden, kam dieser Tage in Ver dacht, zwei Silbergulden gestohlen zu haben. Die jugend liche Verbrecherin gestand auch den Diebstahl bald ein und gab an, den einen Gulden vernascht, den andern Gulden versteckt zu haben. Die Nachsuchnngen nach letzterem Gulden fielen mit dem Wohnungswechsel der Eltern, daher mit der Zusammenräumung und Einpackung aller Sachen zusammen; bei dieser Gelegenheit fand man denn auch den abgeschnittenen Zopf, sorgfältig gekämmt und in Papier eingewickelt, unter dem Dache stecken. Unter diesen Um ständen hat das saubere Früchtchen der Polizei eingestanden, die Zöpfe selbst abgeschnitten und das Gerücht der Be raubung verbreitet zu haben. Die Haare sollten später versilbert werden. Nach Lösung dieser Angelegenheit hat die Polizei sofort das dritte Mädchen, welches angab, ihr sei Abends gegen 10 Uhr in der Braugasse ein Zopf ab geschnitten worden, vorgenommen, und wie früher auch jetzt ihrer Vorgängerin folgend, hat nun dieses Mädchen die eigene Vollführung der That eingestanden, angebend, nach der Abschneidung des ersten Zopfes sei ihr die Sache leid geworden und sie habe nachher die Haare in der Sommer maschine verbrannt. Eine angemessene Züchtigung wäre jedenfalls das Beste für diese Pflanzen, denn Aufregung haben ihre Thaten genug hervorgebracht. — Seit einigen Tagen werden von einem Arbeiter bei der RathhauSrnine Grundgrabungen vorgenommen; wie es scheint, beginnt der Nathhausneubau. Sachsen. Um irrigen Gerüchten zu begegnen und ängstliche Gemüther zu beruhigen, wird über den Gesund heitszustand der Stadt Dresden vom dasigen „Anz." aus sicherer Quelle Folgendes mitgetheilt: Bis mit dem heutigen Tage (8. Juli) waren bei der städtischen Medieinalbehörde fünf angebliche Eholerafälle und zwar zwei an Frauen und drei an Männern zur Anzeige gelangt; von diesen fünf Er krankungen haben drei einen tödtlichen Verlauf genommen, während in den anderen Fällen die betreffenden Personen sich noch in ärztlicher Behandlung befinden. Von den vor stehenden Erkrankungen haben sich übrigens einige nur als Brechruhrfälle herausgestellt, während diejenigen, welche einen tödtlichen Verlauf genommen, lediglich solche Personen betroffen haben, die bis kurz vor ihrem Tode, bez. ihrer Erkrankung in Ortschaften der Umgebung Dresdens, nament ¬ lich in Wölfnitz nnd Neulöbtau sich aufgehalten haben. Seit dem 4. Juli sind zwar noch einige anderwcite Anzeigen über vorgekommen sein sollende Cholera-Erkrankungen an die städtische Medieinalbehörde gelangt; es haben sich jedoch dieselben in keinem Falle bestätigt, die desfallsigen Erör terungen vielmehr nur so viel ergeben, daß einzelne Arbeiter infolge augenblicklichen Unwohlseins ihre Arbeit verlassen, jedoch nach kurzer Zeit dieselbe wieder begonnen und fort gesetzt haben. In Nossen haben die städtischen Eollegien einstimmig beschlossen, dem k. Ministerium des Innern zn erklären, daß sich die Stadt Nossen unter die revidirte Städteordnnng stellen will. Beim unvorsichtigen Spielen mit einem geladenen Pistol hat am 6. Juli in der Grünaue bei Meißen ein Schulknabe dem anderen in den Kopf geschossen, so daß dessen augen blicklicher Tod erfolgt ist. Auf der Glacisstraße zu Dresden wurde am 7. Juli eiue 80 Jahre alte Frau von einer Droschke überfahren und sofort getodtet; der Führer der Droschke ist verhaftet. In der Nachi vom 5. zum 6. Juli ist in Vogelgesang bei Pirna ein Bahnwärter von dem vorübergehenden Zuge überfahren worden, wobei er lebensgefährliche Eontnsionen am Kopfe erhielt, die am folgenden Tage seinen Tod her beiführten. In Zittan wurde am 7. Juli eiu sechsjähriger Schultuabe durch eineu Transportwagen überfahren und alsbald getödtet. Am 5. Juli Mittags ist in der städtischen Tuchwalke zu Bautzen ein 19 jähriger Fabrikarbeiter durch deu Dachstuhl über dem Wasserbett durchgebrocheu und zwischen das darunter befindliche Wasserrad gestürzt, wobei er so unglücklich ge fallen, daß jedenfalls sein Tod sogleich erfolgt ist. Derselbe i war auf das Dach geklettert, um ein Paar znm Trocknen von ihm dahingelegte Stiefel hereinzuholen. Preußen. Von unterrichteter Seite wird bestätigt, , daß der evangelische Oberkirchcurath das Erkenntnis) des Consistoriums der Provinz Brandenburg bezüglich der Amts- , entsetznng des Predigers Or. Sydow in Berlin cassirt hat. Die deutsche Polarschissfahrtsgesellschaft in Hamburg hat ein Telegramm aus Tromsöe (in Norwegen) vom 6. Juli - erhalten, wonach 18 Norweger, welche auf Spitzbergen § überwintert haben, durch den obiger Gesellschaft gehörigen und vom Eapitän Mack geführten Schooner „Tromsöe" , als Leichen aufgefunden und vom Eapitän Mack beerdigt worden sind. Bayern. Eine eigenthümliche Affaire beginnt in der Presse eiue Rolle zn spielen. Der Donau - Kriegsdampfer - (Monitor) „ Leitha" mit zwei Geschützen und 38 Mann Besatzung hat, auf einer Uebuugöfahrt begriffen, dieselbe bis auf bayrisches Gebiet nach Passau ausgedehnt und war dort am 30. Juni Abends vor Anker gegangen. Auf Ver anlassung der dortigen bayrischen Commaudantur war die Weiterfahrt bis zum Eingänge der von München erbetenen ! Entscheidung inhibirt worden. Jetzt wird darüber vom 4. Juli j aus Passau gemeldet: „Gestern Abend langte aus München an den hiesigen Stadtcommaudanten die Weisung ein, daß der österreichische Monitor in ci»" in Passau zu ver- ! bleiben habe, und daß, wenn derselbe schon stromaufwärts gegangen sei, ihm telegraphisch die Weiterreise untersagt werde." Gleichzeitig wird der „Augsburger Allgem. Zeitung" dazu offieiös aus München, 5. Juli, berichtet, daß die bis in den bayrischen Theil der Donau ausgedehnte Fahrt des Monitors „Leitha", durch dessen Ankunft in Passau man vor einigen Tagen nicht wenig überrascht wurde, bereits Veranlassung zu diplomatischen Erörterungen gegeben habe. Der Vorfall bedürfe übrigens einer richtigeren Darstellung, ; als sie in Wiener Blättern bis jetzt gegeben wurde. Die > „Passauer Ztg." beschreibt das Schiff als einen Schrauben- ! dampfer, ungefähr 120 Fuß lang und 25 Fuß breit, dessen j Verdeck kaum einige Fuß aus dem Wasserspiegel hervor- ! ragt. Verdeck und Wände sind von massivem Eisen und § können den Kanonenkugeln vollkommen Widerstand leisten. ! Mitten auf dem Verdeck erhebt sich ein runder, ungefähr ! 8 Fuß hoher Thurm, mit eiuem Observationsthürmchen für Eapitän und Steuermann, ebenfalls von massivem ! Eisen, in welchem sich zwei 24pfündige Kanonen befinden und der gedreht werden kann, so daß man nach jeder Richtung : hin schießen kann. Die Abfahrt in Linz fand Tags zuvor Vormittags 8 Uhr statt. Aus Baden wird berichtet, daß die Zahl der frommen Pilger nach Walldürn noch nie so stark war, als in diesem i Jahre; zum Mindesten 50,000 Menschen haben sich an der ' Wallfahrt betheiligt, deren Glanzpunkt die Anwesenheit des ! Bischofs von Mainz während vier Tagen bildete. Schweiz. Ueber den Inhalt des von der deutschen ! Regierung dem Bundesrath vorgelegten Entwurfs eines ! Postvereinsvertrags, welcher den Berathungen des zu diesem j Zweck in Bern zusammentretenden nordamerikanisch - euro päischen Staatenoongresses als Grundlage dienen soll, ver nimmt man, daß derselbe für die frankirten einfachen Briefe eine Tape von nicht über 3 Groschen und für den unfran- kirten einfachen Brief das Doppelte, also 6 Groschen, vorschlägt. . Die Taxe für Drucksachen, Zeitungen oder ' Waarenmuster soll nicht unter Groschen betragen. Die Briefe können recommandirt werden, und für einen Brief, der recommandirt ist und verloren geht, sollen 14 Thaler Ersatz geleistet werden. Am 7. Juli wurde in Bern der Nationalrath mit einer Ansprache des Vicepräsidenten vr. Wirth-Sand eröffnet, ! in welcher derselbe die Hoffnung aussprach, daß die Be-
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