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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 16.08.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-187308166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18730816
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18730816
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1873
- Monat1873-08
- Tag1873-08-16
- Monat1873-08
- Jahr1873
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Erscheinen: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend mit Ausschluß der Feiertage. Monnemenl: Vierteljährlich lO Ngr. GrvHenhainer Merh Mnzs- M AMzMM. Amtsblatt des Königlichen Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Inseratenpreis: Für den Raum einer Spalt zeile 1 Ngr. Inseralenannahme: Bis Tags vorher spätestens früh 10 Uhr. Redaktion, Druck und Verlag von Herrmann Starke in Großenhain. Sonnabend, den 16. August I8S» Am heutigen Tage ist auf Grund erfolgter Anzeige in dem hiesigen Handelsregister j das Erlöschen der Firma E. P. Fritsch in Großenhain auf Fol. 89 verlautbart, dagegen > die neuerrichtete Firma E. P. Fritsch Nachfolger in Großenhain, sowie Herr Richard Julius Schumaun daselbst als deren Inhaber und Herr Gustav Ernst Bettermann daselbst als Procurist derselben auf Fol. 164 eingetragen worden. Großenhain, am 14. August 1873. Das Königliche Gerichtsamt. Pechmann. Submission. Die bei der unterzeichneten Magazin - Verwaltung vorkommenden Fuhren von jetzt ab bis zu Ende des Jahres 1874 sollen auf dem Wege der Submission vergeben werden. Die näheren Bedingungen liegen im Büreau der Verwaltung, Johannis-Allee 495, zur Kenntnißnahme aus und sind Offerten bis zum 20. August u. e. Vormittags 10 Uhr versiegelt und mit der Aufschrift „Offerte auf Magazin-Fuhren betr." eben daselbst abzugeben. Großenhain, am 12. August 1873. Königliches Reserve-Magazin. I. V.: Wittig. Freiwillige Subhastation. Erbtheilungshalber soll Seiten des unterzeichneten Gerichtsamtes Sonnabend, den 30. August 1873, Vormittags 10 Uhr in dem Trentzschen Gasthofe zu Mittelebersbach das zu dem Nachlaß Johann Gottlieb Beyer's in Oberebersbach gehörige Dreiviertelhufengut, Brand-Cat. Nr. 119 für Oberebersbach, Fol. 113 des Grund- und Hhpothekenbuchs für genannten Ort, enthaltend 42 Hect. 87 Ar 74 O>M. (76 Acker 153 OR.), worunter auch schlagbares Holz, mit 668,67 Steuereiuheiteu belegt, zur Dismembration geeignet, sammt Vieh, Schiff und Geschirr und der bereits eingebrachten und noch anstehenden Erndte, wie Alles steht und liegt, was Alles ohne Berücksichtigung der Oblasten local gerichtlich auf 17,750 Thlr. —- —- gewürdert worden ist, freiwilligerweise an den Meist bietenden unter den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Erstehungslustige werden deshalb geladen, in diesem Termine gedachten Orts sich einzufinden, über ihre Zahlungsfähigkeit sich auszuweisen und sodann des Weiteren ge wärtig zu sein. Radeburg, den 11. August 1873. Das Königliche Gerichtsamt. Betzing. Die rothe und schwarze Internationale. Das Streben verwandter Volksstämme, sich zu großen nationalen Staateugebilden zusammenzufügen, giebt unserer j Zeit seit einem Vierteljahrhundert ihr charakteristisches § Gepräge. Diese Bestrebungen schufen das einheitliche Italien § und bannten Deutschlands politische Zerrissenheit. Die pan- § slavistischen und panfkändinavistischen Ideen, so verzerrt j und unklar sie für den Augenblick sich noch darstellen, wurzeln in demselben Boden des Nationalitätenprincips. Aber neben den Einheitsbemühungen der europäischen Völker laufen unverkennbar Bestrebungen entgegengesetzter Arther, die darauf hinausgehen, der centralistischen Bewegung ein Ende zu machen und das durch innere und äußere Kämpfe mühsam Gewonnene zu zerstören. Die Vertheidiger dieser „subversiven Tendenzen" sondern sich äußerlich in zwei Gruppen, die zwar vor der Welt erklären, mit einander nichts gemein zu haben, die aber dennoch ihrem innersten Wesen nach eng verwandt sind und bei passender Gelegenheit auch gern Hand in Hand gehen. Die eine Gruppe ist die der rothen Internationale, die wenigstens den Vorzug hat, sich selbst mit dem rechten Namen zu bezeichnen; die andere Gruppe wird von den schwarzen Ultramontanen gebildet, die ihre wahren Bestrebungen zu verstecken und unter schönklingenden Namen zu verbergen wissen. Beide — die rothe wie die schwarze Internationale — stimmen in ihren Grundprincipien überein; beide sind gleich vaterlandslos, gleich herrschsüchtig, gleich fanatisch und intolerant. Mag diese Vaterlandslosigkeit von den Socialisten und Ultramontanen auch noch so bestritten werden, sie ist doch vorhanden. Wie sollte es auch anders sein, wenn die erste Pflicht nicht mehr im Gehorsam gegen die Gesetze des Staates, sondern in der willenlosen Unterordnung unter die Parteizwecke gesucht wird? Wir erinnern uns sehr wohl, wie eins der Häupter der rothen Internationale Protest im Reichstage erhob, daß die altdeutschen Lande Elsaß Lothringen dem deutschen Reiche wiedergegeben werden sollten, während ein Führer des schwarzen Eentrnms im letzten preußischen Landtage die unmittelbare Veranlassung zum deutsch-fran zösischen Krieg leugnete und der damaligen Begeisterung des deutschen Volkes ein Armuthszeugniß ansstellte. Das warme Nationalgefühl fehlt eben den Schwarzen wie den Rothen, beide sind Kosmopoliten im schlimmsten Sinne, Bürger der ganzen Welt, die sie unterwerfen wollen, um sie zu beherrschen. Denn auf Erlangung der Universal herrschaft sind die Bestrebungen Beider gerichtet und daher begünstigen sie alle kleinen Unzufriedenheiten unter ihren Gegnern nach dem bekannten Grundsätze: „Theile und herrsche!" Sehen wir nicht, daß die Particularisten Deutsch lands die ergebensten Freunde der Elericalen sind, während die Socialisten dem französisch gesinnten oberelsässischen Wahl bezirke ihre Leute als Candidaten für den Reichstag empfehlen ? Ebenso stellt sich die Aehnlichkeit der rothen und schwarzen Internationale heraus, wenn man sich vergegenwärtigt, wie Beide mit besonderer Vorliebe auf die ungebildeteren Elemente des Volkes wirken ; die Rothen vorzugsweise auf die Arbeiter bevölkerung der Städte, die Schwarzen mehr ans das Landvolk. Hier wie dort sind es hohle Phrasen, mit denen man die Unerfahrenen zu ködern sucht. Ob die Rothen von der Rednerbühne ans die Schlagwörter von „Freiheit und Gleichheit rc." unter die Massen schleudern, oder ob die Schwarzen von der Kanzel herab die „bedrohte Gewissens freiheit" im salbungsvollen Tone bejammern, bleibt im Grunde gleich. Der Zweck, Unzufriedenheit zu erregen, ist derselbe und diesen Zweck verfolgen die Anhänger beider Richtungen mit derselben Intoleranz, mit demselben Fana tismus. Mögen die Socialisten nur nicht so verächtlich auf den unfehlbaren Papst Hinweisen; auch sie geben jedem führung der obligatorischen Civilehe als nothwendig an- Beider Einfluß wurzelt auf demselben Grunde, auf Un wissenheit und Beschränktheit der Anschauungen, und daher ist auch das einzige fruchtbare Mittel zu ihrer Bekämpfung ein und dasselbe: wahrhafte Aufklärung und Bildung des Volkes bis in die untersten Schichten hinab! Wenn erst das Volk mit eigenen Augen die Thatsachen erkennen und das Wahre vom Falschen unterscheiden lernt, dann wird es sich verächtlich von den Phrasenmachern abwenden, die ihm cinreden wollen, daß das wahre Glück des Menschen sich auf anderem Boden entwickeln könne, als auf dem der Liebe zum Vaterland und der Achtung vor dem Gesetz. Andersdenkenden, der nicht blind an den unfehlbaren Lassalle glaubt, dem allgemeinen Spott und Hohn preis. Wenn die Schwarzen die Zeiten zurückwünschen, wo der Ungläubige mit Tortur und Scheiterhaufen verfolgt wurde, so stellen sich die Thaten der Pariser Commune und die Gräuel, welche heute die Insurgenten Südspaniens verüben, den Schandthaten der Inquisition würdig zur Seite. Wie gesagt, beide Parteien stimmen in ihrem gesellschafts feindlichen Treiben, in den Mitteln, womit sie ihre Ziele musterhaften Disciplin gestellt wenden. Diese Ausgabe ist von den Truppen in einer Weise erfüllt worden, die Mir zu Meiner lebhaften Freude Veranlassung giebt, den jext aus dem Bereiche der Oecupations- armce «brückenden Truppen Meine vollste Anerkennung auszusprechen. Ich beauftrage Sie, dies den Generälen, Offizieren, Beamten und Mannschaften der betreffenden Truppen bekannt zu machen und ins besondere auch den Kommandeuren der «brückenden Divisionen Meine Befriedigung über ihre Commandoführung in oft schwieriger Lage, und meinen Dank für die musterhafte Ordnung in ihren Truppen zu erkennen zu geben. Coblenz, den 27. Juli 1873. gez. Wilhelm." Aus Straßburg vom 12. August wird gemeldet, daß Lagesnachrichten. Großenhain. Nicht allein der Militärverein, auch die Bewohner hiesiger Stadt treffen Veranstaltungen, um den zahlreichen Fremden, die nächsten Sonntag hier an kommen werden, einen freundlichen Empfang zu bieten. Viele Häuser wird man beflaggt oder mit Kränzen und Blnmen geziert sehen, da es gilt, sowohl alten Veteranen, als auch jüngeren Kriegern, Helden von St. Privat, Beau mont, Sedan, Paris rc., eine Aufmerksamkeit zu erweisen; auch wird die Gastfreundschaft, welche bei gleichen Gelegen heiten immer geübt wurde, sich auch an diesem Tage gewiß wiederholen. Den alten Veteranen und Kriegern aber möge bei flatternden Fahnen das Herz schwellen und manche alte Erinnerung wach gerufen werden; von der Feststadt mögen sie die freundlichste Erinnerung an die genossene Gastfreund schaft mitnehmen, die zu bieten gewiß kein Großenhainer unterlassen wird. Sachsen. Wie dem „Dr. I." aus Pillnitz unterm 13. August mitgelheilt wird, ist das Befinden Sr. Majestät des Königs fortdauernd befriedigend. Se. Majestät haben in den letzten drei Tagen mit Ihrer Majestät der Königin täglich Promenaden zn Wagen gemacht und regelmäßig einen Theil des Tages im Garten zugebracht. Laut einer in Dresden eingetroffenen Nachricht sind die auf ihrer Rückreise nach Europa begriffenen Musiker vom sächsischen Schützenregiment einer großen Gefahr glücklich entgangen. In der Nähe vom Niagarafalle entgleiste der Eisenbahnzug, worauf sie sich mit ihrem Director Girod befanden. Es kamen hierbei verschiedene Unfälle vor, von unseren sächsischen Landsleuten aber wurde nicht Einer berührt; sie sind sämmtlich wohl auf und bereits in Eng land eingetroffen. In den Dörfern des Gerichtsamtsbezirks Dresden sind im Verlaufe der vorigen Woche 39 neue Cholera - Crkran- kungöfälle, darunter 17 mit tödtlichem Verlaufe, angezeigt worden. Nachdem die Verhandlungen des siebenten deutschen Protestantcntages in Leipzig am 12. August durch Ausschuß- ' daß im Geiste des Vereins die Verfassung der deutschen evangelischen Kirchen hergestellt werde. Erfreulich sei der Fortschritt, den der Altkatholicismus gemacht habe; durch ihn werde in den deutschen Lauden der Einfluß der rö mischen hierarchischen Macht gebrochen und deshalb sei sein > Streben dem des Protestantenvereins verwandt. Mit der Mahnung, dahin zu wirken, daß das Evangelium der Liebe i und Wahrheit in das Herz des deutschen Volkes eingepflanzt werde, schloß der Redner. Hierauf in die Tagesordnung verfolgen, in-ihren herrschsüchtigen Endzwecken aufs genaueste eingetreten, wurden nach längerer Debatte einstimmig fünf überein; und in diesem Endzweck sind beide international Thesen angenommen, in denen -die Versammlung die Ein- — oder wie man richtiger sagen sollte: a n ti n a ti o n a l. führung der obligatorischen Civilehe als nothwendig an ¬ erkennt. Der geschäftsführende Ausschuß wurde beauftragt, weitere Schritte nach dieser Richtung hin zu thun. Ein zahlreiches Publikum wohnte den Verhandlungen bei. In den Tagen vom 17. bis mit 19. August findet in Leipzig das „erste mitteldeutsche Bundesschießen" zugleich in Verbindung mit dem Leipziger Preisschießen statt. Nach einer Bekanntmachung des Leipziger Stadtraths soll der 2. September in Erinnerung an den großen und , entscheidenden Sieg bei Sedan und an die durch denselben vorbereitete Wiederherstellung des deutschen Reiches auch i in Leipzig als nationaler Festtag gefeiert werden und zwar in der Maße, daß in allen öffentlichen Schulen ein entsprechender Festact stattsindet und die öffentlichen Gebäude geschmückt :c. werden. Ueberdies bleiben die städtischen Verwaltungsbureaux an diesem Tage geschlossen. Nach Be schluß der beiden Kirchenvorstände findet Vormittags ein Festgottesdienst statt. Das Polizeiamt zu Leipzig verbietet in einer Bekannt machung den dasigen Einwohnern die Theilnahme an dem Congresse zn Eisenach, zu welchem der Ausschuß der social demokratischen Arbeiterpartei Delegirte beruft, unter An drohung einer Haftstrafe von 4 Wochen. Von competenter Seite wird dem „ CH. T." mitgetheilt, ! daß der in voriger Nummer erwähnte Defraudationsfall sich ! nicht auf dem Postamte, sondern bei der Güterexpedition des Chemnitzer Bahnhofes am 3. August zugetragen hat. Der in Wien Aufgegrifsene war als Aufschreiber angestellt. Beim Heben eines GlashüttengebäudeS zu Radeberg brach am 12. August Mittags ein 10 bis 13 Zoll starker Balken, nnd stürzte infolge davon ein Theil des Sparr- werkes zusammen; dabei wurden 24 Personen verletzt, drei Zimmerleute aber schwer verwundet. Der Bruch des Bal- , kens soll dadurch entstanden sein, daß fast sämmtliche Arbeiter - sich auf denselben gestellt, um Getränk zu sich zu nehmen. Deutsches Reich. Die „Prov.-Corr." vom 13. Aug. veröffentlicht folgenden Erlaß, welchen Se. Majestät der Kaiser bei Gelegenheit des Rückmarsches der zur Besetzung der Ostdepartementö bisher in Frankreich zurückgebliebenen Truppen an den Oberbefehlshaber der Occupationsarmee, General v. Manteuffel, gerichtet: „An die Truppen der OeeuMionsarmee ist nach ihren großen ' Leistungen während des Krieges, durch ihre Belassung in Frankreich, > die Anforderung eines desondcren militärischen Taktes und einer sitzungen eingeleitet worden, fand am Vormittag des 13. der -o - — « —, Eröffnungsgottesdienst in der Nicolaikirche statt, worauf! die Durchzüge der Truppen pünktlich ohne jede Störung um 11 Uhr in der Aula der Universität die Verhandlungen beendet sind. In 50 Zügen wurden über Kehl gegen begannen. Der zum Präsidenten gewählte Professor Räbiger 20,000 Mann und 6000 Pferde befördert. aus Breslau sagte in der Eröffnungsrede, daß die Aufgabe ! Preußen. Von dem Berichte der zur Untersuchung des Protestantenvereins darin bestehe, darauf hinzuwirken, des Eisenbahnconcessionswesens eingesetzten Specialcommission
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