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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 18.09.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-187309186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18730918
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18730918
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1873
- Monat1873-09
- Tag1873-09-18
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«WWW» Großenhainer i markt. ?ensch- Redaction, Druck und Verlag von Herrmann Starke in Großenhain. 18V» M 108 Donnerstag, den 18. September Franke, stellv. Bors. Franke, stellv. Bors. die Zsche. in 'flogen; tenr, an an >rgane, c. mit cus. eißen l Herr »i». die 24. ÄlwMemeill: Vierteljährlich 1«) Ngr. Großen- , einen d. Bl. Stuben, , ist zn r Expe- itfchen Zen. — Inseratenannahme: Bis Tags vorher spätestens früh 1« Uhr. Familie, October lehr ans erfragen Inseratenprei8: Für den Raum einer Spalt« zeile 1 Ngr. ke chönfetd n der irr so- rckrt. Stadt künftig unter die revidirte Städteordnnng vom April 1873 zu stellen. Seit dem 1. Septbr. haben in der Nähe von Zittau Arbeiten für den Ban der Görlitz-Zittauer Eisenbahn auf 101, wogegen in der vorhergegangenen Woche nur an der Eholera gestorben. Dazu kamen 117 Todesfälle Brechdurchfall, 90 an Diarrhöe, 12 an Ruhr und 22 Typhus. Schweiz. Der Appellatious - und Cassatioushof begonnen. Ein unbekannter, in den zwanziger Jahren stehender Manu, dem Anscheine nach ein Feuerarbeiter, hat sich, wie das „Dr. I." ans Dresden meldet, am 16. Septbr. früh gegen 3 Uhr von der alten Elbbrücke herabgestürzt und da durch, daß er infolge des niedrigen Wasserstandes auf die Pfeilergründung ausgefallen ist, bedeutende Verletzungen er litten, an denen er im Stadtkrankenhause, wohin man ihu gebracht, bald darauf verstorben ist. Trotzdem er bei vollem Bewußtsein gewesen, hat er doch seinen Namen zu nennen verweigert und bis zum letzten Augenblicke Flüche ausgestoßen. Aus Oelsnitz wird dem „Dr. I." unterm 14. Septbr. berichtet: Auf der Bahnstrecke nahe bei der für den Güter verkehr bei Lottengrün befindlichen Haltestelle hat gestern Morgen zwischen 7 und 8 Uhr ein Zusammenstoß von zwei Güterzügen und gleichzeitig mit dem von Eger kommenden Personenzuge Nr. 13 stattgefunden, und sind dabei zwei Locomotiven und 10 Güterwagen entgleist und mehr oder weniger beschädigt, letztere theilweise zertrümmert worden. Von den Passagieren und dem Zugspersonale hat glücklicher weise Niemand eine erhebliche Beschädigung davongetragen. Ein Schienengleis ist heute bereits wieder frei gemacht. Der Zusammenstoß ist dadurch herbeigeführt wordeu, daß der eine, von Falkenstein gekommene Güterzug, als er die ge nannte Haltestelle zu verlassen im Begriffe stand, von einem zweiten, ihm folgenden Güterzuge eiugeholt wurde, der , nicht zum Halten gebracht werden konnte und auf den ersten Zug stieß, so daß die Maschine des gefolgten Zuges ent gleiste. Diesen beiden Zügen begegnete gleichzeitig auf der selben Stelle im anderen Gleise der Egerer Personenzug, und derselbe fuhr in die bereits entgleisten Wagen. Die Maschine des Personenzuges und mehrere Wagen wurden dabei aus dem Schienenstrange geworfen. Die Erörterungen über die Ursache des Unfalls sind bereits im Gange; man soll sie in der Verlegung der Kreuzung der Züge suchen. Preußen. Das Erkenntniß des k. Staatsministeriums, durch welches der Armeepropst Namszanowski „in Ruhe "geschäft ngnngen roter, Bekanntmachung. Vom Reichsgesetzblatt ist Nr. 27 erschienen und enthält: Nr. 965. Uebereinkunft zwischen Deutschland und Belgien, betreffend den Betrieb des auf belgischem Gebiete belegenen Theiles der Wilhelm - Luxemburg- Eisenbahnen. Vom 11. Juli 1872. Ein Exemplar des obgedachten Reichsgesetzblattes liegt zu Jedermanns Einsicht im Meldezimmer des Stadtraths, Kloster, I. Etage, vier Wochen lang aus. Großenhain, den 15. September 1873. Der Sta 20 w-rr. Bern hat am 15. September beschlossen, die renitenten 69 Geistlichen des Berner Jura sämmtlich von ihren Aem- tern abzuberufen. Italien. Entgegen den bezüglichen Behauptungen mehrerer Zeitungen erklärt die „Agenzia Stefani", daß die italienische Regierung von der französischen weder diplo matische Aufklärungen in Betreff des jüngsten Hirtenbriefes des Erzbischofs von Paris verlangt, noch die letztere solche gegeben habe. Das Gerücht, daß die Regierung den auswärtigen Mächten eine Note übersandt habe, in welcher die Motive für die Reise des Königs Victor Emanuel erläutert werden, wird von glaubwürdiger Seite als unrichtig bezeichnet. Der König ist am Morgen des 16. Septbr. von Turin nach Wien abgereist. Frankreich. Der „Ageuce Havas" zufolge dürfte der Graf v. Chambord, nach nunmehr erfolgter Räumung des französischen Gebiets durch die deutschen Truppen, nächster Zeit eine Kundgebung über seine Stellung zur Fusiousfrage erlassen. Ueber die am 13. Septbr. erfolgte Räumung Verduns wird gemeldet: Heute Morgen um '^8 Uhr hielt der Ober- commandirende der Occupationsarmee, General v. Man teuffel, über die auf der Place-de-la-Roche, vor der Ci- tadelle, versammelte deutsche Garnison Revue ab. Nach einem dreimaligen Hurrah, welches vom General aus gebracht, von den Truppen erwidert wurde, stimmte die Musikbande die Nationalhymne an und unter deren Klängen zog die Garnison durch die Porte-Chaussee ab. Um halb 9 Uhr war Alles beendet, die Wachtposten waren schon von 7 Uhr ab mit französischen Gendarmen besetzt. Alles verlief in vollkommener Ordnung; die Begeisterung ist groß, die Stadt beflaggt. Man hörte Rufe: „Es lebe die Re publik!" „Es lebe Thiers!" Um 12 Uhr langten die französischen Truppen an und marschirten, ohne die Stadt zu passiven, über das Glacis zur Citadelle, wo sie consig- nirt sind. Ein in den Farben der Tricolore gekleidetes kleines Mädchen überreichte dem Obersten des einziehenden Regiments ein Bouquet. Abends findet Illumination statt. Das Zuchtpolizeigericht zu Nancy hat die wegen Miß handlung von Deutschen angeklagten zwei Einwohner von Pont-ä-Mousson zu 14 resp. 40 Tagen Gefängniß und zur Tragung der Gerichtskosten verurtheilt. England. Aus London vom 15. September wird der „L. Z." geschrieben: Die auf gestern Abend angekündigte Predigt des stets vielbesuchten Kanzelredners Dr. Cumming über die Wallfahrt nach Paray-le-Monial zog eine überaus zahlreiche Zuhörerschaft an. Der beredte schottische Prediger gab zuerst eine Lebensbeschreibung der sonderbaren Heiligen, Margarethe Marie Alacoque, nach gut römischer Darstellung, um seiuen Zuhörern in Erinnerung zu bringen, mit welch krankhaftem, träumerischem, überspanntem Gemüth sie es hier zu thun hätten. Sodann wandte er sich gegen das Wunder selbst, welches er durch Vergleich mit den im Neuen Testament verzeichneten Wundern Christi, sowie mit den Worten der heiligen Schrift als unglaublich, ja unmöglich hinstellte. Alle durch die Schrift erzählten Wunder Jesu hätten ein bestimmtes wohlthätiges oder heilsames Werk zum Zwecke gehabt; zu bloßen Schaustücken habe Christus nie seine wunderthätige Kraft erniedrigt. Hier aber liege ein reines Zauberstück vor, wie es des Herrn unwürdig wäre und wie es offenbar selbst Erzbischof Manning im buch stäblichen Sinne nicht glauben möge. Außerdem aber habe Christus ausdrücklich und nach ihm die Apostel angekündigt, daß er nicht vor dem Gericht wieder zur Erde hernieder kommen werde. Maria Alacoque und die römische Kirche strafe somit den Heiland selbst geradezu Lügen. Sodann faßte der Redner die Pilgerfahrt im Allgemeinen ins Auge, und dieser Gegenstand bot ihm natürlich treffliche Gelegen heit, seine geübte Geißel zu schwingen. Er verglich die Pilgerfahrten früherer Jahrhunderte, wo Mühseligkeiten und Entsagungen den Hauptzug der frommen Fahrten bildeten, mit den bequemen Eisenbahnreisen des heutigen Tages, wo sogar reiche Leute sich Stellvertreter miethen, die für Geld statt ihrer wallfahrten. Bor 400 Jahren wallfahrtete auch ein Herzog von Norfolk, und zwar nach Walsingham, und die Herzogin pilgerte mit ihm, beide barfuß. Im Jahre 1873 zeigte der heutige Herzog von Norfolk an, daß bei der vorbereiteten Pilgerfahrt nach Paray „jede Rücksicht auf die Bequemlichkeit der Reisenden genommen sei". Und er selbst, der Herzog, reiste nicht mit dem Pilgerzug, sondern im comfortablen Wagen eines späteren Schnellzuges, der ihn sogar der Störung seiner Nachtruhe überhob. Das ist eine reine Parodie einer Pilgerfahrt! Die Anbetung des „heiligen Herzens" bezeichnet Cumming als eine Wieder auffrischung der nestorianischen Häresie, wegen welcher Papst Clemens XIV. die Jesuiten vernrtheilte. All dieser Aber glaube, welcher heute in der römischen Kirche zu Tage tritt, beschloß vr. Cumming seine Rede, ist ein Anzeichen der eingetretenen Entartung und Fäulniß. Gutem Vernehmen nach verlangte der StaatSsecretär des Auswärtigen, Earl Granville, von dem spanischen Geschäftsträger die unbedingte Herausgabe der auf dem „Deerhound" gefangen genommenen britischen Unterthanen Tagesnachrichten. Großenhain. Vielleicht schon in den nächsten Tagen dürfte hier ein Zopf abgeschnitten werden und doch wird von einer Verfolgung des Zopfabschneiders nicht die Rede sein, vielmehr wird die That jedenfalls vielseitigen Beifall Hervorrufen. Es soll nämlich, wie wirklich zuverlässig mit- getheilt werden kann, das hier bestehende Feuerwachcorps, dieser Schrecken der jungen Bürger, wie der Schuljugend bei der Spritzenprobe, aufgelöst werden. Durch diese Auf lösung geht ein Institut verloren, welches von dem seltenen Mißgeschick verfolgt wurde, oft den Vorwurf mangelhafter Leistungen hören zu müssen, und zu dem sich mit gewiß höchst seltenen Ausnahmen kein Bürger hingezogen fühlte. Die bei Brandfällen in unserer Stadt nöthige Bewachung wird alsdann, soviel bekannt ist, von der hiesigen Garnison ausgeführt werden und in etwaiger Behinderung derselben der Militärverein eintreten. Sachsen. Ihre Majestäten der König und die Königin haben „in dankbarem Hinblick auf die nach dem Willen der Vorsehung Sr. Majestät dem Könige zu Theil gewor dene Erholung von schwerer Krankheit" eine Wohlthätig- keitsstiftung für Kranke aus den ärmeren Ständen in das Leben zu rufen geruht und zu diesem Behuf in die Hand des Oberarztes am Dresdner Stadtkrankenhause, geh. Me- diciualrathes vr. Fiedler, ein Capital von 2500 Thlr. legen lassen. (Dr. I.) In Rochlitz haben die städtischen Collegien beschlossen, WWWWS er, wünscht an unter SkmtSvlatt des Königlichen Gcrichtsamts und Stadtraths zu Großenhain Bekanntmachung. Von dem unterzeichneten Gerichtsamte sollen Erbtheilungshalber die zum Nachlasse des Gärtners Johann Gottlieb Taupitz gehörige Gartennahrung Cat.-Nr. 12 zu Krau- schütz. Fol. 11 des dasigen Grundbuchs, sowie die Hutungsparzelle Fol. 27 desselben, und das Feldgrundstück Fol. 26 des Grundbuchs für die Hermsdorfer Mark, welche Grund stücke zusammen ein Areal von 3 Hectaren 40,o Ar (6 Acker 43 HjRth.) umfassen und unter Berücksichtigung der Oblasten am 16. Juli vorigen Jahres auf 1310 Thaler—-—- ortsgerichtlich gewürdert worden sind, nebst der eingebrachten und noch stehenden Ernte und dem lebenden und todten Inventar im Taxwerthe von 92 Thaler — - - - - freiwillig unter den im Termine bekannt zu machenden, übrigens auch ans den im hiesigen Gerichts hause und im Gasthofe zu Krauschütz aushängenden Anschlägen ersichtlichen Bedingungen am 27. September dss. Js. an Amtsstette hier versteigert werden, was hierdurch bekannt gemacht wird. Großenhain, am 6. September 1873. Das Königliche Gerichtsamt. Pechmann. Bornemann, Ass. nge. thund Bekanntmachung Das Schulgeld auf den dritten, von Johannis bis Michaelis 1873 laufenden Termin ist spätestens bis zum 2V. September d. Js. an Stadthauptkassenexpeditionsstelle zu bezahlen. Großenhain am 28. August 1873. ett rossen bei und em- ru88. -M WerhMlMimrAilWMM stand mit Wartegeld" versetzt worden, ist bereits unterm I 26. Juni d. I. ausgefertigt und vor einigen Tagen dem Herrn Namszanowski zugestellt worden.. Wie das „Schles. Kirchenbl." erfährt, steht in den näch sten Tagen das gerichtliche Vorgehen der Staatsregierung auch gegen den Fürstbischof von Breslau bevor, und zwar wegen wiederholter Anstellung von Geistlichen mit Ueber- gehung der staatlichen Genehmigung. Der Oberpräsident von Posen hat den Erzbischof Ledo- chowski aufgefordert, innerhalb 14 Tagen einen Geistlichen zur Besetzung der Propstei Filehne an Stelle des Propstes Arndt bei Vermeidung einer Geldstrafe von 200 Thlr. der Regierung vorzuschlagen. In den nächsten Tagen wird in Berlin eine Commission zur Lösung cavaleristischer Fragen zusammentreten. Als Präses derselben ist der Generalmajor und Commandeur der 3. Cavaleriebrigade, v. Lüderitz, commandirt worden und von Stettin in Berlin eingetroffen. Der Chef der Admiralität, General v. Stosch, hat sich am 15. Septbr. zur Besichtigung der Marineetablissements nach England begeben. Wie die „Nat.-Ztg." hört, hat das Reichskanzleramt auf den Antrag des Magistrats von Berlin um Gewährung eines Darlehens von 9 —10 Millionen Thalern aus dem Reichsinvalidenfvnd bereits geantwortet und erwidert, daß es das Darlehen in Aussicht stellen könne und unter den bekannten Bedingungen gewähren werde, wenn die gefor derten Nachweise eingegangen seien. Der Magistrat wird dem Vernehmen nach nunmehr den Antrag an die Stadt verordnetenversammlung richten, die Wasserwerke für den Preis von 1,250,000 Pfd. Sterling anzukausen. In einer außerordentlichen Generalversammlung der Gesellschaft der Berliner Wasserwerke in London wurde eine Resolution genehmigt, durch welche die Zustimmung zum Verkauf der Wasserwerke au die städtische Verwaltung in Berlin aus gesprochen wird. Nach der vorläufigen Feststellung des statistischen städti schen Bureans stieg in Berlin die Zahl der Todesfälle an der Cholera in der Woche vom 31. August bis 6. Septbr. affa. neinem schler. i Antritt 682.
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