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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 23.10.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-187310233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18731023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18731023
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1873
- Monat1873-10
- Tag1873-10-23
- Monat1873-10
- Jahr1873
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Erscheinen: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend mit Ausschluß der Feiertage. Abonnement: Vierteljährlich 10 Ngr. Großenhainer Werh altungs- und Anzeigeblutt. Amtsblatt des Königlichen Gerichtsamis und Stadtraths zu Großenhain. Inseratenpreis: Für den Raum einer Spalt- zeile 1 Ngr. Inseratenannahme: Bis Tags vorher spätestens früh 10 Uhr. Redaction, Druck und Verlag von Herrmann Starke in Großenhain. M LSS Donnerstag, dey 23. October L8S» Den 24. October 1873 Nachmittags 5 Uhr öffentliche Sitzung der Stadt verordneten im Rathssitzungszimmer. Tagesordnung. Beschlüsse des Stadtraths, die Herstellung von Gaseinrichtung im Reithause, die Erhöhung des Wochenlohns eines Communarbeiters, die Anschaffung eines zweiten neuen Pferdes für das Communfuhrwerk, die Anschaffung eines zweiten Sprengwagens, das Miethzinsaquivalent der Lehrer betreffend, Justification der Serviskassenrechnung für 1872 und Antrag des Herrn Vicevorsteher Lehnert, im Vereine mit dem Stadtrathe, bei dem Königl. Kriegsministerium und der Ständeversammlung um Erbauung von Casernen auf Staatskosten an hiesigem Orte zu petitioniren. Sitzung de» ykrmenversorgungSbehörde Donnerstag den 23. October Nachmittags 4 Uhr im Rathssitzungszimmer. Großenhain, den 21. October 1873. Der Vorsitzende. Tagesnachrichten. Sachsen. Wegen der schweren Erkrankung Sr. Ma jestät des Königs wird in allen Kirchen des Landes ein öffentlicher Fürbitte-Gottesdienst für Se. Majestät gehalten werden. (In Dresden hat derselbe bereits am 21. October Abends stattgefunden.) Die neueren, von den Doctoren Fiedler, Ullrich und Brauer unterzeichneten Bulletins über das Befinden Sr. Majestät des Königs lauten: Pillnitz, Dienstag, 21. October, Vormittags 9 Uhr 35 Minuten. Auch diese Nacht haben Se. Majestät der König vollkommen schlaflos zugebracht. Eine Besserung ist in keiner Weise eingetreten, das Bewußtsein ist sehr getrübt, die Kräfte sinken. Pillnitz, Dienstag, 21. October, Nachmittags 3 Uhr. In dem Befinden Sr. Majestät des Königs ist seit heute früh eine Aenderung nicht eingetreten. Der Director der sächs. Eisenbahn-Baugesellschaft in Dresden, Oberbaurath Sorge, hat soeben eine Schrift her ausgegeben, welche sich mit dem Bau von „Secundairbahnen" und ihrer Bedeutung für das Königreich Sachsen beschäftigt. Er geht von der Ansicht aus, daß jedes Städtchen, will es nicht in seiner Entwickelung Zurückbleiben, einer Eisenbahn- Verbindung bedarf. Nun sind namentlich in den gebirgigen Theilen Sachsens Eisenbahnbauten sehr kostspielig und der Localverkehr würde kaum die Zinsen der Baukosten einbringen. Er befürwortet daher den Bau von billig herzustellenden Secundairbahnen, die auch dem schwierigsten Terrain sich anpassen, an die bereits bestehenden Hauptbahnen sich an schließen, und sowohl den Personenverkehr, als auch den Gütertransport übernehmen, aber mit minderer Schnelligkeit fahren. Zur Erreichung des Zweckes hat der Verfasser ein sich über das ganze Königreich erstreckendes Netz von 38 solcher kleinen Bahnen ausgearbeitet, durch welche manche der jetzt projectirten großen Bahnen überflüssig würden. Beigegeben ist eine sehr übersichtliche große Karte der normalen und der projectirten Secundair-Eisenbahnen in Sachsen. Die Schrift ist bei C. Heinrich in Dresden gedruckt und vom Verfasser zu beziehen. Ueber die Pirnaer Bank schreibt man dem „Dr. Börs.- und Handelsbl.": Einen ordnungsmäßigen Status aufzu stellen, ist bei der großen Mißwirthschaft, welche bei diesem Institute geherrscht hat, bis jetzt noch nicht möglich gewesen, jedoch haben alle bis jetzt festgestellten Unterlagen einen Beweis für die Insolvenz der Firma herbeigeführt. An Depot- und Spareinlagen sind ca. 350,000 Thlr. gebucht, dem nur sehr unbedeutende flüssige Activa gegenüber stehen. In Großschönau stürzte am Abend des 15. Octbr. eine 43 Jahre alte Frau von dem über die Mandau führenden, nur auf der einen Seite mit einem Geländer versehenen Stege in die Mandau auf große, am Ufer liegende Steine und erlitt dadurch den Tod. In Dorfchemnitz brannte am 16. October Vormittags ein Haus nieder; zwei Knaben im Alter von sechs und drei Jahren hatten auf dem Bodeu mit Streichhölzchen gespielt, und dabei gerieth das daselbst befindliche Stroh in Brand. In Lugau wurde am 17. Octbr. ein Bergarbeiter auf dem „Gottessegenschachte" von hereinbrechenden Bergen verschüttet und sofort getödtet. Preußen. In unterrichteten Kreisen bestätigt man als wahrscheinlich, daß Fürst Bismarck in nicht ferner Zeit nach dem bevorstehenden Rücktritt des Generals v. Roon das preußische Ministerpräsidium in irgend einer Form wieder übernehmen werde, und in der Weise, daß er in wichtigen Fragen, namentlich in den Beziehungen zum Reiche einen entscheidenden Einfluß ausüben könne. Einen Theil der Geschäfte würde der zu ernennende Vice-Präsident über nehmen, als welcher noch immer vielfach der Finanzminister Camphausen genannt wird. Graf Eulenburg würde in seiner bisherigen Stellung verbleiben. Die Entscheidung soll be vorstehen, wenn auch formell vielleicht erst etwas später definitiv geregelt werden. Der Minister des Innern hat auf Grund des § 390 des deutschen Strafgesetzbuches das Wahrsagen und das Annonciren desselben als einen groben Unfug verboten. Das Kreisgericht zu Posen hat den Erzbischof Grafen Ledochowski, welcher soweit wieder hergestellt ist, daß er bereits am Sonntag in seiner Hauskapelle Messe lesen konnte, wegen Androhung der Excommunication gegen den dortigen Religionslehrer Schröter, der die schlesische Adresse der Staatskatholiken unterschrieben hatte, auf Grund des Gesetzes vom 13. Mai d. I. zu 300 Thlr. Geldbuße, eventuell zweimonatlichem Gefängnisse verurtheilt. Bischof Reinkens hat sich in Bonn angekauft. Damit ist die Bestimmung Bonns als Residenz des altkatholischen Bischofs und als Mittelpunkt der altkatholischen Bewegung definitiv gegeben. Oesterreich. Die Wiener Zeitungen berichten in ge hobener Stimmung über den sympathischen Empfang, den Kaiser Wilhelm bei der dortigen Bevölkerung gefunden hat. Wie man dem „Dr. I." meldet, ist an diesen Schilde rungen durchaus nichts Ueberschwängliches. Die Zeitungs berichte bleiben vielmehr hinter der Wirklichkeit zurück, und Jedermann, der aus eigener Erfahrung spricht, muß be stätigen, daß unter allen den zahlreichen Personen aus fürstlichen Geschlechtern, die im Laufe dieses Jahres Gäste des Wiener Hofes waren, dem deutschen Kaiser der herz lichste und ausgezeichnetste Empfang feiten des Publicums zu Theil geworben ist. — Bei dem Besuche, welchen Fürst Bismarck am 18. October gegen Mittag dem Grafen An- drassy in dessen Ministerhotel abstattete, besprachen sich die Minister ohne Zeugen; weder von preußischer, noch von österreichischer Seite waren dritte Personen herbeigezogen worden. Unterm 16. October ist eine Note des Grafen Andrassy nach Konstantinopel abgegangen, welche die Beschwerden des türkischen Memorandums über Bosnien Punkt für Punkt zu widerlegen sucht und des Weitern ausführt, wie die un gewöhnliche Art der Veröffentlichung und Versendung an die Mächte eine Beleidigung für Oesterreich darstelle, für welche eine eclatante Genugthuung zu leisten sei. Andrassy's Note enthält keinen Hinweis auf Einzelheiten der geforderten Genugthuung. Unterrichtete meinen, Oesterreich werde sich mit der Absetzung des bosnischen Gouverneurs Assim Pascha, als des geistigen Urhebers des Memorandums, begnügen, wozu noch eine Erklärung des Großwefirs, welche für den Vorgang um Entschuldigung bitte, hinzuzukommen habe. Man hofft, daß die Pforte diesem Ausgange zur Begleichung des Conflicts nicht abgeneigt sein werde. Italien. Die amtliche Zeitung veröffentlicht ein könig liches Decret, durch welches die Expropriation einiger Klöster in Rom aus Gründen des öffentlichen Interesses angeordnet und für dieselben eine ihrem Werthe entsprechende Geld summe in Rente festgesetzt wird. Durch königl. Decret ist die Session des Parlaments geschlossen und der Beginn der neuen Session auf den 15. November anberaumt worden. Frankreich. Das Kriegsgericht über den Marschall Bazaine hat am 18. October das Verhör des Angeklagten beendet. Aus dem Verlause dieser Sitzung wird Folgendes hervorgehoben: Ueber den am 24. October stattgehabten Kriegsralh und.die Mission der Generäle Changarnier und Cissey beim Prinzen Friedrich Karl befragt, erklärt Bazaine, als er die für den Fall einer Capitulation ihm auferlegten harten Bedingungen erfahren, sei ein Ausfall nicht- mehr ausführbar gewesen; er läugnet, daß er demoralisirende Berichte in Umlauf gesetzt habe, und behauptet/ vielmehr im durchaus entgegengesetzten Sinne gehandelt zu haben. Das Kriegsmaterial habe er nicht zerstört, weil er gefürchtet, daß der Feind hierfür schwere Rache nehmen werde; übrigens habe er öffentlich dem General Soleille den Befehl erthrilt, die Fahnen zu verbrennen; wenn dies nicht geschehen,: so sei allein die Nachlässigkeit der Offiziere zu tadelli. Nach einigen anderen kurzen Fragen wurde das Verhör geschlossen. Am 20. October begann das Zeugenverhör. Der Marschall Leboeuf deponirt in seiner Eigenschaft als ehemaliger jMsoi- general der französischen Streitkräfte, daß das Obercom- manvo des Marschalls Bazaine erst am Morgen des 13. August begonnen hat unv daß Bazaine bis dahin, ohne Verantwortlichkeit sei. Derselbe habe sich nicht um das Obercommando beworben. General Lebrun tadelt die un vorbereiteten und ungenügenden Nückzugsmaßreln, « welche zur Schlacht von Borny führten. Die Vertheidigung sucht diesen Vorwurf von Bazaine abzuwenden. Der General Jarras, feit dem 12. August Generalstabschef Bazaine^s, wirft dem Letzteren vor, ihn bei Seite geschoben zu,haben, was einen lebhaften Wortwechsel zwischen Bazaine und Jarras hervorruft. Gras Keratry erwähnt den Besuch- von Bazaine's Gemahlin, welche für die Uebertragung desOder- commandos an Bazaine sich verwendet habe. .'Nachdem darauf Jules Favre über seinen Antheil an der Ernennung Bazaine's berichtet hatte, trat der ehemalige Kriegsminister Graf v. Palikao der Aussage des Grafen Keratry entgegen. Die Nationalversammlung wird höchst wahrscheinlich nicht vor dem 5. November zusammenberufen werden. Der Garnisonwechsel ist noch nicht heendet und man will, daß alle Truppen am Orte ihrer. Bestimmung angekommen seien, ehe entscheidende Schritte geschehen. In Paris selbst ist der Garnisonwechsel beinahe heendet.' E Regimenter sind durch solche ersetzt, auf die man zählen kann. Das Jäger-Regiment zu Pferde, in welchem der Herzog von Chartres dient, und das Artillerie-Regiment, zu dem der Herzog von Alenyon gehörb, bleiben in Paris und Vin cennes. In royalistischen Kreisen hält mandie Entscheidung der Kammer zu Gunsten der. Monarchie für MsicheM man zählt aus ungefähr 3D Stimmen, . Die „Liberte" will wissen, daß mehrere Mitglifdev des CabinetS neuerdings in Folge der aus den Departements über die feindselige Stimmung der Bevölkerung eingegangenerr Nachrichten in Beziehung auf die Restaurationssrage.^ wankend geworden seien« Für den. Fall, daß He Restau- raiion in der Assembler nicht die Mehrheit- erhalten und her Marschall Mac Mahon von der Prasiventschaft zurücklreten sollte, hätten die Monarchisten den Herzog von Anmale, die Republikaner den General Chancy als Candidaten für hstS Präsidium der Republik in Aussicht genommen. (Kuglaad. - Die „ Gazette" verzeichnet amtlich die bereits gemeldete, Ernennung einer ÜntersuchungseommtW zur Prüfung der von Offizieren erhobenen Beschwerde Amerikanische Blätter melden den Wortlaut des M- kenntnisses der-, englisch-amerikanischen Commission über englische Schädenansprüche an Amerika in Gegenrechnurzg zu ver „Alabama"-Entschädigung, Dix zugesprochene Summe ist sehr winzig.ausgefallen. Die Beschädigten . verlangten 95 Millionen Dollars und haben nur 1,929,849 DoüqrS erhalten... 'M HL Spante«. Die Blätter führen wieder bittere Klage über die französischen Behörden, die an her Grenze .die Carlisten und in Cartagena die Communisten begünstigten; sie erklärendabei-7 daß ihnen diese PolM -Frankreichs ganz und gar. unverständlich - sei. Man Mte jepoch sagen, daß MchtK...klarer, fein.könne,.als die Beweggründe, welche die jetzige französische Regierung veranlassen, die Schwärzen sowohl wie die Rothe» - In -Shanis» zu unterstützen. Um der alten Bourbonenlinie auch auf der PWyäenhalbinsel zum Triumphe und Throne zu verhelfen, werbest die An hänger und .Werkzeuge Heinrich'^'V. jedest MW M M- laudt. halte» - welches. dm schwierige Lageder. spanischen Regierung zu - verschlimmern geeignet ist , gleichviel öb sie Pfaffenthum overJacobinerthum in Schutz und Pflege nehisteü. , Der Warinemmister hat das Commanvo desRegierungs- geschwaders vor Cartagena übernommen. ' -AL Nachrichten zufolge, die. ein Englischer Aviso nach Alicante Überbracht hat, ist. das Jnsurgentenschiff„Numancia^ einen anderen, im Besitze der Insurgenten befindlichen Dampfer, den ^Fernando Catolico", in den Grund gebohrt worden; weitere Berichte von Cartagena aber melden,. W nicht ersteres, sondern das letztere Schiff lediglich infolge einest unglücklichen Zufalles in den Grund gebohrt HM ,', Türkei. Der Sultan hat, um einen Beweis seiistS Patriotismnst zu geben,, dem Staatsschätze 7 Williönw Pfund - in Cousolides aust seiner Privatschatulle zur Dis position gestellt, um den finanziellen Operationen/.dsst Staates Erleichterung zu verschaffen. Es herrscht infolge dessen wahrhafter und allgemeiner Enthusiasmus. ,. Em Rundschreiben des Ministers des Äeußern setzt hie Vertreter der Pforte an den fremden Hßfey von den auf Befehl des Sultans in Angriff genom,menen finanziellen Reformen in Kenntniß. Das Rundschreiben betont, daß diese Reformen das Resultat eingehenden Studiums sind und von den beharrlichen BeM ablegen, die Finanzlage des Reiches zu verbessern und die zahlreichen Hilfsquellen des . Landes fruchtbar zu machest. An der Spitze der Reformen steht die Sacularffation, Mr Moscheengüter (Vakuss). Den Besitzern derselben werden neue Titel ausgefolgt werden, die , ihrem Eigenthumsrechte eine ausreichende Garantie bieten werden. Der einzuführen- deu Besteuerung des unbeweglichen Vermögens werden auch diese Bakus - Hüter; im - ganzen Reiche unterwyrsen und zu Berufe EoMmissionen, aä choo eingesetzt - werden, die NNverwM pie -nöthigen Arbeiten beginnen Mzhest Diese Resort»', wird dem Staatsschatz« neue Hilfsquellen eröffnen
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