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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 29.11.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-11-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-187311292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18731129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18731129
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1873
- Monat1873-11
- Tag1873-11-29
- Monat1873-11
- Jahr1873
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Erscheinen: Ditn-tag, Donnerstag und Sonnabend mit Ausschluß der Feiertage. Abonnement: Vierteljährlich 10 Ngr. Großenhainer UMH altungs- und An^Matt. MmtSvlatt des Königlichen Gcrichtsamts und StadtrachS zu Großenhain. Inseratenpreis: Für den Raum einer Spalt- zeile l Ngr. Insecatenannahme: Bis TagS vorher spätesten- früh 10 Uhr. Redaction, Druck und Verlag von Herrmann Starke in Großenhain. L8SS LAS Sonnabend, den 29. November Am 19. October und 9. November d. I. in Döbeln versammelt gewesene Localblatt-Verleger Sachsens haben den nachstehenden Beschluß gefaßt und bringen denselben hierdurch zur öffentlichen Kenntniß. Der geschästsführende Ausschuß. Ott« IE«88dvrx (Frankenberg).. Herrn»«»« ^trlel» (Leisnig). E). St« 8v1ÄvL (Waldheim). Der in den letzten Jahren beträchtlich gestiegenen Herstellungskosten ihrer Blätter wegen (durch Erhöhung der Arbeitslöhne, Papier- und Schriftpreise rc.) sehen sich die unterzeichneten Localblatt-Verleger zu der Erklärung veranlaßt, daß dieselben in durchaus keinem Verhältniß mehr zu . den Abonnementspreisen stehen und daß es infolge dessen Unausbleiblich ist, soweit dies noch nicht erfolgt, von Neujahr 1874 an einen Abonnementspreis- bez. Inseratenpreis-Aufschlag eintreten zu lassen und geben sich der Hoffnung hin, daß angesichts der auch an die kleinere Presse herantretenden größeren Anforderungen dies Vorgehen als ein gerechtfertigtes von ihren geschätzten Leserkreisen anerkannt werden wird. O. VvULttvI», Annaberg. ^rLvS^lvI» Bischofswerda. , Borna. ES. , Buchholz. IE LLLKLEtt, Burgstädt. ^E. HV. UrEvitt, Döbeln. Ln»LL Zttiillvr, Ebersbach bei Löbau. L.«8«L«, Ehrenfriedersdorf. ESröx^^? Falkenstein. O. ES. »«88E»vrA, Franken berg. Ott« Geringswalde. O. tt IL«8»Lv»7, Grimma. O«8tt»v »vi«I»«r<E1, Groitzsch. Her^rnr»»»»» 8E«rLcv, Großenhain. 4l ES. NaL- »»««»» Z«»., Großschönau, vr. Is. V. l^v^Ä»i»ai»Ä LL«^8tti», Hainichen. L. L«»»üvL, Kirchberg. ^»8«8l LE«A»»vr, Kötzschenbroda (Kötzschenbrodaer Zeitung). W'»». LLL1»8l»«i>»ii»vr, Lausigk. UvivnL«»» , Leisnig. VLsoSvi* ES^«88v, Lichtenstein. ES. «v«88v, Limbach. Lr. L»KvL»»ai»i», Marienberg, ^»»A»»8t 8vI»U»lLe, Meerane. L^EE»»lL»vI»1, Meißen. , Mittweida (Mittweidaer Nachrichten). II Vrvmirrvr, Neu-Gersdorf. LEvL»»I»«LS Ov8v»7, Neusalza. ^u1»»t8 ZE»88E>««L, Neustadt bei Stolpen. E). H«»»8vL, Nossen. F I 8«I»Lv8ii»^vr'fche Buchhandlirna (Wochenblatt), Oederan. L^»»ir« L»88»K, Olbernhau, OE«E«v»p'8 LrE»vi» (i^. 8<I»ülL«i»»»vL8l6r), Oschatz. H. Pegau. I^««l8 IIe1»»ri«jr Penig. E). ZE. ViLLvD, Pirna. V». Lütt«, Potschappel. ES«8l«v HV»LI«vr, Radeberg. ES. ^«»»8«i>8, Riesa. Ott« S*v1vrn»rr»»i» (ülsx 8vI»v«rLv, Nachfolger), Rochlitz. Hr»«8v, Roßwein. ESutt^inutt», Schellenberg. ItvILvr, Stollberg. ^<I«IpI» H»«IL»vL1r, Taucha. L). ES. 8v»Äv1, Waldheim. L ^E»v«E», Wurzen. Durch meine Unterschrift zu obiger Erklärung billige auch ich den Inhalt derselben, werde aber, da eine Abonnementserhöhung bereits am 1. Januar 1872 erfolgt ist, für jetzt davon absehen, obgleich seit dieser Zeit die Herstellungskosten noch weiter gestiegen sind und ich durch Erweiterung des Blattes meinen geehrten Lesern mehr als früher geboten habe ttvinrma»»» 8E«rLv. Bekanntmachung. Zur Abhaltung der diesjährigen Diöcesanversammlung in Großenhain ist von dem Ephorus Mittwoch der 3. Deeember Vormittags 1« Uhr anberaumt und als Versammlungslocal wiederum der Saal des Hotel äe Saxe hier be stimmt worden. Indem dieß hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird, werden die Herren Kirchenpatrone und Mitglieder der Kirchenvorstände, welchen Eintrittskarten zugestellt worden sind, ersucht, dieselben beim Eintritt in den Saal abzugeben und ihre Plätze dort einzunehmen. Für Zuhörer, welche sich einfinden wollen, werden die oberen Tribünen des Saales geöffnet sein. Großenhain, am 25. November 1873. Clauß, 8op. Bekanntmachung. Nach einer von der Königlichen Staatsanwaltschaft Pirna anher gelangten Mit- theilung ist Seiten derselben die Einleitung des Criminalverfahrens gegen die sammtlichen Direetoren und verschiedene Unterbeamte der Pirnaer Bank zu Pirna, bez. deren hier, in Sebnitz und Meißen errichteten Filialen, zu deren Vermögen der Concursproceß eröffnet worden ist, beschlossen worden. Da nun die Inhaber von Bankactien voraussichtlich ganz leer ausgehen, die Einzahler von Spareinlagen aber nur einen geringen Procentsatz erhalten werden, und der Verdacht begründet erscheint, daß, obwohl die Bank niemals ausreichende Geldmittel besessen hat, das Publikum dennoch fort und fort und bis zur Zwangsschließung der Bank und deren Filialen von den einzelnen Beamten zur Einlegung von Spargeldern und zum Ankauf von Actien durch falsche Vor spiegelungen über die Prosperität des Unternehmens und die Sicherheit des Einlage- capitals zu immer neuen Einlagen verleitet und auf diese Weise in Verluste gebracht worden ist, so werden diejenigen hiesigen Gerichtsbefohlenen, welche in der bezeichneten Weise von den Bankbeamten getäuscht worden sind, zur Abkürzung der einzuleitenden Untersuchung andurch veranlaßt, ihre in der Sache zu machenden Anzeigen entweder direet schriftlich oder mündlich bei der König!. Staatsanwaltschaft Pirna, oder bei dem unterzeichneten Gerichtsamte ungesäumt zu bewirken. Großenhain, am 26. November 1873. Das Königliche Gerichtsamt. Pechmann. Heinichen, Ass. Tagesnachrichten. Großenhain. Nach Mittheilungen aus der Lausitz stocken die Geschäfte dort fast gänzlich und besonders fühl bar in der Wollwaarenbranche. Bereits haben Fabriken ihre Arbeiten einstellen oder reduciren müssen. In Grün berg (Schlesien) hat sich bereits ein Comitö für Unter bringung von feiernden Arbeitern gebildet. Es sind dies trübe Aussichten für den bevorstehenden Winter, und wün schen wir, daß in unserer Industrie nicht auch Stockungen sich einstellen. Sachsen. Se. Majestät der König haben nach einer Mittheilung des „Dr. I." am 26. Novbr. folgende De putationen zu empfangen geruht: von 48 Städten des Regierungsbezirks Zwickau, bestehend aus zusammen 32 Per sonen; der Städte Tharandt, Oschatz, Lommatzsch, Leisnig, Neustadt, Waldheim und der Gemeinde Limbach; der Mit glieder des akademischen Rathes; des Directorium des Con- servatorium der Musik zu Leipzig; des Vereins zu Rath und That; des Capitels des Hochstifts zu Meißen; des Gewerbevereins zu Dresden; des Verbands privilegirter Sächsischer Schützengilden; von 12 wendischen Gutsbesitzern. Ihre Majestäten der König und die Königin haben am 27. Novbr. die Villa zu Strehlen verlassen und das königl. Palais am Taschenberge bezogen. — Ihre königl. Hoheit die Frau Herzogin von Genua ist am 27. Novbr. früh über Frankfurt a. M. nach Turin abgereist. Aus dem Leben des Königs Johann theilt der „Dr. Anz." Folgendes mit: Der Uhrmacher eines Gebirgsstädtchens (Namen thun hier wohl nichts zur Sache) war durch Krank heit und unverschuldete Geschäftsverluste in zerrüttete Ver mögensverhältnisse gekommen und wandte sich, nachdem er mit Ansuchen um Darlehne bei verschiedenen Kapitalisten stets abgewiesen worden, da er keine Sicherheit für Rückerstattung zu bieten vermochte, an den König, wiewohl man ihm mit dem Hinweise abzureden versucht hatte, daß Johann seine ersparten Summen ja in der englischen Bank rc. anzulegen pflege. — Doch nach wenigen Tagen schon traf incognito ein höherer Staatsbeamter im betreffenden Orte ein, er kundigte sich nach des Bittenden Leben und Verhältnissen und. . . zweimal vierundzwanzig Stunden später lagen dem hartbedrängten Manne achthundert blanke Thaler auf dem Tische, die er laut Obligation in vierteljährigen Raten von 25 Thalern abtragen, den jedesmaligen Kapitalrest aber zu drei Procent verzinsen solle. Dies Geld nun brachte dem Manne reichen Segen, denn trotz zahlreicher Familie und der für seine bescheidenen Verhältnisse nicht unbedeutenden Rückzahlungen, zu denen er moralisch und juristisch ver pflichtet war, kam er rasch wieder zu dem alten Wohlstände. So vergingen zwei Jahre und es war just Weihnachten, als aus Dresden ein großes Schreiben mit der quittirten Schuldverschreibung und allen eingezahlten Raten nebst Zinsen, sowie einem Begleitsbriefe ungefähr folgenden Inhalts einging: „ Se. Majestät hätten die Ueberzeugung gewonnen, daß Debitor ein ehrlicher Mann sei, der es mit seiner Familie gut meine. Zu Nutz und Frommen der letzteren solle er das Geld verwenden; doch wünsche der König nicht, daß davon gesprochen werde." Am 1. December soll auch in Dresden ein Verein von Frauen zusammentreten, um den übermäßigen Marktpreisen und Pen sonst dabei vorkommenden Unverschämtheiten ein Ziel zu setzen. Am 28. Novbr. früh hat eine im städtischen Kranken hause zu Wurzen am Nervenfieber darniederliegende, Tag und Nacht durch sich ablösendes Wärterpersonal bewachte Frauens person in dem Augenblicke, als ihr Wärter, der sie im tiefsten Schlafe glaubte, das Zimmer verlassen hatte, um frisches Wasser zu holen, im Fieberwahne aus dem Fenster gestürzt und ist auf der Stelle todt geblieben. In der Liebenhainer Mühle bei Mittweida ereignete sich am 24. Novbr. der traurige Fall, daß ein dort erst seit Kurzem in Arbeit stehender Mühlbursche beim Weizen aufschütten von einem Treibriemen erfaßt, sechsmal um eine Welle herumgeschleudert und dabei durch einen kaum V2 Meter weiten Raum gepreßt wurde, wobei ihm ein Arm fast voll ständig vom Leibe getrennt und ein Bein mehrmals gebrochen wurde. In diesem Zustande hat der Unglückliche noch zwei Stunden gelebt, ehe der Tod seine Leiden endete. Bei dem Graben des Grundes für eine bei der Mühle zu Stauchitz zu erbauende Fabrik wurde, wie dem „Dr. I." aus Oschatz gemeldet wird, am 19. Novbr. ungefähr dreißig Schritte hinter dem Stallgebäude nach dem Dorfe zu von den Arbeitern ein Skelett etwa Vs Meter tief in der Erde vergraben aufgefunden. Dem Gerippe nach ist der Ver grabene ein ausgewachsener Mensch gewesen. Da die Ver tiefung, in welcher das Gerippe gefunden wurde, nicht so lang ist, als der Mensch wohl sicher gewesen, und man an der Lage des Gerippes ganz deutlich sehen konnte, daß der Leichnam mit Gewalt hineingedrückt worden ist, liegt die Vermuthung eines allerdings vor langer Zeit verübten Verbrechens vor. Von Kleidungsstücken war nichts auf zufinden, wohl aber ein 8 Zoll langes dolchartiges In strument, welches an zwei Stellen von Rost durchfressen, dessen Spitze jedoch noch gut war. Am Sonntag Abend ist in Crimmitschau ein Spinner, als er aus einem Restaurationslocal heimkehren wollte, von dem sich zu ihm gesellenden Begleiter in der Nähe der Bahnhofstraße durch einen Faustschlag zu Boden gestreckt und seines Portemonnaies, in welchem sich mehrere Thaler Geld befanden, beraubt worden. Der Angegriffene wurde später von einem Polizeibeamten in hilflosem Zustande auf gefunden und in seine Wohnung gebracht. Der Räuber ist in der Person eines Korbmachers ermittelt und verhaftet. Preußen. Im Abgeordnetenhause wurde am 26. Nov. der Windthorst'sche Antrag auf Beseitigung des Dreiklassen wahlsystems und Einführung allgemeiner und directer Wah len mit geheimer Abstimmung berathen und nach lebhafter Debatte mit 271 gegen 94 Stimmen beschlossen, den Antrag des Abg. Windthorst auf sechs Monate zu vertagen. Der Erzbischof Ledochowski ist am 25. Novbr. von der Criminalabtheilung des Kreisgerichts zu Posen wegen eigen mächtiger Anstellung von Geistlichen in neun Fällen wieder zu verschiedenen Geldstrafen im Gesammtbetrage von 5400 Thalern, event. zu 2 Jahren Gefängniß verurtheilt worden. Ferner soll dem Erzbischof ein Schreiben des Oberpräsidenten zugegangen sein, worin derselbe aufgefordert wird, binnen acht Tagen sein Amt niederzulegen, widrigenfalls er seine Stellung vor den Gerichtshof für kirchliche Angelegenheiten in Berlin zu gewärtigen habe. Dagegen soll ein Schreiben des Papstes den Erzbischof zum Ausharren ermuntern. Frankreich. Sämmtliche Minister und die auswär tigen Gesandten waren am 24. November bei dem vom Marschallpräsidenten Mac Mahon abgehaltenen Empfange anwesend, um demselben ihre Glückwünsche darzubringen. Das „Journal officiel" vom 27. Novbr. publicirt die Namen der Mitglieder des neuen Ministeriums. Der Her zog v. Broglie, welcher Vieepräsident des MinisterratheS bleibt, übernimmt das Ministerium des Innern, der Her zog v. DecazeS dasjenige der auswärtigen Angelegenheiten, Fourtou den Unterricht, Deseilligny den Handel, Larcy die öffentlichen Arbeiten und Depehre die Justiz. Der Finanz minister Magne, der Kriegsminister du Barail und der
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