Illustriert von Walter Rosch Geben Sie die Schlüssel zum Safe!“ „Ich denke nicht daran.“ „Das Lachen wird Ihnen schon ver gehen, mein Bester. Gib den Strick her, Jonny.“ Aus dem Schatten der Säule, die sich von der Pergola tiefschwarz gegen den Garten abhebt, tritt ein Mann hervor. In der einen Hand hält er ein solides Hanfseil, wie man es als Wäscheleine verwendet, in der anderen funkelt be drohlich ein Revolver. „Wir werden den Knaben schon kirre kriegen, Jimmy,“ grinst er. „Wo ist der verdammte Schlüssel ?“ Der Lauf des Revolvers kommt nahe an das Gesicht des Mannes, der mit zusammengebundenen Händen an der Eingangstür lehnt. Er ist toten blaß, und das Haar hängt ihm wirr in der Stirn. Seine Stimme aber zittert nicht und verrät keinerlei Angst, als er j etzt wie derum antwortet: „Ich denke nicht daran, Ihnen die Safeschlüssel auszuhändigen.“ „Dann werden wir sie uns selbst neh men, mein Verehrtester. Los, Jonny, fang an!“ Jonny, der Mann mit der Pistole, grinst noch hämischer als vorher und geht mit langsamen, bedächtigen Schrit ten auf den Mann am Hauseingang zu. Er sieht ihn an, wie die Schlange, die ihr Opfer abschätzt, und wirft dann mit einem einzigen, kunstvollen Griff den Strick um den Wehrlosen. Zwei Minuten später ist der ein gut verschnürtes Paket, und die beiden Männer beginnen mit seiner Durchsuchung. Draußen im stockdunklen Garten regt sich nichts. Die Fenster des Hauses sind nicht beleuchtet, und nur auf der Ter rasse, auf der sich diese Tragödie ab spielt, brennt eine matte Stehlampe. Einige Augenblicke hört man nichts, als das Keuchen der Männer, die sich über den Gefesselten gebückt haben, und das leise Röcheln des Wehrlosen. Dann ist es Jimmy, der erneut in die Dunkelheit spricht: „Keine Schlüssel, verdammt!“ Und mit einem wohl gezielten Fußtritt nach seinem Opfer, um seiner Frage Nachdruck zu ver leihen, fügt er hinzu: „Wie lange wollen