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Der Querschnitt
- Bandzählung
- 11.1931, H.1, Januar
- Erscheinungsdatum
- 1931
- Sprache
- Nicht zu entscheiden
- Signatur
- Z. 8. 1291-11.1931,1/6
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Illustrierte Magazine 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id355966999-193101004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id355966999-19310100
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-355966999-19310100
- Sammlungen
- Projekt: Illustrierte Magazine der Klassischen Moderne
- Varia
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Das feine Milljöh
- Autor
- Grosz, George
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftDer Querschnitt
- BandBand 11.1931, H.1, Januar -
- DeckelDeckel -
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- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
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- ArtikelGruß an den Film 1
- ArtikelDer Tod des Kinos 3
- ArtikelKunstdruck-Teil 1 -
- ArtikelDie Vorherrschaft des Auges 9
- ArtikelDie Maschinerie der Verdummung 11
- ArtikelKunstdruck-Teil 2 -
- ArtikelDas feine Milljöh 14
- ArtikelTitelsong des stummen Films 18
- ArtikelDer Kinomatograph der Begriffe 19
- ArtikelKunstdruck-Teil 3 -
- ArtikelRhythmus 22
- ArtikelIch glaube an den sprechenden Film 24
- ArtikelHinter dem Objektiv 27
- ArtikelKunstdruck-Teil 4 -
- ArtikelCollege Chaplin 29
- ArtikelSieben Sätze 31
- ArtikelMärchenhafte Begebenheit 32
- ArtikelVon Pathé Frères zu René Clair 34
- ArtikelKunstdruck-Teil 5 -
- ArtikelSach-Lexikon 38
- Artikel"Verfilmung" 39
- ArtikelMusik im Kino 42
- ArtikelKunstdruck-Teil 6 -
- ArtikelKurze Dramaturgie des Tonfilms 45
- ArtikelDichter und Tonfilm 46
- ArtikelWas wird beim Film verdient? 47
- ArtikelMarginalien 51
- ArtikelKunstdruck-Teil 7 -
- ArtikelKunstdruck-Teil 8 -
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- DeckelDeckel -
- BandBand 11.1931, H.1, Januar -
- Titel
- Der Querschnitt
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aus den expressionistischen Pantinen gekippten Dichterschwärmern. I wo, kein ernster Mensch kümmerte sich in den Anfängen groß um den Film. Die drehten da lustig und immer munter ihre volkstümlichen Dramen und Komödien. Der Autor und Hersteller prangten noch nicht mit ihrem reklamehaften Drum und Dran, sämtlichen Mitarbeitern, Ausstattern, Bauleitern, Lieferanten usw. auf dem Vorspann. Man war wesentlich bescheidener . . . Kino, Sache der kleinen Leute auf den Rummelplätzen ... 20 Nummern keine Seltenheit, Eintritt 10 und 20 Pfennig. Neulich einmal habe ich am Kurfürstendamm, ich glaube im Marmor haus, eine solche Sammlung alter Filme wiedergesehen . . . Komisch natürlich, schon die Moden, gewisse allzu hastige Bewegungen, meist auch zu sehr noch Papp- und Guckkastentheaterprinzip . . . und doch muß ich sagen, abgesehen von vielem technisch Unzulänglichen, war der Abstand gar nicht so gewaltig. Der vielgepriesene Fortschritt?? — ist denn der wirklich so enorm? Na ja, sie haben sozusagen das Stilleben im Film entdeckt, fotografieren raffiniert eine Flasche, Blumen, eine Hand, die sich monumental ballt, machen Großaufnahmen . . . und machen sich mit der (N. B. nicht aus Rußland kommenden, sondern aus Amerika stammenden) hochtönend benamten „neuen Optik“ wichtig. Man fotografiert von oben, von unten, von hinten durch die Beine nach oben, schneidet, montiert. . . wenns hoch kommt, bei Strohheim z. B., gelingt es dann wohl auch, vermittels des Apparates tatsächlich eine psychologische Situation zu erfassen (die Mutter, die sich von der Tochter löst, die Treppe heruntergeht, von unten aufgenommen, so den Begriff des Mütterlichen gebend); das sind Seltenheiten. Merkwürdig, früher ging ich sehr viel häufiger in ein Kino . . . heute bedarf es immer erst der Suggestion von guten Bekannten und Freunden, die einem sehr eindringlich nahelegen, ja nicht diesen oder jenen Film zu verabsäumen. Eigentümlich, obwohl ich nicht zu gewissen snobistischen Elitemenschen gehöre, die immer alles fünf Minuten früher wissen, alles fünf Minuten früher hin richten ... so muß ich doch eingestehen, ich bin ein wenig filmmüde. Schwer zu sagen, woran das eigentlich liegt. Es ist wohl so, daß neben dem rein technisch Unzulänglichen, es in der Hauptsache das sich ewig gleichbleibende Inhaltliche ist. Grob gesagt, das ständig Verniedlichte, das unentwegt Gezuckerte der Themen. Doch davon später. Zunächst einmal möchte ich als Filmfreund sprechen . . . ich glaube nämlich, was ich schon früher ausgesprochen habe, den Film als einen wirklichen Bild- und Kunstausdruck unserer Zeit anzusehen. So scheint er mir heute als der realisierte Wunschtraum der kleinen Leute, der Millionen Arbeit nehmer jeden Gehaltsgrades. Nur im Film, oder fast nur im Film (mal vom Kriege abgesehen) findet heute der in den Arbeitsprozeß unerbittlich eingeschaltete Mensch von den unerbittlichen wirtschaftlichen Gesetzen begrenzt, seinen Wunschtraum von leichtem Aufstieg, gesellschaftlicher persönlicher Freiheit und Glück. Der Film schafft ihm nach tagtäglicher mehr oder weniger vernünf tiger Arbeit und Sorge die notwendige romantische Entspannung . . . Moderne Arbeit an laufenden Bändern, beteiligt an einem strengen Arbeitsprozeß: Der einzelne nunmehr höchstens ein winziges Rädchen einer ihm unbegreiflichen Wirtschaftsmaschine, die ihm noch nicht einmal gehört. Das tägliche dunkle Gesetz, diktiert von anonymen Göttern, deren höchste Spitze sich oben im Nebel 2 ’ 15
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