die nach biblischem Bericht den jüdischen König Salomo in Jerusalem aufsuchte, um aus seinem Munde die Weisheitssprüche zu hören, die den König weit über die Grenzen seines Landes berühmt gemacht hatten. Der abessinischen Sage nach wurde Macheta das Weib des Salomo und gebar ihm einen Sohn, Menelik, I-, ,,Löwe aus dem Stamme Juda“, Negus Negest von Äthiopien. Nach diesem sagenhaften König nennen sich noch heute die abessinischen Kaiser „Löwen aus dem Stamme Juda“. Im Norden des heutigen Abessinien gründete Menelik I. sein Reich, und von dort aus eroberten seine Nachkommen in jahrhundertelangen blutigen Kämpfen das ganze große Abessinien. Nach dem Tode des Kaisers Johannes aus jener sagenhaften Dynastie riß der Unterkönig Sahale Mariam von Schoa die Kaiserwürde an sich und nannte sich nunmehr nach dem Sohn der Königin Macheta von Saba Menelik II. Haile Selassi ist demnach ein Enkel Meneliks II., aus der Dynastie Schoa, während Ras Sion von Tigre ein Sohn des Kaisers Johannes ist. Auch Ras Kassa von Gondar stammt aus der Salomonischen Dynastie. Dynastie Saba Nachkommen des Kaisers Menelik . Dynastie Schoa Menelik II. Kassa Gondar Kaiser Johannes I Sion v. Tigre Schoa Rega I Kaiser Jassu Zauditou I Kaiser Haile Selassi Kaiser Theodor II., der Vater des Kaisers Johannes, erschoß sich im Jahre 1868 auf dramatische Weise bei der Erstürmung von Magdala durch die Engländer. Nachdem es ihm gelungen war, Abessinien unter seiner Herrschaft zu einen, hatte er eine Delegation an die Königin Viktoria von England geschickt und ihr allen Ernstes einen Heiratsantrag gemacht. Dieser wurde von der englischen Königin in sehr ehrenvoller Weise abgelehnt und die Gesandten überbrachten dem Kaiser als Ehrengeschenk einen kostbaren mit Edelstein reich geschmückten Trommeb revolver. Der Kaiser war jedoch im höchsten Grad beleidigt und setzte sämtliche in Abessinien befindlichen Europäer gefangen, so daß die Engländer Truppen zum Entsatz nach Abessinien senden mußten. In Magdala wurde der Kaiser ein* geschlossen und erschoß sich im Augenblick der Übergabe vor den Augen beider Heere mit dem ihm von der Königin gesandten Revolver. Den Gefangenen Europäern war nichts geschehen. 346