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Der Querschnitt
- Bandzählung
- 15.1935, H.9, September
- Erscheinungsdatum
- 1935
- Sprache
- Nicht zu entscheiden
- Signatur
- Z. 8. 1291-15.1935
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Illustrierte Magazine 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id355966999-193509001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id355966999-19350900
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-355966999-19350900
- Sammlungen
- Projekt: Illustrierte Magazine der Klassischen Moderne
- Varia
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Im Steingeröll von Tripolis
- Dargestellte Person
- Mussolini, Benito
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ort
- Tripolis (Libyen)
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftDer Querschnitt
- BandBand 15.1935, H.9, September -
- DeckelDeckel -
- WerbungWerbung -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
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- ArtikelAbessinische Fürstengenealogie 345
- ArtikelStreifzug durch Tunis 347
- ArtikelKunstdruck-Teil 1 -
- ArtikelIm Steingeröll von Tripolis 352
- ArtikelSüsse Frucht - Bittere Frucht: Griechenland 354
- ArtikelIn festen Händen 358
- ArtikelKunstdruck-Teil 2 -
- ArtikelKunstschau auf der Brüsseler Weltausstellung 359
- ArtikelHafenkarl... 363
- ArtikelKarneval in Frauenklöstern 364
- ArtikelKunstdruck-Teil 3 -
- ArtikelAus Napoleons Liebesbriefen 367
- ArtikelDie Habsburger Freundschaft 369
- ArtikelSchwedische Dialoge, Gespräche unter Dichtern 370
- ArtikelWann geht die Welt unter? 373
- ArtikelVernünftigeres 374
- ArtikelKunstdruck-Teil 4 -
- ArtikelDie Kunst des Regierens 375
- ArtikelPhilosophie der Badeanstalt 376
- ArtikelSchüttelreime 379
- ArtikelRobespierres letzte Partie 380
- ArtikelDer Handkuss 381
- ArtikelKunstdruck-Teil 5 -
- ArtikelDie 50-Dollar-Verlobung 386
- ArtikelAltersrekorde 389
- ArtikelKunstdruck-Teil 6 -
- ArtikelMarginalien 391
- ArtikelAbonnenten-Werbung -
- DeckelDeckel -
- BandBand 15.1935, H.9, September -
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- Der Querschnitt
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IM STEINGERÖLL VON TRIPOLIS Von * * * K ommt ein Reisender von dem angrenzenden Tunis nach Tripolis, so fällt ihm sofort die in den beiden Nachbarländern völlig verschiedene Stellung der Eingeborenen den Europäern gegenüber auf. Dort kolonisieren Franzosen, hier Mussolini. In den zahllosen Kaffees in Tunis sitzen französische Bürger, Offiziere, Kaufleute, Beamte, Touristen neben Eingeborenen in ihrer einheimischen oder auch in europäischer Tracht, sie lesen dieselben Zeitungen und trinken dieselben Aperitifs. Ein buntes Völkergemisch, — weiße, braune, schwarze Hautfarben aller Schattierungen, alle Temperamente, alle arabischen und französischen Mundarten sind hier anzutreffen. In den Abendstunden wandeln Europäer und Eingeborene friedlich Seite an Seite die lange Avenue hinauf, die von der Bucht nach dem Stadtinnern führt. Sie diskutieren über die gleichen Tagesfragen und flirten mit denselben Mädchen. H Tripolis dagegen herrscht strikte Scheidung. Kein Eingeborener käme auf den Gedanken, an einem der vielen — meist leeren — Tische der großen Kaffees auf dem Korso Platz zu nehmen oder gar einen Italiener anzusprechen. Man muß schon nach dem Eingeborenenviertel gehen, um den Araber bei seiner Kaffee» stunde zu beobachten. Und dort wird man ihn treffen, in seiner traditionellen Tracht mit dem malerischen Barracan, mit der Wasserpfeife und einem Grammo» phon lauschend, das arabische Gesänge ertönen läßt. Die Omnibuslinien, die in die nahe Nachbarstadt fahren, haben eine I. und eine II. Klasse. In die II. stopft sich alles hinein, was Fez, Barracan und keine Schuhe trägt; sind die Bänke besetzt, so bietet ja auch die Plattform noch Raum zum Stehen, oder man hockt sich auf die Erde und läßt die Beine herausbaumeln. Die I. Klasse bleibt halbleer. In ihr fahren vielleicht zwei italienische Sergeanten, ein einsamer Tourist und der Billettschaffner. Distanz, so lautet überall die erste Parole. Vieles unterscheidet dennoch den italienischen Kolonisator vom englischen. Der junge Engländer, der in die Kolonien geht, ist von der hohen Mission, die das englische Volk zu erfüllen hat, fest überzeugt. Gott hat ja das Inselvolk eigens dazu geschaffen, die „Bürde des weißen Mannes” in den farbigen Erdteilen zu tragen, Englands kolonisatorische Tätigkeit ist ein gottgefälliges Werk und eine Wohltat für die gesamte Menschheit. So lernt es der englische Junge in Eton und Harrow, in Oxford und in Cambridge, und es gibt etwas in England, das man mit dem Begriff kolonisatorisches Ethos bezeichnen kann. Der Italiener hingegen ist trotz aller faschistischen Erziehungsarbeit von seinem Kolonisieren»müssen durch» aus nicht überzeugt. Verständnislos und fast feindselig blickt er nach Libyen, das jährlich Millionen und Millionen Zuschuß verlangt, dessen trostlose Steinwüsten und Sandmeere kein Korn, keine Oliven, keine Trauben, keine Erze und keine Kohle liefern wollen. Beim Anblick des Steingerölls von Tripolis fragt man sich, ob vielleicht hier italienischen Kolonisatoren der Gedanke an bessere Kolonien, etwa so schöne und fruchtbare wie Abessinien gekommen sei? Trotz aller denk» 352
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