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Zwönitztaler Anzeiger : 12.01.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-188601124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-18860112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-18860112
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-01
- Tag1886-01-12
- Monat1886-01
- Jahr1886
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 12.01.1886
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WmhAIkl Äiizcilitl. Localblatt für Zwönitz, Mederzwönitz, Kühnhaide, Thalheim and Umgebung. (Fortsetzung des „Anzeiger für Zwönitz und Umgegend".) Amtliches Organ für den Stadtgemeinderath, den Kirchen- nnd Schulvorstand zu Zwönitz. ll. Jahrgang. Redaktion, Druck und Eizcnthum von C. B. Ott i» Zwönitz. ll. Jahrgang. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal (Dienstag, Donnerstag und Sonnabend) und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition und deren Austräger vierteljährlich für 1 Mark 20 Pfg. (incl. Bringerlohn) zu beziehen. — Die Insertion beträgt für die dreigespaltene Corpuszeile oder deren Raum 10 Pfg. und werden Inserate bis Nachmittags 2 Uhr Tags vor dein Erscheinen des Blattes angenommen. 3. Dienstag, den 12. Januar. 1886. Bekanntmachung. Die am 1. December vorigen Jahres zu Stollberg verstorbene Frau Caroline verm. Woller hat letztwillig der hiesigen Stadt- gemeinde ein Vermüchtniß von I5OV Mark mit der Bestimmung ausgesetzt, dast dasselbe unter der Bezeichnung „Caroline Woller- Stiftung" selbstständig angelegt werde und die Zinsen hiervon alljährlich zu Ostern unter einer Anzahl die hiesige Volksschule besuchenden und aus Zwönitz gebürtigen bedürftigen und rechtschaffenen Confirmandinnen zur Vertheilung gelangen. Von herzlichstem Danke gegen die edle Schenkgeberin, deren Andenken in unserer Gemeinde zu allen Zeiten ein gesegnetes bleiben wird, erfüllt, bringen wir Solches hierdurch zur öffentlichen Kenntniß. Zwönitz, am 9. Januar 1886. Der Stadtgemein berat h. —— Adam, Bürgermeister. Bekanntmachung. Ein Legatcapital von ILOtb Mark ist gegen mündelmäßige Sicherheit sofort auszuleiben. , Neflectanten wollen sich schriftlich anher wenden. Zwönitz, am 9. Januar 1886. Der Stadtgemein berat h. ' Adam, Bürgermeister. Hertliche und Sächsische Kngelecienheiten. — Zwönitz, 11. Januar. Nach einem heut Nachmittag hier eingegangenen Telegramm hat die 2. Stände-Kammer den Bau der Linie Stollberg-Zwönitz genehmigt. — Zwönitz. Der Reichstagsabgeordnete, Herr Ritterguts- und Kohlenwerksbesitzer Friedrich Ebert hat sein Mandat als Abge ordneter des 19. Sächsischen Wahlkreises niedergelegt. — Mehrere Jagdsreunde in Sachsen haben eine Petition an die Ständeversammlung vorbereitet, in welcher eine Abänderung der gesetzlichen Schonzeit für Hasen in der Weise nerlangt wird, dah der Beginn dieser Schonzeit auf Anfang des Monats Januar ver legt werde. — Die eben erschienene Rangliste der sächsischen Armee weist einen Bestand nach von 15 regierenden Fürsten und Mitgliedern fürstlicher Häuser, 11 Generalen, 24 Obersten, 20 Oberstlieutenantü und 80 Majors. Die Zahl der gejammten Osficiere des stehenden Heeres und des beurlaubten Standes betrat 2451, die der in den Listen geführten zur Disposition stehenden und der Ossiziere a. D. 600. — Die innerhalb des Reichspostgebietes von Portozahlung be freiten Soldatenbriefe können mit sogenannten Soldatensrei- marken versehen werden. Nunmehr ist auch genehmigt, daß die Packet- adressen der den Soldaten srei zugehendcn Packereien, desgleichen die Postanweisungen, für deren Beträge die Soldaten Portofreiheit genießen, mit solchen Zeichen beklebt werden können. Letztere sollen nicht abgestempelt werden, damit sie fernerhin zu gebrauchen sind. — Ein glücklicher Kutscher! Ein Kutscher in Stollberg mackte dieser Tage eine Erbschaft von 82,000 Mark. Früher lebte er als wohlhabender Gutsbesitzer in einem Nachbardorfe. — Die Stadt Zwickau nimmt eine Anleihe in Höhe von 750000 Mark auf. — Eine fidele Fuchsjagd gab es dieser Tage auf Bahnhof Wolssgrün. Es hatte sich ein freches Füchslein in den Hühner stall des Bahnmeisters Feldmann geschlichen und war bereits eine Henne das Opfer des rothblonden Räubers geworden. Das mar aber auch die letzte Henne, der er gefährlich war; denn man hatte sein unverschämtes Eindringen in den Stall bemerkt und zog ihm zu Leibe. Zur alten Garde, die eher stirbt, als sich ergiebt, gehörte er nicht, denn da ihm klar ward, daß hier kein Entrinnen möglich sei, zog er eine Gefangenschaft dem rühmlosen Geschick, mit Knütteln tvdtgeschlagen zu werden, vor und ließ sich lebendig sangen. — Crimmitschau, 9. Januar. Die am gestrigen Tage statt- gesundene Wahl eines Cantors für hiesige Stadt fiel zu Gunsten des Herrn Organist Hänsge in Falkenstein ans. — Von der sächsisch-böhmischen Grenze. In der Gegend von Preßnitz und Nechanitzdist es Sitte, daß die jungen Mädchen das Harsenspiel erlernen und nach der Entlassung ans der Schule i» die Fremde ziehen, um als Harfenistinnen ihren Lebensunterhalt zu fristen. Da das Loos dieser wandernden Mädchen fast immer ein beneidenSwerlheS ist, so hat schon der HülsSverein für das böhmische Erz- und Riesengebirge dahin gearbeitet, daß dieser Ermerbszwcig immer weniger Liebhaberinnen findet. Weit schlimmer steht es um diejenigen jungen Mädchen, welche von den gewissenlosen Eltern gegen Baarzahlung einer einmaligen Abfindungssumme an Wander« musiker überlasten werden, denn sie gehen in der Regel dem Elend; entgegen. Seitens der österreichischen Consulate in den Balkan staaten ist wiederholt auf diesen Uebelstand aufmerksam gemacht und auf besten Beseitigung hingearbeitet worden. Doch war bisher der Erfolg nur gering. Da erst jüngst wieder ein sehr trauriger Fall zur Kenntniß der Behörden gekommen ist, so erläßt die BezirkS- hauptmannschast Teplitz jetzt eine Verordnungen welcher die Bürger meister und Gemeindeämter veranlaßt werden, dieser Art Mädchen handel nach Kräften zu steuern. Kundschau. Deutsches Reich. Kaiser Wilhelm hat anläßlich seines Regierungs-Jubiläums auch vom Papste ein eigenhändiges Glück wunschschreiben empfangen. In demselben spricht Leo XIU. u. A. seine Hoffnung ans baldige, zufriedenstellende Erledigung der schweben den religiösen Fragen aus und empfiehlt der Gerechtigkeit und dem Wohlwollen des Kaisers die Sache der katholischen Missionen in den Reichscolonien. Der Pariser „Monde", welcher diese Nachricht bringt, berichtet weiter, daß der Papst auch an König Ludwig von Bayern ein Schreiben gerichtet hat, in welchem der König gebeten wird, sich beim Kaiser für die katholischen Missionen zu verwenden. Der Reichstag hat am Freitag seine Arbeiten zunächst bei sehr schwach besetztem Hause wieder ausgenommen. Die Tagesordnung bot kein großes Interesse dar; nach Entgegennahme verschiedener geschäftlicher Mittheilungen genehmigte das Hans debattelos das Controlgesetz bezüglich des elsaß-lothringischen Etats in dritter Lesung und erledigte hierauf Wahlprüfungen, wobei lediglich die Wahl des Abgeordneten Hänel eine kurze Debatte hervorrief. Zum Schluß genehmigte der Reichstag noch den Rest des Etats der Verwaltung der Eisenbahnen ohne besonders hervorzuhebende DiScussion. In der Sonnabendssitzung erledigte der Reichstag den Bernuth'schen Antrag betr. die geschäftliche Behandlung von Resolutionen und begann dann die erste Lesung der Vorlage betr. die Erbauung des Nord-Ostsee-Canals. — Hiermit ist der Reichstag an die Berathung der ersten der großen Vorlagen — abgesehen vom Etat — seiner gegenwärtigen Session herangetreten, aber man kann schon jetzt die Annahme dieser wichtigen Vorlage so gut als gewiß betrachten, denn alle Parteien, selbst die Socialdemocraten nicht ausgenommen, haben in ihrer Presse schon die hohe wirthschaftliche und politische Bedeutung dieses Canals hervorgehob n. Wie bekannt, veranschlagt die Vorlage die Baukosten auf insgesammt 156 Millionen Mark, von denen 50 Millionen von der preußischen Staatscasse vorweg als Bei rag gezahlt, die übrigen 106 Millionen im Wege einer An leihe aufgebracht werden sollen. Der Zuschuß Preußens wird in der dem Entwürfe beigegcbenen Denkschrift durch den Hinweis ge recktfertigt, daß unter anderen Umständen, wenn der Canalbau nicht erjolgen würde, Preußen aus die Instandsetzung des alten Eider canals 40 Millionen Mark zu verausgaben genöthigt sein würde. Der Ueberschuß von 10 Millionen bildet sicherlich ein genügendes Aequivalent für die hesonderen Vortheile, die Preußen aus der neuen Wasserstraße in wirthschaftlicher Hinsicht za erhoffen hat und zu welchen Vortheilen in erster Linie ein bedeutender Aufschwung'
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