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Zwönitztaler Anzeiger : 09.03.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-188603099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-18860309
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-18860309
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-03
- Tag1886-03-09
- Monat1886-03
- Jahr1886
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 09.03.1886
- Autor
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für Zwönitz, NiederMrütz, Kühnhaide, Thalheim nnd Umgebung. (Fortsetzung des „Anzeiger für Zwönitz und Umgegend".) Amtliches Organ für den Stadtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. ll. Jahrgang. Nedaction, Druck und Ei,icnthum von C. B. Ott in Zwönitz. ll. Jahrgang. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal (Dienstag, Donnerstag und Sonnabend) und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition und deren Austräger vierteljährlich für i Mark 20 Pfg. lincl. Bringerlohn) zu beziehen. — Die Insertion beträgt für die dreigespaltene Corpnszeile oder deren Raum 10 Pfg. und werden Inserate bis Nachmittags 2 Uhr Tags vor dem Erscheinen des Blattes angenommen. Dienstag, den März. 1886. Hertsiche und Sächsische Angelegenheiten — Durch die Wahl des socialistischen Candidaten, Herrn Geyer, bei der im 19. sächsischen Wahlkreise (Schneeberg.Stollberg) stattgefundenen Nachwahl zum Reichstage ist die Zahl der social demokratischen Reichstags-Abgeordneten auf 25 gestiegen. Der ge nannte Wahlkreis, in welchem die Socialdemokratie von jeher starken Einfluß hatte, war seit 1881 in den Händen der Conservaliven. — Zu welcher Höhe die Bevölkerung in den vier Kreis hauptmannschaften des Königreichs Sachsen seit fünf Jahren gestiegen ist, ergeben folgende Zahlen. Die Bevölkerung betrug in der Kreishauptmaun- schast Bautzen am 1. December 1880 . . . 351326 Seelen, am 1. December 1885 356 383 - mithin 5057 Seelen mehr, in der Kreishauptmannschasl Dresden im Jahre 1880 808 512 - im Jahre 1885 859 638 sonach 51 126 Seelen mehr, in der KreiShauptmannschast Leipzig im Jahre 1880 707 826 - im Jahre 1885 773 718 mithin 65 892 Seelen mehr nnd in der KreiShauptmannschast Zwickau im Jahre 1880 1 105 141 dagegen im Jahre 1885 1 189 429 - mithin 84 288 Seelen mehr. — Es ist nicht allgemein bekannt, daß im Bereich der sächsischen Staatsbahnverwaltung Kr a nken-Freifah rten gemährt werden. So wurden allein im Bezirke der 2. Eisenbahn-Betriebs-Oberin- spection Leipzig 1885 mit 2166 Fahrscheinen 4919 Freifahrten an mittellose Augen- und Ohrenkranke und sonstige mittellose Personen von den betr. Heimathsstationen nach Leipzig bezw. zurück ertheilt, an Augenkranke 2825 Fahrten, an Krankenbegleiter 1601 Fahrten, an Ohrenkranke 34 Fahrten, an sonstige Kranke 325 Fahrten aus Empfehlung von Ortsbehörden rc. — Das Staatshandbuch für das Königreich Sachsen auf die Jahre 1886 und 1887, herausgegeben auf Anordnung des Gesammtministerinms, ist soeben erschienen. Dasselbe hat gegen das vorige Handbuch wieder eine Vermehrung von 20 Seiten erfahren und ist in der gewohnten sauberen und correcten Weise in der Buch druckerei von C. Heinrich hergestellt worden. Letztere Firma hat auch den Commissionsverlag dieses wichtigen Nachschlagebuchs. — Dem Chemnitzer Stadtninsikcorps ist ein schwerer Schaden zugefügt worden. Der Cassirer desselben wurde am Sonnabend in Haft genommen, weil sich in seiner Cassenführung Unregelmäßigkeiten herausgestcllt hatten. Die Cassenrevision hat ergeben, daß der Cas sirer, den man allseitig das ungelheilteste Vertrauen entgegen brachte, zumal er zu den ältesten Mitgliedern des Stadtmusikcorps zählte, dieses Vertrauen in der schnödesten Weise mißbraucht bat. lieber 4800 Mk. aus der Casse des Stadtmusikcorps und 850 Mk. aus der Casse des Chemnitzer MnsikverbandeS sind veruntreut. Durch den Verlust wird jedes einzelne Mitglied der Capelle deswegen mit über 100 Mk. betroffen, weil die unterschlagene Summe der Corpsspar- caffe entnommen ist, die zu dem Zwecke eingerichtet ist, daß den ein zelnen Mitgliedern in den Monaten, in welchen der Verdienst des gesammten Musikcorps am wenigsten einträglich bleibt, Zuschüsse ge zahlt werden können. — Dresden, 3. März. Nach dem Berichte der Finanz deputation L. der zweiten Kammer über die bei dieser eingegangenen Eisenbahn-Petitionen empfiehlt die Deputation unter Anderem der Kammer, die Petitionen um Verlängerung der Eisenbahn Wilkau- Kirchberg-Sa^uersdorf nach Schönheide nnd um Verbindung der >tzhemnch-^'--^üorser Bahn mit der Zwickau-Falkenstein-Oelsnitzer Bahrs du Herstellung einer Eisenbahn zwischen Falkenstein und Schöneck, .^ehentlich Hammerbrück der Königlichen Staatsregierung zur Ermuf^-ing zu übergeben. Dagegen beantragt die Deputation in demselben Berichte, die Zwickauer Petitionen um Herstellung der Curve Mr'Irl-Meerane aus sich beruhen zu lassen, nachdem die Kgl. Staatsreg ierung der Deputation erklärt gehabt, sie müsse dringend beantragen), von diesem Projecte ganz abzusehen. Auf die Petitionen / um Errichtung einer Haltestelle zwischen Werdau und Crimmitschau kann die Deputation mitlheilen, daß das Königliche Finanzministerium bereits für Einrichtung einer solchen Haltestelle Anordnung erlassen babe. In Betreff der Petitionen um Herstellung von Eisenbahn linien Voigtsgrün-Neichenbach-Mylau-Greiz und Plauen-Weischlitz- Pirk-Hof beantragt die Deputation, diese Petitionen der Königlichen Staatsregieruug zur Keuntnjßnahme zu übergeben. — Der Jahresabschluß der Königlichen Altersrentenbank in Dresden (Altstadt, Landhausstr. 16 im Landhaus) für 1885 hat wiederum gezeigt, wie sehr dieses Institut seinem hauptsächlichen Berufe, daß dem minder bemittelten DHeile der Bevölkerung Gelegen heit geboten werde, sich für das Alter ein festes Einkommen zu sichern, in den letzten Jahren zugeführt worden ist. Die Königliche AlterSrentenbank nimmt, wie nicht genug hervorgehoben werden kann, jederzeit Einlagen bis zu 1 Mark herab an und verbucht für dieselben feste, durch Landesgesetz bestimmte Renten, welche namentlich für die späteren Lebensjahre eine, von keiner ähnlichen Anstalt gebotene Höhe erreichen. Außerdem gewährt die Bank für sofort beginnende Renten noch den Vortheil, daß die erste Rentenzahlung bereits am letzten Tage des auf die Einzahlung folgenden Kaleuderquartals geleistet wird, während bei den auf Gegegenseitigkeit beruhenden Rentenan stalten die erste Rente erst nach 2 Jahren zur Auszahlung gelangt. Kundschau. Deutsches Reich. Die Hüftverletzung des Kaisers ist fast gänzlich wieder beseitigt, indessen muß sich der hohe Herr immerhin auf einige Tage noch Schonung auferlegen, da er in voriger Woche überdies von etwas Schnupfen und Heiserkeit befallen worden ist. Die täglichen Ausfahrten des Kaisers bleiben daher bis auf Weiteres eingestellt. In dem Befinden des am Gelenkrheumatismus erkrankten Erb- großherzogs von Baden ist leider eine nicht unbedenkliche Ver schlimmerung cingetreten. Wie aus Karlsruhe amtlich gemeldet wird, sind seit einigen Tagen bei fortdauernd hohem Fieber die Anzeichen einer Mitleidenschaft innerer Organe in Zunahme begriffen. Eine neuere Meldung vom Freitag lautet jedoch etwas beruhigender, in dem das Fieber am Morgen dieses Tages geringer, die Athmung freier war, wenngleich der hohe Kranke eine unruhige Nacht ver brachte; im klebrigen zeigte sich dessen Zustand unverändert. Das preußische Abgeordnetenhaus pausirte am Freitag und Sonnabend, nachdem es am Donnerstag die Kreis- und Provinzial ordnung für Westfalen der Budgetcommission überwiesen, und setzte am Montag die zweite Lesnng des Etats mit der Berathung des Cultusetats fort. In den Reichslauden stehen die allgemeinen GemeinderathS- wahlen bevor und ist aus diesem Anlasse vom Landesausschusse der Antrag angenommen morden, die Regierung zu ersuchen, daß sie auch für die Stadt Straßburg, die bisher von einem Regieruugsvertrcter commissarisch verwaltet wurde, die Wahl des GemeinderatheS an- orduen möge. In der Dounerstagsitzung des Laudesausschusses er klärte nun Staatssccretür v. Hofmann, die Regierung habe die Frage, deren Lösung auch sie wünsche, bereits iu Erwägung gezogen, aber sie werde vor dem Abschluß vertraulicher Ermittelungen keinen Entschluß fassen. Aus letzteren babe sich zu ergeben, ob das wahr scheinliche Ergebnis; der Wahlen ein derartiges sei, daß sich nicht schon nach einigen Wochen eine Auflösung des neugewählten Ge meinderatheS als nothweudig erwiese. Frankreich. In der Pariser Börse ist am Freitag ein „anarchistisches Attentat" verübt worden. Ein Mensch feuerte im Rentenhandel einen Revolverschuß ab, welcher einen Besucher leicht verwundete, und warf außerdem auch eine mit ätzender Flüssigkeit gefüllte Flasche in die Menge. Der Mensch wurde sofort verhaftet, er nennt sich Petrovich und behauptet, Anarchist zu sein, seine Aus schreitungen will er begangen haben, um die Copitalisten zu bestrafen, welche das Volk auSbeuteten. Mau scheint es hierbei schon wieder einmal mit einem halbverrückten Individuum zu thun zu haben. Die Nachrichten aus Decazeville lauten immer beunruhigender. Die Minengcsellschaft will keinerlei Zugeständnisse machen und die
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