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Zwönitztaler Anzeiger : 24.04.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-188604246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-18860424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-18860424
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-04
- Tag1886-04-24
- Monat1886-04
- Jahr1886
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 24.04.1886
- Autor
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WlliWckl Ascher. für Zwönitz, Niederzwönitz, Kühnhaide, Thalheim und Umgebung. (Fortsetzung des „Anzeiger für Zwönitz und Umgegend".) Amtliches Organ für den Stadtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. ll. Jahrgang. Redaction, Druck und Eizeulhmn von C. B. Ott in Zwönitz. II. Jahrgang. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal (Dienstag, Donnerstag und Sonnabend) und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition und deren Austräger vierteljährlich für l Mark 20 Pfg. rincl. Bringerlohn) zu beziehen. — Die Insertion betrügt für die dreigespaltene Corpuszeile oder deren Raum 10 Pfg. und werden Inserate bis Nachmittags 2 Uhr Tags vor dem Erscheinen des Blattes angenommen. 4V. Sonnabend, den 24. April. j 1886. Aus des Winters starren Banden rang Natur sich endlich los Und geheimnißvolles Leben zittert durch der Erde Schoost — Ueberall aus dunkeln Grüften drängt's zum Lichte sich empor, Ueberall mit Zauberkräften keimt und sproßt es jetzt hervor. Wohl, es fühlt des Lenzes Wehen freudig auch des Menschen Brust, Denn sie athmet, gleich den Fluren, auf in neuer Frühlingslust, Und die bangen, schweren Sorgen, die gebar des Winters Nacht, Wie sie rasch dahin entfliehen vor der neuen Lebensmacht! Ja, des Lenzes mächtig „Werde" — laut erklang's durch die Natur, Und nun regt sich neues Leben ringsumher in Wald und Flur; In den Thälern, auf deu Höhen winkt das junge Frühlingsgrün, Während an des Baches Rändern Floras erste Kinder blüh'n. Lastt's im Herzen Frühling werden d'rum, die Ihr noch leidgequält, Laßt dort neues Hoffen blühen, das zu frischem Thun beseelt — Schüttelt von Euch all' die Mühen, die das Leben bringen mag — Frischer Muth und frisches Streben wird Euch heut' zum Ostertag r Laue Lüste weh'n von Süden kosend über's ganze Land — Grüße aus dem Süden bringen sie ja bis zum nord'schen Strand — Warme Sonnenstrahlen fluthen durch das All' so goldig-klar. In den jungbelaubten Zweigen singt aus's Neu' der Vöglein Schaar! D'rum willkommen, Ostermorgen, der Du ja der Hoffnung Bild — Sei gegrüßt mit Deinem Scheine, der die Herzen uns erfüllt, Pflanze gläubiges Vertrauen Du aus's Neu' uns Allen ein — Heil'ger, hehrer Ostermorgen — sei gegrüßt mit Deinem Schein! Bekanntmachung Die diesjährige Frühjahrs-Controlversauimlung der in hiesiger Stadt aufhältlichen Reservisten, Landivehrleute, Halbinva liden und Dispositions-Urlauber findet Freitag, den 30. April, Vormittags 9 Uhr, im Saale des Bürgcrgarten zu Stollberg Gestellungsocdres werden nicht ausgeschickt. Etwaige Dispensationsgesuche sind rechtzeitig bei dem Bezirksfeldmebel Andreas in Stollberg anzubringeu, am Tage der Control-Versammlung und später finde» nur noch auf Grund einer behördlichen Bescheinigung ge stellte Berücksichtigung. Die Mannschaften haben in reinlicher Kleidung zu erscheinen. Der Militärpah ist behufs Abstempelung mit zur Stelle zu bringen Zwönitz, am 29. März 1886. Der Bürgermeister. Adam. H st e r n- Wenn im Wechsel des Jahres der harte Winter durch den son nigen Lenz überwunden ist und Mutter Erde sich aus's Neue in ihr grünes Festgewand gekleidet hat, dann hält auch Ostern, das Aufer stehungsfest des Heilandes, wieder seinen Einzug. In der Reihe der hohen christlichen Feste ist Ostern das zweite, dem Range nach ist es aber das höchste, es ist das Triumphfest der Christenheit. Es be deutet den Sieg des Unsterblichen über das Vergängliche, die Ueber- windung der Niederträchtigkeit und Bosheit durch das Reine, das Erhabene, welches in jedem gläubigen Christen seine Stätte ausschlägt und ihn über den Staub und das Ungemach dieser Welt erhebt. Seinem ganzen Wesen nach bedeutet Ostern ein Doppelfest. Es ist das Fest zum Andenken an die Auserstehung des Begründers der christlichen Religion, und es ist auch die Auferstehungsfeier der Natur nach starrem Winterschlafe. In letzteren Sinne ist Ostern das ur alte germanische Vorfrühlingsfest, welches unsere heidnischen Vorfahren feierten und an welchem der Sage nach die Lenzgöttin Ostara auf die mit Schnee und Eis bedeckte Erde herabstieg und auf ihr neues Leben, neues Wachsthum und Gedeihen erweckte. Von dieser Göttin hat sich offenbar der Name „Ostern" erhalten und altgermanischen Ursprungs sind zweifellos auch die Bräuche des Osterfeuers, Oster wassers und der Ostereier. In diesen uralten Sitten weht uns noch ein leiser Hauch altnordischer Poesie entgegen, gleichsam eine letzte Erinnerung an die Heidenwelt, in der einst unsere Vorfahren lebten. Verklungen und versunken ist indessen schon seit langen Jahr hunderten diese Poesie und ein reinerer Quell der religiösen Verede lung strömt uns immer und immer wieder aus dem Christenthum, aus dem christlichen Osterfest zu. Die erhabene Erinnerungsfeier der Auferstehung des Heilandes mahnt uns auf's Neue, daß auch in uns ein unsterblicher Geist lebt, der die Nacht des Grabes überdauern wird. Sie mahnt uns aber auch im eigenen Herzen eine Aufersteh ung zu feiern, in unserem Hoffen und Streben das Erhabene hoch zu halten und unserem Leben eine geistige Verjüngung und Verede lung angedeihen zu lassen. HeMche und Sächsische Angelegenheiten. — Zwönitz. Während der diesjährigen beiden Osterfeiertage den 25. und 26. April o. findet, wie bereits im vorige» Sommer fahrplan geschehen, mit dem Güterzuge Nr. 1713 auf der Linie Aue- Chemnitz Personenbeförderung statt, und zwar wird dieser Zug in Aue Nachm. 6 Uhr 30 Min., in Lößnitz 7 Uhr 10 Min. und iu Zwönitz 7 Uhr 39 Min. abfahren. Die Ankunft erfolgt in Chemnitz 9 Uhr 57 Min. Abends. — Es herrscht vielfach die Sitte, daß Arbeitgeber bei Entlassung ihrer Arbeiter diese beauftragen, die Abmeldung bei der Orts krankenkasse zu bewirken. Theilweise mag nun wohl von den Arbeitnehmern die Abmeldung vergessen werden, aber theilweise mag es auch böser Wille sein, und die Abmeldung absichtlich unterlassen werden, um den Meister resp. Arbeitgeber dadurch zu schädige», denn erst an dem Tage, an welchem die Abmeldung bei der Meldestelle geschieht, hört die Zahlung der Beiträge zur genannten Kaffe auf und es ist schon vielfach vorgekommen, daß Arbeitgeber unnöthig habe» Beiträge zahlen müssen. Nach dem Gesetz ist es Pflicht des Arbeitgebers, die Ab- und Anmeldlingen zu bewirken, worauf man die Arbeitgeber zur Vermeidung unnöthiger Umständlichkeiten und Ausgaben besonders hinweist. — Die Königl. Sächs. Jnvalidenstiftung hatte im Jahre 1885 eine Einnahme von 6555 Mk. 14 Pfg. und eine Ausgabe von 5608 Mk. 31 Pfg. zu verzeichnen. Der Vermögensbestand erhöhte sich auf 95160 Mk 12 Pfg. — „Darf der Gastw irth ohne Weiteres den Gästen Speisen und Getränke verweigern?" Hierüber fällte das Reichlsgericht eine interessante Entscheidung. Nach derselben ist der Gastwrrth zwar nicht gesetzlich, aber doch durch seine gewerbliche Stellung verpflichtet, allen Gästen, die bei ihm einkehren und die sich anständig betragen, Speisen und Getränke zu verabreichen. Es steht nicht in seinem Belieben, irgend welchem anständigen Gaste die Verabreichung zu verweigern. Denn dadurch, daß der Gastmirth sei» Local dem öffent lichen Verkehr zur Disposition stellt, erwirbt jeder anständige Mensch
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