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Zwönitztaler Anzeiger : 31.07.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-188607315
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-18860731
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-18860731
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-07
- Tag1886-07-31
- Monat1886-07
- Jahr1886
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 31.07.1886
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I WiiUOl ÄUiM. Loealblatt für Zwönitz, NicdcrzwSmtz, Kühnhaide, Thalheim nnd Umgebung. (Fortsetzung des „Anzeiger für Zwönitz und Umgegend".) Amtliches Organ für den Stadtgemeinderath, de» Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. II. Jahrgang. Redaction, Druck und Eiqcnthum von C. B. Ott in Zwönitz. I I. Jahrgang. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal (Dienstag, Donnerstag und Sonnabend) und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition und deren Austräger vierteljährlich für l Mark 20 Pfg. lincl. Bringerlohn) zu beziehen. — Die Insertion beträgt für die dreigespaltene Corpuszeile oder deren Raum 10 Psg. und werden Inserate bis Nachmittags 2 Uhr Tags vor dem Erscheinen des Blattes angenommen. 8N. Souuabeud, dcu Sl. Juli. 1881». Bekanntmachung. Der II. Termin Grundsteuer ist am 1. August a. o. fällig und innerhalb 14tägiger Frist an die Stadlsteuer-Einnahme hier zu bezahlen. Gegen Säumige ist alsbald nach Ablauf der Zahlungs frist das Mahn- event. Executionsverfahren zu verfügen. Zwönitz, am 29. Juli 1886. Der Bürgermeister. Adam. Herlliche und Sächsische Angelegenheiten. — Die Nachrichten, welche über die diesjährigen Erträgnisse der Bienenzucht aus dem Lande einlaufen, lanten theilweise sehr be trübend. Das anhaltend schlechte Wetter machte es den Bienen un möglich, die von der Natur dargebotene Blüthenfülle auszunutzen. Viele Völker haben nicht einmal ihren für den Winter nolhwendigen Vorrath einsammeln können. Die diesjährige Honigernte wird vorans sichtlich hinter dem sehr reichen Ertrage des Vorjahres weit Zurück bleiben. — Im Freiberger Socialistenprozeß ist am Dienstag das Beweisverfahren nach zweitägigen Verhandlungen geschlossen worden. Die Verkündigung des Urtheils erfolgt am Mittwoch, den 4. August, Nachmittags 4 Uhr. — Das Bürgermeisteramt zu Grün Hain kommt mit dem 1. October d. Js. zur Erledigung. — Chemnitz, 26. Juli. Heute Nachmittag, nachdem es seit früh drückend heiß gewesen, stieg im Westen gegen 4 ein Unwetter herauf, welches das Bangen, mit welchem man ihm entgegensah, mehr als rechtfertigte. Unter ununterbrochenem Donnern und Blitzen und mit weit voraus hörbarem Rauschen und Brausen kam es schnell heran und bedeckte die ganze Gegend in wenigen Minuten so dicht mit Hagelkörnern, daß man sich unwillkürlich in eine vollkommene Winterlandschast versetzt fühlte. Die Körner hatten vielfach die Gröhe von Wallnüfsen und haben an Dächern und Fenstern wiederum beträchtlichen Schaden angerichtet. Es herrschte vollkommene Dunkel heit. Die Landwirthe unserer Umgegend sehen vielfach die letzte Hoffnung auf ihre Getreidefelder zerstört, da das Wintergetreide bei den früheren Hagelwettern an vielen Orten gänzlich vernichtet ward und nun das Sommergetreide einem ähnlichen Schicksale verfallen ist. In Anlagen und Gärtnereien ist der angerichtete Schaden eben falls ein außerordentlich großer und Obst- und Gartensrüchte sind zerschlagen oder herabgeworfen. Die Stadt selbst ist nur in ihrer südlichen Hälfte hart betroffen worden; sehr schwer sind die westlichen, südlichen und östlichen Vororte und deren Fluren heimgesucht worden. Abends 8 Uhr brachte man noch einzelne nußgroße Hagelkörner. — Der Stadtrath zu Eibenstock hat um Einlegung eines Frühzuges nach Aue petirt. — Reichenbach, 28. Juli. Mächtig zum Himmel auflodernde und ein grausig-schönes Schauspiel gewährende Gluth, sowie Alarm signale meldeten heute früh ^1 Uhr abermals den Ausbruch eines Schadenfeuers in unserer Stadt. Diesmal brannte das Hrn. Fabrik besitzer Karl Ed. Heberer in der Gerbergasse gehörige, u. A. auch von Hrn. Zeugarbeiter Unterdörfel bewohnte Gebäude und verbreitete sich der Brand infolge der großen Holzvorräthe in demselben und der alten Bauart mit rapider Schnelligkeit über dasselbe. Die Flammen, welche haushoch schlugen und den ganzen untern Stadt- theil mit einem Funkenregen überschütteten, ergriffen alsbald das gegenüberliegende, Hrn. Schneidermeister Ernst Koppe gehörige Wohn haus, vo» dem aus sich dieselben weiter auf diejenigen der Herren Bäckermeister Franz Clauß, Kürschnermeister Oswald Jäcker, verm. Koppisch, Gerbeimeister Friedrich Knabe und Klempner Robert Sarfert verbreiteten. Obgleich die Feuerwehr mit übermenschlicher Anstreng ung dem Umsichgreifen des Feuers Einhalt zu thun suchte, gelang dies dennoch erst ziemlich spät, da die furchtbare Gluth sowohl das Löschen als auch Niederreißen bedrohter Gebäude sehr erschwerte. Infolge besten brannten nicht weniger als 8 Wohngebäude bis heute Nachmittag vollständig aus, während ein neuntes, weil vom Feuer und Master nicht unerheblich beschädigt, abgebrochen werden muß, wodurch ca. vierzig meist arme Familien (im Jäcker'schen Hause allein wohnten deren dreizehn) obdachlos geworden sind. Dieser Stadttheil bildete einen der feuergefährlichsten Punkte unserer Stadt, sowohl wegen der geringen Straßenbreite als auch der leichten Bauart der Häuser daselbst. Zum Glück regnete es die ganze Nacht fast unaufhörlich, sodaß der Brand durch das heftige Flugseuer nicht auch auf die sehr bedrohten Häuser eines Theiles der inneren Neichsstraße übertragen wurde. An Mobiliar haben die Calamitosen ein gut Theil zu retten vermocht, leider sind aber auch viele darunter, welche ihre Habe nicht versichert hatten, sodaß immerhin ein nicht unerheblicher Schaden erwachsen ist. Die Entstehungsursache des Feuers, das in einer Holz>emise ausgekommen sein soll, ist noch nicht aufgeklärt. — Neu mark, 26. Juli. Mit zwei ganz jungen Pferden vor dem Düngerwagen und auf dem Heimwege begriffen, verunglückte heute Morgen 8 Uhr, erst 46 Jahre alt, der Gutsbesitzer Christian Friedrich Albert allhier. Beim Ausfahren aus dem Felde ward derselbe aller Wahrscheinlichkeit nach von dem Sattelpferde an den Unterleib geschlagen und alsdann besinnungslos geschleift. Das Ge fährt kam führerlos und ziemlich unbeschädigt heim; A. ward bald darauf schon halbtodt getragen gebracht. Fürchterlicher Blutverlust und innerlich erlittene Verletzungen waren es, die schon gegen ^11 Uhr srük sein Ende herbeisührte». Die Wittwe und 8 zum großen Theil noch unerzogene Kinder beweinen bitterlich das jähe Ende des treuen Galten und des so liebend schaffenden Vaters; tief beklagt wird der Todle von einem Jeglichen, der ihn gekannt; — die Land- wirthsckast begräbt einen ihrer Genossen, der sicher einer der treuesten und thätigsten war im weiten Umkreis. — Kaum von dem obigen Unglückssall in Etwas zur Ruhe, brachte ein gegen 4 Uhr Nachmit tags ganz plötzlich eintretender Schloßensall neue Aufregung in unsere Bewohnerschaft. Glücklicherweise ist ein schmaler Strich nur von dem Unwetter über unsere Fluren gezogen; was zwischen Marktplatz und der höchsten Bodenhöhe hinter dem Bahnhöfe gelegen, ist arg getroffen. Am schlimmsten ist die Gerste weggekommen, sie ist ziem lich total vernichtet, Hafer und Korn zu ^/z, Klee, Kartoffeln, Kraut, Obst- und Gemüsegärten sehen in dieser Richtung gar traurig aus. Gleiche Klagen hört man aus Unterneumark, Erlmühle und Nömers- grün. Viel „Nichtversicherte" beklagen ihre so plötzlich zerstörten Erntehoffnungen und mitunter gar bedeutende Vermögensverluste. — Plauen, 26. Juli. Heute Nacht ist der Bahnwärler Schwab in der Nähe von Feilitzsch von einem Eisenbahnzuge über fahren und todt ausgefuuden worden. — In nicht geringen Schrecken wurden am 26. dss. Mts. die 1,26 Min. Nachmittag von Plauen nach Oelsnitz abgefahrenen Pastagiere versetzt, als zwischen Pirk und Oelsnitz plötzlich das Nothsignal ertönte und der Zug aus freiem Felde stille stand. Ein blut überströmtes Trittbret und eine Dienstmütze deuteten auf ein Unglück. Der in Eger wohnende Schaffner Schmidt war tödtlich verunglückt. In der Gegend von Magwitz ist höchstwahrscheinlich derselbe an einen Felsvorsprung geschleudert worden, wobei ihm der Hinterkopf zer trümmert wurde. In Oelsnitz constatirte Herr Dr. Schubarth, daß nur ganz geringe Hoffnung vorhanden sei, den Bedauernswerlhen am Leben zu erhalten. Ec ist Vater von 8 Kindern. — Nach einer andern Version war der Unglückliche während der Fahrt aufgestanden und zwischen Pirk und Oelsnitz mit dem Kopfe gegen eine Brücke gestoßen, sodaß er blutüberströmt auf das Wagenverdeck stürzte und den Wagen mit Blut übergoß. — Dresden, 29. Juli. II. KK. MM. König Albert und Königin Carola haben sich heute Vormittag 10 Uhr nach Berlin begeben. — Dresden. Das am 22. Juli beendete Königschießen der priv. Scheibenschühengilde besuchte Se. Maj. dec König. Derselbe traf punkt 3 Uhr unter Böllerschüssen im Schützenhofe ein. Im Gefolge Sr. Maj. befanden sich nach dem „Dr. Anz." Stadt-Com-
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