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Zwönitztaler Anzeiger : 14.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-188608144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-18860814
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-18860814
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-08
- Tag1886-08-14
- Monat1886-08
- Jahr1886
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 14.08.1886
- Autor
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MiiiWler DiMM. Loealblatt für Zwönitz, Niederzwönitz, Kühnhaide, Thalheim und llmgcbnng. (Fortsetzung des „Anzeiger für Zwönitz und Umgegend".) Amtliches Organ für den Stadtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. lt. 3<chkgaNg. Redaction, Druck und Eizenthum von C. B. Ott in Zwönitz. tt. Jahrgang. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal (Dienstag, Donnerstag und Sonnabend) und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition und deren Austräger vierteljährlich für I Mark 20 Pfg. (incl. Bringerlohn) zu beziehen. — Die Insertion beträgt für die dreigespaltene Corpuszeile oder deren Raum 10 Pfg. und werden Inserate bis Nachmittags 2 Uhr Tags vor dem Erscheinen des Blattes angenommen. NA. Sonnabend, den 14. August. 1886. Herttiche und Sächsische Angelegenheiten. — Im Königreiche Sachsen ereigneten sich im Monat Juli d. I. an Gebäuden 243 Brand- bez. Schadenfälle, und zwar entstanden 154 durch Blitzschlag (51 zündende und 103 kalte Schläge) und 89 durch andere Ursachen. Unter den vom Blitz betroffenen Gebäuden befanden sich 16 mit Blitzableitungen versehene; eines derselben wurde in Brand gesetzt. Zur Vergleichung sei bemerkt, daß im Monat Juli vorigen Jahres 245 Brand- bez. Schadenfälle, und zwar 170 durch Blitzschlag (51 zündende und 119 kalte Schläge) und 75 infolge an derer Ursachen vorgekommen waren. — Die Vermählung der Prinzessin Josepha mit dem Erzherzog Otto findet Anfang October statt. Die Hochzeitsfeierlichkeiten werden sich auf die Tage vom 2. bis 5. October erstrecken und zwar soll von größeren und umfangreicheren Festlichkeiten (Illumination, Fest- zug u. dergl.) abgesehen werden, weil die Festlichkeiten am König!. Hose selbst innerhalb des Rahmens eines Familienfestes abgehalten werden. Es wird daher nur den Gesangskräften Dresdens Vor behalten sein, am Abende des Vermählungstages den Gefühlen der gesammten Bürgerschaft in einer auf dem Schloßhofe darzubringenden Serenade einen harmonischen Ausdruck zu geben. — Nach einer NeichSgerichtSentscheidung ist ein Gastwirt!) nur dann wegen Gestattung von Glücksspiel zu bestrafen, wenn er zu dem Glücksspiel seine Einwilligung gegeben oder es wissentlich ge duldet, oder die ihm zu Gebote stehenden Verhinderungsmittel gegen das Glücksspiel in seinem Local bewußterweise anzuwenden unterlassen hat. — Vsn dem Collecteur B. in G. wurde der König!. Lotterie- Direction unter dem 31. August 1885 angezeigt, daß B. V. in G. Loose der Herzoglich Braunschweigischen Landes-Lotterie vertreibe. Auf deshalb von der Lotterie-Direktion bei dem zuständigen Amts anwalt erstattete Anzeige ist dem B. V. in G. eine Woche Haft und 30 Mark Geldstrafe zuerkannt und derselbe auf ein an Se. Majestät den König gerichtetes Gnadengesuch abfällig beschieden worden. — Stollberg, 11. August. Vergangene Nacht ging über unsere Gegend ein Unwetter nieder, das mannigfachen Schaden an gerichtet hat. Gegen 11 Uhr brach das Gewitter los. Heftiger Regen strömte hernieder und der Sturm hauste an einzelnen Stellen arg. Auf der Chemnitzer Chaussee zwischen Stollberg und Nieder dorf wurden 13 Bäume entwurzelt oder der Kronen beraubt; auch auf der Hohensteiner Chaussee, bei Niederwürschnitz, sowie in der Stollberger Niederstadt litten einige Bäume den gleichen Schaden. Blitzschläge sind glücklicherweise nicht erfolgt. — Schwarzenberg, 11. August. Zum Pfarrer in Johann georgenstadt wurde vom dasigen Kirchenvorstand Hr. Diaconus Otto in Frankenberg gewählt. — Am Morgen des vorgestrigen Tages ist auf dem von Erla nach Crandorf führenden Communicationswege die verehelichte Lenk aus Crandorf todt aufgefunden und polizeilich ausgehoben worden. Da sich am Hinterkopfe eine klaffende Wunde zeigte, so dürsten die Anzeichen eines Mordes vorliegen. Die Be völkerung hiesiger Gegend ist durch den Fall in nicht geringe Auf regung versetzt worden. Die criminellen Erörterungen sind im Gange und wird die Section der Leiche hoffentlich baldiges Lickt in das noch schwebende Dunkel bringen. — Schneeberg, 11. August. Die nunmehr auch in hiesiger Gegend begonnene Getreideernte berechtigt zu recht günstigen Hoff nungen. — Wie wir vernommen, haben am 9. d. M. in der Buntdruck fabrik der Gebrüder Oschatz in Schönheide sämmtliche Handdrucker, 40 Mann, wegen angeblich zu niedriger Löhne die Arbeit eingestellt, auch solche bis heute noch nicht wieder ausgenommen. — In der Altstadt in Oel Snitz steht ein altes, baufälliges HauS, von dem man annahm, daß es für Niemand ein Gegenstand des Begehrens werden würde. Und doch. Es fand sich ein Deutsch amerikaner, der die halbe Ruine um den Preis von 5325 Mk. zu seinem Eigenthum machte, um darin ein Materialgeschäst zu errichten. Dies konnte aber einer Nachbarin nicht gleichgiltig sein, nicht gleich- giltig aus geschäftlichen Rücksichten. Dieselbe steckt sich hinter einen guten Freund, welcher das Haus für sie erstehen sollte. Der Freund kaust dem Deutschamerikaner das Haus um 7500 M. ab. Die Auftrag geberin zahlte aber 9000 Mark, und ihr Wunsch, Besitzerin zweier Häuser zu sein und keinen Concurrenten in der Nachbarschaft zu haben, ist erfüllt. In Zeit von zwei Tagen sind also 3675 Mark verdient worden. Das Geld lag hier freilich nicht auf, sondern an der Straße, und wie Viele sind vorbeigegangen und haben es nicht aufzuheben verstanden! — Plauen. Ueber einen Einbruch in der Lehrermohnung zu Pabstleithen wird Folgendes berichtet: Der Lehrer hatte eine Ferien reise angetreten und dem Dieb somit leichtes Spiel gelassen. Nach dem derselbe am Freilag durch Zerschlagen einer Fensterscheibe sich Zugang zum Hause verschafft und darauf sich seiner Kleidung voll ständig entledigt hatte, zog er Leibwäsche des Lehrers an und begab sich zur Ruhe. Am folgenden Morgen entnahm er dem Kleider spinde einen schönen Anzug und verschiedene Gegenstände, die er des Mitgehens für werth hielt, und ging davon. Zwar wurde seine Anwesenheit im Schulhause bemerkt, doch, da man annahm, der Lehrer könne von der Reise zurückgekehrt sein, konnte der Schurken streich gelingen. Mit ziemlicher Sicherheit vermnlhet man, wer der Einbrecher ist und daß er aus Höllensteg bei Posseck gebürtig ist. Er hat schon Jahre lang die Verbrecherlausbahn gewählt und eben so lange im Waldheim er Zuchthause zugebracht, nach dem er sich wahrscheinlich zurücksehnt, denn die Verwegenheit wie Frechheit, mit welcher er bei Verübung seiner Thaten zu Werke geht, und seine Unlust zur Arbeit und zu einem geregelten Leben sprechen ganz für diese Annahme. Bis jetzt ist es den angestrengten Bemühungen der Polizeiorgane noch nicht gelungen, des Diebes habhaft zu werden, eS liegt im Interesse Aller, daß dies bald geschehen möge, damit die Bewohner jener Gegend von der sie beunruhigenden Sorge befreit werden.' — Ueber einen angeblichen Kindesmord, von dem in der Gegend von Auerbach viel die Rede ist, erfährt der „V. A." folgendes Zu verlässige. Es hat sich am Abend des vergangenen Sonnabends eine Dienstmagd aus Auerbach aus Mangel an Mitteln mit ihrem erst kurz vorher geborenen Kinde im Wald schlafen gelegt. Sie hatte das Kind, das, als sie Nachts einmal erwachte, noch lebte, in ein Tuch gewickelt, als sie aber am Morgen erwachte, fand sie es ihrer Angabe nach todt. Da sie sich wegen ihrer Mittellosigkeit keines Nathes gewußt, habe sie die Leiche im Walde liegen lassen. Am anderen Tage wurde von den PoUzeiorganen, zu deren Kenntniß die Sache gekommen ist, nach der Leiche gesucht, dieselbe aber nicht gefunden und darauf der König!. Staatsanwaltschaft in Plauen An zeige erstattet. Wie wir nun hören, ist der Kindesleichnam nun doch noch gefunden worden, und es hat sich heute Herr Staatsanwalt Beutler hier mit den Herrn Gerichtsärzten an Ort und Stelle begeben. — Den 7. ds. Nachmittags ging der 25 Jahre alte, in der Böltcher'schen Tuchfabrik in Leisnig arbeitende Appreteur Schmidt, in der einen Hand sein Vesperbrod, in der andern Hand ein Messer haltend, nach dem hinter der Fabrik gelegenen Muldenufer und ver weilte dort kurze Zeit; auf dem Rückwege glitt er am Muldenufer aus, fiel hin und stieß sich dabei das in der Hand haltende Messer so tief in die linke Brust, daß sein Tod ehebaldigst eintrat. Böttcher hinterläßt bedauerlicher Weise eine in gesegneten Umständen befind liche Ehefrau mit zwei unerzogenen Kindern. Wochenschau. Deutsches Reich. DieGasteinerMonarchen-Entrevuebeherrschte sichtlich die Woche und bildete den Refrain aller politischen Betracht ungen in der enropäischen Tagespreffe. Weit über die Grenzen Deutschlands und der österreichischen Monarchie hinaus ist die be sondere Bedeutung der diesmaligen Begegnung zwischen Kaiser Wilhelm und Kaiser Franz Josef erkannt und gewürdigt worden, denn obschon in letzterer auch Heuer zunächst das innige persönliche Freundschafts- verhältniß der beiden Monarchen wiederum zum glücklichsten Ausdruck gelangte, so deutete doch anderseits der Stab von Staatsmännern, welcher — an ihrer Spitze Fürst Bismarck — diesmal die kaiser lichen Freunde umgab — genugsam auch auf den hochpolitischen Charakter des heurigen Kaisertages von Gastein hin. Aber selbst die französischen Revancheblätter können nicht umhin, zuzugestehen, daß die Zusammenkunft der Kaiser von Deutschland und Oesterreich auch in diesem Jahre nur der Erhaltung des Weltfriedens gewidmet ge»
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