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Zwönitztaler Anzeiger : 31.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-188608317
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-18860831
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-18860831
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-08
- Tag1886-08-31
- Monat1886-08
- Jahr1886
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 31.08.1886
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MiMM Aiizetztr. Localblatt für Zwönitz, Nicdcrjwömtz, Kühnhaide, Thalheim »nd Umgevung. (Fortsetzung deS „Anzeiger für Zwönitz und Umgegend".) Amtliches Organ für den Stadtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. ll. Jahrgang. Redaction, Druck und Eizenthum von C. B. Ott in Zwönitz. tl. Jahrgang. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal (Dienstag, Donnerstag und Sonnabend) und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition und deren Austräger vierteljährlich für l Mark 20 Pfg. (incl. Bringerlohn) zu beziehen. — Die Insertion beträgt für die dreigespaltene Corpuszeile oder deren Raum 10 Psg. und werden Inserate bis Nachmittags 2 Uhr Tags vor dem Erscheinen des Blattes angenommen. >02 § Dienstag, den »I. August. 1188«. Auetion Freitag, den 3. September d. I., Bormittags IO Uhr sollen in Zwönitz 800 Kilo neues B-agenräderreifeneisen 200 Kilo neues Stabeisen, 10 Stück Hakcnschaarplatten und ein neues Ackerpfluggestelle meistbietend versteigert werden. Zusammenkunft im Gasthause zur Krone. Stollberg, den 28. August 1886. Der Gerichtsvollzieher beim Königlichen Amtsgericht daselbst. 4 p s»»I t. Die Ministerbegegnung von Franzensbad. Die Begegnung zwischen dem Fürsten Bismarck und Herrn v. Giers, die man beinahe schon als deu politischen Mythus des heurigen Sommers zu betrachten gewohnt war, ist nun doch zur geschichtlichen Thatsache geworden. Franzensbad hat die Ehre, den dritten im Bunde der berühmten Badeorte zu bilden, in denen sich die bedeutsamen politischen Zusammenkünfte und Besprechungen des diesjährigen Sommers vollzogen und schwerlich steht Franzensbad den Tagen von Kissingen und Gastein an politischer Wichtigkeit nach. ES hieß zwar, nachdem die Zusammenkunft der leitenden Minister Deutschlands und Rußlands als ziemlich feststehend betrachtet werden konnte, daß dieselbe einen lediglich conventionellen Charakter tragen würde, aber die wiederholten langen Besprechungen, welche Bismarck und Giers in dem böhmischen Weltbade mit einander gepflogen haben, dementiren diese Behauptung ganz augenscheinlich. Gerade die gegenwärtige politische Lage mit speciellem Hinblick auf die Ereignisse in Bulgarien läßt die Diplomaten-Begegnungvon Franzens bad in einem besonderen Lichte erscheinen und fast selbstverständlich ist es darum, daß letztere sich de» Begegnungen von Gastein und Kissingen würdig anreiht. Vor Allem liegt die Bedeutung der Franzensbader Minister- Conserenz darin, daß sie die Garantieen, welche bereits durch die Tage von Kissingen und Gastein für die Erhaltung des europäischen Friedens gegeben waren, in stimmungsvoller Weise ergänzt. Werden jetzt, nachdem der deutsche Reichskanzler und Herr v. Giers, der Vertrauensmann des Czaren, wiederum ihre Zusammenkunft gehabt, die russischen Panslavistenblätter es noch wagen, ihre Hetzereien gegen Deutschland und Oesterreich sortzusetzeu? Wohl schwerlich, denn die Franzensbader Ministerbegegnung documentirt in augenfälliger Weise die Wiederannäherung Rußlands an das deutsch - österreichische FriedenSbündniß und das Verschwinden der leisen Schalten, die viel leicht bis vor Kurzem auf den osficiellen Beziehungen zwischen Peters burg und besonders Berlin gelagert haben mochten. Aus der Art und Weise, wie die Begegnung stattgesunden hat, ergiebt sich ein so herzlicher und freundschaftlicher Verkehr der beiden Staatsmänner, wie er unter gespannten Verhältnissen zwischen Deutschland und Rußland nicht möglich gewesen märe und so darf denn auch die Zusammenkunft der leitenden Staatsmänner beider Reiche als ein neues eminentes Friedenssymptom begrüßt werden. Daß in Franzensbad in erster Linie die bulgarischen Ereignisse mit erörtert worden sind, erscheint selbstverständlich und werden die beiden Staatsmänner jedenfalls zu einer Verständigung über das Verhallen der Kaisermächte zu der neuesten bulgarischen Bewegung gelangt sein. Aus welcher Linie sich die Politik der Mächte gegen über den Vorgängen in Sofia bewegen wird, entzieht sich einstweilen noch der Kenntnißnahme weiterer Kreise, sie wird sich aber ja wohl aus den kommenden Ereignissen von selbst ergeben. Wie sich aber vielleicht auch die bulgarische Frage noch weiter entwickeln möge — zu einen, europäischen Brand wird sie gewiß nicht führen, dafür bürgt eben die Ministerbegegnung von Franzensbad und diese Ueber- zeugung kann nur dazu beitragen, die Völker Europas niit Ruhe der nächsten Zukunft entgegen sehen zu lassen. Hertliche und Sächsische Angelegenheiten. — Auch iu den ersten 6 Monaten dieses Jahres ist die Benutz ung der Königl. Altererentenbank in Dresden (Altstadt, Laudhausstr. 16, im Landhaus) in den einzelnen Landestheilen eine sehr verschiedene gewesen. Der Stückzahl nach vertheilten sich die Einlagen mit je 1 Procent auf die Amtshauptmannschasten Auerbach, Flöha, Glauchau, Großenhain, Kamenz, Oelsnitz und Schwarzenberg, je 2 Procent aus die Amtshauptmannschasten Annaberg, Bautzen, Chemnitz, Leipzig, Löbau, Marienberg, Oschatz, Plauen und Rochlitz, je 3 Proccut auf die Amtshauptmannschafteu Borna, Dippoldiswalde, Dresden-Altstadt, Freiberg, Grimma, Meißen, Pirna, Zittau und Zwickau, je 4 Procent auf die Stadt Chemnitz und dieAmlShauptmanuschast Döbeln, 5 Procent auf die AmtShauptmaunschaft Dresden-Neustadt, 7 Procent aus die Stadt Leipzig und 26 Procent auf die Stadt Dresden, während die 2 noch übrigen Procente der gejammten Einlage» aus dem Auslande stammten. — Das Ueberwiegen der drei letztgenannten Landesbezirke tritt bei einer Vertheilung der Einzahlungen nach dem Geldbeträge noch mehr hervor: es erscheint dann Stadt Dresden mit 37, Stadt Leipzig mit 10 und AmtShauptmaunschaft Dresden-Neustadt mit 9 Procent. — Chemnitz, 18. August. (Gerichtssitzung der Ferienstraf kammer ll.) Anläßlich eines Vorfa^es in Zwönitz bei der am 2. März 1886 im dortigen Rathhause stattgefundeneu Reichstagswahl, wo der mit der Ausgabe von Stimmzetteln für den Candidaten der socialdemocratischen Partei beauftragt gewesene Schlosser Carl Moritz Winkler aus Chemnitz während des Austheilens der Stimmzettel umgefallen mar und sodann längere Zeit bewußtlos in einem dortigen Local gelegen hatte, hatte der Eisendreher Carl Moritz Riemann aus Chemnitz bei Gelegenheit einer am 6. März 1886 in Chemnitz statt- gefundenen Versammlung des Vereins zur Förderung volksthümlicher Wahlen, bei welcher jenes Vorkommniß zur Sprache kam, sich i» einer Weise ausgesprochen, durch welche der Schuhmachermeister Sp. in Zwönitz als der dolose Urheber jener Erkrankung hingestellt und demselben beigemefsen wurde, daß er durch Verabreichung eines Glases Cognac, den er mit einer betänbenden Flüssigkeit vermischt gehabt habe, an Winkler diesen für die weitere Ausübung seiner Funktion unschädlich gemacht habe. Iu Wahrheit war jedoch die Besinnungslosigkeit Winklers lediglich eine Folge eigener Unmäßigkeit im Genüsse von Bier und Spirituosen gewesen. Gleichwohl hatte er Anderen, und so auch Riemann gegenüber in der später von Letzterem weiter verbreiteten Weise sich ausgesprochen. Beide, Riemann und Winkler, wurden wegen Verleumdung unter Anklage gestellt, über welche heute Ver handlung stattfand. Das Resultat derselben war bezüglich Riemann's ein freisprechendes Urtheil, während Winkler der Anklage gemäß mit 1 Monat Gefängnißstrafe belegt wurde — In Annaberg wurde dieser Tage ein Gastmirth von einem empfindlichen Verluste getroffen. Derselbe wechselte einen größeren Geldbetrag, wobei er einen Hundertmarklchein erhielt. Da er gerade anderweit eifrig beschäftigt war, legte er den Schein in das Adreß buch. Einige Stunden später machte er eine Wanderung durch die Umgegend und besann sich wieder auf den nicht gerade sorgfältig ausbewahrten Hundertmarkschein. Mit Unruhe kehrte er heim, nahm das Adreßbuch, suchte und fand nichts! Auf Befragen erklärten seine HanSgenoffen, daß ein anständig gekleideter Mann sich das Adreß buch habe geben lassen und sich dann eilig, ohne sein Bier zu trinken, entfernt habe. Der Schein und der Dieb sind spurlos verschwunden. — Auerbach i.V. Bei dem Preißschießen, welches vergangene Woche hier stattgcfundcn, belheiligten sich Schützen aus Falken stein, Eibenstock, Plauen, Röthenbach, Schönheide, Schneeberg, Brünn los bei Schneeberg und Zwönitz. Im Ganzen wurden abgegeben 2170 Schüsse. Errungen wurden ans der Ehrenscheibe 6, auf der Festscheibe 12 Preise. Unter den durch Prämien Ausgezeichneten befindet sich Kaufmann Herr Carl Schmidt in Zwönitz. Als seltene« Vmkommniß ist zu erwähnen, daß von zwei Schützen je 1 Sechzig (durch drei 20) geschossen worden ist. Das neue Schützenhaus hat allgemeinen Beifall gefunden. — Falkenstein, 25. August. Bei dem Gewitter iu der gestrigen Mittagsstunde schlug der Blitz in das Stallgebäude des Gutsbesitzers Hermann Strobel in Grünbach und tödtete von sechs daselbst be-
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