Suche löschen...
Zwönitztaler Anzeiger : 02.09.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-188609028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-18860902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-18860902
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-09
- Tag1886-09-02
- Monat1886-09
- Jahr1886
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 02.09.1886
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
miiiWckr ZUMr. Loealblatt für Zwönitz, Niederzwönitz, Kühnhaide, Thalheim und llmgeSnng. (Fortsetzung des „Anzeiger für Zwönitz und Umgegend".) Amtliches Orga» für den Stadtgemeinderath, de» Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. ll. Jahrgang. Redaction, Druck und Eigenthum von E. B. Ott in Zwönitz. ll. Jahrgang. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal (Dienstag, Donnerstag und Sonnabend) und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition und deren Austräger vierteljährlich für 1 Mark 20 Pfg. lincl. Bringerlohn) zu beziehen. — Die Insertion beträgt für die dreigespaltcne Corpuszeile oder deren Raum 10 Pfg. und werden Inserate bis Nachmittags 2 Uhr Tags vor dem Erscheinen deS Blattes angenommen. los Donnerstag, den 2. September. j L88«' -«M) Aum 2. September! Gegrüßt in Deinem Strahlenzeichen, Fest aller Deutschen — Sedantag, An dem auf blutgetränkten Fluren des Erbfeinds Macht in Trümmer brach — O Tag, aus dessen Schlachtendonner die deutsche Einheit uns erstand, An dem im wilden Kampfgewühle der Deutsche sich zum Deutschen fand! Wohl war's ein grimmig-heißes Ringen dort einst bei Sedan auf dem Plan, Wo tausende von Deutschlands Söhnen zum letzten Mal die Sonne sah'n; Doch ast' die braven deutschen Krieger, die dort dem Schlachtentod geweiht. Sie kämpften und sie sind gestorben für ihres Polkes Einigkeit! D'rum klingt's von ihren Ruhestätten zu uns wie leiser Mahnruf her: „Was wir mit unser'm Blut errungen, für das gekämpft wir treu und schwer, O, deutsches Volk, das halt' in Ehren, 0, deutsches Volk, das halte fest, Wenn neue Stürme Dich umbrauscn, sei es von Osten, sei's von West!" Wohlan, so sei zum heut'gen Tage auf's Reu' geweiht der Einheit Band, Von dem umschlungen Deutschlands Stämme vom Alpenfuß zum Meeresstrand, Wohlan, Ihr, Einer Mutter Söhne, erneuert heut' den heil'gen Eid: Zu sein ein einig Volk von Brüdern, dem ferne inn'rer Zwist und Streit! Nun aber laßt die deutschen Fahnen zum „Tag der Deutschen" lustig weh'n — Nun laßt die Freudenfeuer glühen vom Meer bis zu der Alpen Höh'» Und von den Häuptern der Vogesen bis hin zum fernen Ostseestrand Soll brausend heut' der Ruf ertönen: Magst ruhig sein, lieb' Vaterland! Zum deutschen Nationalfesttaqe. Wiederum schickt sich das deutsche Volk an, die Erinnerungsfeier an jenen Nuhmcstag zu begehen, der aus ewig mit leuchtenden Lettern in die Annalen der deutschen Geschichte eingegraben ist — den Tag von Sedan! Vor nun sechszehn Jahren war cs, daß am 2. September die vereinigten Heere Deutschlands unter der persön lichen Oberleitung König Wilhelms aus den Gefilden von Seda» das stolze HerrschastSgebäude des dritten Napoleon für immer in Trümmer schlugen, indem sie nach allerdings hartem und blutigem Kampfe den stolzen Franzosenkaiser selbst, seinen ganzen glänzenden Stab von berühmten Marschällen und Generälen und seine letzte Armee ge fangen nahmen. Wohl hatte der Riesenkampf zwischen Deutschland und Frankreich mit jener gewaltigen Schlacht noch nicht sein Ende erreicht, wohl mußten erst noch die aus dem Boden gestampften Heere der Republik zerschmettert, mußte erst Paris, das Herz des Landes, eingenommen werden, ehe dem zähen Gegner der Friede aufgezwungen werden konnte, aber dennoch muß die Sedanschlacht als der entscheidende Wendepunkt im Kriege von 1870/71 bezeichnet werden und als solcher wird sie auch allseitig betrachtet. Ist schon deshalb die alljährliche Feier dieses bedeutungsvollen Tages berechtigt, so rechtfertigt sie sie doch auch aus noch anderen und schwerer wiegenden Gründen Bei Sedan war es zum ersten Male, daß fast alle deutschen Truppenconlingente auf einem Schlacht felds vereinigt gegen den Feind stritten, hier empfing die junge deutsche Einheit so recht eigentlich erst ihre Blut- und Feuertaufe und gerade deshalb hebt sich der 2 September so plastisch aus dem großen Schlachtengemälde des deutsch-französischen Krieges hervor. Hier an den Ufern der Maas wurde erst eigentlich der Grund zur Einigkeit aller deutschen Stämme unter der ruhmvollen Führung Preußens, zur künftigen Macht und Größe des neuen deutschen Reiches gelegt und das ist es vor Allem, was uns der Schlachten donner von Sedan gelehrt hat und an diese Erkenntniß soll in erster Linie die alljährliche Feier des deutschen Nationalfesttages immer wieder anknüpfen. Gerade uns Deutschen thut es noth, daß der nationale Gedanke immer auf's Neue angesacht wird, denn manchmal will es fast scheinen, als ob derselbe durch allerhand Unkraut überwuchert würde und um den Einheitsgedanken immer tiefer in den verschiedenen deutschen Stämmen einleben zu lassen, dazu eignet sich eben vor Allem der Tag von Sedan mit seinen so glorreichen Erinnerungen für unser Volk. Darum soll durch die sich immer wiederholende würdige, dabei von allem chauvinistischen Wesen freie Begehung des 2. September die Hingabe und Begeisterung für de« Reiches Größe und Einheit, für die Ehre de« uns allen gemeinsamen Vaterlandes, bei den Zeit genossen und Zeugen jener großen Zeit stets wach erhalten und in die empfänglichen Herzen des Heranwachsenden Geschlechtes fest ein gepflanzt werden, damit auch das letztere weiß, was es deremstens dem Vaterlande im Falle der Noth schuldig ist. Für Alle aber, mögen sie selbst noch Zeugen jener großen Zeit gewesen sein, oder erst dem heranreisenden Geschlechte angehören, soll aus der Feier des Sedantages immer wieder die ernste Mahnung hervorklingen, alle sonst trennenden Gegensätze zu vergessen und fest zusammenzu stehe», wenn es gilt, in Zeiten der Gefahr für das gemeinsame, deutsche Vaterland Gut und Blut einzusetzen. Herttiche und Sächsische Angelegenheiten. — Kühnhaide. Vor mehr als Jahresfrist schien es, als wenn unsere freiwillige Feuerwehr ihrer Auflösung entgegen gehe. Die Mitgliederzahl schmolz immer mehr zusammen, und auch diejenigen, die stets treu zur freiwilligen Feuerwehr gehalten, verloren unter solchen Umständen nach und nach alle Lust zur Sache. Um so freudiger ist es zu begrüßen, daß in letzter Zeit ein gewaltiger Um schwung zum Besseren hierin eingetreten ist. Ein neuer Schaffens geist macht sich jetzt bei unserer freiwilligen Feuerwehr bemerkbar, der die besten Früchte bringen muß. Von diesem Umschwünge zum Besseren gab auch die am vergangenen Sonntage stattgefundene In spektion lautsprechendes Zeugniß. Alle Leistungen wurden von den Herren Inspektoren (Feuerwehrcommandant Herr Louis Köhler-Zwönitz hatte den Vorsitz) als „sehr gut" bezeichnet. Der Sturmangriff, der auf das 10 Meter hohe Selig'sche Haus, welches al« Brandobjekt galt, ausgeführt wurde, gerieih in glänzender Weise, denn in 1 Min. 12 Sekunden wurde Wasser gegeben, und wurde dies auch von maß gebender Seite aus als eine bei den üblichen Inspektionen noch nicht, oder doch nur ganz selten erreichte Leistung hingestellt. Kurz, die hiesige freiwillige Feuerwehr hat sich nicht blos lebensfähig gezeigt, sondern kann auch gewissermaßen stolz sein auf den bei der Inspektion erzielten Erfolg. Wem aber hat die hiesige Feuerwehr diesen glänzen den Erfolg, sowie überhaupt jenen obenerwähnten Umschwung zum Besieren zu verdanken? Ganz gewiß in erster Linie ihrem jetzigen Com- MandantenHrn.Herm.Schuster, dersich seinerAufgabevoll bewußtistund sich mit ganzer Hingabe und mit ganzem Herzen seinem Dienste widmet. Dies wird aber auch hier in allen Kreisen anerkannt, und aus diesem Grunde wächst auch in neuerer Zeit die Mitgliederzahl ganz beträcht lich. Ein Hauptfactor zu einer gedeihlichen Weiterentwickelung des hiesigen Feuerwehrwesens ist aber auch das gute Einvernehmen zwischen Gemeindevertretung und Feuerwehr, das bei der stattgefundenen In spektion ebenfalls recht herrlich durch die zahlreiche Betheiligung der geehrten Gemeindevertreter bei derselben zur Geltung kam, und von den Herren Inspektoren ebenfalls rühmlichst hervorgehoben wurde. Möchten nun in Zukunft noch recht viel junge Männer, die bis jetzt der Sache der freiwilligen Feuerwehr aus diesem oder jenem Grunde noch fern standen, sich als Mitglieder eintragen lassen, damit di«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite