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Zwönitztaler Anzeiger : 16.09.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-188609164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-18860916
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-18860916
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-09
- Tag1886-09-16
- Monat1886-09
- Jahr1886
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 16.09.1886
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WmWckl Iiiztiljki. Localblatt für Zwönitz, Niedcrzwömtz, Kühnhaide, Thalheim »nd Umgebung. (Fortsetzung des „Anzeiger für Zwönitz und Umgegend".) Amtliches Orga» für den Stadtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. It. Jahrgang. Redaclion, Druck und Elzenlhum von E. B. Olt in Zwönitz. II. Jahrgang. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal (Dienstag, Donnerstag und Sonnabend) und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition und deren Austräger viertchährlich für 1 Mark 20 Pfg. <incl. Bringerlohn) zu beziehen. — Die Insertion beträgt für die dreigespaltene Corpuszeile oder deren Raun, 10 Psg. und werden Inserate bis Nachmittags 2 Uhr Tags vor dem Erscheinen des Blattes angenommen. ION. Donnerstag, den 1tt. September. ! 1886. Hertliche und Sächsische Angelegenheiten. — Von den bei der Königlichen Altersrentenbank in Dresden — Altstadt, LandhauSstraße 16 im Landhaus — in den ersten acht Monaten des lausenden Jahres eingezahlten I 617 334 Mark ent fallen 560/g, nämlich 908 242 Mark aus solche Einlagen, welche zur Erwerbung sokort beginnender Altersrenten geleistet worden sind. Die Erwerbung derartiger Renten, deren Lauf mit dem ersten Tage des auf die Einzahlung folgenden Kalenderquartals beginnt und mit dem letzten Tage des Sterbequartals endet, empfiehlt sich namentlich für ältere Personen, welche auf das eingezahlte Capital verzichten können. Denn solche Personen erhalten unter gedachter Bedingung außerordentlich hohe Renten von der Altersrentenbank, die in dieser Beziehung von keiner andern Nentenanstalt erreicht wird. Zur Er werbung des Nenten-HöchstbetrageS von vierteljährlich 500 Mark z. B. bedarf es feiten des 75 jährigen nur einer einzigen Einlage von 10010 Mark bei der Altersrentenbank. — Lößnitz. Ein hiesiger Einwohner, welcher am 8. September dem Manöver bei Wildenfels als Zuschauer beiwohnte, hatte das Unglück, übcrritten zu werden, wodurch derselbe schwere Verletzungen erlitt, so daß sich ärztliche Hilfe nölhig machte. — Durch das Sinken des Zinsfußes werden besonders auch die Sparcasfen berührt, so daß bereits viele derselben sich veranlaßt gesehen haben, dem Rückgänge bezüglich der Verzinsung Rechnung zu tragen. In dieser Angelegenheit sand nun am vorigen Dienstag im Bahnhofsrestaurant Schneeberg-Neustädtel, eine Versamm lung von Vertretern verschiedener Erzgebirgischer Sparcassen statt. Die Vertreter der städtischen Sparcassen zu Schneeberg, Neustädtel, Stollberg, Kirchberg, Hartenstein und Wildenfels befürworteten dabei die Herabsetzung des Zinsfußes auf ZO/g und stellten eine solche für den 1. Januar 1887 in Aussicht. Die Abgeordneten der übrigen in der Versammlung vertretenen Ortschaften gaben eine diesbezüg liche Erklärung noch nicht ab, doch ist wohl anzunehmen, daß auch die anderen Sparcassen im oberen Erzgebirge sich den obengenannten anschließen werden. — Chemnitz, 8. September. Heute Nachmittag sand man auf einer Promenadenbank am Ziegelsteig einen Mann liegend und schlafend, aus dessen Hosentasche der Griff eines Pistols herauslugte. Nach Herbeiholung eines Polizeibeamten wurde dem Unbekannten das Pistol aus der Tasche gezogen und derselbe dann geweckt und nach der Wache abgeführt. Das Pistol war stark geladen und er klärte der Mann, er sei Fabrikarbeiter, habe mit seiner Frau heute Streit gehabt und sich nun zu erschießen vorgenommen. — Zwickau. Vor einigen Wochen nahm ein hiesiger Gast- wirth eine Frauensperson in Dienst, welche ihm von einem Dienst vermittler zugewiesen und als brauchbar in der Küche empfohlen wurde. Die Person war auch wirklich nicht ungeschickt, man behielt sie und hatte nur das eine Bedenken, daß die Frauensperson ohne alle Legitimation war und man eigentlich garnicht wußte, mit wem man es zu thun hatte. Durch gutes Mundwerk und allerhand Vor spiegelungen wurde die Dienstherrschaft hingehalten bis gestern Abend, wo die Küchenfee plötzlich verschwand, mit ihr aber eine ganze Menge Kleider und Effecten der Herrschaft und anderer Dienstboten. Nun ist freilich Holland in Nöthen, wer mag nun die Verschwundene ge wesen sein und nach welcher Richtung ist sie entflohen. Sie gab sich als eine Wittwe aus, war ca. 35 Jahre alt, hatte schwarzes glattes Haar und trug ein blaugedrucktes Kleid. Man sieht hieraus wieder wie vorsichtig man mit der Aufnahme fremder Personen sein soll. — Ein gefährlicher Einbrecher wurde am Freitag in dem zwischen Rodewisch und Lengenfeld i. V. gelegenen Gehölz festgenommen. Ein Bahnwärter bemerkte dort den wegen mehrfacher schwerer Dieb stähle steckbrieflich verfolgten berüchtigten Brauer Bachmann aus Reichenbach i. V. und machte mit noch drei handfesten Arbeitern Jagd auf denselben. Bachmann gab aus einem Revolver mehrere Schliffe auf seine Verfolger ab, wurde jedoch nach kurzem Ringen überwältigt und dem Gendarm übergeben, von diesem sodann dem Amtsgericht zugesührt. Die Gefährlichkeit deS festgenommenen Diebes erhellt daraus, daß derselbe außer einer kleinen Laterne nichj weniger als 64 verschiedene, theils sehr feine Schlüssel und Dietriche bei sich führte. — Auerbach i. V. Wie wir hören, steht für den 3. k. M. dem Männergesangverein Arion die Weihe seiner Fahne bevor. Gefertigt wird dieselbe von der Firma I. A. Hietel in Leipzig. Man erwartet etwas ganz Vorzügliches. Die Weiherede wird Herr Sup. Meltzer halten. Nachmittags 3 Uhr findet die Weihehandlung statt. Ihr geht Vorm, l^ii—)2Uhr ein Frühfchoppenconcert und Mittags Festmahl voraus. Ihr folgt ein Umzug durch die Stadt, woran sich die eingeladenen Vereine betheiligcn, 5 Uhr GesangSconcert, und 8 Uhr Ball. Die Festlichkeiten, soweit sie Concert, Mahl und Ball betreffen, finden in der Centralhalle statt. Wünschen wir gut Wetter und schönen Verlauf. — Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich vor einigen Tagen in Bienenmühle in der Nähedes dortigen Bahnhofes. Eine Anzahl Arbeiter des Holzhändlers Biermann waren daselbst beschäftigt, von einer Lowry Langholzstümme abzuladen. Hierbei wurde einer dieser Leute, Namens Zimmermann, von einem rollenden Stamm getroffen und ihm der Kopf total zerquetscht, so daß er sofort getödtet wurde. Der Verunglückte mar verheirathet und hinterläßt eine Frau mit 6 Kindern. — Troschenreuth. Der 5. September war für unsern Ort ein Tag des Schreckens. Nachdem sich gegen Mittag ein heftiges Gewitter zusammengezogen, schlug der Blitz mehrmals ein. Die Familie Mocker wurde am schwersten heimgesucht. Der Blitz fuhr in einen Baum neben dem Hause, von welchem ein Ast auf das Dach reichte, gelangte dadurch durch das Dach in die Wohnstube, schleuderte eine Uhr von der Wand und kam durch die Gewichte einer anderen Uhr zu Boden. Hierbei traf er den Vater nebst 2 Söhnen, Ersteren nur leicht verletzend. Angestellte Wiederbelebungs versuche hatten zwar den erwünschten Erfolg, doch ist bei einem Sohne wenig Hoffnung vorhanden, daß er wieder völlig genesen wird. Die vom Blitz Getroffenen klagen über heftige Schmerzen. — In welch' leichtsinniger Weise der Kassirer Pilz in Riesa gewirlhschastet hat, geht u. A. daraus hervor, daß er seit einer Reihe von Jahren die sogen. Meilengelder an die zum Militär Einberufe nen ausgezahlt, nie aber vom Fiscus wieder eingehoben hat. Wie man bei Cassen- und Rechnungsprüfung dies hat übersehen können, ist allerdings sonderbar, das Ganze jedenfalls aber eine Lehre für alle Stadt-Verwaltungen. — Dresden. Am Donnerstag hat sich hier ein zum Besuch aufhältlicher höherer preußischer Osficier in dem Augenblicke, als ein aus dem Manöver zurückkehrendes sächsisches Regiment mit klingendem Spiele unter den Fenstern seiner Wohnung vorbeimarschirte, eine Kugel durch die Brust geschaffen, so daß der Tod augenblicklich ein trat. Der Unglückliche, bisher Stabsofficier in der nächsten Um gebung des deutschen Kronprinzen, litt in letzter Zeit an einer Ge- müthskrankheit. Sein Zustand nöthigte ihn, ärztliche Hülfe zu suchen und sich bis auf Weiteres vom aktiven Dienst zurückzuziehen, worüber er tief bekümmert mar. — Leipzig, 11. Septbr. Die in der bevorstehenden Michaelis- meffe abzuhaltende Garnbörse wird in Räumen der Leipziger Börsen halle, im Obstgarten des neuen Börsengebäudes, am 24. September ihren Anfang nehmen. — Einem Buchhandlungsgehilsen in Leipzig wurde eine recht angenehme Ueberraschung bereitet. Derselbe gewann auf Nr. 84934 der Ausstellungslotterie in Weimar den ersten Preis im Werthe von 40000 Mark. Der Preis umfaßt silbernes Tafelgeräth in modern deutschem Renaissance-Styl, bestehend aus 36 Stücken. — Schönau bei Leipzig, 11. Septbr. Vor mehreren Tagen verunglückte hierorts ein zweijähriges Mädchen, die Tochter des hiesigen Schmiedemeisters, auf furchtbare Weise. In einem hinter den Brauereigebäuden liegenden Garten befindet sich die zur Brauerei gehörige Göpelmaschine. Das Räderwerk derselben ist vorschrifts mäßig überdacht; kurz über die Verdachung läuft die eiserne Stange des Werkes dahin. Das Kind, welches für kurze Zeit ohne Auf sicht war, hatte sich der Maschine genähert und auf die Bedachung des Räderwerks sein Köpfchen gelegt, als dasselbe plötzlich von der
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