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Zwönitztaler Anzeiger : 30.10.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-10-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-188610300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-18861030
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-18861030
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-10
- Tag1886-10-30
- Monat1886-10
- Jahr1886
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 30.10.1886
- Autor
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MihAltr Aiizeil>cr. Loealblatt für Zwönitz, Niederzwönitz, Kühnhaide, Thalheim and Umgebung. (Fortsetzung des „Anzeiger für Zwönitz und Umgege»d".) Amtliches Organ für den Stadtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. ll. Jahrgang. Redaction, Druck und Eizenthum von E. B. Ott in ZwSnitz. ll Jahrgang. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal (Dienstag, Donnerstag und Sonnabend) und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition und deren Austräger vierteljährlich für 1 Mark 20 Pfg, (incl. Bringerlohn) zu beziehen. — Die Insertion beträgt für die dreigespaltene Corpuszeile oder deren Rauin 10 Pfg. und werden Inserate bis Nachmittags 2 Uhr Tags vor dem Erscheinen des Blattes angenommen. >1886 127. Sonnabend, den 3V. October. Zwönitz, den 29. Oclober 1886. Der Kirchenvorstand ?. Clauß. Am 27. October l. I. ist der treue Seelsorger unserer Gemeinde Herr Diacouns Johann Gottlieb Bothig zur letzten Nutze bestattet worden. Der Entschlafene Hat über 11 Jahre lang treu und eifrig in seinem Amte unserer Gemeinde gedient und ist uns ein Vorbild gewesen in lauterer Frömmigkeit und ungefärbter Liebe. Durch seine Freundlichkeit gegen Alle ohne Unterschied, durch seine Demuth und Bescheidenheit, durch seine Milde im Urtheil und seine allezeit bewährte Friedfertigkeit hat er sich die Liebe und Hochachtung seiner Parochianen erworben und folgt ihm der Dank der Kirchengemeinde in die Ewigkeit nach. Er ruhe in Frieden und das ewige Licht leuchte ihm. Herttiche und Sächsische Angelegenheiten. — An die Besitzer von Zugthieren tritt bei der jetzt eingetretenen nassen und kalten Witterung die ernste Mahnung heran, in theil nehmender Gesinnung für ihre frierenden Gehilfen durch Decken und Unterlagen den erforderlichen Schutz vor den Unbilden der Witterung zu verschaffen. Es bleibt in dieser Beziehung theilweise noch immer recht viel zu wünschen übrig, zumal bei den armen Hundefuhrwerken. — In Chemnitz hat sich der Sergeant Hase vom dortigen Jnf.-Reg. Nr. 104 erschossen. Das Motiv wird in Unregelmäßig keiten im Dienste vermuthet. — Oberplanitz, 21. October. Eine hiesige höchst achtbare Familie ist in tiesste Trauer versetzt worden. Der 11jährige Sohn, welcher mit einigen Kameraden sich durch Turnen belustigt hatte, ist mit diesen unvorsichtigerweise an den Brunnen gegangen, um durch dessen kaltes Wasser den Schweiß megzuwischen. Obgleich nun diese rapide Abkühlung jenen nicht schadete, brach bei diesem eine hoch gradige Gehirnentzündung aus, die in ihrem Verlause allen elter lichen Pflegen und ärztlicher Bemühung spottete und das junge Leben knickte. Möchte dies in der jetzt sich fühlbar machenden kalten Jahres zeit unserer Jugend zur Warnung dienen, damit sie sich bei Erhitz ung vor ähnlichen Handlungen, insbesondere auch vor Niedersitzen auf den Boden und steinernen Treppen rc. hüte. — Reichenbach, 27. October. Als muthmaßlicher Mörder des jungen, in der Nähe Schneidenbachs am Montag früh aufge fundenen Mädchens wurde gestern Nachmittag der im Ausgang der 30er Jahre stehende Weber Ferdinand Rudolph aus Treuen, ver- heirathet und Vater von 4 Kindern, von zwei Gendarmen hier ein gebracht. Derselbe, von mittlerer, hagerer Statur, hat sich dadurch verdächtig gemacht, daß an seinem Ueberzieher zahlreiche Blutflecke sichtbar waren und in seiner Behausung, woselbst auch die Verhaft ung stattfand, eine Hose, ganz mit Schmutz und Blut besudelt, vor gefunden wurde. Auch soll derselbe in Begleitung jenes Mädchens am verflossenen Sonntag auf der Fahrt von Werdau nach hier ge sehen worden sein. Gestern mit dem Leichnam der Ermordeten, die sich übrigens in gesegneten Umständen befunden hat, in der Todten- halle zu Schneidenbach confrontirt, soll der muthmaßliche Thäter jede Bekanntschaft mit derselben geleugnet haben. Die Persönlichkeit der auf so gräßliche Weise Ermordeten, die, wie man vermuthet, sich nach Weißensand hat begeben wollen, ist noch immer nicht festgestellt. Bei einer heute Vormittag an der Person des Verhafteten vorge nommenen ärztlichen Untersuchung fanden sich auf der Brust desselben zwei Messerstiche vor. — Als vor einigen Tagen mehrere Herren aus Großenhain auf dem etwa N/z Stunde entfernten Reviere Niegerode der Hühner jagd oblagen, hatte der Bäckermeister L. das Unglück, den Stadt- gutSbesitzer S. nahe der Schläfe mit einem Schrotschuß zu verletzen. Die Verletzung wird eine Operation nach sich ziehen, doch ist Hoff nung vorhanden, daß keine bleibenden Nachtheile daraus erwachsen. — Der zur Zeit in Döbeln weilende und im vorigen Jahre auch hier mit seiner Truppe ausgetretene Herr Theaterdirector Albert Feist beging am Dienstag das 50jährige Jubiläum des Bestehens seiner Bühne. Am 26. October 1836 wurde von dem Vater des jetzigen Directors, Friedrich Feist, das Unternehmen gegründet und mit der Ausführung der Kreuzfahrer von Kotzebue begonnen; bis zum heutigen Tage wurde das Unternehmen vom Sohne, Herrn A. Feist, tadellos weitergeführt. Selbst unter schwierigen Verhältnissen, bei schlechten Geschäften wurden die Gagen stets pünktlich bezahlt. Der Name Feist hat daher in der Theaterwelt einen sehr guten Klang. Ein Jeder, der die Theaterverhältnisse der Provinz kennt, kann auch ermessen, was es heißt, 50 Jahre lang eine solche Anstalt durch strenge Reellität aufrecht zu erhalten, sowie alle Uebelstände, mit welchen ein Theaterdirector in der Provinz zu kämpfen hat, zu überwinden. Möge das Glück Herrn Direclor Feist und seinem Unternehmen auch fernerhin zur Seite stehen und der Name recht lange bei gutem Klange erhalten bleiben. — Nach jahrelanger, mühevoller Arbeit ist es Herrn Uhrmacher meister Oskar Lange in Dresden gelungen, eine Maschine „Feder- locomotive" zu erfinden, die in ihrem Aeußeren einem Dreirad gleicht, aber zur Fortbewegung nicht der menschlichen Kraft bedarf, sondern eben mittelst Federkraft betrieben wird. Die Feder wird in Min. mit Leichtigkeit aufgezogen und die Maschine bewegt sich daraufhin 2000 Fuß weit fort. Das Neuaufziehen kann während des Fahrens erfolgen, sodaß die Fahrt ohne Aufenthalt in unbegrenzter Dauer fortgesetzt werden kann. Bei den vorgestern vorgenommenen Fahr versuchen war die Maschine erst mit einer, dann mit zwei Personen besetzt. Zu lenken und anzuhalten ist die Maschine, wie die mit der selben angestellten Versuche ergeben haben, gleichfalls mit Leichtig keit. Der Preis dürfte sich auf 800 bis 1000 Mark stellen. Das Vehikel ist bereits zur Palentirung angemeldet. Wochenschau- Deutsches Reich. Mit Befriedigung ist das andauernde Wohlbefinden des Kaisers auch nach seiner Rückkehr von Baden- Baden nach Berlin zu constatiren. Der Jagdausflug nach dem Harz legte hiervon wieder in erfreulichster Weise Zeugniß ab, denn er ist dem greisen Monarchen aus's Beste bekommen und hat man hierbei auf's Neue Gelegenheit gehabt, die schöne wunderbar kräftige Consti tution des nun fast 90jährigen Herrschers zu bewundern. An diesem Sonnabend Vormittag hat sich der Kaiser mit seinen fürstlichen Gästen, dem König Albert und dem Prinzen Georg von Sachsen, dem Herzog von Sachsen-Altenburg u. s. w. nach Schloß Hubertusstock zu den in dortiger Gegend stattfindenden Hosjagden begeben. — Von dem Aufenthalte des Kaisers in Blankenburg wird noch nachträglich berichtet, daß der Monarch am 26. während der Tafel im Schlöffe an die Tischgesellschaft eine kleine Ansprache gehalten habe. In der selben habe er auf sein Freundschastsverhältniß zu dem verstorbenen Herzog Wilhelm hingewiesen und betont, daß dasselbe selbst durch einige kleine, in den letzt?» Jahren vorgefallene Mißhelligkeiten nicht gestört worden sei. Weiter sei vom Kaiser hervorgehoben worden, wie sehr er sich über den ihm in Blankenburg bereiteten Empfang
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