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Zwönitztaler Anzeiger : 18.12.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-188612189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-18861218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-18861218
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-12
- Tag1886-12-18
- Monat1886-12
- Jahr1886
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 18.12.1886
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mmhAlcr Anzetzer. Lokalblatt für Zwönitz, Mederzwönitz, Kühnhaide, Thalheim «nd Umzcdnng. (Fortsetzung des „Anzeiger für Zwönitz und Umgegend".) Amtliches Organ für den Stadtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. ll. Jahrgang. Rrd-ction, Druck uud Sizenthum von s. B. Ott in Zwönitz. II. Jahrgang. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal (Dienstag, Donnerstag und Sonnabend) und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition und deren Austräger vierteljährlich für l Mark 20 Pfg. cincl. Bringerlohn) zu veziehen. — Die Insertion beträgt für die dreigespaltene Corpuszeile oder deren Raum 10 Pfg. und werden Inserate bis Nachmittags 2 Uhr Tags vor dein Erscheinen des Blattes angenommen. 1ät8. Sonnabend, den 18. December. ^1886. Bekanntmachung. Nach Punkt 3 des Regulativs über Erhebung des Schulgeldes in der SchulgemeindemZwönitz vom 1. Avril 1884 sind die bis Mit Schluß des Jahres fälligen Schulgelder in jedem Jahre bis zum 20. December zu entrichten Wir machen darauf aufmerksam mit dem Bemerken, das; gegen Säumige nach Ablauf dieser Zeit mit dem Erinnerungs- resp. ExecutionSverfahren vorgegangen werden muß. Zwönitz, am 1. December 1886. Der Schulvorstand. — Clauß, Vorsitzender. Herttiche und Sächsische Angelegenheiten. — Zwönitz. Die Dienststunden für den Verkehr mit dem Publikum bei dem hiesigen Kaiserlichen Postamt werden am 19. December (Sonntag), sowie am 1. Weihnachtsfeiertag wie an Wochentagen — von 8—l2 Vorm, und von 2—7 Nachm. — ab gehalten. Ebenso findet an den beiden genannten Tagen die Packet- bestellung im Orte wie an Wochentagen statt. Der Land bestell dien st ruht am 1. Weihnachtsfeiertag vollständig, am 2. Feiertage wird derselbe wie an Wochentagen ausgeführt werden. — Die Tagesbillet«, welche am Weihnachtsheiligenabend und an den WeihnachtSseiertagen auf den König!, sächs. Staats bahnen gelöst werden, behalten bis mit dem 28. December Giltigkeit zur Rückreise. — Der bekannte Naturforscher Falb hat vor wenigen Tagen in Freiberg öffentlich gesprochen und dabei angesagt, daß auf Grund feiner Beobachtungen mehrere „Flulhfactoren", welche gewaltige Bewegungen der Atmosphäre im Gefolge haben, in der Zeit vom 6. bis 8. und vom 20. bis 22. Februar k. I. zusammentreffen werden. Die Falb'schen Prophezeihungen dieser Art sind bisher immer zu treffend gewesen. — Das ConcurSversahren über das Vermögen des Vorschuß- Verein» zu Roßwein ist am 4. December nach erfolgter Schlußver- theilung aufgehoben. Der ConcurS begann vor acht Jahren und hat schon manchen Bürger Roßwein in das Unglück gestürzt. — Hohenstein, 15. December. Gestern Abend ereignete sich in Gersdorf ein höchst bedauerlicher Unglückssall. Der Färbergehülfe Gustav Schönfeld, eine kräftige Stütze seines Vaters, kam unter den im Gang befindlichen Wagen, der ihm die Wirbelsäule zerdrückte. — Falkenstein. Auf Mechelgrüner Flur wurde vorige Woche von einem Bergner Gutsbesitzer bei Abhaltung einer Jagd eine Stelle gefunden, die ganz mit reifen Preißelbeeren bedeckt war. Derselbe schickte seine Leute hin, die in kurzer Zeit sechszehn Liter der schönsten und süßesten Beeren einernten konnten. — Am Freitag war eine Bergarbeitersfrau in Marienthal bei Zwickau damit beschäftigt, im Waschhause Wäsche zu waschen. Ihr siebenviertel Jahr altes Mädchen klagt über Kälte und die Frau nimmt da« Kind und seht es aus den zugedeckten Kessel. Während sie weiter arbeitet, kommt noch ein siebenjähriges Mädchen dazu und will sich ebenfalls zu ihrem Schwesterchen auf den Kessel setzen, thut dies auch, aber der Deckel schlägt um und beide Kinder fallen in den kochenden Kessel. Wenngleich die Mutter beide Kinder sofort au» dem Kessel ziehen konnte, ist die Kleine doch bereits schon am Sonnabend ihren Brandwunden erlegen und die Größer«, bei welcher hauptsächlich die Beine verbrannt sind, ist auch noch nicht außer Gefahr. — In Mittweida sind die Kirchenvorstandswahlen bis auf Weitere« verschoben worden. Es hat sich in die Wahllisten die un erhörte Zahl von 700 Wählern eintragen lasten und da soll erst eine Sichtung vorgenommen werden, da sich neben Steuerrestanten auch steuerzahlende Familienväter haben eintragen lassen, die ihre schon ziemlich weit herangewachsenen, soweit auch gesunden Kinder noch nicht zur Taufe geführt haben. Sie können als Verächter des Wortes Gotte«, also als wahlunfähig zurückgewiesen werden. Der Kirchenbau hat seiner hohen Kosten wegen Viele so aufgeregt, daß man gewärtigen muß, wie in da« Stadtverordneten-Collegium io auch in den Kirchenvorstand lauter Socialdemocraten zu bekommen. — In Meerane ist man mit der Feuerwehr gar nicht zu frieden, da sie sich bei dem letzten Brande durchaus nicht bewährt hat. Man empfiehlt daher, Berufsfeuerwehr einzusühren und eine Dampfspritze anzuschaffen. — Dresden, 11. December. Gestern Nachmittag ging die IV. Qnartalsperiode des Kgl. Schwurgerichts mit der Verurtheilung des Markthelsers Bernhard Pietzsch wegen versuchten Todtschlags bei Ausführung einer strafbaren Handlung zu 8 Jahren Zuchthalls, 10 Jahren Ehrenrechtsverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht zu Ende. Der Angeklagte mar am Abend des 2 October, um Wein trauben zu stehlen, in ein Grundstück zu Zschärtnitz eingebrechen, wurde dabei vom Obstpächter Heink überrascht und schoß deshalb bez. in einem Handgemenge seinen in der Rocktasche verborgen ge haltenen Revolver 3 mal auf H. ab. Letzterer ist von seinen Ver wundungen am Kopf wieder vollständig geheilt worden. — Am Sonnabend früh verschied nach langen, schweren Leiden im hiesigen Stadlkrankenhause Oberst z. D. Krutzsch im 48. Lebensjahre. Der selbe war unverehelicht. — Leipzig. Es dürste wohl wenig bekannt sein, daß dem Prinzenräuber Kunz von Kausungen auch in der Geschichte unseres Nachbarortes Lindenau eine Stelle gebührt. Während über Kauf- ungen's Aburtheilung und Hinrichtuug jedes Actenstück fehlt und weil er durch ein bürgerliches Schöffengericht, als auf der That er tappt, kurz und bündig für schuldig erklärt und zum Tod geführt wurde — wahrscheinlich gar kein Protocoll darüber ausgenommen worden ist, sand man dagegen im vormaligen kurfürstlichen Staats archiv zu Wittenberg, in einem „Schlagfab" verpackt, sämmtliche Actenstücke, welche sich auf Kunzens Proceß gegen den Kurfürsten Friedrich den Sanftmüthigen beziehen. In diesen Acten befindet sich auch des Kursürsten Anklageschrift, worin gesagt ist, daß Kunz, während zwischen dem Kursürsten und seinem Bruder, dem Herzog Wihelm von Thüringen, Waffenstillstand herrschte, bei Lindenau einen Ueberfall gegen Kaufleute aus Wilhelm's Landen unternommen, einen Mann dabei erschlagen und die Güter dieser Kaufleute nicht wieder vollständig zurückerstattet habe. Es war im Jahre 1448, als der Ueberfall bei Lindenau geschah. Kunz nahm den Gefangenen die Waaren und führte sie nach seinem Schlöffe Stein, fast ohne Zweifel das Muldenschlößchen Stein bei Zwickau, in dem der Kur fürst dem Rathe zu Zwickau und dem Voigt daselbst aufgab, „Kunzen das Schloß abzunehmen und darin die Exekution in sein Eigenthum zil vollstrecken". Dafür, daß Schloß Stein bei Zwickau gemeint ist, spricht auch, daß nach einer Urkunde im Zwickauer Stadtarchiv be reits im Jahre 1388 ein Hans v. Kausungen dieses Schloß al« burggräslich Meißnischer Vasall besaß. Der Kurfürst hatte Kunzens Fehdeact gegen die Kaufleute für widerrechtlich erklärt, weil der Ueberfall auf oder wenigstens in unmittelbarer Nähe der kurfürst lichen Landstraße geschehen sei. Kunz ließ den ExecutionSact durch die Zwickauer Kommission ganz ruhig geschehen, indem er sich beim Herannahen derselben aus dem Schlosse entfernte. Jetzt trat er nun mit der Behauptung auf, es seien ihm durch die Executoren nicht nur die bei Lindeau „genahmten Kaufleute" und deren Güter, sondern auch verschiedene werthvolle Gegenstände seines Eigenthums, nämlich vier Pferde, zwei Panzer, drei Armbrüste, und außerdem auch noch andere Gefangene als die Lindenauer weggeführt worden, für welche daher Kunz, nicht aber der Kurfürst ein Lösegeld zu beanspruchen gehabt habe. Zugleich entwarf Kunz eine Schätzungssumme für die Gefangenen und verlangte deren Bezahlung vom Kurfürsten. Da rauf erklärte der Kurfürst, von den fehlenden Gegenständen und den anderen Gefangenen nichts zu wissen, nur zum Ersätze eines Pferdes erklärte er sich bereit. Eine weitere Beschuldigung in den Acten besagt, daß Kunzens Leute auch in der Nähe von Borna einen
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