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Zwönitztaler Anzeiger : 22.10.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-190410227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-19041022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-19041022
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-10
- Tag1904-10-22
- Monat1904-10
- Jahr1904
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 22.10.1904
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üiuimit'Mcr Äiirriger Lokalblatt Druck und Verlag: Buchdruckerei C. Bernhard Ott. Verantwortlich für die Redaktion: Karl Bernh. Ott, Zwönitz. Anzeigen: Die fünfgespaltene Kleinzeile (Korpus) oder deren Naum lO Pfg. Die gespaltene Zeile im amtl. Teile 40 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt nach Vereinbarung. Die Anzeigen werden einen Tag vor dem jedes' maligen Erscheinen des Blattes bis mittags 12 Uhr erbeten. Expedition: Zwönitz, Kühnhaiderstraße 73 b. Telephon Nr. 23. Erscheint wöchentlich viermal (Dienstag, Donners - tag, Sonnabend und Sonntag) und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition und deren Austräger vierteljährlich für 1 Mark 25 Pfg. frei ins Haus zu beziehen. für Zwönitz, Niederzwönitz, Aiihnhaide, Burgstädtel, Leukersdorf, Dittersdorf, Affalter, Streitwald Dorfchemnitz, Grünhain usw. Sonnabend, den 22. Oktober j90H» 29. Iahrg. Bekanntmachung, den Beginn des Konfirmandenunterrichts betr. Der diesjährige Konsirmauden-Uuterricht beginnt für die Knaben: Mittwoch, den 26. Oktober, nachmittags 2 Uhr (Bürgerschule, Klasse Nr. 3); für die Mädchen: Mittwoch, den 26. Oktober, nachmittags 3 Uhr (Bürgerschule, Klasse Nr. 4). Zur feierlichen Eröffnung dieser für unsere Jugend bedeutungsvollen Zeit findet Sonntag, den 2S. Oktober, nachmittags 3 Uhr ein Konfirmanden Gottesdienst statt, zu dem alle Konfirmanden 'aus Stadt und Land zu erscheinen haben. Die Herren' Lehrer sowie die Eltern der Konfirmanden sind zur Teilnahme herzlichst eingeladen. Zwönitz, den 21. Oktober 1901. Ev.-luth. Pfarran-et. Löscher, Pfarrer. Bekanntmachung, die Abhaltung des Gedächtnisgottesdienstes für Se. Majestät König Georg betr. Auf Verordnung des Evangelisch-lutherischen Landeskonsistoriums findet Sonntag, den 23. Oktober 1904, Vorm. 9 Uhr der chedächtnisgottesdienst für Se. Majestät den heinlgegangenen König Georg statt. Der unterzeichnete Kirchenvorstand hat beschlossen, zu diesem Trauergottesdienst einen gemein samen Kirchgang zu veranstalten. Alle Behörden, Schulen und Vereine des Kirchspieles sind herzlich gebeten, daran teil zu nehmen. Fahnen sind umflort zu tragen. Versammlung 3/« 9 Uhr auf dem Marktplatz. Zwönitz, den 20. Oktober 1904. Der Kirchenvorstand. Löscher, Pfarrer. Die Beisetzung des Königs. Dresden, 19. Oktober. Es ist ein sonnenklarer Herbstnachmittag. In den Hauptverkehrsstraßen der Stadt, die vom Hauptbahnhos bis zum Schloß führen, wogt eine nach vielen Tausenden zählende Menschenmenge auf und ab. Hofequipagen fahren in schnellem Tempo ab und zu, sie holen die fürstlichen Trauergäste und die Ab gesandten fremder Souveräne vom Bahnhof ab. Um 5 Uhr traf der Großherzog von Weimar ein, »/z6 Uhr holte der König in einer Galakutsche den Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich ab. Der Abend ist heraufgezogen, die Stunde der Beisetzung ist gekommen. In der näheren Umgebung der katholischen Hoskirche stehen viele Tausende, welche die Blicke auf die hohen Kirchensenster gerichtet haben, aus denen ein gedämpftes Licht hervorbricht. Im Schlöffe herrscht ein reges Leben und Treiben. Mit dem deutschen Kaiser sind viele Bundes- sürsten herbeigeeilt. Andere, sowie die aus ländischen Souveräne haben sich durch nahe Anverwandte ihres Hauses oder durch hohe Würdenträger vertreten lassen. Gegen 8 Uhr traf der deutsche Kaiser, geleitet vom König Friedrich August im Schlöffe ein, um dem ver ewigten Fürsten und Feldherrn die letzte Ehre zu erweisen. Die katholische Kirche hat sich inzwischen gefüllt. Von i/z8 Uhr an wurden den zur Beisetzungsfeierlichkeit erschienenen Beamten, Offizieren und Deputationen ihre Plätze im Schiff der Kirche angewiesen. Vor dem Hoch altars war zwischen leuchtenden Kandelabern der mit Purpur ausgeschlagene Sarg, umgeben von Ehrenwachen unter einem schwarz be hangenen Baldachin aufgebahrt. Auch die Kirche war ausgeschlagen. In den Bänken zu beiden Seiten de« Mtttelganges hatte das diplomatische Korps Platz genommen, die hier eingelroffenen außerordentlichen Gesandten, Mit glieder des Bundesrates, der Stellvertreter des Reichskanzlers, die sächsischen Minister, die Direktorien und zahlreiche Mitglieder der beiden sächsischen Ständekammern, die hohen Staats beamten und Offiziere, sowie die fremden Olfiziersdeputationen der Regimenter König Georgs. Um 8 Uhr find alle vor dem Sarge König Georgs versammelt. Unmittelbar links vor dem Katafalk trauern: König Friedrich August, Kaiser Wilhelm II., als Vertreter Kaiser Franz Josephe Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich und die Prinzen Johann Georg und Max von Sachsen, die anderen Sitze rechts und links neben dem Sarge nehmen ein: die Großherzöge von Sachsen-Weimar, von Mecklen burg-Schwerin und von Mecklenburg-Strelitz, Prinz Albrecht von Preußen, der Herzog von Genua, Prinz Ludwig von Bayern und Prinz Albert von Belgien, der Herzog von Anhalt, der Erbgroßherzog von Baden, der Fürst von Hohenzollern, der Fürst zu Waldeck und Pyrmont, Herzog Albrecht von Württemberg, Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg-Schwerin, der Erbprinz von Sachsen-Meiningen, ferner Prinz Ernst von Sachsen-Altenburg, Prinz Christian zu Schleswig-Holstein, Prinz Leopold von Schwarzburg-Sondershausen, Prinz Sizzo von Schwarzburg-Rudolstadt und der Regent der Herzogtümer Sachsen-Coburg und Gotha, Erbprinz zu Hohenlohe. Dahinter der Dienst der Souveräne und Fürsten. In den Hof oratorien knien betend: Die Königin-Witwe Carola, Prinzessin Mathilde, Prinzessin Friedlich Leopold von Preußen, Frau Erzherzog Otto. In den beiden ersten Tribünen haben sich die Herren des diplomatischen Korps, die Ab gesandten auswärtiger Höfe, die Deputationen, die Königlichen Leibärzte und sämtliche nicht diensthabenden Kammerherren versammelt; in den Tribünen aus der Frauenseite die Ober hofmeisterinnen, die Palastdamen, die Damen der I. und 2. Klaffe der Hosrangordnung, die Kammerherren-Frauen katholischer Konfession und die königlichen und prinzlichen Kammer frauen; im Mittelschiff: die Staatsminister, die aktive und inaktive Generalität, Mitglieder beider Ständekammern, Mitglieder de« Bundes rats, des Reichstags und des Reichsgerichts; ihnen schließen sich an: die fremdherrlichen Regiments-Deputationen, die Vertreter der sächsischen Städte usw. Die Heye im Mittelgang des Schiffes und in den Seitenschiffen wird von Mannschaften des Kgl. Gardereiler-Regiments gestellt. Ueber- füllt ist, soweit der Blick schweift, das weite Gotteshaus; kein Laut ist hörbar. Von Hunderten von Kerzen beleuchtet, wie in mystischem Lichte, steht der geschloffene, purpurgeschmückte Sarg des Königs. Es be ginnt das Geläute der Glocken in starkem, mächtigem Akkord, lange rufen sie klagend über der Trauerversammlung, dann wird ihr Klang schwach und schwächer bis zum Schweigen, gleichsam ein Alemschöpfin, dann, von der Orgel herab, ein Präludium, dem Stammeln von frommen Gebeten ähnlich. Die Geistlichkeit wird sichtbar. Vierzig Priester, unter Führung des Bischoss Waschansky, schreiten, brennende Kerzen tragend, in feierlichem Zuge das linke Seitenschiff entlang, dann durch den Mittel gang zum Altar. Wieder liegt über dem Gotteshause Grabesstille. Aus dieser heraus ertönt leise flehend da« vom Männerchor liturgisch a oapolla gesungene „Llisoro". Die nicht funktionierenden Geistlichen besteigen das Plateau des Altars, die funktionierenden stehen mit den Monstranten vor dem Sarge. Der Oslobraus intoniert da« „Os proiuuäig", und die Gebete aä tumulum. Als diese ver stummen, betritt Hosprediger Kanonikus Kummer die Kanzel zur Gedächtnisrede. Nach der Predigt wurde da» „Isidora" ge sungen. Dann trat eine tiefe, bange Stille ein. Vor den Augen der Trauerversammlung sank der Königasarg langsam in die Tiefe. In diesem Augenblick krachten die Gewehc- salven, die von dem aus dem Schloßplatze aus gestellten Bataillonen abgegeben wurden, und lonnerten dumpf die Kanonenschüsse von der Elbe her. Vom Chor wurde da» mild und versöhnlich klingende „Lalvo roZiua" gesungen. Der Oberhofmarschall mit den funktionierenden Geistlichen und den Kammerherren, welche das Herz und die edlen inneren Teile de« ver- iorbenen König« trugen, begaben sich in die Königsgruft hinab, wo der Oberhosmarschall dem Schloßgeistlichen den Schlüssel zum Sarge übergab. Dann meldete er dem Könige, daß die sterblichen Ueberreste Weiland König Georgs zur letzten Ruhe gebettet seien. Während der Chor ein „kostluäium" sang, verließen die Fürstlichkeiten und die übrige Trauerver sammlung die Kirche. Das Gotteshaus liegt bald in Grabesstille. Wieder ruht ein Sachsenkönig in der Gruft seiner Väter, einer, der viel ertragen und ge litten, ein Mächtiger zwar, dessen armes Menschenherz aber stückweise brechen mußte.. Oertliches und LLchstsche». (Nachrichten und Anregungen aller Art sind uns sehr erwünscht.) Zwönitz, den 21. Oktober 1904. — Paketverkehr nach Gibeon. Der gesamte durch die Post vermittelte Paketverkehr mit Gibeon (Deutsch-Südwestasrika) ist bis aus weiteres eingestellt worden. — Aue. Einer Diebesbande von Schul knaben und Fortdildungsschülern ist die Polizei hier auf die Spur gekommen. Diese haben sich schon seit längerer Zeit in der Hauptsache Geschäftsleute als Opfer ausgesucht und aus deren Läden sowohl Verkaussgegenstände mit fortgenommen, als auch die Ladenkaffen be stohlen. Namentlich haben sie in solchen Laden geschäften ihr Wesen getrieben, in denen man beim Eintritt in den Laden lauge warten muß, ehe jemand herbeikomnit. Diese Gelegenheit haben die Bürschchen im vollen Maße zu ihrem Vorteile ausgenutzt. — Werdau. General Stöffel, der Ver teidiger von Port Arthur, besitzt auch hier in der Buchbindermeisters-Ehefrau Elstner eine Verwandte. Stöffel ist ein geborener Deutscher und ehemaliger Ingenieur. Er wanderte nach Rußland aus und trat dort beim Militär ein, wo er es bis zum General gebracht Hal. — Meerane. Eine harmlose Neckerei war in einem Gasthaus der Anfang eines ernsten Streites zwischen dem Bauführer O. ukid dem Weber N. hier. N. schlug O. in der Erregung sein zum Trünke erhobenes Bierglas dermaßen in« Gesicht, daß es in viele Stücke zersprang und O. sofort einen starken Blut verlust erlitt. Der Arzt mußte sieben ver schiedene Wunden an Stirn und linker Wange zunähen. Auch war das linke Augenlid durch stoßen, doch besteht für das Auge keine direkte Gefahr. — Crimmitschau. Ein Schurkenstreich wurde in der Nacht zum Sonntag an der Thiemebrücke verübt, die gegenwärtig neu ge strichen wird. An den zum Gerüstbau ver wendeten 10 Leitern waren bei 9 die Stricke durchschnitten. Glücklichermeise wurde die Tat entdeckt, ehe ein Unglück geschah. — Dresden. Ueber ein schönes Beispiel religiöser Duldsamkeit wird den „Dr. N." ge schrieben: „Vor etwa 14 Tagen entfernte sich ein Lehrer einer hiesigen katholischen Schule und kehrte nicht wieder in seine Wohnung zurück. Da derselbe in den letzten Wochen sehr aufgeregt war, so vermutete man, daß er vielleicht seinem Leben ein Ende gemacht hat, denn er befand sich seit einigen Monaten in sehr bedrängten finanziellen Verhältnissen; ferner liegt seine Mutter, die er vollständig unter halten mußte, seit mehreren Wochen im hiesigen katholischen Krankenstifte schwer krank darnieder. Diese traurigen Zustände verwirrten seinen Geisteszustand derart- daß er seinen Tod in der Elbe gesucht und gefunden hat. Vor etwa 8 Tagen fanden Fischer seinen Leichnam in der Nähe von Meißen. Der katholische Pfarrer in Meißen verweigerte ein kirchliches Begräbnis. Deswegen wandte man sich an den zuständigen protestantischen Geistlichen, der sich unter den gegebenen Verhältnissen gern dazu erbot. Zum Inhalt seiner tiefempfundenen, herrlichen Grab rede wählte der Geistliche das Wort der Schrift: „Wer von Euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf ihn." Aus alle Anwesenden machte die von echt christlichem Geist durchdrungene Grabrede einen tiefen Eindruck. — Zittau. Der unter dem Verdachte, den Lustmord an der Helene Ginskey verübt zu haben, verhaftete Streckenarbeiter Israel ist wieder aus der Hast entlassen worden, wurde aber am Dienstag vormittag auf Anordnung der Staatsanwaltschaft in Bautzen abermals verhaftet und diesmal gleich nach Bautzen in das Untersuchungsgefängnis gebracht. Kirchenuachvichten für Zwönitz. Am 21. Sonntag nach Dreifaltigkeit wird vorm. 9 Uhr der Gedächtnisgottesdienst für den Heimgegangenen König Georg abgehalten (Herr Pastor Löscher). Siehedie Bekanntmachung. Motette: Selig sind die Toten — v. Rohde. Nachm. 5 Uhr findet Gottesdienst zur Er öffnung des Konfirmandengottesdienstes statt (Herr Pastor Löscher). Das Wochenamt hat Herr Pastor Harten stein. Montag, den 24. Okt. zum Kirchweihfest predigt Herr Pastor Hartenstein. Am Kirchweihfest wird eine kirchl. Sammlung zum Besten des Orgelbausonds veranstaltet. Kirchenmusik: Cantate für Chor, Orgel und Orchester von F. M. Gast. Tausgottesdienst findet statt am Montag, nachm. ^2 Uhr. Nächste Abendmahlsseier: Sonntag, den 30. Oktober nach der Kirche. Kircheuuachrichten für Niederzwöniy. Am 21. Sonntag nach Trinitatis früh 9 Uhr Trauergottesdienst. Motette, Requiem v. Hellwig: Himmelsruh' und Frieden gib den Deinen ewiglich, und Licht, unsterbliches, leuchte den Frommen. Montag, den 24. Okt., früh 9 Uhr, Kirch weihfest-Gottesdienst. Motette von H. Götze: Herr, ich habe lieb )ie Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnet rc. Herbst und Winter sind die Jahreszeiten, wo wir besonders Achtung auf unser Schuhwerk geben müssen; denn von einem guten Schuh oder Stiefel hängt oft unser ganzes Wohlbefinden ab. Die mannigfachen Witterungseinflüsse, denen wir jetzt aufgesetzt sind, eranlassen manchen, sich neue Stiefel an^uschafsen. Jeder, der dies tut, wird sich fragen: „Wo kaufst du am besten?" Darauf kann es nur eine A ntw ort geben: „Willst du gut und billig bedient sein, so gehe ins Schuhwarengeschäft von Otto Bech er, Zwönitz, innere Bahnhofstraße. Dort ist durch ein gr oßes Lager jedem Geschmack Rechnung getragen."
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