Suche löschen...
Zwönitztaler Anzeiger : 19.01.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-191801195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-19180119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-19180119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1918
- Monat1918-01
- Tag1918-01-19
- Monat1918-01
- Jahr1918
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 19.01.1918
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Zwönihtaler Anzeiger Amls-k Blatt Anzeiger sür Zwönitz,Mederzwönih,Kühnhaide,Lenkersöors,Dorfchemnitz,GLasdors und andereOrlschaflenimZwönihlale Erscheint wöchentlich viermal, am Dienstag, Donnerstag, ««»»abend und Sonnlag.— Bezugspreis: Durch unsere Tröger monatlich 80 Pfg. frei ins Laus, durch die Post be- zoge« oierleljährl. M. 2.40. Druck u. Verlag rDuchdruckerei E. Bernhard Olk, Zwönitz. Inhaber u. veranlw. Schrisll.r Lail Dernh. Oll, Zwönitz. Geschäslsslelle: Zwönitz, Kühn- hatd«rstr. 736/74. Fernspr. Nr. 28. Pofisch. 4814 Leipzig. für das Königliche Amtsgericht und die — städtischen Behörden zu Zwönitz ----- Anzeigen: Die sechsgespallene (43 mmMeinzeile oder der« Baum20Pfg.,beiFa»ilienanz.,Sammelanz.,labellar.Satz u.auswärl.Anz. 25 Psg. die Zeile, die dreigespall. Zeile im Aeklamel.u.im amll. Teile 60 Ps. Mindestpreis einer Anz. 1 Wk. Bel Wiederholungen Preisermäh. n. Vereinbarung. Bei Konkursen, Klagen, Vergleichen und Zielüberschreil»ng fällt jede aus Anzeigen gewährte Preisermätzig»ng weg. Nr. 10. Sonnabend, den 19. Januar 1918. 43. Jahrg. o» Amtlicher Teil. Papier-Sammlung bctr. Zur Deckung des Papicr- bedarfs für das Heer ist alles noch vorhandene Zei- tungs- und sonstige Papier zu sammeln. Die Papier-Sammelstelle befindet sich in der Schule. In den nächsten Tagen und künftig allmonatlich werden, Schul- kinder Haussammlungen vornehmen. Dio Einwohnerschaft wird ersucht, zum Gelingen des Sammelwerks im Inter esse des Vaterlandes und unserer Soldaten tatkräftig bei zutragen. Zwönitz, am 16. Januar 1918. sues Der Bürgermeister. In dem Konkursverfahre,t über das Vermögen des Schnittwarenhändlers Friedrich Julius Siegel in Auer bach i. Erzg. ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlntzverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigen den Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Vermögcnsstücke sowie über die Erstattung der Auslagen und die Gewährung einer Vergütung an die Mitglieder des Gläubigerausschusscs der Schlußtermin auf den 12. Februar 1918, vormittags 11 Ahr vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte bestimmt worden. Zwönitz, den 17. Januar 1918. j«"'« Königliches Amtsgericht. Umn Weltkrieg. Generalfeldmarschall v. Hindeaburg und General Ludendorff haben Berlin wieder verlassen. Der Kaiser empfing am Mittwoch den Kronprinzen. Zwischen Oberster Heeresleitnng und Reichsregierung wurde ein Einvernehmen darüber erzielt, daß die Re gelung der gesamten Ost fragen als ein einheit liches Ganzes zu betrachten sei. Lie deutschen Truppen in Ostafrika legten in Portugiesisch-Ostafrika feste Stellungen an und brachten den portugiesischen Truppen eine Schlappe bei. Die große Kanzlerrede über Brest-Litowsk wird nach den letzten Bestimmungen erst am Freitag, den 25. Januar, gehalten werden. Im Reichstagswahlkrcise Bautzen-Kamenz ist die Stichwahl aus den 25. Januar angesetzt worden. Der Gesundheitszustand des Vizekanzlers von Paper hat sich so weit gebessert, daß er voraussichtlich noch in diesem Monat seine Tätigkeit wird aufnehmen können. Der preußische Kriegsminister v. Stein sprach die zuversichtliche Hoffnung auf den Endsieg aus. Oberbürgermeister Keil (Zwickau) wurde an Stelle des zurückgctretenen Leipziger Oberbürgermeisters Dr. Dittrich zum Vizepräsidenten der Ersten Kammer gewählt. . Der Chef des kaiserlichen Zivilkabinetts v. Valen tini ist zurückgetrcten; sein Nachfolger ist Oberpräsident von Berg. Auf Lenin wurden in Petersburg ohne Erfolg vier Revclverschüsse abgegeben. Den rumänischen Regierungsbehörden, die sich auf russischem Boden befinden, sind von der russischen Regierung die Bureaus gekündigt worden. Der verhaftete rumänische Botschafter in Petersburg, Diamandi, ist auf den Einspruch der Verbandsbot schafter hin wieder freigolassen worden. Turkestan hat sich für selbständig erklärt und will Mitglied der russischen föderativen Republik werden -1c Der amtliche Tagesbericht. (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 17. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz. Keine größeren Kampfhandlungen. In zahlreichen Frontabschnitten Erkundungsgefechte. Nördlich von Pas- schendaele, an der Scarpa, bei Vondhuille und St. Quentin wurden einige Engländer gefangen. Oestlicher Kriegsschauplatz Nichts Neues. Mazedonische Front. Im Cerna-Bogen dauerte erhöhte Artillerie tätigkeit an. Italienische Krönt. Die Lage ist unverändert. Bei ihren erfolglosen und und verlustreichen Angriffen vom 14. und 15. Januar haben die Italiener an Gefangenen 12 Offiziere und mehr als 300 Mann eingebüßt. Der erste Generalquartiermeister: Ludendorff. Trotz rnss. UerschleMNngsmanöver gute Aussichten der Friedensverhandimtgen. Sonderverhandlungen mit den Vertretern der Ukraine. — Teile unserer Flotte vor England. WumWts MW in Vrch-ÄtMk. Es hatte so schön angefangcn. Den geschulten Diplo maten der Mittelmächte traten russische Leute aus dem Volke gegenüber, die' zunächst von ihnen mit einem ge wissen Wohlwollen begrüßt wurden. Es schien leicht, diese schlichten Leute zu überreden, und als die Weihnachts- Pause cintrat, war man über die meisten Punkte anschei nend schon einig. Ueber die meisten, aber nicht über die wichtigsten. Der wichtigste betrifft die von Rußland schon aufgegebencn Gebiete, deren Zukunft von dem Willen der Bevölkerung abhängcn sollte. Das sollte nach russischer Auffassung die Volksabstimmung bedeuten, und zwar die völlig freie, also hätten wir zunächst die besetzten Gebiete zu räumen. Also ganz der Ton, den England anschlügt, wenn cs die Räumung von Belgien nnd Frankreich znr Vorbedingung der Verhandlungen macht. Als die Ver handlungen wieder ausgenommen wurden, erschien mit den alten Delegierten auch der redegewaltige, rechtsgelehrte Herr Trotzki. Da war das Auftreten und die Sprache der Russen mit einem Schlage verändert. Trotzki, der eigent lich Braunstein heißt, glaubte durch dreistes Auftreten Ein druck machen zu können. "Daß die Staaten in Zukunft in Frieden und Freundschaft leben wollten, bezeichnete er als Phrase und von seinem Standpunkt aus mit Recht. Friede bedeutet nach ihm für Rußland nur, daß es un gestört die Revolution nach Deutschland, dann weiter nach dem Westen tragen kann. Darum ist es ihm auch so schwer, sachlich zu verhandeln, immer verirrt er sich auf grund sätzliche Fragen, als wenn er ans einem sozialdemokrati schen Parteitag wäre, und vergißt ganz, daß er und die Seinen das Vertrauen, das ihnen Rußland schenkt, nur dem Umstande verdanken, daß man sie für unbedingt fricdensfrcundlich hält. Aber haben wir in Deutschland den mindesten Grund, die Männer zn stützen, die gegen dieselbe Regierung, mit der sic über die Einstellung der Feindseligkeit verhandeln, offen den Aufruhr predigen'? Es ist sehr erfreulich, wie General Hoffmann es verstand, mit dieser dreisten Anmaßung fertig zu werden, die in Anbetracht der Lage nur erklärlich ist, wenn Trotzki und Genossen auf gewisse Ereignisse hoffen. General Hoff mann redete zu ihnen Bismarckisches Deutsch und zerstörte das Nebelgebilde russisch-jüdischen Dünkels mit den küh len Worten: „Das siegreiche deutsche Heer steht in Ihrem Gebiet". Ja, und es hält hier auf Ruhe und Ordnung, während in dem unter der Herrschaft der Bolschewili stehenden Rußland von einem Selbstbestimmungsrecht dxr Völker keine Rede ist. Der General erinnerte an die Vor gänge in Minsk, wo die Vertreter Weißrußlands tagten und mit Waffengewalt auscinandergetrieben wurden, an dio Kämpfe mit der Ukraine, die noch lange nicht abge schlossen sind. Und nun wurde Herr Trotzki kleinlaut und bat um Vertagung. Durch ganz Deutschland ging ein Aufatmen, als es von dieser Wendung hörte. Nur „Berliner Tageblatt" und „Vorwärts" sind verstimmt. Möge unsere Regierung auch ihnen gegenüber dieselbe Sprache finden, dio General Hoff mann in Brest-Litowsk gefunden hat! Russische Verschleppungsmanöver. Die Verhandlungen in Brest-Litowsk haben nachgerade lange genug gedauert, um auch der breiten Oeffentlichkeit dio Augen darüber zu öffnen, was Herr Trotzki bezweckt. Bei jeder Gelegenheit schneidet er die Räumnngsfrage an, stellt sie in den Mittelpunkt der ganzen Diskussion und kommt auf allen möglichen Umwegen immer wieder darauf zurück.^ Ein recht seltsames Verfahren, besonders wenn man es im Lichte früherer Friedensschlüsse betrachtet. ,Man nehme beispielsweise an, Thiers hätte im Jahre 1871 bei den Verhandlungen mit Bismarck etwa dio Forderung er hoben, Frankreich soll« erst von den deutschen Truppen ge räumt werden, bevor in die Diskussion der eigentlichen Friedensbedingungen eingetreten iverde. Was hätte er wohl für eine Antwort bekommen? Nun ist allerdings auch Herrn Trotzki schon wiederholt ein „Unannehmbar" ent gegengesetzt worden, das hindert ihn aber nicht, immer wie der auf seine Forderung zurückzukommon. Er will, wir sollen unsere Truppen zurückziehen, »sollen alles aufgeben, was wir in dreieinhalb Kriegsjahren errungen haben, und dio besetzten Gebiets sich selbst oder vielmehr den „Roten Garden" der Maximalisten überlassen, dio sehr bald dort dis Freiheit einführen würden, die sie meinen und die sich von dem uns geläufigen Freihcitsbegriff in sehr wesent- Uchcu Punkten unterscheidet. Für den gesunden Menschen verstand ist es schwer zu begreifen, weshalb nicht von fei ten der Vertreter des Vierbundes die Debatte über die sen Punkt längst geschlossen worden ist, weshalb man den Russen immer wieder ein kleines Zugeständnis macht, wie in der möglichen Verminderung der Truppen nnd in der ungemein bedeutungsschweren Frage der Rückkehr der Flücht linge. Es dürfte schwer zu entscheiden sein, wer als Flücht ling zn gelten hat, auf der anderen Seite muß auf Grund der von der Petersburger Regierung bisher beliebten Methode befürchtet werden, daß sie auf die Rückkehren- dcn einen vielleicht nicht sehr sanften Druck ausübsn wird. Jedenfalls ist die ganze Art der bisherigen Verhand lungen geeignet, Herrn Trotzki wenigstens eine Ver schleppung zu ermöglichen. Er verspricht sich von ihr viel, vielleicht ein helfendes Eingreifen des Verbandes, ganz sicher aber eine Wirkung auf die deutsche Sozial demokratie von Haase bis Scheidemann. Auf diese Wir kung hat er von Ansang an den größten Wert gelegt. Noch am 21. Dezember v. I. sprach er von dem „heiligen Krieg gegen den Imperialismus" (von dem bekanntlich die Maximalisten keineswegs frei sind!) und rühmte die „Schützen- grabcndiplomatic", die er dnrch die revolutionäre Propa ganda unter den deutschen Truppen ins Werk gesetzt habe. „Wir, Maximalisten," so heißt es in einem Aufruf, „haben die betreßten Schergen Wilhelms an den Konferenztisch ge zwungen". Herr Trotzki ist offenbar der Ansicht, daß die deutschen Unterhändler von diesem Tisch heute nicht wür den ausstehen können, ohne das „deutsche Proletariat" auf den Hals zu bekommen. Er irrt sich aber. Das deutsche Volk ist bereit, Frieden zu schließen, aber doch nur mit einer russischen Regierung, die den ehrlichen Willen da zu hat. Das deutsche Volk ist weniger imperialistisch als Herr Trotzki, der die Mandate seiner Gegner einfach für ungültig erklären läßt, dem deutschen Volke sind auch die Worte „zur Herstellung eines dauernden Friedens" keines wegs „dekorative Phrase", ihm ist es vielmehr ernst da mit. Wenn aber Herr Trotzki keinen Frieden mit Deutsch land will, wenn er vielmehr Revolution und Bürgerkrieg bei uns hervorzurufen sucht, so wird er die Erfahrung machen müssen, daß ihm das nicht gelingt. Wir würden es begrüßen, wenn von unseren Unter händlern den offenkundigen Verschleppungsmanövern der Russen möglichst bald cin Ende gemacht würde. Jetzt Hilst kein Mundspitzen mehr, jetzt muß gepfiffen werden! * Ein entscheidender Schritt in Brest Litowsk. Brest-Litowsk, 16. Jan. Nachdem in den Verhandlungen der VierbundSmächte mit der russischen Delegation am 14. und 15. Januar über dio Räumung der besetzten Gebiete und in der A b sti m m u n g s f ra g e keine Einigung erzielt worden war, versammelten sich im Laufe des heutigen Vormittags dis Delegationen der vier verbündeten Mächte zu einer internen vertraulichen Besprechung. Staatssekre tär von Kühlmann gab in längerer Rede Auskunft über den Stand der mit der russischen Vertretung in den letz ten Tagest geführten Verhandlungen zur Regelung der poli tischen und territorialen Fragen. Die Vorsitzenden der verbündeten Vertretungen brachten dem Staatssekretär ein mütig ihren Dank und ihre vollste Zustimmung zum Aus druck. * Infolge Unwohlseins »deS Ministers des Aeuhern Grafen Czernin fand eine für heute nachmittag angesetzte vertranliche Besprechung mit den ukrainischen Delegierten in der Privatwohnung des Ministers statt. Die 1Stun de« lange Unterredung, an welcher auch die deutsche Delegation teilnahm, führte zur Herstellung des prin zipiellen Einvernehmen« über die das künftige politische Verhältnis zwischen den Mittelmächten und der Ukraine betreffende« Fragen. Hierdurch dürfte ein entschiedener Schritt nach vorwärts/getan sei«. Für morgen Donnerstag ist eine Fortsetzung dieser Be sprechungen anberaumt. ES sollen dann auch wirtschaftliche Fragen erörtert werden. Nach dem binnen kurzem zu er wartenden Abschluß dos vertraulichen, vorbereitenden Ge dankenaustausches wird in di« Detail-Beratungen cingctre- ten werden. / ^GWWWWWWWWWWWWWDWWMMWWMWWMWW.HWWUWlDWMMWMWMW
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite