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Zwönitztaler Anzeiger : 24.01.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-191801244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-19180124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-19180124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1918
- Monat1918-01
- Tag1918-01-24
- Monat1918-01
- Jahr1918
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 24.01.1918
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Zwönihtaler Anzeiger 1 sör -as Königliche Amtsgericht und -ie ----- städtischen Behörden zu Zwönih ----- Anzeigen: Diesechsgespallene(43mm)Äleinzeileoderderen Raum20 Psg., bei Familienanz., Sammelanz.,labellar.Satz u.auswärl.Anz. 25 Psg. die Zeile, die dreigespall. Zeile im Reklamel.u.im amll. Teile 60Ps. Mindestpreis einer Anz. 1 Mb. BeiWiederholungenPreisermäh. «.Vereinbarung. BeiKonkursen,Klagen, Vergleichen undZielüberschreilung sälll jede aus Anzeigen gewährle Preisermäßigung weg. Erscheinl wöchentlich viermal, am Dienslag, Donnerstag, Lounabend und Sonntag.— Bezugspreis: Durch unsere Träger monatlich 80 Psg. frei ins Kaus, durch die Post be- zoge«vierleljährl.M.2.40. Druck u. Verlag: Buchdruckerei E. Bernhard Oll, Zwönih. Inhaber u. veranlw. Schrisll.: Earl Bernh. Oll, Zwönih. Geschäftsstelle: Zwönih, Kühn- heiderstr. 738/74. Fernspr. Nr. 23. Poslsch. 48l4 Leipzig. Anzeiger für Zwönih, Mederzwönih, Kühnhaide, Lenkersdors, Dorfchemnitz, Günsdors un-andere Orlschaslen im Zwönihlale Nr. 13. Donnerstag, den 24. Januar 1918. 43. Jahrg. "KIH .I.l l Kim ZGllcht Wkil Sik ÄWNI Scr Hillbll MN N«. Hindenburg und Kudendorff wieder in Herlin. — Die Ansstäude in Oesterreich find abgeflnut. — Der kleine Kremer „Kreslau" gesunken, 370 Mann gerettet. Amtlicher Teil. Abgabe von Nährmitteln. Die gegen die Nähr mittelkarten des Kommunalverbandes zur Ausgabe gelan genden Nährmittel dürfen nur in den Kleinhandels geschäften (Kundcngeschäften) entnommen werden, denen die einzelnen hiesigen Verbraucher nach Ausweis der städtischen Lebensmittelkarten zugewiescn sind. Es sind daher stets beide Abschnitte jeder Nummer der Nährmittelkarte gleichzeitig gegen Lieferung der Ware vom Kleinhändler abzutrennen nnd hierher abzuliescrn, anch ist bei Entnahme der Ware die städtische Lebensmittelkarte vom Käufer mir vorzulegen. - Zwönitz, am 22. Januar 1018. Der Bürgermeister. Freitag, den 25. Januar, Verkauf von Nudeln in den Kundcngeschäften auf.beide Abschnitte der Marken 1 und 2 der Nährmittelkarte. Aus beide Marken- Nummern entfallen 200 Gramm für 24 Pfg. Der Bürgermeister. Sonnabend, den 26. Januar 1918, vormittags 10 Uhr sollen im gerichtlichen Verstcigernngsranmc 1 Schlafsofa mit Umbau und Decke, 1 Waschtisch mit Marmorplytte und Aufsatz, 2 zweispännige und 2 ein spännige Rennschlitten und 1 Landauer gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Zwönitz, den 23. Januar 1918. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des früheren Schnittwarcnhändlers Friedrich IuliusSic - gel in Auerbach i. E. soll die S ch l u fz v c r t e i l u n g erfolgen. Es sind hierzu 4580,14 Mk. verfügbar, wovon jedoch noch dje Gerichtskostcn, die Gebühr und Verläge für den Verwalter und die Vergütungen an die Gläubiger- ausschutzmitglicder zu kürzen sind. Nach dem auf der Gerichtsschreiberci des Königlichen Amtsgerichts Zwönitz zur Einsicht der Beteiligten nieder gelegten Verzeichnisse sind bei der Schlußverteilung 8085,45 Mk. nichtbcvorrechtigtc Forderungen zn berück sichtigen. Stollberg, den 21. Januar 1918. Der Konkursverwalter. Rechtsauwalt Dr. Kreher. Uom Weltkrieg. Hindenburg richtete an die deutsche Jugend die Mahnung, nicht international zu werden, sondern allezeit kerndeutsch zu bleiben. In der Zweiten K a m m c r des sächsischen Landtages sprach sich Kultusminister Dr. Beck für einen Frieden aus, der unsere Zukunft wirtschaftlich, kulturell und politisch sichert. Die deutsch » böhmischen Reichsrat» - Abgeordneten haben den Wunsch nach Errichtung einer selbständigen deutsch-böhmischen Provinz ausgesprochen. Die Streiks in Oesterreich sind überall beigelcgt worden; die Arbeit wurde wieder ausgenommen. Die russische Negierung hat Neuwahlen für die russische Volksvertretung fiir den 27. Februar ausge schrieben, doch soll die neue Volksvertretung erst nach Abschlutz des Friedens mit den Mittelmächten zusammen- treten. In Brest-Litowsk setzte die deutsche Kommission für wirt- schaftliche Angelegenheiten ihre am Sonntag begonnenen Besprechun gen mit den Russen fort. Zwischen der russischen und der ukrainischen Friedens delegation ist es zum offenen Bruch gekommen. Das Eeneralsekretariat der Ukraine tritt am 23. Januar zusammen, um die Vollmachten zum 'Abschluß eines Friedens mit den Mittelmächten zu erteilen. In Petersburg wurden bei den Straßenkämpfen bis her rund 300 Personen getötet oder verwundet, darunter auch Ab geordnete für die Konstituante. Türkische Seestreitkräfte stießen am Sonntag gegen die Insel Jmbros vor: beim Rückmarsch sank der Kleine Kreuzer „Midilli" (früher „Breslau"). Eine britische Anleihe von 100 Millionen Den soll in Japan untergebracht werden. Die britische Einfuhr ist im Jahre 1917 um 45. v. H. zurückgegangen. In den schottischen I n d u st r i e b e z i r k e n halten die Gewerkschaften die Androhung des Generalstreiks aufrecht, wenn die neuen Rekrutierungsgesetze nicht zurückgezogen werden. Das britische Kriegsamt verfügte die Einberufung von 600 000 Mann für das Feldheer, die bis zum 20. März durchgeführt sein soll. Die französische Kammer stellte dem Kabinett Cle menceau mit 404 Stimmen gegen eine Stimme ein neues Ver trauensvotum aus. O du mein Oesterreich! ?Ii. Wenn dereinst die Geschichte des Weltkrieges geschrie ben werden wird — wieviel Jahre werden bis dahin noch ins Meer der Ewigkeit rauschen und wicoiele von uns wird dann längst der kühle Rase» decken — wenn man dereinst von höherer Warte aus auf die ungeheuren Erlebnisse und Ereignisse unserer Zeit wird zurückichaucn können, dann wird man wahrscheinlich das Ur teil fällen, daß es nicht nur die feindlich gegen uns stehende Welt der Entente gewesen ist, die Deutschlands Lage so unsagbar schwer gemacht hat, sondern daß dem Deutschen Reiche manche Schwie rigkeiten auch von seinen Verbündeten gedroht haben. Es sei ferne von uns, die Bündnistreue namentlich Oesterreich-Ungarns an zweifeln oder den Dank je vergessen zu wollen, den die österreichisch ungarischen Truppen sich in so manchem Waffengange ehrlich er worben haben. Aber wenn man gerade im gegenwärtigen Augen blick um sich schaut und über die Grenze der befreundeten Doppel- monarchic einen Blick wirft, so wird man sagen dürfen, daß die dortigen Vorgänge und das Verhalten weiter Volkskreise in Oester reich-Ungarn nicht dazu angetan sind, auf der einen Seite die Verhandlungen in Brest-Litowsk zu erleichtern und auf der an deren Seite den Ausblick auf die kommenden schweren Ereignisse günstiger zu g?stalten. Es ist ein offenes Geheimnis, daß in Oester reich der Generalstreik vor der Tür stand und .daß im öffentlichen Verkehr schon die ersten Vorboten davon zu ver spüren gewesen sind. Als Ursache wurde angegeben, daß die Herabsetzung der Mehlration die Massen in Oester reich mit tiefer Erbitterung erfüllt und zu dem gefährlichen Be ginnen verleitet habe. Es war gewiß zuzugeben, daß gerade im gegenwärtigen Augenblick die Herabsetzung der Mehlration ein ge radezu verhängnisvoller Fehler zu nennen war und cs müssen Gründe nllercrnstester Natur gewesen sein, die die maßgebenden Stellen in Oesterreich hierzu veranlaßten. Es heißt zwar, daß nicht etwa gegenwärtiger Mangel die Herabsetzung im Gefolge gehabt habe, sondern daß lediglich der Wunsch maßgebend ge wesen sei, mit den vorhandenen Vorräten hauszuhalten, um spätere Katastrophen zu verhüten. Das muß mau a''crdjngs sagen, daß der Zeitpunkt zu jener Maßnahme ungünstiger kaum gewählt wer den konnte, und es ist der Verdacht nicht ganz von der Hand zu weisen, daß vielleicht doch noch andere Gründe mitgespielt haben mögen, um gerade jetzt einen so bedeutsamen Schritt zu tun. Hat man nicht vielleicht einen Druck auf uns ausüben wol len, damit die Verhandlungen in Brest-Litowsk beschleunigt "wer den möchten? Alles ist schließlich zu verstehen, und man kann sogar be greifen, daß Unmut in weiteren Volkskreiscn gelegentlich Platz greift, aber niemals wird man ganz verstehen können, wie ein in dreieinhalbjähriger harter Kriegszeit erzogenes Volk sich in Augenblicken höchster politischer Spannung zu dem unbedachten Schritte eines Generalstreiks Hinreißen lassen kann, durch den es die eigenen Interessen sowie seiner Verbündeten schwer schädigen muß, wenn man nicht annehmcn will, daß man ein Ende um jeden Preis herbciführen möchte. Der Streik ist ja erfreulicher weise nicht zustande gekommen, aber die Nachrichten, die nunmehr über die Grenze» Oesterreichs zu uns gelangen, sind doch geeig net, auch den kühlsten Beobachter bedenklich zu stimmen. Es wird nämlich jetzt auf einmal von Oesterreich aus ganz geflissentlich betont, daß es nicht allein die Herabsetzung der Mehlration gewesen ist, die die Massen in Unmut und Erregung verseht habe, sondern daß dafür politische Gründe in erster Linie maßgebend gewesen seien. Das „Berliner Tageblatt" druckt mit offensichtlichem Behagen die Berichte eines Sonder berichterstatters ab, der im Auftrage des Blattes sich bemüht hat, den Ursachen der Ereignisse in Wien und auch in Budapest nach- zuspüren. Danach ist der Ausstand „der Ausdruck dringenden Ver langens nach Frieden gewesen und der Beweis dafür, daß die Art, in der die Verhandlungen in Brest-Litowsk bisher geführt worden sind, in den breiten Schichten der österreichisch-ungarischen Bevölkerung angeblich eine tiefe Mißstimmung hcroorgerufen hat". Nun gibt es in Deutschland gewiß auch sehr viele Menschen, und es sind nicht die schlechtesten Patrioten, die mit dem Gang der Ereignisse in Brest-Litowsk höchst unzufrieden sind, nament lich was die erste Zeit anlangt. Man wäre aber gewaltig im Irrtum, wenn man annehmen wollte, daß man innerhalb der Grenzen unserer Verbündeten aus gleichem Anlaß etwa unzufrie den wäre! O nein! Die österreichische Unzufriedenheit ist dadurch entstanden, daß cs in Brest-Litowsk nicht schnell genug geht. Der „einfachc Mann" in Oesterreich-Ungarn will nach den Beobach tungen des genannten Berichterstatters Frieden um jeden Preis. Man muß schon einen Augenblick innchalten, wenn man dieser Behauptung völlig gerecht werden will: Wenn es bloß so stände, daß Oesterreich-Ungarn mit Rußland im Kriege wäre, und wenn es nur auf einen Frieden mit Rußland anlüme, so ließe sich manches vielleicht begreifen. Aber härter als es je von Rußland bedroht gewesen ist, wurde und wird Oesterreich doch von Ita lien her bedroht, und wer die Stimmung im Lager der Entente kennt, der weiß, daß Italien trotz der letzten vernichtenden Nie derlagen, die es im übrigen in erster Linie den deutschen Waffen verdankt, gar nicht daran denkt, einen anderen Frieden zu schließen, als einen, der mit Abtretung weiter österreichischer Gebiete ver bunden sein "soll. Wie mag der „einfachc Mann" in Oesterreich wohl darüber denken? In dem Stimmungsbild heißt es weiter, „daß das in einem bestimmten Moment erfolgte Eingreifen des militärischen Faktors in Brest-Litowsk in Oesterreich ganz besondere Kommentare her oorgcrufen habe". Man denke! Als allenthalben mit tiefstem Ingrimm empfunden wurde, daß Herr Trotzki und seine Leute mit uns. mit den Eroberern in den von uns besetzten Gebieten, in einem Tone verhandelten, als ob Rußland der Sieger gewesen wäre, da hat der Vertreter der Obersten Heeresleitung in kur zen, sachlichen, soldatischen Worten nichts anderes getan, als die Tatsache richtiggestellt, daß Deutschland ja schließlich im Osten ein wandfrei gesiegt hat. Und diese einfache Feststellung ist geeignet, > „weite Kreise" im Lager unserer Verbündeten angeblich zu ver stimmen. Wohin sind wir gekommen? Wir haben eben erleben müssen, daß ein österreichisches Blatt sich in unpassender Weise in innere Vorgänge Deutschlands mischte, daß es einem verdien ten deutschen Staatsmanne vorwarf, er habe österreichische Län- derstrcckcn ausgeboten — Länderstrccken übrigens, die durch die deutschen Waffen allein geholten worden sind, denn ohne uns säßen die Italiener längst in Triest —. und nun kommt von jen seits der schwarz-gelben Grenzpfähle die unvcrhüllte Drohung, daß man in Deutschland die Stimmung in Oesterreich, die bereits knapp vor dein Generalstreik gestanden habe, wohl beachten möge! Wenn man sich alle "diese Vorgänge vor Augen hält, so kann man dem großen Berliner Blatte nicht unrecht tun, das vorgestern unter dem Eindrücke der Ereignisse schrieb, Oesterreich-Ungarn möge doch ver suchen, ob es einen Sonderfrieden erlangen könne. Deutschland werde deswegen in seiner Widerstandskraft gewiß nicht gebrochen wer den. Wenn es so weiter geht, so wird diese Ansicht bald Ge meingut in Deutschland werden. * Jie WWck iii Wmilh slmu ab. Die Wiener Zeitungen sind Montag wieder er schienen. Die überwiegende Mehrzahl der Betriebe hat die Arbeit wieder ausgenommen. Bisher wurden keine Zwischenfälle gemeldet. * Deutsches Mehl für Oesterreich. Aus Deutschland ist die Lieferung von 450 Waggons Mehl im Zuge. Diese Menge entspricht dein Gesamtbedarf der Zivilbevölkerung Oesterreich-Ungarns für anderthalb Tage. Das Mehl wird hauptsächlich unter die Wiener Be völkerung vorteilt werden. * Aus dem Wiener Abgeordnetenhaus. vv. Wien, 22. Jan. Im Abgeordnetenhause beantwor- teto Ministerpräsident v. Seidler zunächst die Interpella tionen der deutschen und tschechischen Abgeordneten betr. die Prager Entschließung. Er führte u. a. aus, daß sie das Selb st bo stimmungsrecht unter Auflösung des bis herigen Staatsverbandes anstrebe. Eine solche Auffassung werde von jeder österreichischen Regierung mit allen Mit teln bekämpft werden, Wir erstreben, fuhr der Minister-
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