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Zwönitztaler Anzeiger : 02.02.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-191802029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-19180202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-19180202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1918
- Monat1918-02
- Tag1918-02-02
- Monat1918-02
- Jahr1918
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 02.02.1918
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Zwömhlaler Anzeiger Amls-MDlall für öas Königliche Amtsgericht und die --- städtischen Behörden zu Zwönitz ----- Erscheint wöchentlich viermal, am Dienstag, Donnerstag, Sonnabend und Sonntag.— Bezugspreis: Durchunsere Träger monatlich 80 Psg. frei ins Kaus, durch die Post be- zogenvierleljährl.M.2.40. Druck u.Verlaz:Buchdruckerei C. Bernhard Olk, Zwönitz. Inhaber u. veranlw. Schristl.r Carl Beruh. Otl, Zwönitz. Geschäflsslelle: Zwönitz, Kühn- haiderflr. 736/74. Fernspr. Nr. 23. Poslsch.48l4 Leipzig. Anzeigen: Die sechsgespallene(43mm)Kleinzeileoderderen Raum20 Psg., bei Familienanz., Sammelanz.,labellar.Sah u.auswärl. Anz. 25 Psg. die Zeile, die dreigespall. Zeile im Reklame!.u.im amll. Teile 60Ps. Mindestpreis einer Anz. 1 Mk. Bei Wiederholungen Preisermätz. ».Vereinbarung. Bei Konkursen, Klagen, Vergleichen und Zielüberschreitung sällt jede aus Anzeigen gewährte Preisermäßigung weg. Anzeigers«! Zwönitz,MeSerzwönih,Kühnhaide,Lenkersdorf,Dorfchemnitz,Günsdors und an-erevrlschaslenimZwönihlale Nr. 18. ! Sonnabend, den 2. Februar 1918. 43. Jahrg. —WMMMU ^1 ffsA««»cher T«l.M Mit Rücksicht auf die weitere Verschlechterung der Schlachtausbcute der Rinder, namentlich der aus den Mberschußgcbicten gelieferten, und die Notwendigkeit, zeit weilig den Fleischbedarf der großen Städte zum Teil mit (Gefrierfleisch zu decken, sowie auf die hohen Preise der zur Wurstherstellung erforderlichen Stoffe und Zutaten erhalten die 88 1 und 4 der Bekanntmachung über einheitliche Höchstpreise für Rind-, Kalbfleisch und Wurst vom 12. Dezember I!)l7 („Sachs. Staatszeitung" Nr. 297) folgende Fassung: 8 1. Für die Abgabe an Verbraucher dürfen nur Preise für „Rindfleisch mit eingewachsenen Knochen oder Knochenbcilage", „Kalbfleisch mit eingewachsenen Knochen oder Knochenbeilage", „Hackfleisch", „Blutwurst", „Lcberwnrst", ^Brüh wurst" und „Mettwurst" festgesetzt werden. Die Abgabe von Fleisch ohne Knochen (mit Aus nahme des Hackfleisches) wird untersagt. Die Knochenbeilage darf nicht mehr als ein Fünftel der abgegebenen Fleischmengc betragen. Verboten ist die Herstellung einer anderen Wurstart als der vier genannten. z 8 4. Als Höchstsätze werden festgesetzt: Für 1 Kilo gramm in Preisstufe >1 Preisstufe 6 Preisstufe'L n) Rindfleisch mit eingewachsenen Knochen oder Knochenbcilage 1,50 M. 4,00 M. 3,80 M. b) Kalbfleisch mit cingewachsenen Knochen oder Knochenbeilagc 3,70 „ 3,50 „ 3,30 „ c) Hackfleisch 5,00 „ 4,80 „ 4,60 „ Blutwurst, Lcberwnrst und ! 4.40 „ 4,10 „ 8,80 „ Brühwurst ci) Mettwurst 1 5,00 „ 4,80 „ 4,60 „ Sofern die Kommunalverbände keine niedrigeren Preise bestimmen, wozu sic beim Vorliegen der Voraussetzungen nicht nur berechtigt, sondern auch verpflichtet sind, gelten die vorstehenden Preise als Höchstpreise im Sinne des Höchst- prcisgesctzes. Dresden, am 29. Januar 1918. Ministerium des Innern. Icr «D -lmiiWgt WmMiff auf Paris. 14 OVO Kilo Bomben abgeworfen. (Amtlich.) (Großes Hauptquartier, 91. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz. Die Gesechtstätigkeit blieb auf Artillerie- und Minen- werscykämpfe an verschiedenen Stellen der Front beschränkt. Ain Weihnachtsabend und im Laufe des Januar haben Flieger unserer Gegner trotz unserer Warnung wieder offene deutsche Städte weit außerhalb des Operationsgebietes an gegriffen. Dank unserer Abwehrmaßnahmen traten nennenswerte Verluste und Schäden nicht ein. Zur Strafe wurde die Stadt Paris im ersten planmährgen Luftangriff in der Nacht vom 30. zum 31. Januar mit 14 000 Kilo Bomben belegt. Italienische Front. Südwestlich von Astago scheiterte ein italienischer Angriff im Feuer. Zwischen Asiago und der Brenta blieb die Artillerietätigkeit rege. Die Zahl der von den österreichisch-ungarischen Truppen in den letzten Kämpfen gemachten Gefangenen hat sich auf 15 Offiziere und 660 Mann erhöht. Der erste Generalquartiermeister. (WTB) Ludendorff. Iik ßiitkitk mll MIM Stil Klick kcklilkn. Kischinew von den Rumänen besetzt. — Der Wieder beginn der Verhandlungen in Brest-Litowsk. — Jubel in England über den Streik in Deutschland. In B rc st - L i t o WS k sand am Mittwoch eine Sitzung statt, in der Trotzki die Frage der Vertretung der Ukraine aufwarf, so daß die Sitzung zur Herbeiführung weiterer Beschlüsse abgebrochen werden mußte. Die Zahl der Streikenden in Berlin wird auf 180 000 Mann geschätzt; das ist etwa der vierte Teil der Groh-Berliner Arbeiter über haupt. Die Berliner Streikbewegung hat dazu ge führt, daß mehrere Berliner Zeitungen nicht erscheinen konnten; der „Vorwärts" wurde auf drei Tage verboten. Die Streikbewegung im rheinisch-westfälischen Industriegebiet hat keine Fortschritte gemacht. In Moabit wurde bei einem Zusammenstoß mit Streikenden ein Schutzmann erschossen. Die christlichen Gewerkschaften erließen eine Erklärung, in der fie die gegenwärtigen Streiks mit allem Nachdruck verurteilen. In der 2 ä'ch fischen G u ß st a h l s a b r i l in Döhlen traicn nach ihrer eigenen Angabe aus politischen Grün den — von 2400 Arbeitern 700 in den Streik. Die Stadt Posen beschloß, Ludendorff zum Ehren bürger zu ernennen und Hindenburg das Gut Go lencien zum Geschenk zu machen. In der Ersten Kammer des sächsischen Landtages brachten gestern die Oberbürgermeister Blüher (Dresden) und Keil (Zwickau) die Wünsche der Gemeinden zum Aus- drnck; Finanzminister v. Seydewitz sprach die zuversicht liche Hoffnung auf «inen baldigen, siegreichen Frieden aus. Die Nahrungsmittel - Vorräte Eng lands, Frankreichs und Italiens werden nach einer Washingtoner Meldung gegen Ende März er schöpft sein. Die Auflösung der russischen Front ist nach einenis Telegramm des General Bentsch Bruhcwitsch so weit fortgeschritten, daß die einzige Rettung der Rückzug hinter natürliche Grenzen ist. Im Hafen von Wladiwostok find vier amerikanische Kriegsschiffe eingelanfen; die japanischen Kreuzer lande ten Matrofenabteilungen. Die Opfer der russischen Revolution seit November bis 15. Januar werden vom Moskauer „Sozial demokrat" auf 150 000 geschätzt. Die russische Regierung beschlagnahmte mehrere Fabriken zugunsten des Staates. Die Gewaltherrschaft der Bolschewikiin Petersburg dauert an; die Presse wird unterdrückt, die politischen Verhaftungen werden fortgesetzt. - In Turkestan und im Amurzebiet wird zwi schen den Bolschewisten und den Gemäßigten gekämpft; Tiflis ist von den Bolschewisten eingeschlossen. In Finnland ist der Eisenbahnverkehr allgemein eingestellt: die Roten Gardisten haben mehrere öffentliche Gebäude, darunter das Senatsgebäude, besetzt. General Smuts, das Mitglied des englischen Kriogs- tabinetts, bezeichnete als Kriegsziel der englischen Domi nions die Vernichtung des deutschen Kolonialreiches. Die holländisch-skandinavische Schiffahrt ist zeitweilig stillgelegt worden. In Australien wurden durch einen Wirbelsturm und eine Springflut groß« Verheerungen angerichtet. > ' >- ... - -v . V: / - - i-'-.- Was kostet LtuWaiiö kr Verzicht aas Ersatz Scr Kriegslasten n«i> KriegssWen? Vergegenwärtigen wir uns die Lasten, die wir in Zu kunft aus diesem Kriege übernehmen, wenn er etwa am 1. April dieses Jahres sein Ende fände. An baren Kriegsaufwendungen sind so schreibt Friedrich Prinz zu Löwenstein in einem Aufsatz im Februarheft von „Deutschlands Erneuerung" (I. F. Lehmanns Verlag, München; Preis für das Einzel heft 1.80 Mk.) — an erster Stelle die Anleihen zu nennen. Vom August 1914 bis November 1917 sind an Kriegs- lreditforderungen bewilligt im ganzen 109 Mlliarden M. Bisher begeben und in langfristigen Kriegsanleihen unter gebracht sind hiervon rund 72 Mlliarden. Da jedoch der Krieg noch nicht ausgetobt hat und anderseits auch die Demobilisierung bedeutende Kosten verursachen wird, wer den wir gut tun, die Gesamtsumme von 109 Milliarden einzusetzen. Den zweiten großen Ausgabeposten wird die Renten zahlung für Kriegsbeschädigte und die Hinterbliebenen der Gefallenen darstellen. Der Betrag wird mehrere Milliar den jährlich ausmachen, denen sich das Reich unter gar leinen Umständen entziehen kann; denn es hieße mit dem schwärzesten Undank lohnen, wollte unser Land seine tap fersten Sühne einer traurigen Zukunft überlassen. Als dritten Posten haben wir die Erneuerungen in Heer und Marine vor uns, das sogenannte „Retablisse ment", welches jahrelang ganz bedeutende Aufwendungen veranlassen wird. Handelt es sich doch um Neugestaltun gen, die, erst durch die Erfahrungen dieses Krieges in die Erscheinung getreten, umso unabweislicher sind, je stär ker die bisherigen Feinde in ihrer Steilung verbleiben. Jedenfalls werden in Zukunft die bisherigen Zahlen, welche als außerordentliche Ausgaben für Heer und Marine (Etatsjahr 1913/14) 553 und 283 Millionen neben den ordentlichen Ausgaben von 575 und 197 Millionen Mark betrugen, weit, vielleicht um ein Vielfaches überschritten werden. Zu den direkten Schäden, welche der Krieg im Ge folge hat und deren Wegsertigung dem künftigen Reichs etat zur Last fiele, gehört auch der Wiederaufbau der ver wüsteten Städte und Dörfer des Elsaß und Ostpreußens und ebenso Lio Wiederherstellung der zurzeit verlorenen Kolonien. Die hierzu notwendigen Aufwendungen sind aus 7—8 Milliarden Mart berechnet worden. Sehen wir diesen Komplex von zukünftigen neuen Lasten des Reiches vor uns, die sich kapitalisiert auf 160—180 Milliarden belaufen würden, .und vergleichen damit un sere bisherigen Reichseinnahmen, welche nach dem Etat von 1913/14 noch nicht 3,7 Milliarden jährlich ausmach ten, so können wir uns leicht vorstellen, um wieviel die Steuern zunehmen müssen, damit Verzinsung und Til gungsraten aufgebracht werden. Es kämen eben mindestens 9,6 bis 10,8 Milliarden neu hinzu, so daß in Zukunft 13 bis 14,5 Mlliarden Mark an Steuern aufzubringen wären statt der bisherigen 3,7. Dies wäre also der drei- bis vierfache Betrag des vormaligen Standes. Was würde danach, wenn wir auf alle Ge bietserweiterungen und auf jeden Ersatz von Kriegskosten und Kriegsschäden verzichteten, der Friede von Brest-Litowsk dem deutschen Volke kosten? Dieser Friede würde 1. einen großen Teil unseres ersparten Na tionalvermögens aufzehren, 2. die Kraft zur Wiederaufrichtung unserer Volkswirtschaft lähmen, 3. den Wert unseres Geldes im Auslande dauernd verschlechtern. Vom finanzpolitischen, volkswirtschaftlich«" und geld technischen Gesichtspunkte aus wäre also ein Abschluß des Weltkrieges zwischen allen Beteiligten unter der Bedingung
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