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Zwönitztaler Anzeiger : 10.03.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-191803106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-19180310
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-19180310
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1918
- Monat1918-03
- Tag1918-03-10
- Monat1918-03
- Jahr1918
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 10.03.1918
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Zwönihtaler Anzeiger Amts Bla» Erscheint wöchentlich viermal, am Dienslag, Donnerstag, Gennabend und Sonntag. — Bezugspreis: Durch unsere Träger monatlich 80 Psg. frei ins Kaus, durch die Posk de- zogenvierleljährl.M.2.40. Druck u. Verlag: Buchdruckerei C. Bernhard Oll, Zwönitz. Inhaber u. oeranlw. Schrisll.: karl Bernh. Olk, Zwönitz. Geschäftsstelle: Zwönitz, Kühn- haiderslr. 738/74. Fernspr. Nr. 23. Poslsch. 4814 Leipzig. für -as Königliche Amtsgericht und die ------ städtischen Behörden zu Zwönitz — Anzeigen: Diesechsgespallene(43mm)Kleinzeileoderder« Raum20Psg.,bei Familienanz.,Sammelanz.,labellar.Satz u.auswärl.Anz. 25 Psg. die Zeile, die dreigespall. Zeile im Reblamel.u.im amll. Teile 60 Ps. Mindestpreis einer Anz. l Mk. BeiWiederholungenPreisermäh. ».Vereinbarung. BeiKonbursen, Klagen, Dergleichen und Zielüberschreilnng stillt jede auf Anzeigen gewährte Preisermäßigung weg. Anzeiger siir Zwönitz,Niederzwvnih, Kühnhaiöe/Lenkersövrs, Dorfchemnitz, Günsdors und andere Ortschaften im Zwönihlale Nr. 38. Sonntag, den 10. März 1018. 43. Jahrg. ««MM—Z -> o > > u - - - »>> Lz'M»--!»--'-— Amtlicher Teil. Dcr städtische Kartossclverkans erfolgt bis auf weiteres in den Grün Warengeschäften von Becher, Hähner, Kirsten, Richter und Weihgärbcr aus die Wochenmarkcn dcr Kar- toffclkarten. Die Verbraucher, denen nach den amt lich geänderten Marken nur 6 Pfund zustehen, haben diese bei Becher zu cntgehmcn. Auf die Landcskartoffelkarte dürfen in den städtischen Verkaufsstellen unter keinen Um ständen Kartoffeln entnommen werden. Zwönitz, am 8. März 1918. Der Bürgermeister. TKWk ZMlO Amitz. «uffntt 8—! imi> 3—8 Uhr: SombM Sürlhgthtnii 8—3 llhr. Tägliche Verzinsung der Einlagen. Durch die Post gesandte Einlagen werden sofort abgesertigt. Hausschlachtungen. Ausnahmen von dem nunmehr seit über Monatsfrist in Kraft befindlichen Zchlachtvcrbot für Selbstversorgcr- schwcinc können nur noch insoweit bewilligt werden, als es sich uni Schlachtungen solcher Schweine handelt, die mit Genehmigung des Kommunalverbaudes in Anstalten, Lazaretten, Massenspeiseanstalten und dergleichen sür deren eigene Zwecke weitergefüttert worden sind, oder um Ernteschlachtungcn, die jedoch nur in beschränkten: Umfange und nur dann zugelasscn werden können, wenn dcr gesamte Schlachtansall während der Erntezeit zur Versorgung der Erntearbciter aufgebraucht wird. Zur Bewilligung solcher Ausnahmen werden die Vorstände der Kommunalverbändc ermächtigt. Dresden, am 5. Mürz 1918. Ministerium des Innern. 8m WAtz. London, Margate und Sheernest wurden in der Nacht vom 7. zum 8. März von mehreren Flugzeugen mit Bomben angegriffen. Gute Wirkung war zu beobachten. Der Zentratausschntz der Petersburger Sowjets hat nach einer Reutermeldung mit groher Mehrheit den Friedensvertrag mit Deutschland gutgeheihen. Eine russische Moldau-Republik hat sich nach einer französischen Meldung zwischen Dnjestr und Pruth mit der Hauptstadt Kischinew gebildet. Der rumänische Ministerpräsident Averescu wird wahrscheinlich zurücktrcten; als sein Nachfolger wird Marghiloman genannt. 3 65 örtliche Sowjets, d. s. fast 70 Prozent der Sowjets Grotzrußlands, sprachen der Bolschewikiregierung anläßlich des Friedensschlusses ihr Vertrauen aus. Das englische Unterhaus bewilligte einstimmig den Kredit von 600 Millionen Pfund Sterling (—12 Mil liarden Mark). 232 italienisch« Deputierte verlangen von dor Ne gierung die Einberufung einer Geheimsitzung zur Be sprechung der wirtschaftlichen Lage. Amerika hat es nach einer Washingtoner Privat meldung abgolehnt, seine Zustimmung zu dem Vorgehen Japans in Sibirien zu geben. General Pershing, der amerikanische Oberbefehls haber in Frankreich, hat erklärt, daß die amerikanischen Bestände im Westen noch nicht sehr beträchtlich seien. * „Der Bankerott-Friede." „Sich ein klares Bild von dem zu machen, was uns bei einem Frieden ohne Entschädigungen erwartet, ist vielen deshalb erschwert, weil wir unsere Kriegsbedürsnisse während des Krieges bekanntlich aus Anleihen, nicht aus Steuern und Abgaben decken, und deshalb während des .Krieges die eigentlichen Kriegslasten überhaupt noch nicht fühlen! Machen wir uns doch einmal klar, was uns finan ziell nach dem Frieden bevorsteht. Die Summe der mit 5 Prozent zu verzinsenden lang- und kurzfristigen Anleihen und Kredite für- eigentliche Kriegsbedürsnisse zuzüglich der aus laufenden Mitteln auf- zubringenden Aufwendungen für Beseitigung gewisser Kriegs folgen (Ersatz- und Erncuerungsaufwcndungen) wird etwa 130 Milliarden Mark betragen. Es mag so schreibt der rühmlichst bekannte Finanzpolitiker Dr. Paul Franz in: Märzheft der Zeitschrift „Deutschlands Erneuerung" (I. F. Lehmanns Verlag, München; Preis für das Einzelheft 1,80 M.) — zur Erzielung eines niedrigen Ergebnisses an genommen werden, das; in dieser Summe auch schon die nötigen Aufwendungen für die zerstörten deutschen Werte in den durch Feinde verwüsteten deutschen Landesteilen und Kolonien, die Aufwendungen für Wiedcrcinrichtung dieser Kolonien sowie die nötigen Aufwendungen für Wie derherstellung von Heer und Marine mit enthalten sind. Dazu kommen die im Falle eines Verzichtfriedens zu er setzenden Geldverluste deutscher Gläubiger im Auslande, die nach Mitteilung des Vorsitzenden der „24 wirtschaft lichen Verbände zur Sicherung der deutschen Auslands- forderungcn", des Herrn H. Stahlbuhk, auf den 16. De zember 1917 berechnet und ohne Einbeziehung der süd- und mittclamerikanischen Republiken sowie Chinas 3 Milliarden Mark betragen, und zwar ohne Zinsen seit 3>? Jahren! Denn im Falle eines Veczichtfriedens erscheint es aus geschlossen, daß das Reich die Befriedigung dieser Gläu biger erzwingt. Das sehen wir ja schon bei Rußland, dem wahrscheinlich l'/c Milliarden Mark dcr deutschen Gläu- bigcrforderungen geschenkt werden. Es muß aber ebenso ausgeschlossen erscheinen, daß das Reich die in diesem Falle schutzlos gelassenen deutschen Kaufleute entschädi gungslos und dem Vermögcnsverfall überläßt. Zur vor stehenden Summe kommt noch Ersatz des vernichteten Eigen tums deutscher Staatsangehöriger im- Ausland. Nehmen wir, alles in allein bei niedrigster Einstellung, 3>- Mil liarden an! Das würde eine zu verzinsende Gesamtsumme von 133>s Milliarden ergeben, also einen Jahresaufwand von etwa 6,7 Milliarden Mark' Hierzu kommen die jähr lichen Rentei: für Invalide und Hinterbliebene von etwa 4 Milliarden Mark jährlich und die vom Reich cingeführ- ten und noch bevorstehenden Erweiterungen auf dem Ge biete des Bcsoldungswescns und der Arbeiterlöhne sowie die Erhöhung aller Materialkosten und ähnliches. Mit 1,3 Milliarden Mark wird der letztere Jahresmehraufwand nicht zu hoch gegriffen sein. Wir erhalten also als jährlichen Mehrbedarf des Reichs im ordentlichen Reichsetat die Summe von 6,7 ^4,0 ^1,3 - 12 Milliarden Mk. jährlich, der aus Steuern und Abgaben zu decken ist. Dabei ist noch nicht einmal eine Tilgungsrate für die Anleihen eingesetzt! Der Friedensbedarf des Reichs betrug im ordentlichen Etat etwa 2 Milliarden Mk. Der gesamte Jahresbedarf des Reiches würde also in Zukunft 14 Milliarden Mark betragen, falls wir heute Frieden schlössen. Schon hiernach ergibt sich, daß wir bei Ucbernahmc aller Lasten auf unser Volk nach dem Kriege mit einer Versechsfachung der für das Reich aufzubringenden Steu ern und Abgaben zu rechnen hätten. Aber das ist noch nicht alles! Auch der Bedarf der Bundesstaaten, der Gemeinden und Gemeindeverbände ist durch den Krieg in starkem Maße gestiegen. Trotzdem soll hier, um eine möglichst niedrige Ziffer zu erhalten, da von ausgegangen werden, daß sich der Bedarf in Staa ten und Gemeinden nicht versechsfacht, senden: nur ver doppelt. Nach der im Reichsschatzamt ausgestellten Denk schrift von Gerlofs hat für 1913 der Bedarf der Bundes staaten 1115 Millionen Mark, der der Gemeinden 1643 Mil lionen betragen, zusammen also rund 2,8 Milliarden Ak. Der Jahresmehrbedarf würde sich in Staaten und Ge meinden hiernach auf denselben Betrag, ihr gesamter Jahres bedarf in Zukunft auf 5,6 Milliarden M. stellen. Ins gesamt für Reich, Staaten und Gemeinden erhalten wir folgendes Ergebnis: Bisherige laufende Frichpusbelastung 4,8 Milliard. Mk. Zukünftige laufende Mehrbelastung: 14,8 „ „ Zukünftige laufende Gesamtbelastung 1S,6 „ „ Es stehen sich also gegenüber 4,8 und 19,6 Milliarden Mark, mit anderen Worten: Bei einem cntschädigungs- loscn Frieden wird der für die Bedürfnisse des Reichs, der Staaten und Gemeinden aufzubringende Gesamtbedarf an Steuern und Abgaben sich mindestens vervierfachen, wobei immer zu beachten bleibt, daß die hier angegebe nen Zahlen keineswegs zu hoch sind. Wir haben heute schon Aufstellungen sachverständiger Leute, die höher gehen. Aber bleiben wir, um Ucbertreibungen zu vermeiden, bei der vorstehenden Schätzung. Die Berechnung führt also zur Vervier- bis Verfünffachung unscrer bisherigen Ab gaben- und Steuerlast. Da wir schon jetzt für die Be dürfnisse des Reiches, der Staaten und Gemeinden unser Einkommen mit durchschnittlich etwa 13,3 Prozent belasten, so erhalten wir das Ergebnis, das; unser Gesamteinkom men künftig mit 50 bis 60 Prozent belastet wird." * Zum Friedensschluß mit Rußland. In englischen Blättern wird es, weil man es wünscht, sür unwahrscheinlich gehalten, daß die Versammlung der Sowjets in Moskau den Friedcnsverlrag bestätigen werde. Gegen den F-ricdensvertrag sollen noch immer die revo lutionären Sozialisten der Linken des Moskauer Sowjets und eine von Bucherin und Nazanew geführte Bolschcwiki- gruppe sein. Lenin sammelt seinen Anhang um sich und läßt die ihn: ergebenen Blätter für die Anerkennung des Bolschewiki-Fricdensvertrages cintreten. Das Befrenlngswer? in der Ukraine. Die ukrainischen Korps unter dem Oberbefehl Potluras wurden gegen Charkow und Ödes sa in Marsch gesetzt, um das Besreiungswerk zu wollenden. Reiche Vorräte in Südruhland. Berlin, 8. März. Neber den letzten deutschen Vormarsch in Südruh land erführt die „Bs Z.": Je weiter die Deutschen Vordringen, desto leichter erschließen sich ihnen gewaltige Getreide- u n d L e b c n s m i t t c l s ch ä tz e. Die Ernährungsverhültniste unmittelbar hinter der russi schen Front, wo die Massen Ler demobilisierten Armee bei ungenügender Zufuhr eine gewisse Knappheit bewirkten, geben keine richtige Vorstellung von den Landesvorrätcn an Lebensmitteln. Schon in Luck und Rowno ist zu aller dings sehr hohen Preisen alles zu haben. Je weiter man jedoch nach Osten kommt, desto günstiger wird die Ernäh rungsfrage. So werden in Nowgorod-Wolhnsk auf dem Markte Fleisch und Speck das Pfund zu 3 M. in großen Mengen angebctcn, Eier gar bis zu 15 Pfg. das Stück. In den großen .Hotels in-Shitvmir ist man glänzend ver-. pflegt Es mangelt an nichts, auch Kaffee, Tee, Zucker usw. gibt es. Dabei leidcu die Städte heute unter ungenügen der Zufuhr. Bei dcr bishcrigcn Unsicherheit halten die Bau ern ihre Vorräte zurück. Ein weiterer Grund für das ge ringe Angebot liegt darin, das; heute jeder Bauer seinen eigenen Kornschnaps brennt. Sind hier erst einmal geord nete Verhältnisse geschaffen, so werden allein aus den Dör fern Des bisher besetzten Gebietes große Mengen Körner früchte für die Ausfuhr verfügbar. 4c Atts Nttmnttiett wird gemeldet, nach dcr Abwicklung der Frage der Grenz berichtigung werde A v c r es e u z u r ü ck t r e t c n. Als Mann der Zukunft gilt laut „Lok.-Anz." Marghiloman. 4c M km eilsWenki im Wtslt«! IV. Berlin, 8. März. Präsident Graf Arnim von Boitzenburg eröffnete die Sitzung des Herrenhauses mit einer Absprache, in dcr er auf die Friedensschlüsse mit der Ukraine und Rumänien cingiug, deren Tragweite auch die Beendigung des Krieges und unsere Zukunft überhaupt hervorruft. Er sagte u. a.: Dies verdanken wir nächst Gott unserem unvergleichlichen Heere und dessen genialen Führern. Wir können jetzt unsere Kräfte im Westen kon zentrieren zu einem vernichtenden entscheidenden Schlage. An den König hat der Präsident Glückwünsche zum Ab schluß der Friedensvcrträgo mit der Ukraine und Rumänien im Namen des Hauses übermittelt, auf die inzwischen Antwort eingegangen ist, in der der König die Hoffnung ausspricht, daß nunmehr, nachdem der Ring unserer Feinde durchbrochen sei, der allgemeine Friede nicht mehr ferne sein müsse. 4c Samoa soll nicht wieder an Deutschland! IV. Wellington, 7. März. In einer Rede erklärte der Premierminister von Neuseeland, er werde den: Reichs kriegskabinett und der Rcichskonfercnz aus Pflichtgefühl beiwohnen. Was die Samoasrage anbelangt, so liege unser Interesse nicht in der Fruchtbarkeit und Produktivität dieser Insel, sondern wir sind in Wirklichkeit besorgt, weil Samoa der Schlüssel zum südlichen Stillen Ozean ist, und wenn es an Deutschland zurückcrstattet wird, wird cs den Hauptstützpunkt der deutschen Flotte und den Mittelpunkt dcr deutschen Operationen im Stillen Ozean bilden. Die britische Flagge wurde 1889 aus Samoa sortgebracht und Neuseelands Söhne brachten sie 1914 zurück. Meine Meinung und Hoffnung ist, -daß sie zurückgetragcn wurde, um dort zu bleiben.
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