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Der Grenzbote : 06.03.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190403067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19040306
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19040306
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-03
- Tag1904-03-06
- Monat1904-03
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 06.03.1904
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Drr Grrncholc Äüebllltt N- Anzchkl für Adorf imd das obere Vogtland Inserate von hier und auS dem VerbrcitungS- bezirk werden mit 10 Pfg-, von auswärts mit 15 Pfg. die 4 mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reklamen die Zeile 20 Psg. Der Grenzbote erscheint täglich ! mit Ausnahme des den Sonn- und Feiertagen ! folgenden Tages und kostet vierteljährlich, voraus- - bezahlbar, 1 MI. 2o Pfg. Bestellungen werden in der Geschäftsstelle, von den Austrägern deS Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen. Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Gtto Meyer in Adorf. Fernsprecher Nr 14 Hierzu Sonntags die Gratisbeilage „Der Zeitspiegel". Fernsprecher Nr. 14. W 54^Sonntag, de« 6. Mär; 1N04. Iahrg Oeffentliche Sitzung des Rats und der Stadtverordneten Dienstag, den 8. Mär; 1904, abends 8 Uhr. 1. Verordnung, die Differenz mit Fran Gerbermeister Müller. 2. Stadtkassenhaushaltplan für das Jahr 1904. Deutscher Reichstag. Jin Reichstag begann gestern Freitag die zweite Lesung des Militäretats. Dazu lagen zunächst vor zwei Resolutionen, nach denen den Mannschaften alljährl.ch eine kostenfreie Fahrt in die Heimat ermöglicht werden soll, und fer ner eine Resolution d°s Abg. Frhr. von Heyl (nl.), nach der Untersuchungen über etwaige Ueberbürdungen der Unterofsiziere und über ihre Löhnung angestellt werden sollen. Erster Redner war der Mg. Müller-Fulda (Zentr.), der na mens seiner Partei betonte, eine Militärvorlage wie in dem vorigen Jahre würde im Zentrum nicht wieder Zustimmung finden, andererseits aber erklärte, dass das Borgehen oer Militär verwaltung seine Freunde mit Vertrauen erfülle. Abg. Bebel (Soz.) verbreitete sich in zweiein- halbstündiger Rede über die Soldatenmißhand lungen, wobei er wiederholt durch stürmischen Widerspruch oder ichallende Heiterkeit bei der Mehrheit unterbrochen wuroe. Er meinte, vor 30 Jahren habe die Armee ihre Rekruten vor zugsweise aus der Landwirtschaft erhalten, die den städtischen Rekruten inferior seien. (Wider spruch.) Das sozialdemokratische Rekrutenmate- rial besitze eine viel höhere Intelligenz. (Geläch ter.). Preußischer Kriegsminister von Einem ka- rakt-erisierte die Bebel'schcn Bemerkungen tref fend dahin, daß er immer sage: „Ich weiß zwar nicht, es ist aber berichtet worden, man sagt es." Würde man mit solchen Beschuldigungen gegen die Sozialdemokratie vorgehen, dann würde gerade die äußerste Linke in ihrer Ent rüstung kein Ende finden. Das Offizierskorps sei gewiß ein Bollwerk des Staates, das festeste Bollwerk aber seien Gottesfurcht, Vaterlands liebe und Königstreue und dieses Bollwerk werde in den weitesten Kreisen unseres Volkes nie mals wanken. Nach weiterer Debatte vertagt sich das Haus auf Sonnabend 1 Uhr. Schluß nach 6 Uhr. Politische Rundschau. Berlin, 4. März. Tie neueste, gestern hier eingetroffene Post aus Kamerun hat keine nähe ren Aufklärungen über die Empörung der Neger am Croßflusse gebracht, der vier Deutsche zum Opfer gefallen sind. Tie Strafexpedition, wel che am 7- oder 8. Februar in das Aufstands- gcbret abgiwg, ist dem von einer anderen Ex pedition zurückberufenen Oberst Müller unter stellt worden. Auch d-e Engländer haben neuer dings in dem benachbarten Süd-Nigeria drei ähnliche räumlich weit vou einander getrennte Aufstände gehabt, weiche einigen Offizieren das Leben kosteten. Alle diese Revolten hängen nicht mit einander znsammm., sondern dürften auf den Umstand zurüctzuiühren sein, daß die Be völkerung jener mit Urwald bedeckten Gegenden noch wenig mit Europäern in Berührung ge kommen, also auch noch nicht deren Gewohn heiten untertänig gemacht ist. — Nach der „Kölner Ztg." fordert das dem Reichstage zugehende Gesetz, betr. Entschädig ung für die durch len Horero-Ausstand Geschä digten als ersten Grundsatz, daß die Entschä digungen nur gewährt werden, nm den ange richteten Schaden durch Errichtuug neuer Far men wieder gut zu machen, ausgenommen an Frauen und Kindern der getöteten Ansiedler- Zur Feststellung dieser Ansprüche wird dem nächst eine Kommission das Aufstandsgebiel auf suchen. Bertin, 4. Mürz. Tas Urteil indem Pro zeß gegen den Prinzen Prosper Arenderg wegen - vorsätzlicher Körperverletzung und Mordes un ter Mißbrauch der Dienstgewalt wurde heute in der vierten Nachmittagsstnude gefällt. Ter Angeklagte wurde vo» den ihm zur Last ge legten Straftaten fvchgesprochen. Die Freisprech ung erfolgte, weil der Gerichtshof eine strafbare Handlung nach Paragraph öl des Reichsstraf- gefctzbuches als nicht vorhanden annahm, da der Angeklagte zur Zeit der Begehung der Handlung sich in einem Zustand kraukhafterStö- rung der Geistest äugte n befand, durch welche seine freie Willenstätigkcit ausgeschlossen war. - In der Kommission des Reichstages zur Vorberatung des Gesetzentwurfes über die'Kans mannsgerichte gaben die Vertreter von Bauern, Württemberg, Sacbwn und Baden die Erklärung ab, daß der Entwurf mit dem neu beschlossenen aktiven Frauenstimmrecht für ihre Regierung unannehmbar sei- Die Kommission blieb trotz dem auf ihrem Beschlusse ans der ersten Lesung bestehen. — Ter Hamburg-Amerika-Linie, welche ge legentlich der Anwesenheit ihres Schnelldam pfers „Auguste Viktoria" in Alexandrien die Kinder der deutschen Schule au Bord ihres Schiffes eingeladen hatte, ging von dort folgen des Telegramm zu: „Tie deutsche Schule iu Alexandrien, in patriotischer Begeisterung aus der „Auguste Viktoria" versammelt, sendet der Hamburg-Amerika-Lmie Dank und deutschen Gruß." München, 4. März. Tas Gemeinde tölle- gium hat in seiner gestrigen geheimen Sitzung die vom Magistrat zum zweiten Male bewilligte Spende von 2000 Mark für die Geschädigten in Aalesnnd zum zweiten Male abgelehnt. Petersburg, 4. März. Augenzeugen aus Port Arthur erzählen, der Verlust der Japaner bei den ersten Kämpfen sei bedeutend größer gewesen, als bisher gemeldet wurde. Tie Be schädigungen der japanischen Schiffe seien sehr ernst und erforderten langwierige Reparaturen. Sechs Kreuzer seien stark beschädigt, ferner bei Port Arthur fünf Schiffe gesunken, im Japani schen Meere eines, außerdem seien fünf Tor pedoboote und ein Kanonenboot, letzteres beiPort Arthur, teils kampfunfähig geworden, teils un tergegangen. Tiefe Taten reichten bis zum vor gestrigen Tage. London, 4. März. Tas Reutersche Bu reau berichtigt seine heutige Meldung aus To kio dahin, daß nicht iu Tokio, sondern in Söul in die Wohnung des Ministers des Auswär tigen und seines Sekretärs Bomben geschleudert wurden. Kairo, 4. März. Der Ministerrat lmt den Beschluß gefaßt, daß keine der kriegführenden Mächte berechtigt sein soll, Prisen weder durch den Suezkanal noch in die Häfen und in die Gewässer Aegyptens zu geleiten. Infolgedessen ist es für die Russen unmöglich, im Roten Meer beschlagnahmte Schisst anders als auf demWege über das Kap der guten Hoffnung nach Rußland zu bringen, wenn sie sich dieselben als Prsteir zuerkennen lassen wollen. Man vermutet, daß dieser Beschluß die Russen mit dazu veranlaßt habe, die drei im Roten Meer aufgefangeuen englischen Kohstudampser wieder fre'.zugebcn. Tie russischen Kriegsschiffe in Port Said und Suez sind mehrmals über die durch die ägyp tischen NeutralitätSveslimmungen festgesetzte Zeit hinaus dort verblieben. Tie Regierung hat hier gegen Einspruch erhoben. Loudon, 4. März. Tie Meldung vou der Landung einer starstn japanischen Streitmacht bei Tschinampo und ihrem Marsch auf Pingjang wird Ler Moruing Post aus Tschim bestätigt. Es bandelt sich dabei uni Regimenter, die ur sprünglich bei Tschomulpo ausgefchifft, dann aber wieder an Bord genommen und im Sinns der bereits vor einiger Zeit in Aussicht genom menen nördlichen Verschiebung der japanischen Operakionsbasis bei Tschinampo an Land ge setzt wurden. Bei Tschemulpo ist nach einer wei teren Meldung desselben Blattes ein japanisches Schlachtschiff gestrandet. Dem Daily Telegraph wird aus Tscbifu depeschiert: Die Rassen bau ten mehrere Forts zu beiden Seiten des Jalu. Mehrere der Mündungsarme des Flusses seien von der'. Japanern durch Legung submariner Minen unschiffbar gemacht worden. - Prüriebrand. Nach einer Meldung aus Newyvrt wütet im Jndmnerterritorium einPrä- riebrand, dem schon etwa lOO Personen zum Opfer gefallen fein sollen. Tas Jndianerterrito- torium, das weite Oiebiet etwa von der Größe Bayerns, begrenzt von den Staaten Missouri, Arkansas, Texas und Kansas, wirb häufig von ausgedehnten Präriebränden heimgesucht. Es wurde einer Anzahl von Indianerstümmen zum Wohnsitz angewiesen, als mau sie, zum Teil ge waltsam, aus ihren früheren Wohnsitzen in den östlichen Staaten entfernte. Diese Indianer, von denen viele noch ganz nach ihrer Väter Art leben, vom Ackerbau nichts wissen wollen, ha ben die Gewohnheir, öfter das hohe, dürre Gras der Prärien anzuzunden, um gute Weide für ihre Viehherden zu schaffen und der Jagd wegen. Wenn eS längere Zeit nicht geregnet hat und starker Winü weht, nehmm diese Brände un geahnte Ausdehnung au und verheere» meilen weit das Land, alles, was in ihrem Pfade liegt, vernichtend. Oertliches und Sächsisches. Adorf, ö. Miez. In der gestrigen Stadt- verordneteusitzung kam zu Beginn derselben ein Schreiben dös'Herrn RatSförster Lohse zur Ver lesung, welches, entgegen den in der Bürger schaft kourfierenden Behauptungen, die Ertrags fähigkeit des. Stadtnahes auf einen Zinsfuß von mindestens drei Prozent feststellt. — Sodanu wurde die auf eine Anfrage des Kollegiums rats seitig abgegebene Erklärung bekannt gegeben, nach welcher das l'ei Beseitigung des Freiberger- torteicheS gewonnene Holz im .Holzhof zerklei nert und an die Armen abgegeben worden ist, die Baumstämme und das Astholz aber zur Ver steigerung gelangt sind. Tas Kollegium be schließt hierzu, daß in Zukunft etwa zu fällende Bäume anstehend zum Verkauf gelangen sollen,
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