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Der Grenzbote : 30.03.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190403306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19040330
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19040330
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-03
- Tag1904-03-30
- Monat1904-03
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 30.03.1904
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Der Grrnzbole ÄgM ll«h Wzeiger Reclamen die Zeile 20 Psg. für Adorf lmd dos obere Vogtland Inserate von hier und aus dem Verbreitung?-^ bezirk werden mit 10 Pfg., von auswärts mit s 15 Pfa. die 4mal gespaltene Grundzeile oder f deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr I für den nächstfolgenden Tag erbeten. Der Grenzbote erscheint täglich ; mit Ausnahme des den Sonn- und Feiertagen ! folgenden Tages und kostet vierteljährlich, voraus- bezahlbar, 1 Mk. 2v Pfg. Bestellungen werden in der Geschäftsstelle, von den Austrägern des ' Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen. t Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Atto Weyer irr Adorf. Fernsprecher Nr 14 Hierzu Sonntags die illustr. Gratisbeilage „Der Zertspiegel". Fernsprecher Nr. 14. ,W 74. Mittwoch, den 30. Mär; 1004. Iahrg. 60. Politische Rundschau. Berlin, 28. März, lieber den weiteren Verlauf der Kaiserreise wird dein „L.-A." ge meldet, daß der Kaiser Malta, Katania, Messina, Brindisi und Bari besuchen und dann nach Abnzzia reisen werde, wo ein zweitägiger Auf enthalt vorgesehen ist und wo Kaiser Wilhelm und Kaiser Franz Josef zusammentreffen wer den. Am 2. Mai dieses Jahres wird die Rück- kehr des Kaisers erfolgen. An diesem Tage, als am Tage der Schlacht von Groß-Görschen, wird, einer alten Tradition gemäß, die Be sichtigung der Bataillone des ersten Garde-Re giments z. F. in Potsdam durch den Monar chen stattfinden. Berlin, 28. März. Der „Reichsbote" hatte in den letzten Wochen Briefe von Missionaren veröffentlicht, in welchen als mutmaßliche Ur sachen des Herero-Aufstan-des Gewalttätigkeiten deutscher Händler und Soldaten angegeben wa ren. In einem dieser Briefe, der aber nicht mit Namen unterzeichnet worden war wie die übri gen Briefe der Missionare, war behauptet wor den, ein Soldat hätte einem Herero die Schädel- dccke eingeschlagen, Händler hätten andere He reros mit Latten und Nilpferdpeitschen bear beitet, bis sic blutüberströmt und bewußtlos zu sammenbrachen. Wie man an zuständiger Stelle erfährt, hat die Kvlonialverwältung wegen der positiven Angaben in diesem Briefe eine Unters snchnng eingeleitet, damit, wenn die Angaben des Briefes sich als wahr erweisen, die Schul digen entsprechend bestraft werden können. Jesuitische Dogmatik und Moral. Recht lehrreich und interessant ist eine Auseinander setzung im elsaß-lothringischen Landesausschuß zwischen dem demokratischen Abg. Blumenthal und dem klerikalen Pfarrer Hauß. Blumenthal behauptete, daß nach römischer Lehre der Bischof von Metz im Rechte sein würde, wenn er alle Ketzer verbrennen ließe. Hauß glaubte diesen Einwand leichthin abtun zu können Lurch dir Bemerkung: „Machen Sie sich doch nicht lächer lich !" Die „Straßb. Post" hat sich nun das Ver gnügen gemacht, Herrn Hauß aus der neuesten 'Auflage des in den französischen Priestersemi- naren gebrauchten Lehrbuchs der Dogmatik und Moral, das einen Jesuiten zum Verfasser hat, die Richtigkeit der Behauptung Blumenthals ad Oculos zu demonstrieren, indem sie daraus fol gende Sätze zitierte: „In einem katholischen Lande ist Häresie (Ketzerei) ein öffentliches Ver brechen. Die Kirche hat von Gott die Gewalt erhalten, diejenigen zu zwingen und zu bestra fen, die sich von der Mehrheit entfernen, nicht allein durch geistliche Strafen, sondern auch Lurch weltliche und körperliche. Solche sind das Gefängnis, die Geißelung, die Folter, die Ver stümmelung, Ler Tod." Da das Straßburger klerikale Blatt die Reichslande selbst absichtsvoll ein „katholisches Land" nennt, würden sich also für die „Ketzer" in den Reichslanden recht.ange nehme Perspektiven eröffnen, wenn nicht die staatliche Gewalt immer noch einige Schranken aufrecht erhielte. Nun, vielleicht fallen auch diese bald und es kann ans Verbrennen gehen! Rom, 28. Mürz. Ter König fuhr heute mittels Automobils in Begleitung des Marine- ministcrs und mehrerer Generale auf den Schieß platz Nettuno. Dort sollen Schießübungen abge halten werden, denen wahrscheinlich auch Kaiser Wilhelm beiwohnen wird. Wie verlautet, wird Ler Kaiser mit der Königin-Mutter morgen in Gaeta zusammentreffen. — Einer der Riesen- tanoneu des Schlachtschiffes „Benedetto Brien" wird zum Andenken an den Besuch Kaiser Wil helms der Name des Kaisers beigelegt werden. R o m, 28. März. Tie vatikanischen Kreise, n denen man entrüstet ist über die französische Protestnole gegen die jüngste Allotulion des Papstes, haben mit unverhohlener Freude von der Einladung des Erzabtes Krug von Monte- eassino an Bord der „Hohenzollern" vernommen und erblickten darin ein neues Zeugnis dafür, daß der Kaiser, auch wenn er seinen Beziehungen zu Italien den herzlichsten Ausdruck gibt, doch gleichzeitig die Bande ungelockert zu erhalten wünsche, welche die Reichspotitik mit der Kurie verbinden. Die Einladung Les Benediktinerabtes nach Neapel beweist, daß der Kaiser großmütig über Lie Amtshandlung eines anderen Benedik tiners hinweggesehcn habe, die, wenn auch ka tholischem Pflichtgefühl entsprossen, doch hart erscheinen muß. (Gemeint ist Bischof Beuzler in Metz, der kürzlich über den Kirchhof von Famert das Interdikt verhängte, weit dort Pin Protestant gegen den Widerspruch der kirch lichen, aber mit ausdrücklicher Zustimmung der staatlichen Behörden begraben worden war. Die Red.) Ebenso werde die Kurie darauf halten, daß jedes taktlose und schroffe Vorgehen der Kir- cheubehörde ernste Zurechtweisung erfahre. — In Mexiko haben nach einer Meldung der Frkf. Ztg. wahrend zweier Tage Erdbeben statt gefunden, anscheinend infolge der Tätigkeit des Vulkans Colima. Der Eigentumsschaden ist er heblich. Petersburg, 28. Mürz. Der Militärgou- verneur von Wladiwostok hat allen Ansiedlern anvesohlen, zum bevorstehenden Frühjahre soviel als möglich Weizen und Hafer zu säen, da die Krone alles für den nächsten Winter anfkaufen werde. Gegenwärtig ist die Militärverwaltung ausreichend versorgt. - Nach einer Privatmeldung aus Odessa ist dort das russische Handelsschiff „Vuruncg" eingetroffen, welches in der Nahe von Singa- pore aus Furcht, von englischen Kreuzern den Japanern signalisiert zu werden, die deutsche Flagge hißte und unangefochten entkam. Newhork, 28. März. Ter Jnstizausschnß des Senats beschloß eine Staatsvorlage, wel che für Attentate gegen den Präsidenten, höchste Bundesbeamte und fremde Diplomaten Todes strafe festsetzt. N e w hort, 28. März. In Arkansas kam es in den letzten Tagen zu Rassenkämpfen, wobei ll Neger umgebracht wurden. — Rockefeller, der als Hauptaktionär der Standard Oil Com pany einer der reichsten Männer der Vereinigten Staaten ist, läßt jetzt eine Organisation zur Durchführung seiner Pläne für wohltätige Stif tungen ins Leben treten. Er hat in Newhork ein philanthropisches Bureau errichtet, das Er hebungen über die wohltätigen Stiftungen der ganzen Welt anstellen, und die von Rockefeller zur Verfügung gestellten Millionen an für wür dig erachtete Zwecke abführen soll. Die „World" veröffentlicht eine Liste der Stiftungen Rocke fellers für verschiedene Universitäten, woraus sie einen Gesamtbetrag von 85 Millionen Dollars zusammenrechnet. — Der Pariser Korrespondent des hiesigen Blattes „American" kabelt: Der frühere Präsident des Stahltrustes Schwab hat die einleitenden Vorbereitungen zur Gründung eines riesenhaften weltumfassenden Trusts ge troffen, dem auch die Kruppwerke und andere deutsche Unternehmungen angehörcn werden. Oertlichcs und Lachs ifürev. Adorf, 29. März. Zum heutigen Bieh- markt waren zugetrieben 153 Rinder und 15 Schweine, und wurden an Stüttegeld 46,35 Mk. vereinnahmt. — Mit dem 1. April cr. tritt die "vom Säch sischen Radfahrer-Bund seinen Mitgliedern voll ständig kostenlos gewährte Unfallversicherung in Kraft, wonach die Mitglieder gegen Raduufälle im Todesfall oder bei Ganz-Invalidität bis zu Mk. 1000.-— und bei vorübergehendem Un fall mit Mk. 1.— pro Tag Entschädigung ver sichert sind. Bei Beginn der Fahrsaison kann daher jedem Radfahrer der Eintritt in den Säch sischen Radfahrer-Bund bestens empfohlen wer den und sind Anmeldungen an die Geschäftsstelle Leipzig Hohestraße 48 zu richteu und wird jede gewünschte Auskunft erteilt. — Sächsischer Saalinhaberverband. Auch bei dcu Saalwirten in der Zwickauer Kreishaupt mannschaft macht sich eine Bewegung bemerkbar. In fünf im Laufe voriger Woche abgehaltenen Versammlungen zu Schwarzenberg, Auerbach, Plauen, Oelsnitz und Zwickau wurde einstimmig die Begründung von Bezirksvereinen mit obli gatorischen Anschluß an den Landesverband be schlossen und hierdurch über 150 neue Mitglie der dem Verbände zugeführt, sodaß sich jetzt annähernd 1300 Betriebe in der Vereinigung be finden. -- Auch in Sachsen ist nunmehr der erste Volksschullehrer zum Leutnant der Reserve be fördert worden. Es ist Herr Lehrer Fritsch, an gestellt an der 21. Bezirksschule zu Dresden. Er wurde vom Reserveossizicrskorps des Laud wehrbezirks Dresden 1 zum Reserveoffizier des in Zittau garnisonierenden Infanterieregiments Nr. 102 gewählt. — Das diesjährige Cinschätzungsergebms in Sachsen für die Staatssteuern wird hinter dem Voranschläge des Staatshaushaltsetats nicht Zu rückbleiben. Selbstverständlich können jetzt, zu einem Zeitpunkte, an der die Eiuschätznugskom- missionen ihre Arbeiten kaum abgeschlossen ha ben, noch nicht ziffernmäßige Nachweise hierfür erbracht werden; allein auf Grund mehrfacher Umfragen kann man mit ziemlicher Sicherheit annehmen, daß die Einkommensteuer trotz des sog. Kindcrparagraphcn den Voranschlag von 3-5 Millionen Mark erbringen wird. Der Kin derparagraph bestimmt bekanntlich, daß für jedes nicht besonders zur Einkommensteuer veranlagte Familienglied, welches das sechste, aber nicht das vierzehnte Lebensjahr vollendet l-at, also sür jedes Schulkind, von dem steuerpflichtigen Ein kommen des Familienhauptes, sofern dieses Ein kommen den Betrag von 3100 Mark nicht über steigt, der Betrag von 50 Mark in Abzug zu briugeu ist. Es hat dies mit der Maßgabe zu geschehen, daß beim Vorhandensein von 3 oder mehr Familieugliederu dieser Art mindestens eine Ermäßigung der Steuer von einer Klasse eintritt. Was nun die sog. Ergänzuugssteuer, die Vermögenssteuer, anbelangt, so wird diese bekanntlich nur von dem Vermögen erhoben, welches von der - Grundsteuer uicht betroffen wird. Cs kommen also hierbei in der Hauptsache nur die in einem Gewerbebetriebe arbeitenden und die in Staats- und anderen Wertpapieren angelegten Vermögen in Betracht, soweit sie den Betrag von 10,000 Mark übersteigen. Der Er trag der Vermögenssteuer ist auf 3 Millionen Mark im sächsischen Staatshaushalte veran schlagt. M arkueukirch e n , 28. März. König Ge org hat befohlen, dem hiesigen evangelischen Männer- und Jünglingsverein sein Bild unter Glas und Rahmen zu senden. Am gestrigen Sonntag übergab Herr Pfr. Herrmann in Ge genwart des Kirchenvorstandes dem Verein das Bild des Königs. Plauen, 28. März. 2100 Mark hat die Abteilung Plauen der Deutschen Kolonialgesell schaft als Ergebnis ihrer Sammlung unter ihren Mitgliedern und Freunden zugunsten der notlei denden Deutschen in Teutsch-Südivcstafrika an die Hauptkasse der Gesellschaft in Berlin abge sandt. — In einer am Sonnabend hier abge- haltenen Versammlung des Landwirtschaftlichen Kreisvereins im Vogtlande ist beschlossen wor den, in diesem Jahre Tierschauen in Bobenneu-
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