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Der Grenzbote : 01.05.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190405012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19040501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19040501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-05
- Tag1904-05-01
- Monat1904-05
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 01.05.1904
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Der Grrnchole 4 Sonntaß, de« 1. Mai 1904 G 100 Iahrg. 69. Die heurige erste unentgeltliche Impfung der im Jahre 1903 geborenen und von früheren Jahren noch rückständigen impfpflichtigen Kinder erfolgt Montag, den 2. Mai 1904. nachm. 2 Uhr im SitzungssaaLe des hiesigen Rathauses. Die Impflinge sind von ihren Eltern bez. Erziehern reinlich au Körper, Wüsche und Kleidung dem Herrn Jmpfarzte zu gedachter Zeit und dann zu der ihnen uu Impf termine benannten Stunde abermals znr Nachschau zur Vermeidung der für den Unter lassungsfall gesetzten Strafe vorzustellen. Ans einem Hause, iu welchem ansteckende Krankheiten, wie Scharlach, Maseru, Diphtheritis, Croup, Keuchhusten, Flecktyphus, rosenartige Entzündungen oder die natür lichen Pocken herrschen, dürfen die Impflinge zum allgemeinen Termin nicht gebracht werden, es ist aber dem Herrn Jmpfarzte die Ursache des Wegbleibens des Impflings im Impf- oder Revisionstermine, spätestens am Terminstage, anzuzeigen. Adorf, den 22. April 1904. Der SL 0 d tV 0 t. Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Atto Weyer in Adorf. Zernsvrccher Nr. 14. HieLM Sm-mtags die rllnst?. Gratisbeilage „Der ^eitspiegei". Fernsprecher Nr. 14. Der Grenzbote erschein: täglich ! mit Ausnahme des dm Sonn- und Feiertagen f folgenden Tages und kostet vierteljährlich, voraus- f bezahlbar, 1 Mk. 2v Pfg. Bestellungen werden j in der Geschäftsstelle, von den Austrägem des ' Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen. WW Uh AlUM für Adorf und das obere Vogtland l Inserate von hier und aus dem VerbreituugS- l bezirk werden mit 10 Pfg., von auswärts mit 15 Pfg." die 4mal gespaltene Gmndzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Pfg- Deutscher Reichstag. Im Reichstage brachte gestern die Fortsetz ung der ersten Lesung der Novelle zum Börsen gesetz zunächst eine grostangelegte Rede desMg. Grafen Reventlow (wirtsch. Bgg.). Er bezeich nete die Novelle als den Versuch der vollstän digen Aufhebung des wichtigsten Abschnittes des Börsengesetzes, forderte vollständiges Verbot des Tifferenzgeschästcs und bedauerte, daß die Sraatsregierung gegenüber dem mobilen Kap, tal immer versage. Das Börsengesetz dürfe nicht abgeichwächt, sondern müsse versctstirft werden. Einmal fehle eine deutliche Bestimmung dessen, was als Börsengesetz anzuse'hen sei; unerläßlich sei aber auch die Einführung des Deklarations- zwauges für alle an der Börse abgeschlossenen Geschäfte und die Einführung von Strafbestimm ungen. Die Novelle als Symptom der heutigen Regicrungspolitik sei der schärfsten Opposition wert. Handelsminister Möller trat einzelnen Bemerkungen des Vorredners entgegen und schloß abermals mir der Bitte, die Novelle mit möglichst großem Wohlwollen zu prüfen. An die Bemerkung des Ministers, die Verbündeten Regierungen hätten sich im wesentlichen nur die Vorschläge des Börsenausschusses zu eigen gemacht, knüpfte Abg. Graf Schwerin (konf.) an;'um festzustellen, daß brauchbare Vorschläge lediglich von der Minderheit des Börsenaus- schusfes gemacht worden feien und um nochmals mit eindringlicher Schärfe die unveränderte Bei behaltung des Terminhandelsverbots in: Ge treide zu fordern. Geheimrat Wendelstadt ver sicherte, daß der Bundesrat an die Beseitigung des Verbots des Getreidetermin Handels nicht denke. Aber sofort stellte Abg. Burlage (Ztr.) fest, daß im Falle der Annahme der Regie- rungsvorschlägc der Terminhandel in Getreide durch eine Hintertür hereingelassen werde. Nach weiteren Bemerkungen der Abgg. Gamp Rp.), Bernstein (Soz.), Mommsen (fr. Vgg.), vertagt das Haus die Weiterberatung ans Sonnabend 1 Uhr. Schluß nach 6 Uhr. Bolitifchc Rundschau. Berlin, 29. April. An den Reichstag ist heute folgendes Telegramm aus Südwestafrika eingelaufen: „Tie versammelten Ansiedler aus Swakopmund, Karibik, Oial andja, Outjo und Windhuk richten an den hohen Reichstag die einstimmige Bitte, bei der dritten Lesung des Er- gänzungsetats die EntschadigungSvorlage der Reichsregierung ohne Einschränkung anzuneh- meu oder die dritte Lesung bis zn dem Ende Mai bevorstehenden Eintreffen einer Abordnung von Ansiedlern zu vertagen. Mir Darlehen für die unverschuldeten Verluste ist den noch mit schwe ren Verpflichtungen kämpfenden Ansiedlern nicht geholfen. Im Auftrage Farmer Erdmann." — Der Dampfer „Lucie Wörmann", mit ei nem Transport Pferde für Südwestafrika an Bord, ist nach 21tägiger Reise in Swakopmund eingetroffen. Ein Pferd ist eingegangeu. — Nach einer Meldung des Newyork Herald wurde dem Kaiser Will>elm eiu an historischen Schätzen reicher Venezianer Palazzo zum Kauf angeboteu. Tie Bevölkerung Venedigs hofft, daß des Kaisers Wunsch, alljährlich einige Wochen in Venedig zuzubringen, sich so erfüllen werde. Neapel, 29. April. Der König von Italien und Präsident Lonbet nahmen heule in Neapel eine Revue über das französische und das italie nische Geschwader ab. Hierauf trat Präsident Loubet die Rückreise an. Ter Abschied des Kö nigs vom Präsidenten Loubet an Bord der „Marseillaise" war überaus herzlich. Ter König drückte Loubet die Hand und umarmte und küßte ihn dann. Auch von dem Grafen von Turin, dem Herzog von Genua, und dein Gefolge des Königs nahm der Präsident herz!ick)en Abschied. — Zum Bau des neuen Campanile in Ve nedig tauchen in sachverständigen Kreisen aufs neue ernste Ziveifel daran auf, ob es mittels der eingerammlen gewaltigen Pfähle wirklich gelingen wird, diesen Riesenbau mit seinem ko lossalen Truck dauernd oder wenigstens für lange Zeit genügend zu stützen. Jedenfalls niuß man sich, ivenn das Fundament auf diesem schwieri gen und überaus kostspieligen Wege einiger maßen gesichert sein wird, immer wieder ans neue böse Ueberraschungen und Senkungen ge faßt machen. Ter Untergrund bietet eben für große Betonfundamente gar keinen Halt, ans den die ausführenden Architekten sich verlassen könnten. Ebenso fragwürdig bleibt es auch trotz der eifrigen Renovierungsarbeiten im Togen palast, ob dieser Riesenbau schließlich gegen ähn liche Katastrophen absolut gesichert werden kann. Madrid, 29. April. Nach Privatmitteilun gen beläuft sich die Zahl der Leichen, die aus der Grube „Reunion" in Villanueva de las Minas, Provinz Sevilla, zn Tage gefördert wurden, auf 63. Tas durch die Entzündung schlagender Wetter entstandene Feuer hält in drei Stollen an. — Tie russische Regierung läßt amtlich er klären, daß sie in dein Konflikt mit Japan kei nerlei fremde Vermittelung annehmen könne, auch bei den späteren Friedensverhandlnngen nicht. London, 29. April. Der Daily Expreß erfährt aus Tschifu, daß an demselben Tage, als Admiral Nosoya mit mehreren Kanonen booten den Jalu hinauffuhr, nämlich am 2ä. April, 4- oder 5000 Mann japanischer Infan terie den Jalu überschritten. Ihre Pontons wurden von Torpedobooten über den Fluß ge- legr. Tie Russen leisteten nur kurzen Wider stand, bohrten aber ein Torpedoboot in den Grund. Nosoyas Geschwader kam unter das Feuer einer Keldbatterie bei Jangampho, auf das es erwiderte. Tas Geschwader sei nur ein j Teil einer Flotte, welche die Landung einer japanischen Abteilung westlich vom Jalu bei Tatungtau oder Takuschan decken solle, um die Russen am Jalu im Rücken anzugrciseu. Oerrriches «ud ««Müsches. Adorf, 29. April. Programm zur Platz musik am Sonntag, den 1. Mai (Markt): 1. Turch Wald und Flur, Marsch von Seier. 2. Ouvertüre zu Marila und Ferdinando von ! Maersch. 3. Auf hoher See, Walzer von Gott löber, 4. s'Mailüfterl, Lied. ä. Paraphrase über „Jetzt geh 'i an's Brünnle" von Gürtner. 6. El Capitan, Marsch von Sousa. Bad Elster, 30. April. Am morgigen 1. Mai wird in unserem Badeorte wieder die Saison eröffnet. Früh und nachmittag finden von morgen an täglich Konzerte der Kurkapelle statt, die vom Kurpublitum sowie besonders stark und gern durch auswärtige Gäste besucht werden. In dem vergangenen Winter halbjahr find verschiedene bauliche Veränder ungen in Hotels vorgenvmmen worden, anch har der Luisasee eine Vergrößerung erfahren, die den Liebhabern von Bootfahrten besonders an genehm sein wird. Bad Elster. lieber den Aufenthalt Sr.' Köyiglichen Hoheck des Kronprinzen Friedrich August von Sachsen wird noch folgendes mitge teilt: Am Mittwoch fand 1 Uhr nachmittags Familientasel zu kl Gedecken bei Herrn Forst meister von Römer statt, an welcher außer Sr. Königlichen Hoheit nebst Adjutanten Herrn Ge neralmajor von Erlegern die Herren Oberst von Seydewitz, Regierungsrat von Alberti, Sani tätsrat Tr. Bechler, Pfarrer Hänel, Forstasses sor Schmede und Familienangehörige des Herrn Forstmeisters teilnahmeu. Am Nachmittag un ternahm Se. König!. Hoheit niit seinem Adju tanten und Herrn Forstmeister von Römer ei nen Spaziergang nach dem alten Schlosse und beobachtete hierbei das sogenannte Einfalles des Federwildes .Hierbei (choß der Kronprinz einen Birkhahn. Tas Abendessen wurde im Restaurant „Heiterer Blick" eingenommen. Einladungen ha ben die Herren, die an der Familientafel tcilge- nommeu, sowie sämtliche hiesige Herren Aerzte und Herr Apotheker Klingner erhalten. Rach dem Essen huldigten die Herren dein Aegel- spiel. In frühester Morgenstunde am Donners tag wurde wieder zur Jagd ausgebrochen und von Sr. König!. Hoheit ein Birkhahn erlegt. Mittags sand Tafel zn sieben Gedecken im Kgl. Knrhansc statt; hierzu waren die Herren Ad jutant Generalmajor von Erlegern, Forstmeister von Römer, Kammcrherr von Römer auf Neu mark, Amts'hauplmann Tr. Junck und die Forst- asfessoreu Herren Schwede nnd Schuster geladen. Am Abend unternahm der Kronprinz mit seinem Adjutanten einen Spaziergang in den Kessel wald. Tie Jagd am Freitag ist wegen eingetre tenen Regens, welcher das Balzen der Hähne verhinderte, ergebnislos geblieben. Herr (Gene ralmajor von Erlegern erlegte während seines hiesigen Aufenthaltes ebenfalls einen Birklwhn. Tas Gesamtresultat besteht aus einem Auer hahn nnd drei Birkhähnen. Allgemein ist das frische, gesunde Aussehen, sowie das leutselige Wesen Sr. kgl. Hoheit bemerkt worden. Um 9 Uhr 30 Minnteu erfolgte die Rückkehr mittels Geschirrs nach Plauen i. V. und von dort mit den: Schnellzuge 1 Uhr 18 Min. nach Dresden. — In Schöneck wurden 4 Sozialdemokraten, weil sie bei der Beerdigung eines Genossen rote Schleifen an den Kränzen getragen, mit je 20 Mark Geldstrafe belegt. — Ter Besitzer des Bades „Rosenthal" bei Netzfchkan, namens Oberroder, srüher Pächter des Wannbades Wolkenstein, sollte an: Mitt woch wegen Nervenleidens in eine Privatheil-
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