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Der Grenzbote : 07.05.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190405073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19040507
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19040507
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-05
- Tag1904-05-07
- Monat1904-05
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 07.05.1904
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Der Grr nlwtk für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Psg. Sommbend, de« 7 Mai 1804 Kahrs- 6S 103. Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Mto Meyer in Adorf. Fernsprecher Nr. 14. Hierzu Sonntags die illnftr. Gratisbeilage „Der Zeitspiegel". Fernsprecher Nr. 14. Der Grenzbote erscheint täglich mit Ausnahme des den Sonn- und Feiertagen folgenden Tages und kostet vierteljährlich, voraus bezahlbar, 1 Mk. 2o Psg. Bestellungen werden in der Geschäftsstelle, von den Austrägern des Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen. ÄME M MM für , Adorf und das obere Vogtland Inserate von hier und aus dem Verbreitungs bezirk werden mit 10 Psg., von auswärts mit 15 Psg. die 4 mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr ' Es werden hiermit die in Frage kommenden Grundstücksbesitzer hiesiger Flur darauf aufmerksam gemacht, daß sie behufs Absteckung der Eisenbahnlinie Adorf—Roßbach das Betreten ihrer Grundstücke durch die mit der Vornahme der betreffenden Arbeiten beauf tragten Personen zu gestatten haben und zu Vermeidung von Strafe verpflichtet sind, die ans ihren Grundstücken etwa angebrachten Meßpfähle oder sonstigen Merkmale auf den betreffenden Standpunkten zu belassen. Adorf, den 30. April 1904. SigHI Wegen Regulierung der Wafferläufe und der Abminderung der Hochwassergefahren werden in nächster Zeit Beamte der staatlichen Wafferbauverwaltung örtliche Erhebun gen vornehmen. Diejenigen Grundstücksbesitzer, deren Grundstücke hierbei berührt wer den, werden hierdurch ersucht, den Wasserbaubeamten nebst ihren Begleitern und Arbei tern, die mit gehöriger Legitimation der Wasserbaudirektion versehen sind, den jederzei tigen Zutritt zu den Grundstücken zu gestatten, ihnen auch die gewünschten Auskünfte und Aufschlüsse über die in Betracht kommenden Verhältnisse zu erteilen. Soweit hier bei wider Erwarten in einzelnen Fällen unvermeidliche Schäden entstehen sollten, sind solche bei dem unterzeichneten Stadtrate anzumelden. Adorf, den 3. Mai 1904. Dxx Sindt vkl. Deutscher Reichstag. Der Reichstag versagte gestern zunächst ent sprechend dem Vorschläge derGeschäftsordnungs- kommission die Genehmigung zur Einleitung von Strafverfahren gegen die Abgg. Fußangel (Zentr.), Hilpert sbayr. Bauernbund) und Tr. Pichler fZentr.) und beschloß, vom Reichskanz ler die Wen über die beim Abg. Jessen (Däne) vorgenommene .Haussuchung einzufordern. Da raus wird die zweite Lesung des Gesetzentwurfs über die Entschädigung für unschuldig erlittene Untersuchungshaft fortgesetzt. Hierzu lag ein sozialdemokratischer Antrag vor, der den Ent schädigungsanspruch weiter ausdehnen wollte. Der Antrag, der vom Abg. Stadthagen (Soz.) begründet wurde, fand bei den übrigen Parteien keinen Anklang. In der Diskussion spielte die Tatsache eine Rolle, daß nach den Mitteilungen des Weimarischen Bundesratsbevollmächtigten Paulsen gegen den Verteidiger des letzthin mehr fach erwähnten Gerbereibesitzers Brehm ein Dis ziplinarverfahren eingeleitet worden ist. Die Auseinandersetzungen zwischen Geheimrat Pcnll- sen und verschiedenen Rednern der Linken führ ten aber zu Liner Klärung des Falls. Para graph 1 wurde schließlich in der Fassung der Regierungsvorlage angenommen. Ebenso wurde Paragraph 2, der die Fälle ausführt, in denen Anspruch auf Entschädigung nicht erhoben wer den kann, unter Ablehnung eines freisinnigen und eines sozialdemokratischen Antrages auf Abschwächung dieser Bestimmungen nach den Vorschlägen der Regierung angenommen. Der Rest des Gesetzes wurde im wesentlichen gleich falls in der Fassung der Regierungsvorlage an genommen. Freitag 1 Uhr: Resolution Grober auf Herafsetzung der Mindeststrasen für Ver gehen von Militärpersonen, Petitionen. Schluß viertel 7 Uhr. Politische Nunvschau. Berlin, 5. Mai. Der preußische Kultus minister wendet sich in einem Erlasse gegen die Vertretung von Aerzteu durch Kandidaten der Medizin. Ein derartiges Gebaren lasse nicht nur die gebotene Rücksichtnahme auf die Kran ken vermissen, sondern schädige auch die Stel lung und das Ansehen des Aerztestandcs. Fer ner bringe eine solche Vertretung sich selber in eine üble Lage, weil sie, gleich den Kurpfuschern, sich beim Kreisärzte melden müßten. Es fei zu erwägen,, ob nicht im gegebenen Falle eine ehrengerichtliche Verfolgung anzustrengcn sei. — lieber die Ehe des Reichskanzlers Grafen BÄow, dessen Gemahlin bekanntlich eine gebo rene Prinzessin Camporeale, eine Stieftochter des Fürsten Minghetti ist, schreibt die Berl. „Bolksztg.": „Um viMm dringenden Bedürf nisse des Ultrgmvntanismus nach der Klerikali- sierung der Wissenschaft abzuhelfen, hat man, wie bekannt, ein in klerikalem Sinne gehal tenes Konversationslexikon herausgegeben. In diesem in Freiburg herausgegebenen Lexikon ist eine auf die Ehe des Grafen Bülow bezügliche Bemerkung enthalten, die eine bisher in der Oeffentlichkeir nicht beachtete, immerhin inter essante Tatsache ans Licht zieht. Danach ist die Che des.gegenwärtigen deutschen Reichskanzlers als Mischehe nach katholischem Ritus vollzogen worden, was nur möglich ist, wenn der pro- testantiscl)e Teil, also im vorliegenden Falle Graf Bülow, das Versprechen der katholischen Kindererziehung gegeben Hai." Auch üer„Reichs- bote" machte kürzlich schon auf diese Tatsache aufmerksam. Die ultramontane Presse hüllt sich natürlich in Schweigen, um Lle Freundschaft des Reichskanzlers mit dem Zentrum nicht zu stören. — Das »reue 50 Pfennigstück, über das schon» so viel hin und her beraten wurde, wird nun doch nicht das Licht der Welt erblicken. Die 9. Kommission des Reichstages, der die Vorbera tung der Münzgesetznovelle obliegt, lehnte am Dienstag alle Anträge auf Abänderung des 50-Pfennigstückes ab, auch die Resolution auf Durchlochung. Dagegen wurde nach längerer Verhandlung ein Antrag auf Wiederauspräg- ung von 3-Markstückcn mit sehr großer Mehr heit angenommen. Die Redner aller Parteien sprachen sich für Beibehaltung der Taler ans. Der Reichsschatzsekretär von Stengel wünscht Verwandlung des Antrages in eine Resolunon und stellt dafür eine wohlwollende Erwägung in Aussicht; die Kommission beschloß aber, das. 3-Markstück in die Vorlage einzufügen. Köln, 5. Mai. Die nttramontane „Köln. Volksztg." schreibt zum KommanSowechsel in Südwestafritä: Es scheint, daß mit der Er nennung Trothas eine große Aktion inszeniert werden soll. Die Regierung wird baldigst Rede und Antwort stehen müssen, ob wieder a la China eine Expedition geplant ist. Das Watt erwartet, daß nicht bis zur parlamentarischen Verhandlung des 3. Rachtragseiats gewartet, sondern unverzüglich seitens der Regierung dem Volke Aufklärung über ihre Absichten gegeben werde. B r e m crhave n, 5. Mai. Mit dem LloyL- dampser „Mainz" ging heute nachmittag ein Ablösungstransport in Stärke von 48 Offi zieren, 88 Portepee-Unteroffizieren und 1500 Unteroffizieren nnd Mannschaften für Las ost asiatische Geschwader ab. Transporifühver ist der Korvettenkapitän Oxe- Bremen, 5. Mai. Zn der Meldung ver schiedener Mütter, der Norddeutsche Lloyd habe acht zur ostasiatifchen Linie gehörende Dampfer an die japaniscl;e Regierung verlaust, erfährt die „Weser-Ztg.", daß der Lloyd nur drei seiner ältesten Küstendampser an eine japanische Firma verkauft habe. Die Wiederaufnahme der Offensive gegen die. Herero, von der die Meldungen des Gouver neurs Leutwein Kunde gaben, darf als ein er freuliches Lebenszeichen aus Südwestafrika mit Genugtuung begrüßt werden. Man hatte schon mit einein längeren Stillstand der Operationen gerechnet, inzwischen ist aber Oberst Leutwein nicht müßig geblieben, und wir werden nun wohl bald wieder von neuen Kämpfen hören. Tie Abteilung des Majors von Estorfs sollte am 4. Mai von Otjosasu aufbrechen, um den wahr scheinlich in nördlicher Richtung zurückgehenden Feind zu verfolgen, der laut Meldung von Ueberläufern beabsichtigt, ins Ovamboland zu ziehen. Estorffs Abteilung ist 700 Mann stark, nämlich vier berittene Kompagnien, eine Ge- birgsbatterie, eine Batterie C. 96, eine Ma schinengewehr-Abteilung, eine Abteilung Wit- kois. Bei Katatapia standen bisher die Häupt linge Samuel, Asha, Kajata, Tetjo nnd Ma- nebo. Ueberläufer sagen über das Gefecht bei Onganjira am 9. April ans, daß die BerlustL der Herero groß gewesen seien. Die Mannschaf ten der Werft des Kirchenältesten Pau! sind fast völlig aufgerieben, unter anderen Groß leuten fiel dort auch ein Bruder Daniels. Des gleichen hatten die Herero starke Verluste bei Oviumbo, wo Samuel Maharerv leicht verwun det wurde und ein Kruder des Großmanns Paul fiel. Die Herero binden jetzt ihre Bastards und Hottentotten nachts fest, damit sie nicht aus» reißen. Ihre Herden leiden stark durch Pfcrde- sterbe und Rinderkrankheit. Diese Meldungen werden auch durch aus Karibik entsandte Spione bestätigt. Da die Ausreise des Generalleutnants von Trotha nicht vor Mitte Mai erfolgen soll, so ergibt sich hieraus, daß fünf Wochen bis zu seinen, Eintreffen aus dem Operationsfelde ver gehen werden. Die neuerdings veröffentlichten Dispositionen des Obersten Leutwcin über die Truppen machen aber wahrscheinlich, daß beim Eintreffen des neuen Oberkommandierenden die Hauptschläge gegen die schon stark mitgenom menen .Herero bereits geführt sein und der Auf stand end-gültig niedergeschlagen sein wird. Wel che militärischen Aufgaben dann dem General leutnant von Trotha noch bleiben, wird davon abhängen, ob sich an die Bekämpfung der He rero ein Feldzug gegen die noch gar nicht unter deutscher Botmäßigkeit stellenden Ovambo an schließen wird. Wünscchnswert wäre es, daß die jetzt vorhandene Truppenstärke dazn benutzt werde, ganze Arbeit zu machen und die Verhält nisse in, ganzen Schutzgebiete -- soweit mi'litä-, risclw Machtverhältnisse dazu nötig sind — zu konsolidieren. Die Ovambo sind auf 80,000KöPfe zu schätzen. Sie sind jetzt erst in geringem Maße mit tauglichen Gewehren versehen, und ihr offe nes, glattes Land würde besonders in der guten Jahreszeit die Kriegführung für europäische Truppen wesentlich erleichtern. London, 5. Mai. Aus Tokio wird berichtet, daß nach dein Versenken der Dampfer zur Sperr ung des Hafeneinganges von Port Arthur die japanische Flotte am Dienstag die Forts und die Stadt bombardierte und die Beschießung am Mittwoch morgen forksetzte. Port Arthur, 5. Mai. Ter Feind kreuzt am Horizont, ein neuer lieber fall ist möglich. Wie festgestellt ist, i«arcn bei dem letzten Sperruugsversuche 12 Sperrschisfe in Aktion. Die Stelle, an welcher acht von ihnen unter- gingen, ist genau bestimmt, dagegen diejenige des Untergangs von zwei anderen noch nicht. Zwei Sperrschiffe hielten dem mürderischcnFeuer nicht Stand und machten kehrt. Nach den ein-
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