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Der Grenzbote : 21.06.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190406211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19040621
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19040621
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-06
- Tag1904-06-21
- Monat1904-06
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 21.06.1904
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Drr Grrnzbolr. Der Grenzbote erscheint täglich Mi! Ausnahme des den Sonn- und Feiertagen folgenden Tages und kostet vierteljährlich, voraus bezahlbar, I Mk. 2v Pfg. Bestellungen werden kn der Geschäftsstelle, von den Austrägern des Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen. ZUblatt M AnzeW für Adorf nild dos ödere Vogtland i Inserate von hier und aus dem Verbreitung?- , j bezirk werden mit 10 Pfg., von auswärts mit 15 Pfg. die 4 mal gespaltene Grundzeile oder ! deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Pfg. Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Gtto Weyer in Adorf. „V 141. Dienstag, den 21. Anni 1904. Iahrg. 6Ä. Die Grasnutzung des neuen Schulgartens, der Stadt-, Ziegeleiplanie-, Ziegel- teich-, Gläsel'schen-, Sorg-, Kreuz-, Glas'schen, Schafteich- und Jägerwiese sowie der in der Störchenloh gelegenen Wasserleitnngs- und der früher Geipel'schen Wiesen am hohen Steg bez. in der Odera soll Mittwoch, den 22. d. M., unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen parzellenmeise verpachtet werden. Zusammenkunft früh '/..8 Uhr Elsterstraße unterhalb der neuen Schule. Adorf, den 16. Juni 1904. Dxx Stadl vttl. Politische Rundschau. Berlin, 19. Juni. Der von Oberst Leut wein sorgfältig vorbereitete und kurz Por der Ankunft des Generalleutnants von Trotha be gonnene neue Feldzug gegen die Herero hat eine unerwartete Wendung genommen. Trotha hält angesichts der großen Streitmacht, die der Feind in der Gegend des Waterberges versammelt hat, den Zeitpunkt für einen entscheidenden Vorstoß offenbar noch nicht für gekommen und hat in folgedessen den von Leutwein entworfenen Ope rationsplan umgestoßen. Ein Telegramm aus Owikokorcro, 18. Juni, besagt: Gouverneur Oberst Leutwein bricht heute auf Wunsch des neuen Truppcnkommandcurs Generalleutnants von Trotha von hier nach Okahandja auf, um dort seine Unterstützung zur Verfügung zu stel len, beziehungsweise in Windhuk die Geschäfte des Gouverneurs zu übernehmen. Zu entschei denden Schlägen gegen den Feind soll es nicht kommen, bis auch die neu eingetroffencn Trup pen operationsfähig sind. Die alten Truppen rücken in drei Abteilungen möglichst nahe an den Feind heran, um ihn zu beobachten und sein etwaiges Entweichen zu verhindern. Ten Anfang damit macht morgen das Bataillon des Hauptmanns von Hehde mit einer Batterie. Tas Kommando über den hier bleibenden.Rest, der als eine neue Abteilung formiert wird, über nimmt Major von Glasenapp. — Der Kaiser hat der durch die Dampfer- katastrophe auf dem East-River in tiefe Trauer versetzten deutsch-lutherischen Gemeinde in New- York sein Beileid ausdrücken lassen. Berlin, 18. Juni. Dein Lokaiauz. zufolge wurde auf dem Truppenübungsplatz Senne ein Fesselballon des Luftschiffer - Bataillons heute früh vom Blitz getroffen: er explodierte und ver brannte. Zwei Unteroffiziere und ein Mann, die den Ballon bedient hatten, wurden schwer verletzt. — Erstklassige Menschen. Tie Berliner Wo chenschrift „Ter Roland von Berlin" schreibt: Der Verfasser des Romans „Erstklassige Men schen", Graf Baudissiu .Freiherr von Schlicht), wird sich anfangs Juli vor der Strafkammer des Landgerichtes Berlin 1 wegen Beleidigung des deutschen Offizierkorps zu verantworten haben. Tie Anklageschrift ist ihm vor wenigen Tagen zugestellt worden. Ter Prozeß dürfte übrigens die Sensationslust wenig befriedigen, da Graf Baudissiu im Gegensatz zu Bilse davon Ab stand genommen hat, den Beweis der Wahrheit für seine Behauptungen anzutreten. Die Ent hüllungen „Aus einer kleinen Garnison" haben nebenbei bemerkt, Herrn Bilse die Summe von 150 000 Mark eingetragen, und der frühere Trainleutnant ist heute Villeneigentümer in Zehlendorf bei Berlin. Kiel, 18. Juni. Zur letzten internen Re- gatte des Kaiserlichen Jachtklubs für Kriegs- schifssboote und Jachten hatten 119 Fahrzeuge gemeldet. Der Kronprinz steuerte seine Jacht „Angela" und errang den zweiten Preis. Ten ersten Preis erhielt „samao II." Paris, 18. Juni. Nach Beendigung des Automobil-Rennens um den ÄordvnBeuneü Preis hat der Kaiser an den Präsidenten Loubet folgendes Telegramm gerichtet: Ich beeile Mich, Ihnen zu dem Siege Glück zu wünschen, den die französische Industrie soeben davongetragcu hat und dessen Zeuge Ich zu Meiner Freude gewe sen bin. Ter denk Sieger vom Publikum berei tete Empfang beweist, wie sehr ein durch Intelli genz und mutiges Streben auf einem Gebiet von beiderseitigen Interessen errungener Erfolg dazu dient, Gefühle, frei von Rivalität, zu erzeugen." Präsident Loubet erwiderte: „Ich bin Ew. Ma jestät ganz besonders dankbar für Ihr liebens würdiges Telegramm und für dfe Gesinnung, aus der es hervorgegangen ist. Der Erfmg der französischen Industrie kann nicht besser ge würdigt werden, als von der deutschen Industrie, Vie vollkommen würdig war, ihn zu erlangen." — Internationaler Frauenkongreß. Eine Türkin über den Harem. Die Sensation der Be ratungen am 15. ds. war die Rede einer Türkin, der durch ihre Reformbestrebungen im Interesse der türkischen Frauen bekannten Prinzessin Hairie-ben-Aiad. Sie sollte ursprünglich denAn- wesenden nur vorgestellt werden. Als sie aber auf der Tribüne stand, rief das Auditorium stür misch.: „Sprechen! Sprechen!", so daß Prin zessin Hairie-ben-Aiad sich veranlaßt sah, die sem Wunsche Folge zu leisten. Sie sagt in tür kischer Sprache im wesentlichen folgendes: „Durch die Brüsseler Konvention ist der Skla venhandel abgeschafft worden. Trotzdem besteht in der Türkei der Sklavenhandel noch weiter, der Handel mit weißen, weiblichen Sklaven. Jeder Pascha hat seinen Harem, und wie ein Rennstalibefitzer auf feine Derbhsieger stolz ist, )o sind die Paschas stolz auf ihre Tfcherkessiu- ncn. Für den wohlhabenden Mann in der Tür kei ist der Kauf einer Sklavin viel bequemer, als eine Heirat- Eine Sklavin, deren man über drüssig ist, gibt man einfach frei; von einer legitimen Frau müßte man sich scheiden lassen und sie erhalten. Das Uebel sitzt darum tief, weil der Sultan selbst es ist, der an der Spitze des Handels mit Weißen Sklaven steht. In sei- üem Harem ist eine Menge von Tscherkessinnen, die er kaufen ließ. Ter Sultan muß von der öffentlichen Meinung Europas zur Umkehr ge zwungen werden. Deshalb ist cs ein Glück, daß eine türkische Frau sich hier an die Frauen der ganzen Welt wenden kann." Mit dem Rufe: „Weg mit dem weißen Sklavenhandel", schloß die Rednerin unter begeisterten Kundgebungen, ihre Ausführungen. Petersburg, 18. Juni. Die Abteilung des Generals Stackelberg soll arg zugerichtet sein. Nicht weniger als 14 000 Mann sollen ge fallen und verwundet sein. Die dritte und vierte Batterie der ersten Artilleriebrigade wurden ha geldicht aus 108 Geschützen mit japanischen Ku geln beworfen, außerdem umging eine sehr starke feindliche Kolonne die russische rechte Flanke. Die gesamte russische Reserve trat in Aktion. Die Japaner hatten vorzügliche Berggeschütze. In hiesigen militärischen Kreisen begreift man es nicht, warum eigentlich Stackelberg nach Sü den vorgeschoben wurde, und cs wird von neuem behauptet, daß Kuropatkin dabei nicht aus ei gener Initiative gehandelt habe. Sollte die Ver mutung zutreffcn, daß Kuropatkin nur einem Drucke von Petersburg her folgte, als er den General Stackelberg so weit südlich vorschob, so muß es um diesen schon ganz verzweifelt stehen, wenn es wahr sein sollte, daß auch gar Kuro- patkin selbst sich aufgemacht habe, nm eine Ka tastrophe zu verhüten. Allerdings häufen sich die Nachrichten, die von weiteren schweren Ver lusten, ja von einer völligen Vernichtung die ser Truppe wissen wollen. Dem Daily Expreß wird aus Tschifu gemeldet, General Kuropatkin habe zwei Divisionen nach Süden geschickt, um Stackelbergs Rückzug zu decken. General Nodzu hat sich der Stackelbergschen Kolonne jedoch schon mehr genähert, als irgendwelche russischen Ver stärkungen. Stackelberg soll verwundet sein. Südlich von Kaitschou landen Japaner Truppen. Ferner wird aus Niutschwang gemeldet: Kuro patkin ging am Mittwoch selbst aus Liaujang ab, um das Kommando zu übernehmen. Die Avant garde von Kurokis Armee befindet sich im Kampf mit den Russen, fünfzehn englische Meilen süd lich von Taschikiao. P c t crs b u r g, 18. Juni. DaS Wladi- wostvk-Geschwader aus drei Kreuzern bestehend, ist nicht unter Admiral Skrydiow, sondern un ter Admiral Besobrasow ausgelaufen und be absichtigte nur die Vernichtung japanischer Transporte. Eine Vereinigung mit der Flotte von Port Arthur war nicht geplant. Ter Men zer „Bagatyr" ist wieder flott gemacht, was als ein Verdienst des Admirals Skrydlow be trachtet wird. — Aus Söul wird telegraphiert: In Er mangelung von Pontons verwendeten die Rus sen, wie gemeldet, Dschunken zur Herstellung des Ucberganges über üen Junien. Der Tele graph von Kyungsing nach Norden ist hergestE. Nach einer Heraldmeldung aus Petersburg wur den alle Nichtkombattanten aus Wladiwostok ent fernt. Die Arm« des japanischen Generals Nogi marschiert gegen Kaichvu. Der russische Prinz Orbeliaui, ber in Homburg v. d. H. eine Villa besitzt, begab sich als Kommandant piner kau kasischen Kavalleriebrigade nach dem Kriegs schauplatz. Aus Liaujang wird gemeldet: Von den Offizieren zweier Batterien der sibirischen Artillerie fielen bei Wasangou alle bis auf einen. Die von den Japanern erbeuteten russischen Ka nonen waren durchweg älteren Modells und sollten kurz vor Beginn des Krieges ausgewech selt werden. Schmerzlich wird auf russischer Seite das Fehlen von Maschinengewehren ver mißt, deren sich die Japaner mit furchtbarer Wirkung bedienen. Ovrtlichcs nnd Sächsisches. Adorf, 20. Juni. Bei einer,Birkenwagen fahrt ist auf dem Heimwege pon Hof nach hier der Geschirrbesitzer Hr. Herbeck schwer verun glückt. Er hatte die Führung des Geschirres übernommen und lehnte sich dabei an das vor dere Schubholz des Leiterwagens; durch das Fehlen eines Borsteckers gab dieses plötzlich nach, und Herr Herbeck stürzte vom Wagen herab und kam so unglücklich zu liegen, daß ihm das Gefährt über den linken Oberarm hinwegfuhr, sodaß dieser zerquetscht und der Knochen zer splittert wurde. Der Verunglückte begab sich zwecks ärztlicher Inanspruchnahme heute früh mit Begleitung nach Plauen, konnte jedoch mit tags die Heimreise wieder antreten. A dors, 20. Juni. Durch den in der Nacht zum Sonnabend wütenden Sturm wurde eine der beiden am Eingang zum königl. Amtsge richtsgebäude stehenden Linden abgebrochen; der Stamm war stark brandig. Auch der andere Lindenbaum ist morsch und dürfte einem noch maligen gleichstarken Sturme nicht mehr Stand halten. Adorf, 20. Juni. Bei dem Gewitter, wel ches am Sonnabend Vormittag gegen 8 Uhr sich über unsere Gegend entlud, hat der Blitz in eine Herrn August Hertel in Remtengrün gehörige
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