Suche löschen...
Der Grenzbote : 02.08.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190408029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19040802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19040802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-08
- Tag1904-08-02
- Monat1904-08
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 02.08.1904
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Der Grrn;bolr. LgeM mil Anzeiger für Adorf n»ld das obere Vogtland Der Krenzbote erscheint täglich mit Ausnahme des den Sonn- und Feiertagen folgenden Tages und kostet vierteljährlich, voraus- - bezahlbar, 1 Mi. 2t- Pfg. Bestellungen werden in der Geschäftsstelle, von den Austrägern des Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen. Inserate von hier und aus dem Verbreitungs- bezirk werden mit 10 Pfg., von auswärts mit 15 Pfg. die 4 mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet rmd bis Mittags 12 Uhr ! für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Pfg. j Fernsprecher Nr. 14. H 177. Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Mio Meyer in Adorf. Hierzu Ssrmtags die iüuftr. Gratisbeilage „Der Zeitspiegel". Dienstag, de« 2 August 1804. Fernsprecher Nr 14. Iahrg. 60. Politische Rundschau. Be r l i n, "1. Juli. Nach einer Meldung des Generals von Trotha, die über Okahandja hier her telegraphiert wurde, ist das Hauptquartier am 27. d. M. von Owikokorero abmarschiert und war gestern, am 29., in Otjire. Dieser Ort liegt etwa 50Kiiometer nördlich von-Owikokorero an deni Wege zum Omurambasluß, in gerader Richtung nach dem Waterberg-Plateau. — Zu gleich. ist der allgemeine Vormarsch der deutschen Abteilungen gegen die Waterberg-Stellung aus genommen worden. Auch auf der Südwestseite und Südseite zieht sich dxv Kreis um den Mja- terberg immer enger. Das zweite Feldregiment unter Oberst Deimling ist im Märsche über Omaruru hinaus, seine Spitze im Märsche aus Omusema Uarei. Die Abteilung Fiedler steht in Otsewarongo. Laut übereinstimmendenMel- dungen d er vorausgeschickten Patrouillen unter den Leutnants Berneck, Asseburg und Leckow halt der Feind seine alten Stellungen am Waterberg besetzt. Das Oberkommando rückt dieser Tgge zur Abteilung Müller vor. - Stabsarzt Franz ist in Owikokorero am Typhus erkrankt. Gestern wurde bei Ucberbringuug der Post von der Ab teilung Müller zu Heyde ein Bedeckungsmann meuchlings im Dornbusch erschossen. Berlin, 31. Juli. Zn der gestrigen sozial- demokratischen Versammlung, in der der Sohn Liebknechts Plehwe als Bluthund bezeichnete und dessen .Mörder feierte, nnd zu der im An schluß au diese Rede angenommenen Resolution bemerken die „Berl. N. Nachr.": „W wird sich fragen, svie gegen eine solcch Verhöhnung und Herausforderung die Staatsautorität ge schützt werden kann." — Zu dem Königsberger Hochverratsprozeß schreibt die „Nordd. Allgem. Kg." in ihren Rückblicken: So darf durch die Königsberger Gerichtsverhandlung als s-estge- stellt betrachtet werden, daß die deutsche or ganisierte Sozialdemokratie, die die Angeklag ten als ihre Werkzeuge benutzte, eine unmittel bar gegen die jetzige Staatsordnung Ruhlands gerichtete Tätigkeit entfaltet hat, wobei das volle Bewußtsein vorhanden mar, daß diese Tätig keit notwendig zu einer Entfremdung zwischen Rußland nnd dem Deutschen Reiche, wenn nicht zu ernsten Differenzen führen mußte. Eine sol che Verhetzung Rußlands gegen Deutschland, wie sie hier durch Gerichtsurteil als Ziel der Sozialdemokratie festgestellt worden ist, paßt such im übrigen vorzüglich zu dem sozialde mokratischen Programm, da durch einen Um sturz in Rußland die Sache der deutschen Um sturzpartei nur gefördert werden kann. — Jin Meineidsprozeß gegen den Ober leutnant Witte vor dem Kriegsgericht in Frank furt am Main wurde der Angeklagte zu einem Jahr drei Tagen Zuchthaus, Ausstoßung aus der Armee und zwei Jahren Ehrverlust verurteilt. — Die Soldatenmißhandlungen haben im Jahre 1903 trotz der scharfen Strafen doch eine ziemlich hohe Zahl erreicht, denn es kamen im deutschen Heere rund 700 Fälle zur Aburteilung. Hiervon entfielen nach einer Militärstatistik auf das Berliner Gardekorps nicht weniger als 52! Die erkannten Strafen lauteten auf insgesamt 3000 Tage Gefängnis, Haft oder Arrest, in rund 20 Fällen wurde Degradation zum Gemeinen, in einigen Fällen unter Versetzung in die zweite Klasse des Soldatenstandes ausgesprochen. In diesem Jahre wurden bereits an 20 Fälle ab- geurteilt. Köln, 31. Juli. Tic „Rhein. Ztg." will von zuverlässiger Seite erfahren haben, daß der wegen Totschlags an dem Essener Hoteiiers- so'hn Hartmann mit drei Jahren Festung be strafte Fähnrich Hüssener, der gegenwärtig in Chrenbreitstein seine Strafe verbüßt, am Ticns- Hag «Mrd ohne militärische Begleitung imSport- anzug in Köln gewesen sei, und sich hier längere Zeit aufgehalten habe, Hüssener sei zum Be such seiner in Neuwied weilenden Mutter beur laubt gewesen. Er habe alsdann die Gelegen heit zum Absteigen in Köln benutzt. Das Blatt fügt seiner Meldung hinzu, daß es deren Be stätigung abwarten müsse, ehe es trotz der Zu verlässigkeit seines Gewährsmannes jeden Zwei fel an der ungeheuerlichen Meldung beiseite lege. Petersburg, 31. Juli. In dem Augen blick des Attentats aus den Minister Plehwe sei aus dem dritten Stockwerk des gegenüberlie genden Hotels ein Mann gestürzt, welcher so fort tot war. Man weiß noch nicht, ob es' sich um einen Selbstmord handelt, oder ob der Wann durch die Gewalt der Explosion aus dem Fenster geschleudert wurde. Aus Petersburg wird berichtet, die Polizei kennt die Kosten, welche dem sogenannten Kampfkomitee aus der 1902 begonnenen Arbeit an Plehwes Beseitigung erwuchsen: sie belaufen sich aus 75,000 Rubel einschließlich der Errichtung des Etablissements zur Herstellung verbesserter Bomben. In ei nem geheimen Polizeiberich-te heißt es, daß die Auslagen bis auf Kopeken genau verbucht seien, daß Unterschleise dieser -Gemeinschaft niemals vorkamen; im Gegenteil, jeder trachte von den .bewilligten Rmsi'vesen zu ersparen, damit, der Fonds nicht geschwächt werde. — Dem Großfürsten Michael, der mit der Ausrüstung der für Ostasien bestimmten Ostsee flotte betraut ist, lagen nicht weniger als 12,000 Dampferangebote von Rhedereien aus allen möglichen europäischen Ländern vor. Im Juni ließ er in Paris wegen Ankaufs von 12 fran zösischen Schissen für den Transport des Kohlen bedarfs verhandeln. Er brach die Verhandlun gen aber ab, weil ihm inzwischen gelungen war, das für diese Zwecke nötige Schisssmaterial anderweitig zu schassen. London, 30. Juli. Der Exchange Telegr. Company wird aus Petersburg gemeldet, auf dem auswärtigen Amt werde erklärt, die Hilfs kreuzer der Freiwilligen-Flotte „Petersburg" und „Tmolcnst" sollen den Charakter alsKriegs- schisse behalten und die Berechtigung haben, neu trale Schisse zu durchsuchen, beziehungsweise in den Gruno bohren zu dürfen gemäß Para graph 21 der russischen Priscngesetzgebung vom 27. März 1895. Tokio, 30. Juli. Der Generalstab machte heute abend bekannt, daß seit Dienstag bei den Kämpfen nur Port Arthur 5 Offiziere getötet und 41 verwundet wurden. Tas ist die erste amtliche Mitteilung seit der Belagerung. Man schließt daraus, daß ein schwerer Kamps im Gauge ist. T o ki o, 30. Juli. Tas Wladiwostok-Geschwa der hat mit Kurs auf Wladiwostok heute nach mittag 1 llhr die Tfugarustraße passiert. — Die russischen Kreuzer waren angeblich noch vorgestern in der Nähe der Tokio-Bai gesichtet worden; sie müßten also mit äußerst sorcier- ter Fahrt nach Norden abgedampft sein, ver mutlich um einer japanischen Flotte zu entgehen, die von Süden herkam. Zu einer Sperrung der Tfugarustraße haben die japanischen See streitkräfte, deren Hauptmacht vor Port Ar thur liegt, offenbar nicht ausgcreicht. Lcrtlichcs und Lächsifchcs. Adorf, 1. August. In der Nacht zum Sonntag kam es in der Karlsgasse zu einer Schlägerei, bei welcher ein Gastwirt mit einem Stuhl und ein Tischlergehilfe durch Schläge mit einem Bicrglas verletzt wurden. Polizeiliche Ermittelungen sind im Gange. — Gestern Nach mittag in der 2. Stunde war im Galgenberg Gehölz, nach der Elsterstraße zu, ein Brand entstanden, der noch im Keime von hinzu- kommenden Leuten erstickt werden konnte, lieber die Eutstehungsursache des Brandes ist vor läufig weiter uichts Näheres ermittelt worden; es sollen kurz vorher zwei Mäuuer, welche Pseife rauchten, im Walde bemerkt worden sein. — Von der Grenze. Ter in den zwanziger Jahren stehende Sohn des Seidenfärbers Marek, dessen Färberei links an der von Neuberg uach Asch führenden Straße gelegen ist, hat sich im Lause der vergangenen Woche mittels Revolvers erschossen. Daß er bereits Witwer sein mußte, darüber hat sich oer junge Mann so gegrämt, daß er schließlich in einem Anfalle von Schwer mut selbst Hand an sich legte. Markneukirchen. In der Kirchenvor standssitzung vom 22. Juli wurde beschlossen, eine Feuerlösch- und Wasferzulcitung auf dem Turm nach dem Anschläge des hiesigen Herrn Wassermeisters Bott zum Schutze der Kirche an- zubringen, dieselbe aber zuvor durch deu Feuer- wehrkommandanteu, Herrn Lehrer Thieme, auf ihre Zweckmäßigkeit bez. Brauchbarkeit sür die hiesige Feuerwehr prüsen zu lassen. Am 23. Juli sand durch den Pfarrer, den Feuerwehrkomman- danteu, Wassermeister Bott und TürmerSchmidt die Besichtigung oes Turmes und eine Besprech ung des Projekte statt, wobei sich der Feuer wehrkommandant über die Zweckmäßigkeit des Entwurfs mündlich und sodann auch schriftlich aussprach. Künftighin soll das Kirchenbuchsüh- reramt voin Pfarramt -getrennt werden, um dem Pfarrer mehr Gelegenheit zu geben, sich deu geistlichen und feeisorgerlichen Arbeiten des Pfarramtes mit ganzer Kraft widmen zu können. Pabstleithen i. V. Die mitgekeilteVreh- fchmuggel-Geschichte zieht weitere Kreise. Ter Mähringer Müller K. stellt in der Ascher Ztg. den Vorgang wie folgt dar: Ich wurde ain Vor mittag des 9. Juli, als ich von meiner, auf bayerischem Boden f500 Meier von meinem auf böhmischem Gebiete siegenden Hause entfernt) befindlichen Wiese Heu einfuhr, von einem bay rischen Grenzausfeher angehalten. Infolge drin gender Arbeiten hatte ich versäumt, das Vieh- zeugnis sür die -beiden, vor den Wagen gespann ten Ochsen umschreiben zu lassen, weshalb die ^Ochsen samt dem Wagen von dem Beamten mit Beschlag belegt wurden; ich wurde festgenom- meu und nach Rehau gesührt, uach Erlegung einer Kaution aber wieder auf freien Fuß ge setzt. — Da nach Ansicht K.s eine Ueberschrei- tung der Amtsgewalt seitens der bayrischen Grenzwache vorliegt, so hat er durch Vermit telung eines Egerer Rechtsanwalts den Schutz des österreichischen Gesandten in München angr- rufen und hofft sogar, wieder in den Besitz der für 1145 Mart versteigerten Prachtochsen zu gelangen. Oelsnitz. Das köuigc. Kultusministerium hat unserer Realschule außer der laufenden Bei hilfe von 12 000 Mark jährlich eine weitere auf die Jahre 1904 und 1905 sich verteilende Bei hilfe von 3000 Mark bewilligt, die zur Er leichterung der Aufbringung der Mterszulagen und Wohnungsgeldzufchüsfe Verwendung fin det. Plauen, 31. Juli. Bei dem heutigen gro ßen Rennen mit Motorrädern auf dem hiesigen Sportplätze ereignete sich beim End-Rennen über 30 Kilometer ein schiverer Unfall. Der Sticker Büttner, der einen Motor abschob, kam dabei zu Fall und im selben Moment sauste der Motor des Berufsfahrers Hansen aus Kopenhagen her bei und überfuhr Büttner. Dem Ueberfahrencn wurde das rechte Schienbein zermalmt. Der Be rufsfahrer Hansen und sein Motorsührer stürz ten. Ersterer erlitt ebenfalls schwere Verletz ungen. Das Rennen wurde fortgesetzt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite