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Der Grenzbote : 26.08.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190408262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19040826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19040826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-08
- Tag1904-08-26
- Monat1904-08
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 26.08.1904
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Der Grensbole i Inserate Vvn hier und aus dem VerbreitungS- j bezirk werden mit 10 Pfg., von auswärts mit Reclanien die Zeile 20 Pfg. Der Grenzbote erscheint täglich s mit Ausnahme des den Sonn- und Feiertagen f folgenden Tages und kostet vierteljährlich, voraus- i bezahlbar, 1 Mk. Lv Pfg. Bestellungen werden j in der Geschäftsstelle, von den Austrägern des Blattes, sowie von allen Kaiserl. Postanstalten und Postboten angenommen. WW Wh Anzeiger für Adorf und das obere Vogtland ' 15 Pfg. die 4 mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. f Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Htto Weyer in Adorf. Fernsprecher Nr. 14. Hisrz« SsKntsgs die illttftr. GratisbeLLsge „Der Aeitspiegeß". Fernsprecher Nr. 14 M 198. Freitag» de« 26. August 1994. Jährst, «9. Bewerbungen hiesiger Einwohner um die Ostern 1905 voraussichtlich frei wer dende Adorfer Freistelle an der Fürsten- und Landesschule in Grimma sind bis Ende September d. I. bei uns einzureichen. Adorf, den 23. August 1904. D x x Stadtvat. Zu gleicher Zeit trat der französische Förster aus Politische Rundschau. Berlin, 24. August. Der Kaiser wird Mitte nächsten Monats zu einem zweitägigen Aufenthalt in Cadinen eintrefsen, um dort auf Rehböcke zu pürschen. — Fürst Max Egon zu Fürstenberg ist auf Schloß Heiligenberg, seinem gegenwärtigen Aufenthaltsort, an Darmblutungen erkrankt. — Das Geschenk des Deutschen Kaisers zur Taufe des russischen Thronfolgers besteht in einem aus massivem Golde getriebenen Pokal, der in römischem Stile gehalten ist. Auf der Vorderseite des Pokals befindet sich ein zu diesem Zwecke besonders geprägtes Zweimarkstück aus Gold mit dem Bildnis des Kaisers. Auf der Rückseite steht das Datum des heutigen Tages nach unserem und dem chriechischen Kalender. Berlin, 24. August. Zu dem Antworttele gramm des Kaisers an den Deutschen Katholiken tag bemerkt die Köln. B.-Ztg.: „Es ist zweifel los eins der bedeutendsten Blätter der Geschichte der Katholikentage, daß ihm der evangelische Kaiser des Reiches selbst einen äußerst warmen Gruß entbietet, und der katholische Regent des Landes, in dem die Tagung stattfindet, durch seinen Generaladjutanten einen freundlichen Gruß sendet. Es kommt dabei auch in Erinner ung, daß ein Huldigungstelegramm des baye rischen KiAholikentages Ende der 80er Jahre heute noch nicht beantwortet ist. So ändern sich! rasch die Zeiten, und heute grüßen die höch sten Autoritäten das Zentrum, entsprechend sei ner Machtstellung im Deutschen Reiche." Berlin, 24. August. Am 30. d. M. wird ein neuer Truppentransport von 800 Mann nach! Südwestafrika abgehen. Militärischerseits wird mit der Notwendigkeit gerechnet, die dienst fähigen Mannschaften etwa zwei Jahre in dem Schutzgebiet zu belassen. — Zu dem 'Grenzzwischenfall bei Groß-Mo- yeuvre werden noch folgende Einzelheiten berich tet: Zwei Männer und eine Frau aus dem deutschen Städtchen Groß-Moyeuvre waren auf französischem Boden mit Sammeln von Raff- und Leseholz beschäftigt. Die Frau hatte ihren Kinderivagen eben mit Holz beladen und begab sich aut den Heimweg, ihr eineinhalbjähriges Kind trug sie auf dein Arm. Tie Männer hatten ihre gesammelten Bündel aus dem Rücken und gingen ebenfalls der deutschen Grenze zu. Als sic kaum 30 Schritte Vvn der deutschen Grenze entfernt waren, tauchte auf einmal ein fran zösischer Förster auf, hielt die Leute an, stellte sie wegen der Holzentwendung zur Rede und for derte sie auf, sofort mit nach Briey zu kommen, damit ihre Personalien festgestellt würden. Die Leute lveigerten sich dieses Hotzes willen, den etwa 15 Kilometer weiten Weg nach Briey zu rückzulegen. Nun faßte der französische Förster die Frau, welche ihr Kind auf dem Arm trug, warf sie rücklings zu Boden, zerschlug den Kin derwagen kurz und klein und machte der Frau solche Angst, daß sie seitdem krank darnieder liegt. Dann wandte er sich unter Drohungen an die Männer, dem Georg Bartoloinay setzte er das Gewehr schußbereit vor die Brust., Mit groben Worten entließ er dann die Leute, auch ohne nur ihre Namen^zu notieren. Am nächsten Morgen gingen wieder mehrere Personen nach dem Wald um Holz zu sammeln. Als sie etwa zehn Schritte vom Waldrand, der gleichzeitig die Grenze bildet, entfernt waren, krachte plötzlich, ohne daß man nur jemand gesehen oder gehört hatte, ein Schutz. Die Ehefrau Bernhardoni schrie Keich darauf laut auf «uv fiel nieder. dem Dickicht nn'd schrie: „Ich! schieße euch nieder, ihr Preußen, wie die Hunde." FrauBernhardoni halte Schrotkörner in der Brust, in dem rechten Arm, im Unterleib und in den Beinen, zudem erlitt sie durch den plötzlichen Niederfall einen Unterschenkelbruch, man trug sie sofort nach Groß-Moyeuvre, wo sie jetzt kaum vernehmbar und lebensgefährlich! verletzt darnieder liegt. Petersburg, 24. Aug. Ein heule vom Kaiser aus Anlaß der Geburt des Großfürsten- Thronsolgers erlassenes Gnadenmanifest hebt dis Körperstrafe für die Bauernbevölkerung, sowie für die Soldaten des Heeres und der Flotte auf, wo sie noch für wiederholte Pflichtverletzungen zur Anwendung gelangte. Ferner werden in dem Manifest Steuerrückstände und Strafen für verschiedene Vergehen erlassen. — Anläßlich der Taufe des Großfürsten - Thronfolgers ist ein umfangreicher Gnadener laß des Zaren erschienen. — In Petersburg liegen aus Saigon und Wladiwostok Meldungen über die Beschädig ungen der dort eingelaufenen Kreuzer vor, der „Diana" sowohl wie der „Gromoboi" und der „Rossija". An den Reparaturen der beiden letz teren, die dem Laien schwieriger erscheinen als dem Fachmann, wird Tag und Nacht gearbeitet. Man hofft, sie in 14 Tagen wieder seetüchtig zu machen. Dagegen scheint die Desarmiernng der „Tiana" unvermeidlich!. Die Reparatur einer 14 Fuß breiten Oesfnung unterhalb der Wasser linie erfordert umfassende Arbeiten. London, 24. August. Der Taviai in Schanghai forderte den englischen Generalkonsul auf, die Dockgesetlfchaft zur Einstellung der Re paraturarbeiten am „Askold" zu veranlassen, da die Russen die chinesischen Forderungen voll kommen ignoriere».. Der Generalkonsul teilt dein russischen Konsul mit, er werde -diesemWun- sche Folge geben. Tie Gesellschaft wird ihm ent sprechen. Danach ist die Abfahrt des „Askold", der unter der Wasserlinie noch! nicht ausreichend repariert ist, unmöglich Ter Taotai wird da her die Desarmierung des Schiffes verlangen. — Wenn man in Japan gehofft hatte, daß die Niederlage des russischen Wladiwostok-Ge schwaders der Störung des japanischen Handels ein Ende machen werde, so hat man sich geirrt. Die Pacific Steam Navigation Company hat nämlich bekannt gemacht, daß sie für die Strecke von San Francisco nach Ostafien keine Frachten für japanische Häfen mehr annimmt. Auf die sem Wege gingen bisher Japan große Ladungen von Frachten jeglicher Art, darunter Lebensmittel und Kriegsmaterial, zu. Einer der Dampfer, dessen Abfahrt bereits bestimmt war, hatte unter seeische Boote für Japan an Bord. Seine Fahrt wird nunmehr unterbleiben. Andere Gesellschaf ten sind dem Beschluß der pacifischen Dampf- schiffahrts-Gesellschaft beigetreten. — Nach einer Depesche aus Tokio ist das rus sische Schlachtschiff „Sewastopol" vorgestern aus Port Arthur ausgelaufen und ans eine Mine gestoßen. Es legte sich stark auf die Steuerbord seike ünd wurde im Schlepptau in den Hasen bugsiert. Man nimmt an, daß die russische Flotte, schwer bedrängt durch die fortwährende Beschießung, einen neuen verztveiselten Ausfall gemacht hat. — Daß die russische Oberleitung einen zweiten Ausbruch aus Porl Arthur plane, war schon gestern gemeldet worden. Nach dem vorstehenden Telegramm ist nun als sicher an- zunehmen, daß die Schlachtschiffe —- außer dem „Zesarewitsch" — nach dem Kampfe vom 10. d. M. in den Hafen zurückgekehrt sind!. lieber Gesamtergebnis des neuen Durchbruchsversuches fehlt noch jegliche sichere Nachricht. T s ch i f u, 24. August. Die Führer einer hier, eingetroffenen Dschunke, die in der Nacht vom 21. d. M. Kap Liauteschan verlassen hat, bericht ten, es sei den Japanern gelungen, das Fort auf dem Jtschaüberge und ein anderes, ungefähr eine halbe Meile südwestlich, davon gelegenes Fort zu besetzen. Die Japaner hätten die Rus sen von dem Paradefeld vertrieben und zwei Forts bei Tschautschankau innerhalb der öst lich von Port Arthur gelegenen Befestigungen zerstört. In Port Arthur ZeDst sei kaum ein einziges Gebäude unbeschädigt. Das Rathaus und das Magazin seien zerstört. Bier große Schiffe seien kampfunfähig. Nur ein einziges habe noch- Kanonen an Bord. Ter teilweise Mißerfolg des japanischen Angriffs sei auf das furchtbare Feuer der Forts und auf die große Anzahl der Minen zurückzuführen. — Während die Japaner mehrere weitere kleine Forts in der Nähe des Goldenen Hügels erobert haben, ist keine Aussicht auf baldige Ein nahme der Festung durch! Sturmangriff vor handen. Ter Mut der Besatzung ist wesentlich gehoben durch' das tatsächliche Mißlingen des dreitägigen Sturmangriffs. Man glaubt, daß die aktiven Operationen der Japaner vorläufig beendet seien, ünd die übliche Belagerungstaklik wieder aufgenommen wirb und Vorbereitungen für Winterquartiere getroffen werden. Die japa nischen Verluste vor Port Arthur sino enorm. In den letzten vier Tagen wurden ganze Batail lone vernichtet bei dem Versuche, neue Stellun gen zu erlangen. Der Gesamtverlust wird auf über 20 000 Mann geschätzt. Tie Gardedivision hat am meisten gelitten. Die russischen Verluste innerhalb' Port Arthurs betragen mindestens 10 Tausend Mann. Seit Donnerstag sind über 5000, große nud kleine Geschosse in die Stadt geschleu dert worden. Mehrere japanische Batterien wur den während des Sturmangriffs am Sonntag zum Schweigen gebracht. — Einer Tientsiner Meldung des „Moruing Leader" zufolge haben die Rüssen d ie Räumung von Liaujang vollzo gen. Drei japanische Divisionen beioegen sich nach dieser Richtung. » Oertliches und Sächsisches. Adorf, 25. August. Im Schaufenster des Herrn Buchbindermstrs. Galsterer hier sind ver schiedene Photographische Anfnahmen ausgestellt, die Herr Lehrer Cawv, Brunn bei Reichenbach i. V., uach dem Kircheubrande gemacht hat. Be sonders schön sind die Aufnahmen von der Grup pierung des geretteten Kirchenschmuckes sowie eine Vergrößernng des Altarbildes, welcl)es sei nerzeit von Frau Amtsgerichtsrat Zopf angeser- tigt wurde. — Nachdem endlich, nach langandauernver Trockenheit und Hitze, der ersehnte Regen ein getreten, erfolgte ein so auffällig starkes Sinken der Temperatur, daß der plötzliche Witterungs umschlag von der Menschheit nicht als Wohltat empfunden werden wird, da Hasten undSchnu- pfen sich dadurch vielfach eingestellt haben. Hoffentlich bringt die langersehnte Nässe nun wenigstens der Landwirtschaft noch einigen Nutzen hinsichtlich des Ärünfutters. — Drei Arten von Fahrlässigkeit gibt es, die immer wieder namenloses llwheil anrichten und trotz aller Warnnng-en nicht verschwinden, ja nicht einmal lveniger werden wollen: 1. Das leichtsinnige Umgehen mit Gewehren, Revolvern usw., vvn welchen man glaubt, sie seien nicht ge laden. Wie viele Menschenleben sind dadurch zu Grunde gegangen! 2. Das Anfgießen von Pe troleum, Spiritus usw. auf das Feuer, wenn
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