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Der Grenzbote : 07.09.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190409076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19040907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19040907
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-09
- Tag1904-09-07
- Monat1904-09
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 07.09.1904
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Drr Grensbole I Inserate von hier und aus dem BerbreiMngs- ! bezirk werden mit 10 Psg., von auswärts mit 15 deren für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Psg. Psg., von auswärts mit Psg. die 4 mal gespaltene Grundzeile oder m Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr Der Grenzbote erscheint täglich i mit Ausnahme des den Sonn- und Feiertagen j folgenden Tages und kostet vierteljährlich, voraus- t bezahlbar, 1 Mk. 2o Psg. Bestellungen werden i in der Geschäftsstelle, von den Austrägern des Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen. WM M Anzeiger für Adorf imd das obere Vogtland Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Gtto Meyer in Adorf. Fernsprecher Rr. 14. HlxrM Gonurags die illuftr. Gratisbeilage „Der Heitjpiegel". Fernsprecher Nr. 14 M 2<>8. Mittwoch, den 7. September 1L>04. Iahrp Politische Rundschau. Berlin, 5. Septbr. Udber die Vorgeschichte der Verlobung des Kronprinzen kann der „Lok.- Anz." uiitteiteu, daß der Kronprinz und seine nunmehrige Braut, Herzogin Cecilie, bereits seit anderthalb Jahren, wie >uan im bürgerlichen Le ben sagen würde, heimlich verlobt sind, d. h., sich ihre Neigung gegenseitig erklärt haben. Man dürfte die lange Frist bis zur offiziellen Verlobung wohl damit erklären, daß unserem Kaiserpaare wie der Großherzogin Witwe Anastasia daran lag, den jungen Herrschaften Zeit zur Prüfung ihrer Liehe und Gelegenheit zu geben, sich tiefer kennen zu lernen. Nachdem diese Prüfungszeit die Neigung zwischen dem Kronprinzen und der Herzogin nur gefestigt hatte, sollte die Verlobung an denn bevorstehen den 18. Geburtstage der Braut, dem 20. Sep tember, stattfinden. Dieser Zeitpunkt wäre wohl auch für den Kronprinzen angenehm gewesen, weil er dann die Kaisermanöver, bei denen er als Kompagniechef im 1. Garde-Regiment z. F. eintritt, hinter sich gehabt hatte- Indessen ist es doch schon häufig vorgekommen, daß den Liebenden die Zeit des Wartens zu lange währ te, auch sind wohl die hohen Brautleute in jüng ster Zeit zu häufig zusammen gesehen worden, um eine weitere Geheimhaltung der Verlobung opportun erscheinen zu lassen. „Als Verlobte empeshlen sich: Cecilie—- Wil Helin." Mit. die sen bescheidenen Worten sind gestern von Gel bensande die Anzeigen telegraphisch in die Welt hinausgegangen, durch die das hohe, junge Paar seine Verlobung mitteilte. Berlin, 5. Septbr. Die „Post" berichtet aus Friedrichsruh: Zu der Erkrankung des Für sten Herbert Bismarck wird gemeldet, daß. der Fürst von einem akuten Leberleiden befallen ist. Er kann sich nur mit Hilfe eines Stockes im Zimmer bewegen. Der Fürst konnte unter die sen Umstünden der an ihn ergangenen Einla dung zur Teilnahme an dem Paradedin-er in Altona keine Folge leisten. lieber einen Konflikt zwischen der Mi litärbehörde nnd der Stadtgemeinde in Nürn berg berichten die „Münchn. Neuest- Nachr.": Der Magistrat in Nürnberg hatte, als ihm Pläne für neue Militärbauten vorgelegt wurden, von dem ihm zustchenden Erinnerungsrecht Gebrauch gemacht, da die Rückseite der Banken einschließ lich der Aborte sden Plänen zufolge nach der Straße zu liegen sollen. Tie Militärbehörde hat jetzt mitgetcilt, eine Aenderung der Plane sei jetzt nicht meihr möglich, die letzteren seien vom KriLgsministerium genehmigt, und es werde be reits mit der Ausführung begonnen. Tas Ma- gistratsköllegium hat beschlossen, ganz entschie den in dieser Sache Stellung zu nehmen und die nötigen Schritte zu ergreifen, da die Hand habung der Bestimmung der Vanordnung eine bloße Formalität sei, wenn Pläne erst dann mitgetcilt würden, wenn nichts mehr dagegen erinnert werden könne. — Im „N. W- Journal" lesen wir folgende „rührende" Geschichte: „Um eine Schuld zu sühnen, unternimmt soeben ein fürst ichesPaar eine Pilgerreise von Sachsen zu Fuß nach der Ewigen Stadt. Prinz Friedrich von Schönburg- Waldenburg hatte sich im Jahre 1897 in Ve nedig mit Prinzessin Alice von Bourbon ver mählt. Tort wurde das Paar von dem dama ligen Patriarchen Sarto, jetzigen Papst Pius, getraut. Dee Ehe war indes, wie bekannt, keine glückliche, und es kam zur Scheidung Seither hak Papst Pius atlcn seinen Einfluß aufge- wendel, um eine Aussöhnung der Geschiedenen hLrbeiznfnhren, und das ist ihm denn auch ge lungen. D ic weitere Folge hiervon ist die nun mehrige Pilgerfahrt des wiedervereinigten fürst lichen Paares nach Mm, um dort vom Heiligen Vater die volle Absolution zu erbitten. Das fürstliche Pilgerpaar kehrt auf seiner Fußreise in den gewöhnlichen Gasthöfen ein, die es auf seinem Wege vorfindet, und betätigt seine Büß fertigkeit auf dem ganzen weiten Weg durch Werke der Wohltätigkeit, indem es überall Al mosen verteilt. Prinzessin Alice trägt eiue schwarze Reisetoilette ohne jeglichen Schmuck; als Kopfbedeckung einen schwarzen Schleier. Ter Prinz legt den weiten Wog in einem schlichten grauen Anzug zurück; er trägt gleichsam zur Betonung des Wesens seiner Pilgerfahrt eine schwarze Armbinde. Als Fußbekleidung trägt er Sandalen und das Haupt bedeckt ein dunkler Filzhut." Wir wünschen glücklichen Rutsch! Paris, 5. Septbr. Wie der „Temps" mel det, hat sich die Prinzessin Luise von Koburg entschlossen, gegen den Prinzen Philipp von Koburg eine Klage auf Herausgabe ihrer Mit gift im Betrage von 5 Millionen Kronen einzu- reicheu. — Die Rüssen haben die Schlacht bei Liau- jang vollständig verloren, aber den Japanern ist es nicht geglückt, die gegnerische Armee durch Einschließung zu vernichten — das ist das Er gebnis der bisher vorliegenden Meldungen. Noch zwar kämpft Kuropatkins Heer mit dem nach- drüngcnden Feinde um den gesicherten Rückzug, und so manche der letzten Abteilungen mögen dem Schicksal der Gefangennahme verfallen; die Hauptmasse aber dürste, dank den rechtzeitigen Maßnahmen des russischen Feldherr» und dem so außerordentlich tapferen Standhalten der Nachhut ans dem Südufer des Taitseho, Mul den erreichen zu können. Um Liaujang selbst ist noch bis gestern heftig gestritten worden. Oertlichcs und Lächsisches. Adorf, 6. Septbr. Anch die gestrige Vor stellung im Zirkus Royal hatte sich eines guten Besuches zu erfreuen. Das umfängliche Pro gramm eröffnete Miß Jenny, die sich gls Trab reiterin sehr gut anließ. Nachdem produzierte sich der Clown Peppino mit seinem vorzüglich dressierten Schweine, was viel Heiterkeit erregte. In der russischen Schimmelstute Flora führte der Herr Direktor ein ApPvrtierpserd vor, dessen Leistungen alles bisher Tageweseue übertraf. Sodann trat Miß Strackey als bravonröseSchul- reiterin im Herrensattel auf, die ihr Pferd zum Teil in einer Reihe von neuen Gängen uud Tritten vorführte. Erstaunliche turnerische Leist ungen boten auch Miß Saida nnd ihre Assistenz- damc. Als schneidiger und gewandter Jockey- reiter entpuppte sich Herr Arthur Reiffarch, der sogar ans ungesatteltem Pferde die schwie rigsten Evolutionen mit Eleganz zur Vorfüh rung brachte; der Aufsprung auf ein galoppie rendes Pferd als Schlußtric gelang brillant. Einen prächtigen Airblick boten die von Herrn Diretlor Milfahrt vorgeführten russischsnStepp- hengste, deren ausgezeichnete Dressur den Reiz eleganter Vorführung mit dem der Originellität in glücklichster Weise verband. Eiue verwegene Votkigerciterin besitzt das Zirkus-Unternehmen in Fräulein Mary. Die Produktionen des Ge- schwisterpaares Gerhardt auf dem doppelten Drahtseil verrieten erstaunliche Sicherheit und gelangten in eleganter Weife zur Vorführung. Miß Mercedes Strackey trat als schneidige Par- forcereiterin auf und errang sich durch ihre vor züglichen Leistungen viel Beifall. Dasselbe ge lang auch Mstr. Charles-, der sich in der ko mischen Reitszene „Tie verlorene Wette" auf galoppierendem Pserde völlig in Geiellschafts- anzug kleidete, während der Clown August das Publikum köstlich amüsierte. Tie nächste Dar bietung bestand in einem von mehreren Damen und Herren vorgeführten englischen Matrosen tanz, der den Ansprnch reizender Originellitüt für sich hatte. Einen schönen Anblick gewährte auch die von Herrn Kittani in malerischer unga rischer Nationaltracht und auf ungefatteltem Pferde gerittene Czikospost. Zum Schluß kam die Pantomime: „Tie Wilddiebe oder der Mord im Boennerwalde" zur Darstellung, welche das Interesse der Zuschauer bis zum Ende lebhaft im Banne hielt. Für die Vorstellung am heu tigen Dienstag ist ein neues Programm auser wählt, das verschiedene neuartige Ueberraschun- gen bringen wird; versäume es daher Niemand, dein Zirkus einen Besuch aibzustatten. (Man be achte das Inserat in heutiger Nummer.) Adorf, 6. Septbr. Letzten Montag nach mittag fand im Goldnen Löwen eine Borstands sitzung des Verbands Vogtländischer Gewerbe vereine statt. Cs wurde für dis demnächst in Auerbach stattfindeude ordentliche Hauptver sammlung der 18. September bestimmt. An die sem Tage wird der Gewerbeverein zu Auer bach sein 25. Jubelfest begehen. Tie festgesetzte Tagesordnung zur Hauptversammlung wird die ses Mal für den Mittelstand außerordentlich in teressante Debatten bringen nnd dürfte sich für jeden Handwerker oder Geschäftsmann die Teil nahme an den Verhandlungen empfehlen. — Der rätselhafte Leichenfund bei Asch harrt noch immer der Amklärnng. Man hat nämlich jetzt auch die bisher vermißte Uhr des Toten aufgefunden, so daß der Verdacht eines Raub mordes immer mehr schwinden müßte, wenn die Aerzte nicht am Halse Seidels Spuren eines Strangulierungsversuches bemerkt hätten. Hier durch ist der Tod aber keinesfalls herbeigeführt worden, sondern durch die schweren inneren Ver letzungen — wie Bruch der Wirbelsäule und des Brustbeines. Am 26. August ist, so nimmt man an, der Dod eingetreten; denn die jetzt ge fundene Uhr, deren Zifferblatt eingedrückt war, ist stehen geblieben und weist auf 6 Uhr, so daß sich danach der — Mord oder Selbstmord — am 26. August zwischen 4 und 6 Uhr nachmit tags ^ugctragen haben muß. Gefunden wurde dei Leiche bekanntlich am 1. September. Nach ei ner uns heute früh zugeheuden Meldung neigt man jetzt bezüglich des tot anfgefundeneu Seidel der Ansicht zu, daß dieser von einem Automobil überfahren und von dessen Insassen m den Wald gebracht worden sei. Dafür sprechen die Um stände, daß der Tote noch sämtliche Wertsachen bei sich hatte, sowie die Arr der Verletzungen an der Leiche. An dem Todestage des Seibel halben drei Automobile die fragliche Gegend passiert, von denen eins bekannt ist. Bad Elster, 6. Septbr. Daß die Sen- sationssschriftstellerei ihren Mann noch gut nährt, ist aus dem Angebot ersichtlich, welches der hier wohnende bisherige Wächter Adler er hielt, der im Korridor des Hotel „Wetuner Hof" vor den Gemächern der entflohenen Prinzessin Luise von Koburg Wache hielt. Dem Wächter bot eine Dresdner Verlags-Buchhandlung eine an sehnliche Geldsumme nebst Vergütung aller Spe sen, falls er nach Dresden komme und ihr all seine Wahrnehmungen in Sachen der entschwun denen Prinzessin bekannt gäbe. - Von dem Wächter Adler sowie von dem Kutscher Martin, der die Prinzessin nach Hof fuhr, werden bereits Ansichtskarten verkauft, f!) Bad Elster. Tie neueste Kurliste verzeich net in 6048 Parteien 8918 Kurgäste, einschließ lich 1800 zu vorübergehendem Aufenthalt an gemeldeter Personen. Wohlbach. In der Nacht zum Sountag trieb ein Einbrecher in unserer Pfarre sein böses Spiel, indem erden Geld schrank zu öffnen ver suchte, und als dies erfolgt war, das Zimmer in Brand steckte. Nachdem das Dienstmädchen, wel ches früh halb 6 Uhr Brandgeruch bemerkt hatte,
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