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Der Grenzbote : 11.09.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190409115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19040911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19040911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-09
- Tag1904-09-11
- Monat1904-09
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 11.09.1904
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Der Grenchote sür Adorf »nd das obere Vogtland Der Grenzbote erscheint täglich , mit Ausnahme des den Sonn- und Feiertagen f folgenden Tages und kostet vierteljährlich, vorauS- / bezahlbar, 1 Mk. 2o Pfg. Bestellungen werden - in der Geschäftsstelle, von den Austrägern des ' Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen. , j Inserate von hier und aus dem Verbreitung?-' ! bezirk «erden mit 10 Pfg., von austvärtS mit 15 Pfg. die 4mal gespaltene.Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittag? 12 Uhr sür den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Pfg. Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Gtto Weyer in Adorf. Fernsprecher Nr. 14. Hierzu Douutags dis illnftr. Gratisbeilage „Der Zeit spiegel". Fernsprecher N:. 14. H 213. Sonntag, den 11. September 1N04. Jahr». Politische Rundschau. Berlin, 9- Septbr. Die Wiedereinberuf- uug des Reichstags ist, wie der „Sozialpol. Rundschau" von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, bereits für Mitte Oktober in Aussicht ge nommen, da ihm infolge der Bearbeitung der Handelsverträge ein besonders reiches Arbeits pensum bevorsteht uud vor allem auch die Be ratung des Etats so betrieben werden soll, daß diesmal seine Fertigstellung rechtzeitig erfolgt- lieber das weitere Arbeitsprogramm glaub: die Korrespondenz melden zu können: „Die Sozial politik wird auch diesmal wieder einen erheb lichen Anteil an der Arbeit beanspruchen. Eine Gesetzvorlage auf Einführung des lOstündigen Arbeitstages dürfte als wesentlichster Fortschritt in Erfüllung einer alten Forderung des Reichs tages diesem schon in nächster Tagung zugehen, dagegen wird die Reform der Militärpensions- gcsetzgebung, die noch unvollendet iin Bundes rat liegt, kaum in nächster Tagung zu erwarten sein, um so mehr', da mit ihr neue fmanzielhs Verpflichtungen verbunden sein würden, die die Reichskasfe jetzt nicht zu tragen vermag. — Zur Lage in Südwestafrika wird von wohlunterrichteter Seite geschrieben: Es ist nunmehr leider kein Zweifel, daß. der große Aufwand von Zeit, Kosten und Mühe, mir dem unsere Truppen am Waterberg zusammengezo gen worden ii'id, zu »--m erho ü.u Er'olg n-cht geführt hat. Der größte Teil der Herero ist trotz aller Vorkehrungen nach Südosten entkom men uud schweift iu kleine Trupps geteilt, tm Lande umher. Hierdurch war auch General von Trotba gezwungen, seine Truppen iu einzelne Detachements aufzulösen, denen Wöhl so viel Selbständigkeit gewährt werden muß, daß für den General von Trotha und seinen Stab nur uoch wettig Funktionen übriggebl-eehen sein dürf ten. Zum Glück kann man nachAnsicht derSach- kundigeu sich der ziemlich sicheren Erwartung hingcben, daß die zerstreut iin Lande umher- zie'heuden Hererohaufen schließlich durch den Hunger sich zur Unterwerfung gezwungen sehen werden. 4kur ist leider die Annahme nicht von der Hand zu »veilen, daß die Häuptlinge und alle diejenigen, welche die deutsche Justiz zu fürchten haben, vorher auf englisches Gebiet iibcrgetreten sein werden, wo sic vor Auslie ferung ziemlich sicher sein dürften. Dadurch wird ein Zustand geschaffen, der keineswegs als Ruhe und Frieden für die Zukunft verbürgend angesehen werden kann. Was den Ovambo-Feld- zug anlangt, welcher in kolonialen Kreiselt als politische Mtwendigkeit betrachtet wird, so dürste seine Ausführung wohl auf das nächste Jahr verschoben werden- Die dann voraussicht lich fast vollendete Otavi-Bahn wird für diese Operation von allergrößte»» Werte sein- —Der Zustand des versandeten Hafens von Swakop- mund dürfte in erster Linie durch Ausbaggerung einer Fahrrinne zn Hebei» sein. Helgoland, 9. Septbr. Gestern abend und heule nacht war hier Fcstungsalarm. Alle Scheinwerfer waren in Tätigkeit, sie beleuch- I teten die Kaiserjacht „Hohenzollcrn" nnd die Meeresfläche. Heute früh fünf Uhr lichtete die „Hohenzollern" die Anker und dampfte seewärts. Um 8 Uhr erfolgte ein Angriff der Manöver flotte auf Helgoland; die Geschütze auf der In sel erwiderten das Feuer. — Eine Londoner Meldung will wissen, die Japaner hätten im Kampfe bei Liaujang 132 Proviantwagen, 38 Munitionswagen, 97 mein noch brauchbare Geschütze und viele*Tausende von Gewehren. Revolvern und Säbeln erbeutet- Von den Korrespondenten, dft den gewaltigen Kamps auf japanischer Seite-nett angesehen ha ben, gehen jetzt genauere Schlachtberichte ein- Sie lege»» glänzendes Zeugnis davon ab, daß die Tapferkeit der Russen der der Japaner nicht im geringsten nachstand, und das von einer Flucht der Russen nicht die Rede sein kann- Trotz der tagelangen, ununterbrochenen und mit absoluter Todesverachtung ausgeführten Stür me der Japaner wurde keine der russischen Po sitionen direkt erobert. Ani 2. September wur den, so besagen englische Berichte, binnen 24 Stunde»» drei allgemeine Stürme unternommen, und jedesmal brachten die Telephone der Divi- sivnskommandos die nieder schlagen de Nachricht, daß keine Positionen erobert und alles Blutver gießen umsonst gewesen war. Schließlich räum ten die Russen ihre Stellungen freiwillig uud in vollster Ordnung, jedenfalls wegen Kurokis Fla n kenbed r o hu i» g. Oertliches und Sächsisches. Adorf, 10. Septbr. Programm zur Platz- musik am Sonntag, den 11- Septbr. (Rundteil): 1. Fröhlich Wandern, Marsch von Friedmann. (Äuszugsmarsch der Schützen.) 2. Konzert- Ouverture von Franke. 3. El Turin, Walzer von Granada. 4. Stehrisches Lied von Gum- bert. 5. Vorspiel zum „Ter Salontyroler" von Krögel- Adorf, 10. Septbr. Wie seit nunmehr 3 Jahren regelmäßig im Herbst, so wird auch, die ses Jahr der hiesige Steuogr.-Verein „Gabels- bepgcr" sVereWslokal Hotel Vietorig> eine»» An- sängerkursus M jump Leute eröffnen. Es ist zu erwarten, daß diesmal ein recht ausgiebiger Gebrauch vou dieser Gelegenheit gemacht wird, da. der hiesige Schulausschuß dem Verein in dankenswerter Weise ein Zimmer der Knaben schule freundlichst zur Verfügung stellte, welcher Umstand alle bisherigen Bedenken zerstreue»» muß. Um auch einem mehrfach laut gewordenen Wunsche aus interessierten Kreise»» entgegen- zukommen, will bei genügender Beteil gung der Verein dieses Jahr eine»» Kursus für ältere Herren am >4. d. M. beginnen und hofft, auch damit einen» 'Bedürfnis abgeholfen zu haben. Gleichzeitig machen wir noch auf den hiesigen „Tamenklub Gabelsberger" aufmerksam, wel cher Damen die beste Gelegenheit zu Erlernung der Kurzschrift bietet. (Alles Nähere siehe heu tige Annoncen.) Bad Elster, 9. Septbr. Die am Donners tag, den 8. September, zur Ausgabe gelangte Kurliste i)tr. 64 verzeichnet 5120 Parteien Mit 7718 wirkliche»» Kurgästen, sowie 1300 Personen zu vorübergehendem Aufenthalt angemeldet, in Sumina 9018 Personen. — Die im Vorjahre an» 6. September ausgegelwne Kurliste Nr. 57 verzeichnet 4543 Parteien mit 6865 wirklichen Kurgästen, sowie 1535 Personen als zu vorüber gehenden» Aufenthalt angemeldct, in Summa 8400 Personen, sonach Heuer 618 Personen »nehr als iin Vorjahre- Treuen. Stadtrat und Stadtverordnete lwben beichlossen, dein Entwürfe der Errichtung einer LandeSpensionslasse für die Gemeindebe- amten und die Erteilung der Pensionsberech tigung an die Hinterbliebenen der Gemeinde- beamten in den mittleren und kleinen Städten und in den Landgemeinden unter gewissen Vor aussetzungei» beizutreten. Auerbach, 9. Septbr. Selbst bei der Po lizei gesteift hat sich der Fabrikarbeiter Karl Albin Seifert aus Stützengrün, der ar» der Frau Schmid» geb- Michael in Rodewisch einen Mordversuch begangen hat. Seifert wurde in das hiesige AnttSgerichtsgesängnis eingeliefert. Mühsgrün i- V-, 8. Septbr. Die mittelst Beilhiebe sctpvcrverlcytc Ehefrau Günnel ist gestern nachmittag, ohne das Bewußtsein ivie- dererlangt zu haben, im Stadtkrankenhause zu Auerbach ihren Verletzungen erlegen, lieber die bereits kurz berichtete grausige Tat seien noch folgende Einzelheiten berichtet: Der Gelegen heitsarbeiter Günnel, ein arbeitsscheuer und dem Trünke ergebener Mann, ließ sich vor» seiner Ehefrau und seinem neunzehnjährigen Sohne erhalten und quälte zumal die erstere »nit Eifer- seicht, wenn er nicht das nölige Geld zum Schnapsankäuf erhielt. Am Mittwoch, dem Un- glückStage, spaltete der Unhold Holz klein, bis seine Ehefrau vorn Bette aufstand. Er ging dann mit den» Bette bewaffnet zu ihr ins Zim mer und schlug sie mit der Schärfe des Beiles dermaßen zweimal auf den Kopf, daß das Ge hirn zutage trat- Nach vollbrachter Tat wandt« sich der Täter nach Auerbach zu dem Königlichen Bezirksarzt Dr. Schröter, ihn ersuchend, doch nach seiner Frau zu sehen, „die sterben wolle." Darauf stellte br sich dem Gerichte. Ter Täter ist ein schon oft vorbestrafter Mann; benimmt sich äußerst gleichgültig und zeigt keinerleiRcue über die furchtbare Tat- Oelsnitz i. E., 9. Septbr. Ein sehr be dauerlicher Ünglücksfall, dem leider ein Men schenleben zum Opfer fiel, ereignete sich am Donnerstag abend in der 7. Stunde im Gast haus „Bellevile" hier- Ein dort einquartierter Soldat zielte scherzweise auf den 10 Jahre alten Schulknaben Bochmann; unglücklicherweise ent lud sich dabei das Gewehr' »»nd die Ladung traf den Knabe»» in den Unterleib. Das be dauernswerte Kind wurde schwer verletzt uach den» Otto-Hospital gevracyt, wo elbst es naw 2 Stunde»» durch den Tod von seinen Schmerzen erlöst wurde. Freiberg. Ain Mittwoch nachmittag nach 3 Uhr ist in Bräunsdorf der im 13- Lebens jahre stehende Schulknabe Ernst Richard Ficker in einer Kammer der elterlichen Wohnung tot aus- gcfundcn worden. Ter Knabe hat, jedenfalls aus Spielerei, den Kopf in die Schlinge eines von der Decke herabhängenden Ledergürtels ge steckt und sich nicht wieder daraus zu befreien vermocht. Dresden, 9. Septbr. Entgegen de»» Mel dungen Berliner Blätter wird von unterrichteter Seite versichert, daß im Befinden Sr. Majestät des Königs in letzter Zeit keine Aenderung ein getreten ist. Se. Majestät macht täglich kurze Ausfahrten und Spaziergänge, sowie auf ärzt lichen Rat wegen der stärkenden Waldluft Jagd ausflüge. — In Kamenz wurde beschlossen, den Spar kassenzinsfuß von 3,5 auf 3 Prozent herabzu setzen, und zwar mit der Begründung, daß das Geld auf wirklich sichere Hypotheken schwer un- terzübringen ist. — Prinzessin Luise von Koburg in Paris. Während die Behörden der französischenHaupt- stadt von dem Aufenthalt der auf so roman tische Art Entführten immer noch nichts wissen, hält Prinzessin Luise in ihrer bequemen, wenn auch nicht luxuriös eingerichteten Wohnung in der Nähe des Opernplatzes in Paris »nit dein Wiener Advokaten Dr. Stimmer Konferenzen ab. Zwischen den Anerbietungen, die der ge flohenen Fürstin von Wien aus gemacht wer den und den Forderungen des Pariser Konsor tiums, das sich „Liga der Rechte der Prinzessin Luise voi» Koburg" nennt, bestehe»» noch ge wisse Differenzen, da die Gläubiger der Prin zessin, meistens Juweliere und Schneider, die auch die Mittel zur Flucht vorgestreckt haben, »nit Zins uud Zinseszins bezahlt werden sollen. Luise vou Koburg trägt heute seit Jahren zum ersten Male wieder eine Pariser Robe- „Ich bin", so sagt sie, wie dem Berl. Lokalanz. von seinem Pariser Korrespondenten gemeldet wird, „wahrhaftig nicht geldgierig, aber ich lernte den Wert des Geldes schätzen, und die Unterstütz ung durch den Zimmerkellner in Elster, der mei nen Briefwechsel besorgte, war doch auch nur
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