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Der Grenzbote : 16.11.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190411167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19041116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19041116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-11
- Tag1904-11-16
- Monat1904-11
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 16.11.1904
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Der Grenchotr. ÄgeblE M Ailzeiger sür Mors und das obere Vogtland Verantwortlicher Redactenr, Drucker und Verleger: Htto Weyer in Adorf. Fernsprecher Nr. 14. Hierzu So«ntsgs die ilLrtftr. Gratisbeilage „Der ZeitspiegeZ". Fernsprecher Nr 14 367. Mittwoch, den 16. November 1A64 Iahrg G9. «..»nm»,.».»« 7" u ' ' Circa 60 Stück am Elsterufer der Stadtwiese oberhalb Adorfs stehende Grien in der Stärke von 20—50 em sollen Donnerstag, 17. dss. Mts., nachmittags 2 Uhr an Ort und Stelle gegen sofortige Bezahlung auf dem Stock an den Meistbie tenden verkauft werden. AÄöVf, den 10. November 1904. ! Inserate von hier und aus dem Verbreitung?- ! f bezirk werden mit 10 Psg., von auswärts mtt s 15 Psg. die 4 mal gespaltene Grundzeile oder I deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr ! für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Psg. Der Grenzbote erscheint täglich mit Ausnahme des den Sonn- und Feiertagen folgenden Tages und kostet vierteljährlich, voraus bezahlbar, 1 Mk. 2a Psg. Bestellungen werden kn der Geschäftsstelle, von den Austrägern des Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen. Freitag, den 18. November 1904, Vorm. 10 sollen im Restaurant zur deut schen Flotte hier 3 Bilder, 4 Stühle, 1 runder Tisch, 1 Spiegel öffentlich versteigert werden. Adorf, am 15. November 1904. Der Gerichtsvollzieher beim Kgl. Amtsgericht. Politische Rundschau. Berlin, 14. Novbr. Tas isentralhilfsko- mikce für die deutschen Ansiedler in Südwest- ofvika hat bis jetzt Mein an nach Deutschland KurÄckge'kehrte Ansiedler bezw. Witwen und deren Kinder über 60,000 Mark an Unterstützungen gezahlt; darunter befinden sich wiederkehrende Beihilfen in Monatsraten. Da immer neue Un- telstützungsgesuche cingehen und den Meisten eine Rückkehr in die Kolonie zurzeit noch un möglich ist, bittet das Komitee nm weitere Ga- ben, die in erster Linie Witwen und Waisen zugute kommen sotten, deren Unterhaltung dem Komitee, soweit sie nach Deutschland flüchten mußten, allein obliegt. Berkin, >1. Novbr. General von Trotha meldet aus Windhuk: Ter Pionierzng der 3. Ersatzkompagnie Leutnant Effnert mit 50 Mann am 2. November Bethanien erreicht, so daß sich dort 70 Gewehre befinden. Die Nordbethanier sind abgefallen und haben am 24. Oktober eine Patronille von 5 Mann bei Kunjas angegriffen. 4 Mann sind gefallen, nur einer gerettet. Die Bersabaer und- Veldschoendrager-Hotientoiten waren am 26. Oktober noch treu. Gerüchte ans Bethanien vom 2. November besagen: Morenga am 25. Oktober die Farin „Heinabis", südlich KvettnannshooP, geplündert. Nach Eintreffen der Pferde sind marschbereit bei Qukubei eUva am 23. SLovember ein Jnfanteriezug der 3. Er- satzkvmpagnie und ein Zug Eiscnbahnbau-Kvm- pagnie, im ganzen 100 Gewehre, und am 28. November 2. Gebirgsbatterie. — Um bei der Bekämpfung des Aufstandes in Südwestafrika mitzuwirken, sind 130 Buren Von Johannesburg nach Kapstadt ab gereist, von wo sie sich nach dem Tamaratand begeben wol len. Die im Süden des deutschen Schutzgebietes bereits anMsiedetten Buren kämpfen seit Beginn des Hottentoctenaufstandes auf unserer Seite; einige sind gefallen, andere wurden von den Eingeborenen ermordet. — Soldatenschinder. Bor dem Oberkriegsge richt in Koblenz crschieneu: Sergeanr Klusmaier und Unteroffizier Albani- von der 4. Kompag nie des 29. Regiments in Trier. Klusmaier wur de vom Oberkriegsgericht der 16. Division wegen fvrtgesetzrer Mißhandlung Untergebener in meh reren Hundert Fällen usw. zu 1 Jahr Gefängnis und Degradation, Unteroffizier Alband zu vier einhalb Monaten Gefängnis verurteilt. Beide legten Berufung ein. Klusmaier ließ wegen ganz geringer Vergehen die Mannschaften bis zu zwanzigmal hintereinander sich aus die Erde legen, dutzende Male jagte er sie treppauf, trepp ab. Er teilte Ohrfeigen und Faustschläge. zu Huw- dertcn aus; mit einer Helmschiene schlug er einen Musketier die Nase blurig, der Mann mußte dann melden, er sei gefallen. Hunderte Maile stieß und warf er die Leute rnit den Köpfen gegen die eisernen Betten, die Spinde und Holz gestelle und versetzte den Soldaten Fußtritte gegen dcu Unterleib. Einein Mann trat er mit dem Stiesel ins Gesicht; mit dem -Säbel schlug er die Leute in den Rücken und auf die Ober- arine. Bei Abgabe von Sachen hieb er mit ei ner scharskantigen Latte blindlings auf die Leute ein. Eines Tages steckte Klusmaier einemBdus- ketier den Zeigefinger in den Hals, drückte ihm mit dem Daumen die, Kinnlade herunter und stieß ihn dann mit dem Hinterkopf gegen die eiserne Bettstelle. Einmal mußten sämtliche Mannschaften der Korporalschaft auf die Spinde klettern. Unteroffizier Alband mißhandelte die Leute in der gleichen Weise. Das Oberkriegs gericht verwarf die Berufung. Während bei der ersten Verhandlung in- Trier die Oeffentlichkeit ausgeschlossen war, wurde jetzt öffentlich ver handelt. - In Rom starb im Alter von 81 Jahren Msatte Montmafsou, die zweite Gemahlin des verstorbenen Politikers Crispi. Seine ersteFrau, eine Sizilianerin, war jnng gestorben, die zweite lernte er während seiner pottrischen Verbannung in Savoyen kennen. Sie teilte die Abenteuer seines darauffolgenden Berschwörerlebens. Spä ter verließ Crispi sie und lebte als Minister des Innern zunächst in wilder, dann in legi timer Ehe mit Lina Barbogallo, der jetzigen Witwe Crispi. Tie Zahl der zwischen Mulden und Mm Baikalsee untergebrachten russischen Verwunde ten wird auf 86 000 angegeben. — .Aus Petersburg werd gemeldet: lieber den ersten japanischen Nachtangriff gegen Port Arthur sagte Alexejew: „Wenige Stunden zu vor erhielten wir eine Petersburger Depesche: „Kriegsausbruch wird sich trotz des Abbruchs der diplomatischen Beziehungen vermeiden las sen." Gleichwohl beorderte ich unsere Torpedo booten, den Ilmkreis des Hafens abzusuchen. Eine wohlgemeinte, leider verhängnisvoll ge wordene Vorsicht, denn die Japaner näherten sich uns unter der Maske heimkshreNder russi scher Torpedo-Patrouillen. Unserem raschenLos- fenern war es zu danken, daß nicht das ganze Geschwader eien Opfer dieses Irrtums geworden ist." Alexejew sprach die Hoffnung aus, daß das Pacific-Geschwader rechtzeitig eintreffen werde, um mit General Stössel zu'sammenwirken zu können. — Auch auf japanischer Seite rechnet man jetzt damit, daß sich Port Arthur noch eine Reihe von Wochen halten kann. Wie ein Tele gramm aus Dschifu berichtet, erklären dortige japanische Beamte, es sei nicht optimistisch, wenn angenommen werde, daß die Festung noch vor Weihnachten erobert tverde. Ter Zustand der Garnison sei schrecklich, sie leide unter der Kälte und dem ununterbrochenen Granatseucr der Japaner, das fast die ganzen Fen ster der Stadt zertrümmert 'habe. Obgleich noch Vorräte vorhanden seien, könnten sie doch nicht lange reichen. Mehrere Dschunken, die mit Pel zen beladen von Kintschau einen Durchbruch versuchten, fielen in die Hanse von Seeräubern. Textliches und Sächsisches. Adorf, l5. Novbr. Zahlreichen Besuches harte sich der vom hiesigen Gustav Adolf-Zweig- verein vorgestern abend im gold. Löwen veran- stältere.Familienabend, verbundxn mit der Ge neralversammlung, zu erfreuen. Nach einem all gemeinen Gesang fand eine Begrüßung von fei ten des Vorstandes, Herrn Pfarrer Lutljer, statt, welcher zunächst die Erledigung der geschäftlichen Angelegenheiten folgte. Im Bereinsjahr wur den 777,92 Mark vereinnahmt und 520,23 Mark verausgabt. Der Vermögensbestand beträgt 257,69 Mark. Tas verfügbare Dritteil soll der Gemeinde Graslitz zugute kommen. Nach einem vom Gesangverein Liederkranz in trefflicher Weise zum Vortrag gebrachten „Gott grüße dich", ergriff Herr Pfarrer Herrmann-Markneu kirchen das Wort.. Genannter Herr war. früher 10 Jähre als Pfarrer in Bernstadt in der Lan- fitz tätig und hat dort auf Grund von Acten- material das Characterbild „Abraham Richter" aus dem dreißigjährigen Kriege verfaßt. Tas- selbe, in 5 Acte gegliedert — nach jedem Act wurde eine Strophe des alten Lutherliedes ein gereiht — veranschaulicht in klarer, verständ licher Weise, wie die Bernstadter Gemeinde, an ihrer Spitze der Bürgermeister und der Pfarrer Abraham Richter, in jenen Jahren des 30jüh- rigen Krieges vereint kämpfen mußte um die Erhaltung ihres ev.-lutherischen Glanbcns, bis ihr schließlich noch Hilfe von den» Schwedenkönig Gustav Adolf gebracht wurvc. Fast zwei Stun den fesselte der geschätzte Herr Redner die auf- merksam lauschenden Anwosouden Mit seinem mit anerkennenswertem Fleiß ausgearbeiteten Vor trag, wofür ihm durch Erheben von den Plätzen seitens der Erschienenen gedankt wurde. Eine vorgenommene Bechersammlung ergab den Er trag von 25,50 Mark, während der Verkauf der Zcstschriftct)en 5 Mark einbrachre. Mit einem Liede des Gesangvereins Liederkranz fand die Feier ihren Abschluß. Adorf, 15. Novbr. Die hiesige Ortsgruppe des Vereins der Beamten der K. S. Staatseisen bahnen hielt gestern abend in dem festlich ge schmückten Saale des Hotels Blauer Engel ihr diesjähriges Stiftungsfest ab, welches recht zahl reich besucht war. Die Konzert- und Ballmusik wurde von der bewährten Klarnsr'schen Musik kapelle ausgeführt. Herr Obmanu Mildner hieß in einer kurzen Ansprache die Erschienenen herz lich willkommen und gedachte 'hierbei auch des Heimgegangenen Königs Georg. In ein serner ans Se. Majestät König Friedrich August III. ausgebrachtes Hoch stimmten alle Anwesenden begeistert ein. Ein von Frau Schausei! verfaßter und arrangierter Epilog: „Frühling, Sommer, Herbst, Winter und Zeitgeist" mit den zur Vor führung gebrachten lebenden Bildern, war wohl der glänzendste Teil des Programms. Frt. Her zer als Frühling, Frl. Schwabe als Sommer, Frl. Seidel als Herbst, Frl. Sörgel als Winter und Fran Schauseil als Zeitgeist erledigten sich ihrer Ausgaben voll und ganz und eruteten nicht endenwoWenden Beifall. Auch die Darsteller des einaktigen Schauspiels „Ter Hahnenschlag" von A. v. Kotzebue, mit Recht die zweite Glanz nummer des Programms, fühlten sich ebenfalls ihrer Aufgabe gewachsen und wurden tüchtig applaudiert. Dem folgenden Bali huldigte Jung und Alt und erst in den Morgenstunden steuerte der größte Teil der Besucher voll besriedigt den heimischen Penaten zu. Ter Ortsgruppe aber wünschen wir ferneres Blichen und Ge deihen und insbesondere, daß ihr die bewährten leitenden und aussührenden Kräfte recht lange erl-alten blenden mögen. — Ladeninhaber machen wir darauf aufmerk sam, daß 'heute Dienstag die Verkaufsstellen bis abends 10 Uhr geöffnet sein dürfen. >— Geschäftsleute, Gewerdeitreibende und Wirte verweisen wir auch an dieser Stelle aus unsere, im tintigen Inseratenteil enrhalteue An zeige, betreffend die am Torensonntag und den vier Adventsonntagen beabsichtigte Extra-Ans-
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