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Der Grenzbote : 29.12.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190412298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19041229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19041229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-12
- Tag1904-12-29
- Monat1904-12
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 29.12.1904
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Der Grenzbole 30S Donnerstag, den 29. Derember 1994 Iahrg 69 des Zaren erreiche Der Selbstherrscher aller Vorahnung des herrlichen StostengenusseS am verwundet wurden. empörende Genvi s: e u lo s i g k e s t an der Spract-greuze bedeute! e Tie^ Blntes und fuhrt ihm frischen Sauer-stofs zrr. den t'ch- tschechischen wenn dent'che Estern Reußen will zwar an den Grundlagen des au tokratischen Systems unverbrüchlich festhalten, so weit es aber mit diesem sich vereinbaren läßt, erklärt er sich damit einverstanden, das veraltete Fesseln beseitigt, allzu streng gehandhabte Ge setze gemildert und schließlich auch Versuche mit neuen Methoden gemacht werden. Allerdings — er überläßt die Ausführung seiner Anregun gen derselben Büreaukratie, deren Umgestaltung an Haupt und Gliedern zu den Hauptforder ungen der russischen Gesellschaft gehört! Auch fehlt es schon jetzt nicht an Anzeichen dafür, daß die kaiserliche Willenskundgebung von den Be hörden in einem Sinne ausgelegt wird, der ihre guten Absichten in ihr Gegenteil umkehren mutz. London, 27. Dezbr. Der Gouverneur von Vritisch-Zenlralafrika annektierte, wie die „Daily Mail" meldet, Nord-Angohi-Land (südlich von Nyassa-See) für England. Das annektierte Ge biet ist 400 englische Quadratmeilen groß und hat eine Bevölkerung von 200 000 Seelen. London, 27. Dezbr. Tokioer Telegramme melden über die Lage von Porl Arthur, daß Nogis Manöver gegenwärtig hauptsächlich da rauf gerichtet ist, das Vorgebirge von Lioutischan zu isolieren, wodurch die Besatzung geteilt und die Möglichkeit eines letzten Widerstandes im äußersten Süden der Halbinsel ausgeschlossen würde. Es bestätigt sich, daß Nogi bei den Operationen, die der Einnahme des 203-Meter- Hügels vorangingen, durch Gewehrkugeln am. Arme und am Bern schwer verwundet worden ist und im Hospital von Dalny liege — Eine ganz deutscher Eltern tiefe Atmen befördert den Kreislauf de llach einer weiteren Meldung der „Köln. ZtgV aus Newport brannte in Oldstüvu -Maryland) infolge einer Erplo- fron vvn Erdöl eine Schuppen nieder, in dem 50 Bahnarbeiter uutergcbracht waren. Einer, der Slavonier Nimartch ist dabei mit Fran und Kind und Mei Schwägerinnen umgefom- men. ES wird ein Verbrechen vermutet. Breslau, 27. Dezbr. Um die Familien der einbenufenen Reservisten unterstützen zu kön nen, müssen, wie von der russischen Grenze ge meldet wird, von nun an die Hausbesitzer 10 Prozent ihrer eingenommenen Jahresmiete mit Hinzuziehung des Wertes der eigenen Wohnung an die Gemeinden abführen. Die Grundbesitzer haben zu den bisher gezahlten Steuern vom Grundbesitz einen Zuschlag von 25 Prozent zu zahlen. Dom l. Januar ab soll auch eine Steuer auf Salz eingeführt werden. Tas Blut strömt frei bis in Me Ausläufer der Adern und erzeugt auf diese Weise eine größere Wärme. Auch allerlei beginnende liebel und Er kältungen tveröen durch regelmäßig wiederholtes tiefes Annen verhindert. Lengenfeld, 27. Dezbr. Ein Att gröbster Roheit hat sich am ÄeihnaäM'heistgäbeuo in der 6. Stunde hier zugetragen. Zwei Bahnvan- arbeitcr stKroaien) hätten in oer Bahnbautan tine fröhlich mir einander gezecht. Als sie nach her guten Muts den veimweg amraren, zog der eine von beiden kurz vor des andern Wohnung in der Pöhlgasse unerwartet das Messer heraus und stach ohne allen Grund seinen Genossen der art ins Genick, daß der Gestochene augenblick lich zusammen stürzte und ärzstickr Lilie l)erzn geholt werden mußre. ZMi cka u. Die Fron vorn Hause besah sich ihr Wert und sie fand, daß es gut war, sehr gut sogar. Der Teig wär wundervoll aufge- gangen, in mohlabgenwgener und abgemessener Mischung waren rille Bestandteile, die zu einem angenehm schmeckenden WoihiuvckMswllcn not wendig .sind, eingesügt worden Klein BLa- riechen schnalzte schon mir dem Zünglein m Politische Rundschau. — Ein Meeressegen, Ivie mau ihn tatsächlich seit Menschettgedenken nickrt gekannt Hai, strömt, wie der „Köln- Ztg." aus Kiel geschrieben wird, über den.Reichshafen herein. Ungeheure Sprot ten- und Heringszüge stehen vvr der Förde. Unsere Fischer, die oft Nächte hindurch ihrem schweren. Berufe vergebens obliegen, brauchen jetzt nur hinauszufahren, flugs sind die Netze voll und die Boote bis zum Rand mit den.-schön sten Fischen beladen. Dampfer auf Dampfer bringen die Ware an den Kieler Markl, Wagen ladungen gehen nach den großen Fischplätzen Haneburg, Altona, Lübeck, Eckernförde. Trotz dem können die Kieler Räuchereien, die oft sehn sich nach Ware ansUauen, die Fische nicht ver arbeiten. Die Abnehmer 'wissen sich des Segens nicht zu erwehren und fordern die Fischer auf, den Fang einzustellen. Nach einer Schätzung fingen die Fischer allein in der Nacht zum vo rigen Dienstag mehr Ms lO Millionen Fische. Die Züge halten bei flauem Winde die Fischer boote zeitweise in ihrer Fahrt ans. Köln, 27. Dezbr. Der „Köln. Ztg.st wird aus Newhork von heute gemeldet: In Grangers (Westvirginien) tanzte nach der kirchlichen Weih nachtsfeier ein Bursche uni ei nein Mädchen, des sen Begleiter er vorher nicht um Erlaubnis er sucht hatte. Es km» zu einem Revolvergefecht, Wobei vier Personen getötet und eine Anzahl Inserate von hier und aus dem BerbreiumgS- bezirk werden mit 10 Pfg., von auswärts mit 15 Pfg. die 4 mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mttags 12 Uhr für den nächstfolgeirden Tag erbeten. Rcclaineir die Zeile 20 Pfg. für Ä-orf und das ahrre Vogtland Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Htto Meyer: in Adorf. Fernsprecher Nr. 14. hierzu Sonntags die rttuftr. Gratisbeilage ...Der Heitspiegel". Fernsprecher Nr. 14. f Der Grenzbote erscheint täglich k mit Ausnahme des den Sonn- und Feiertagen f folgenden Tages und kostet vierteljährlich, voraus- ) bezahlbar, 1 Mk. 2a Pfg. Bestellungen werden s in der Geschäftsstelle, von den Austrägern des Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postaustalten und Postboten angenommen. Weihnachlsfeste. Frau B. hatte selbst Haub an gelegt bei der Zubereitung des Dbofleuteiges, denn sie wollte das Gelingen nicht von einem Zufall und der nicht ganz zweifelsfreie» Ge schicklichkeit ihres dienstbaren Geistes abhängig machen. Nun war alles bereit zur klebersüh- rnng des Tenges .um Bücker. Das Dienstmäd chen und ein gefä'liger Hausmann trugen den ziemlich schweren Backtrog seinem Bestimmungs orte zu. Da plötzlich ein dumpfer Knall, und im umvilMrÄchet Vorwärtsschreiteu tritt der Hausmann in Awas „Weeches", die Dienskmagd aber stößt einen fürchterlichen Schrei aus. „Klitsch — klatschst ging es, erzählte nachher der Hansmann, als er der Frau B. berichtete, wie der schon etwas morsche Boden des Back troges durch die Schwere des Teiges durchge- drückt worden wäre, sodaß der Teig iu den Schmutz der Straße stürzte und der Hausmann als hinterster Träger auch noch) hineintrat und dmnit allen Zukunftshoffnungen auf den wvhl- schmeckenden Christstvlken vollends den Garaus machte. Man schaffte wohl den Teig wieder nach Hause, aber es war wirklich nichts mehr von der schwarzen, zertretenen Masse zu retren. lkm ihren Kindern wenigstens nicht die ganze Weihnachtsfreude zu verderben, ging Frau B nochmals au die Zubereitung neuer Weihnachts stollen, aber das geschah nicht mehr mit der alten Freudigkeit. Dafür sind jedoch die Stollen ge raten und es hieß nickt wieder: „KliUch — Klatsch!" -- Prof. Dr. Anlon Ohorn in Chemnitz hat vom Herzog Ernst von Sachsen-Altenburg eine reich mit Edelsteinen besetzte goldene Busen nadel mit dem verschlungenen Monogramm des Herzogs und der Krone darüber erhalten. — Die Bevölkerung in Chemnitz betrug im November dieses Jahres 235 00!) Seelen. Die reichste Stadt Sachsens ist Leipzig. Dort beträgt das jähiliche steuerpflichtige Ein kommen 394 Millionen. Dresden bringt es nur aus 366, Chemnitz auf 140 Millionen. Dresden, 27. Dezbr. Die Chriftbescherung in der Königlichen Familie trug einen durchaus familiären, herzlichen Charakter, und ebenso, wie es in jeder gut l ärgerlichen Familie Sitte ist, hatte auch König Friedrich August es sich nicht nehmen lassen, feinen Lieblingen selbst den Weih- nachlslisch zu bereiten. In der ersten Etage des Taschcnbergpalais herrschte denn auch am heiligen Abende beim strahlenden Schein« der Kerzen eines mächtigen Tanncnbaumes nichts als eitel Lust und und Freude. Die beiden Prinzessinnen erhielten Puppen und alles, was dazu gehört. Besondere Freude bereitete ihnen ein reizend aus gestattetes Zelt, daß sie zu ihren Spielen überall mit hinnehmen können. Das Interesse der Prinzen fesselte naturgemäß ein ihnen geschenktes Ruderboot und sie ruhten «ich! eher, als bis ihr königlicher Vater am ersten Feiertage mit ihnen auf der Elbe in Booten des Dresdner Ruder- vereins eine Wosserfahrt von Blasewitz bis Wachwitz unternahm. Wester erfreute die Prin zen namentlich eine Anzahl Eisenbahnwaggons, die unter persönlicher Anleitung des Königs ge arbeitet worden waren. Man sagt sogar, daß der Monarch selbst mit geholfen hat bei ihrer Fertigstellung. -- Ans Florenz wird berichtet, daß die Grä fin Montignoso am zweiten Feiertag dort ein- getroffen ist. Abenteueiliche Gerüchte, die über die Gräfin gestern hier verbreitet waren und teilweise Ausnahme in auswärtige Blätter ge funden haben, beruhen aus Unwahrheit. Tresoen, 27. Dezbr. Am Heiligabend wurde von einein jungen, nobel auftretenden Menschen, der sich als Berliner Krim matkom- missar aus gab, ein kecker Erprcsmugsverfnch ge Oertliches und Sächsisches. Adorf, 2b. Dezbr. Recht winterliche Tom vevatur brachte der gestrige „dritte" Feiertag. Lachender Sonnenschein lader seit gestern zum Spaziergang in der weißen Winrerlandschast ein, nud die glitzernde Schlittenbahn Hut die Wagen größtenteils von den Straßen verschwin den lassen, deren Rasseln jetzt durch Helles ScheCen getönte ersetzt wird. Auch die Eisbahn ist wieder fahrbar und wird jetzt von vielen Freunden des Cislcmfsportes mit Vorliebe anf- gesnchk. — Ein äußerst einfaches Mittel, sich bei Kälte zu erwärmen, besteht darin, daß man mit ge schlossenem Munde einen langen, tiefen Atem zug tut und dies wiederholst bis die Wärme zurückkehrt, was durchaus nicht lange dauerst trotz deS Bestehens deutscher Schulen ihre Kin der in tschechische Schulen schicken. Wie wir in Len „Mitteilungen des Nllg. Deutschen Schul- Vereins" lesen, geschieht dies aber häufiger, als man es überhaupt für möglich halten sollte, und aus Gründen, au die zu glaubest man sich sträubt. In den tschechischen Sckulen nämlich werden Nachlässigkeiten und Schulbesuch wenig oder gar nicht bestraft, während in den deutschen Schuten mit Strenge auf Regelmäßigkeit in die sem Punkte geacknet wird. Obgleich nun dadurch die deutschen Schl»len ihre lleberlegenheit über die tschechischen dartun, ist doch gerade dieser Umstand der Grund, daß manche deutsche Eltern ihre Kinder statt in die deutsche Zeder in die tschechische Schule schicken. Durch diesen un glaubliche« Leichtsinn der Ester» verkümmern dann so manchem Kinde Schulbildung und Volkstum. Es bestehr nun denn auch die Ab sicht, eine Eingabe über diese Mißstände an die Landesschnlbehörde zu richten und so wv möglich Abhilfe zu schaffen. Der deutsche Bolks- rat für Böhmen will die hierfür übrigen Schriste tun. — Der immer lauter erschallende Rüf nach durchgreifenden Reformen im russischen Staats- und Rechisleben hat zuletzt doch auch das Ohr
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