Suche löschen...
Der Grenzbote : 18.01.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190501188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19050118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19050118
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1905
- Monat1905-01
- Tag1905-01-18
- Monat1905-01
- Jahr1905
- Titel
- Der Grenzbote : 18.01.1905
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Der Grenzbolr für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Psg. ÄgM Aazcher für Adorf und das obere Vogtland i Inserate von hier und aus dem Verbreitung?-^ s bezirk werden mit 10 Psg., von auswärts mit ! 18 Psg. die 4ma> gespaltene Grundzeile oder ? deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr ! f Der Grenzbote erscheint täglich s mit Ausnahme deS den Sonn- und Feiertagen . folgenden Tages und kostet vierteljährlich, voraus- - bezahlbar, 1 Mk. 2o Psg. Bestellungen werden ! in der Geschäftsstelle, von dm Austrägem des ' Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten i und Postboten angenommen. > VeMchoortlicher Redacteur, Dmcker und Verleger: Gito Meyer in Adorf. Fernsprecher Nr. 14. HieDW Go»«tsgs dis Uluftr. Grstisbeilage „Wer Zeitspiege!". Fernsprecher Nr. 14 W 14. Mittwoch, den 18. AaiM 7Ü. Essen, 16. Jan. Tse für heute nachmittag wir haben einfach das Glück gehabt, uns so oder Deutscher Reichstas. 119. Sitzung vom 16. Januar 1 Uhr. Im Reichstage brachte heute die Fortsetzung der allgemeinen Besprechung des Jnstizctats in der Hauptsache nur unwesentliche Nachträge und persönliche Auseinandersetzungen. Nachdem Abg. Dr. Ktzyminski (Pole) die üblichen polnischen Beschwerden vorgetragen hatte, rechtfertigte Ab geordneter Kirsch (Aentr.) nochmals die Aufrecht erhaltring des Gotteslästernngspnragraphcn. Abg. Gamp (Rp.) wandte sich mit großer Ent schiedenheit gegen die Gewohnheit der Linken, bedeutungslose „Fälle" breit zu treten und die Objektivität der Richter in Frage zu stellen. Abg. Tr. Müller-Meiningen (frs. Vp.) wollte den Paragraphen 166 als ein „Ausnahmegesetz zugunsten Roms" hinstellen. Auch die Abgg. Schrader (frs. Vgg.) und Kunert (Soz.) trafen für Aufhebung des Paragraphen 166 ein. Abg. Bruhn (deutsche Refp.) beleuchtete noch einmal die Stellung des Abg. Lenzmann zum Antise mitismus. Abg. Schmidt-Marburg (Zentr.) trat gleichfalls für Aufrechterhaltung des Gvttesiäste- rungsparagraphen ein, worauf Abg, Tr. Mül ler-Meiningen (frs. Vp.t nochmals den entgegen gesetzten Standpunkt entwickelte, was wieder eine längere Erwiderung des Abg. Tr. Spahn (Ztr.) zur Folge hatte. Nach! weiterer Debatte wurdd der Titel Staatssekretär bewilligt, die beiden Resolutionen Müller-Meiningen, Erzberger wurden angenommen. Ter Rest des Justizetats wird jdebattelos genehmigt. Dienstag 1 Uhr: Reichsschatzamt. sSchluß viertel 7 Uhr. Politische Rundschau. — Tas Oberkriegsgericht zu Magdeburg hat das Urteil des Dessauer Kriegsgerichts aufgeho ben und die beiden Angeklagten Günther und Voigt wegen tätlichen Angriffs gegen einen Vorgesetzten zu je anderthalb Jahr Gefängnis verurteilt und beiden je 3 Monate auf die Un- terfuchungshaft angerechnet. Ter Mitangeklagte Heine wird zusätzlich zu 3 Monaten Gefängnis wegen widerrechtlichen Gebrauchs der Waffe und mit Degradation bestraft. Tie Berufung des Gerichtsherrn ist verworfen. — — — — In der Begründung des Urteils des Oberkriegs gerichts wird ausgeführt: Ter Gerichtshof hat den Angaben des Kriegsgerichtsrats Wagner vollständigen Glauben geschenkt. Das Defsauer Kriegsgericht hat mit vollem Rächt auf Aufruhr erkannt. Nach einer Reichsgerichtsentscheidüng liegt Aufruhr vor, auch wenn nur zwei Perso nen beteiligt sind. Ter Gerichtshof konntte aber nur auf Grund der vorliegenden Beweisauf nahme urteilen. Hiernach- hat er nicht als- fest- gestellt erachtet, daß die Angeklagten sich- des Aufruhrs schuldig gemacht haben. Es ist nicht nachgcwiesen, daß dies auch Vorübergehende ta ten. Ebenso konnte der Gerichtshof keine Ver urteilung wegen Beleidigung aussprechen, da eine bloße Insubordination noch keine Bslei- dignng ist. Bezüglich der Beleidigung hat der Gerichtshof auf Einstellung des Verfahrens er kannt, mn ein etwaiges Tiszipliinarverfa-Hren zu ermöglichen. Ter Gerichtshof ist nicht der Mei nung, daß die Angeklagten in Notwehr gehandelt haben. Günther hatte Wohl die Verpflichtung, sein Mädchen zu schützen, es lag aber nicht die Notwendigkeit vor, daß beide den Unteroffizier anfaßten und ihm das 'Seitengewehr wegnah men. Bei Heine hat der Gerichtshof angenom men, daß, er, als -ihm das Seitengewehr zurück gegeben wurde, widerrechtlich, auf Günther los- geschlagen hat, und daß er sich des widerrecht lichen Waffengebrauchis schuldig machte. Es Wurde auf Degradation, erkannt in der Haupt sache, weil Heine aus Rachsucht gehandelt hat, sich total betrunken und als schlapper Soldat gezeigt hat. einberufene Telegiertenversammlnng der Berg arbeiter beschloß, nachdem die Versammlung einige Zeit auf den Eingang der Antwort des bergbaulichen Vereins gewartet und der Vor stand sich zu einer längeren Beratung zurück gezogen hatte, auf Vorschlag des Vorstandes, der in der vorigen Woche gefaßten Resolution gemäß in den allgemeinen Ausstand zu treten. Ausgeschlossen von der.Ausstandsbcwegung sol len diejenigen Zechen sein, bei denen die Gefahr besteht, daß die Aechenbefitzer sie endgültig still- legen. Bochum, 16. Januar. Nach der Verkündig ung des General-Ausstandes rückte alsbald das Düsseldorfer Füsilier-Regiment Nr. 39 ins Streikgebiet ab. Auch von Wesel wird nötigfaW militärische Hilfe herbeigeholt. Höheren Orts ist angeordnet worden, daß den Arbeitswilligen ein weitgehender Schutz gewährt werde. Bei dem Ausbruch größerer Unruhen soll gegen die Exzedenten rücksichtslos vorgegangen werden. — Der König von Italien hat 100 000 Lire zu den Kosten der Ausstellung beigesteuert, die 1906 in Mailand anläßlich! der Eröffnung des Simplon-Tunnels veranstaltet werden smi. Petersburg, 16. Januar. Aus Mnkden Wird gemeldet: Tie Käpitrflatwn von Port Ar thur wurde auf den russischen Positionen später als auf den japanischen bekannt. Bei diesen herrschte großer Jubel. Tie Russen glaubten erst, die Japaner feierten das Neujahrsfest, bis eine Handgranate unter die Rufisen fiel, an der folgender Zettel befestigt war: „Wir benachrich- tigen Sie von der Kapitulation Port Arthurs, Ihnen ist dies Wohl nicht angenehm, Sie mußten aber darauf gefaßt sein, jetzt rücken Sie vor, wir empfangen Sie mit Vergnügen." Tie Un terschrift lautete: Tie japanische aktive Armee. London, 16. Jamrar. Aus Tokio Wird! ge meldet, daß dort große Entrüstung über die Verletzung der chinesischen Neutralität seitens Rußlands herrsche, da die Kbsäken, welche Niut- tschwang angriffen, westlich vom Lian durch chinesisches Gebiet ritten. Japan fühle sich damit seinerseits der Verpflichtung enthoben, die Neu tralität des Gebietes westlich- vorn Lian zu ach ten, da es beim Beginn des Krieges China er klärt habe, daß seine Achtung der chinesischen Neutralität, durch die gleiche Beobachtung sei tens Rußland bedingt sei. Nach! Telegrammen aus Tientsin und Tschifu halten die Käsaken das Gebiet westlich, vom Liau noch besetzt, und es stehen weitere Angriffe auf die japanischen Verbindungslinien bevor. Der gefrorene Zu stand des Flusses erleichtert ihre Bewegungen. Man erwartet, daß die Japaner die chinesis-chie Bahn jenseits der großen chinesischen Mauer besetzen werden, da sie infolge der russischen Neutralitätsverletzung zu dieser Notwehrhand lung gezwungen sind. Tie englischen Blätter er klären, daß Rußland- durch diesen Schritt die Unaufrichtigkeit seiner jüngsten Note über die Nichtinneh-altung der Neutralität seitens' Chi nas bewiese und !den Mächten nerve Sorgen auferlege. — In die besten Teile der Welt hineinge- dämelt! Von Mr. I. Chamberlain, der auf seinen Agitationsreisen kürzlich Liverpool be rührte und dort einem Vortrag des bekannten Forschers auf dem Gebiete der Tropenmedizin Majors Roß beiwohnte, erzählt Tiaily MM eine gute Bemerkung. Er knüpfte nach englischer Sitte an den Vortrag einige Wortte und er zählte dabei, daß ein fremder Monarch ihm einst gesagt habe: In Ihrer Geschichte bewun dere sch vor allem die englische Kolon ialpoM'k. Er, I. Chamberlain, habe ihm darauf erwi dert: Sir, ich meine, Sie tun uns zu viel Ehre an. Wir haben nie eme.KvlonialPvlM besessen; so in die besten Teile der Welt hincinzudämein! QertLichrs und sächsisches. - - Am 9. Mai d. I- werden 100 Jahre feit den: Tode Schillers verflossen sein. Das Mi nisterium des Kultus und- öffentlichen Unter richts glaubt einem in weiten Kreisen bestehen den Wunsche entgegenzukommen, wenn es ver ordnet, daß an dem genannten Tage auch' in den Volksschulen des Landes der hervorragenden Bedeutung dieses Dichters für das deutsche Gei stesleben in angemessener Weise gedacht werde. Insoweit an einzelnen Orten darüber hinaus gehende besondere festliche Veranstaltungen aus diesem Anlässe getroffen werden sollten, will das kgl. Ministerium wegen etwaiger Beteilig ung der Volksschulen hieran das Weitere den Schulausschüssen und 'Schulvorständen unterBer- nehmnng mit den Ortsschulinspektpren über lassen. Wünschenswert ist es nach der General- vervrdnung der obersten Schulbehörde, daß der deutsche Unterricht der Oberklassen den Dichtun gen Schillers, deren Besprechung im Lehrplane der Schule vorgesehen ist, im laufenden Win terhalbjahre besondere Beachtung zuteil werden läßt. - — Eine Mahnung für Jäger. Aus Plauen wird geschrieben: Welche Folgen ein Unglücks fall bei einer Jagd für die daran Beteiligten mit sich bringen kann, beweist folgender Fall: Vor etwa drei Jahren wurde bei einer Jagd der hiesige Baumeister M. Lorenz tätlich verletzt. An dem Unglücksfall soll nun einer her Betei ligten, ein hiesiger Fabrikant, Schuld sein. Tie Fran des Verunglückten strengte Klage gegen den letzteren an wegen Zahlung einer jähr lichen Entschädigungssumme. Jener Prozeß dauert nun schon nahezu drei Jähre und an eine baldige Beendigung desselben ist nicht zu denken. Bemerkenswert -ist noch, daß von den Beklagten eine Untersuchung der Lebensweise des Verunglückten beantragt worben ist. Nicht weniger als gegen 50 Zeugen sind bis jetzt in dem Prozeß vernommen worden. — Infolge der neuerdings wieder gestiegenen Papi erpresse sehen sich zahlreiche Zeitungen im Reiche in die Notwendigkeit versetzt, ihre Abon- nementspreise zu steigern. — Zu dem Kapitel des vielv-erb reiteten Auflageschwindels gewisser Zeitungen wird aus einem Orte SüddeuWH- lands (diese Tinge kommen aber auch ander wärts vor d. Red.) folgendes berichtet: Eine Zei tung bereitet den Einwohnern hier eine Freude. Fast Haus bei Haus war der Abonnementsbei- trag für das Blatt mittels Postanweisung ein- gegangen mit der Bitte, die Zeitung zu bestellen. Viele haben sich! bedankt und das Ansinnen z-urückgcwiesen. Trotzdem Liese neuen Abonnen ten nun Freibezieher sind, wird durch einen solchen Kniff von dem Matte jetzt (unter „no tarieller Beglaubigung") in die Welt hinaus posaunt: „Unser Abonnements stamm hat sich um so und so viel Hundert gesteigert!" Es' han delt sich! um ein Oldenburger Matt, das noch ganz vor kurzem mit seiner großen Auflage prahlte —" In gewissenloser Weise werden dem Publikum vielfach Auflagenzisfern angegeben, die in Wirklichkeit bei Weitem nicht vorhanden sind. — Von der böhmischen Grenze. In Thon- brunn beschloß der Schulkreuzerverein in sei ner letzten Hauptversammlung unter anderen die Neuanschaffung von Tuchschuhen zum Ge brauch in der Schule für solche Kinder, die in folge weiten Weges bei ungünstiger Witterung mit nassen oder kälten Füßen im Schülzimmer sonst verbleiben müßten. Tiefe Einrichtung hat sich bereits seit 7 Jahren bestens bewährt.' Für die ärmeren weit entfernt wohnenden Schüler
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite