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Der Grenzbote : 23.09.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190409238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19040923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19040923
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-09
- Tag1904-09-23
- Monat1904-09
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 23.09.1904
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Der — > Der Grenzbore erscheint täglich c mit Ausnahnre des den Sonn- und Feiertagen s folgenden Tages und kostet vierteljährlich, voraus- bezahlbar, 1 M'k. 2k- Pfg. Bestellungen werden j in der Geschäftsstelle, von den Austrägem des s Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen. renzbole deren für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Pfg. für Mors und das obere Vogtland ! Inserate von hier und aus dem Verbreitung?- !; s bezirk werden mit 10 Pfg., von auswärts mit f 18 Pfg. die 4mal gespaltene Grundzeile oder f deren Raum berechnet rind bis Mittags 12 Uhr s Fernsprecher Nr. 14. M 222. Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Akts Weyer irr Adorf. -Wer/.A dis rüuftr. Gk«rttsberia<re ,-Err ^ertspiegeZ". Fernsprecher Nr. r4. Freitag, dem 23. September Mi)4. JatzW Politische Rundschau. Berlin, 21. Septbr. Ter Kronprinz wird dem Vernehmen nach in nächster Zeit mit seiner Brant, der Herzogin Cecilie zu Mecklenburg, in Baden-Baden eintreffen, um dem Grossvater der Brant, dem zurzeit dorr weitenden Großfürsten Michael Nikolajewitsch von Rußland, einen kur zen Besuch adzustatten. .Berlin, 21. Septbr. Präsident Steijn wird, wie das „Berl. 'Tagebl." meldet, in den näch sten Tagen auf der britischen Gesandtschaft im Haag dem König Eduard, den Untertanen«-' leisten. Bon holländischen Verehrern wurde Herrn und Frau Steijn dieser Tage eine Mar morbüste, zu der der Präsident einem hollän dischen Künstler speziell gesessen hatte, als M- schiedsgabe überreicht. Tie Leiche des Präsiden ten Krüger dürfte im November in Kapstadt eintreffen, wo sie während einer vollen Woche zur öffentlichen Aufbahrung gelangen soll. -— Ter Verein deutscher Großindustrieller in Dünge- und Kraftfuttermitte-ln hat an den Reichskanzler eine Eingabe gerichtet, in der er auf die schweren Verluste hinweist, die das östcr- reichisch-unglarische FuttermiteelausführM dem deutschen Handel zugefügt hat. Cs wird au den dentsch-österrrirlst Handelsvertrag erinnert, nach dem Oesterreich sowohl Ivie Tcutühäind oerpslichtel sind, durch leiuerleiEiu-' fuhr-, Ausfuhr und Tnrchfnhrverbot den Ver kehr zu hemmen. Der Verein bittet deshalb, der Reichskanzler möge dafür eintreten, 1., daß das österreichisch-ungarische Futtermittelaueführver- bot schleunigst wieder aufgehoben, eventuell auf Heu und Stroh, wie 1803, beschränkt werde, und 2., daß bei Formulierung der neuen Han delsverträge der bisherige 'Abschnitt 1 eine Fassung erhält, die die willkürliche Suspension momentan unbequemer Vertragsparagraphen ausfchlicßt. — Noch immer ist cs dem General von Trotha nicht gelungen, die abziehenden Hereros zu stellen, wie die nachstehende Meldung des Generals Lom 14. September aus Oparäkäne be weist: Tie Meldungen über die Abzugsrichtung des Feindes gehen auseinander, der Abzug nach Südosten ist anscheinend im Stocken. Ter Zu sammenhang der Kapitäne soll sich nach Aus sage von Gefangenen lockern dies ist keines wegs erwiesen. Gleichfalls nach Aussagen von Gefangenen befinden sich Salatiel und Tjctjo noch in der Gegend von Otjosondjon, und Sa muel Maherero sowie Michael waren am 1. - ?) September noch bei Otjinene, Deimling mit Wählen bei Epnkirv-KalkfontM mit Meister heute Kanduwe Estorfs bei Sturmfeld, später Okarupopo, Volkmann bei Owmaua-Naua. Rei tzenstein sperrt die Linie Okjimbinde bis Oko- fondnsu, Aufklärung längs des Epukiroflnsses, ferner auf K.ein-OkaHandia—Epata-Otjusand- jon nnd nördlich. Fiedler zum Emgreiieu von Waterberg bereit. Die Abteilungen müssen un bedingt ihre Verpflegung ergänzen deren Nach- Mrnng bei dem schnellen Abzug des Feindes, dem raschen Folgen unserer Truppen nnd den zn durchschreitende Tnrststrecken überaus schwierig ist. Die Signalverbindung durch das flache Terrain ist falt unmöglich, daher- lind die Meldungen nach rückwärts erschwert und nur durch OffizicrspatrouiKen zu bewerkstelligen. — Danach liegt leider die Niederwerfung des He rero-Ausstandes noch in weitem Felde. sAriedrichsrn!,, 21. Septbr. Heilte nach mittag fand im Fricdrichsruher Schlosse die Tranerfeier für den Fürsten Herbert Bismarck statt. 'Nach deren Beendigung begaben sich sie Damen der Trauerversammlung zn Fuß nach dein Mansolenm. An der Spitze des Leichen- zugeS schrill die Kapelle des 76. Infanterie-Re giments, Traucrweisen spielend, ferner Depu ¬ tationen ehemaliger Angehöriger des 1. Garde dragonerregiments, und Abordnungen studen tischer Korps. Zur Seite des Sarges schritten Fvrstbeamte. Dem Sarge folgten zunächst Graf Rantzau und der junge Fürst Otto von Bismarck, dann Generaloberst von Hahnke nnd Reichskanz ler Graf 'Bülow, der Staatssekretär des Aus wärtigen Frhr. von Richthofen und das übrige Tranergefolgc. Hierauf fand die Beisetzung des Fürsten im Mansolenm statt. Heidelberg, 21. Septbr. Auf das an den Kaiser von der Hauptversammlung des Gustav Adolf-Vereins gerichtete Huldigungstc legranuu ist folgende Antwort eingegangen: „Sehr erfreut durch deu freundlichen Gruß der zur Hauptversammlung dort vereinten evangeli schen Männer spreche Ich allen Beteiligten Mei nen wärmsten Tank aus: Ich habe die treue Arbeit des Gustav Adolf-Vereins, durch die un sere evangelische Kirche und ihre Glieder eine so wesentliche Förderung erfahren, mit beson derer Befriedigung nnd lebhaftem-Interesse be gleitet und wünsche auch den Beratungen der diesjährigen Hanptversamnrlung Gottes Segen nnd reichen Schutz. - Ter Wässerstand des Rheins HM zu vie- s len Bedenken Anlaß. Privatmeldungen vom s Oberrhein zufolge gebt der Rhcinwass^ plötzlich infolge des tacken Wetters derart rapide' zurück, daß in Schiffahrtskreisen ernstlich mit der bevorstehenden Einstellung der oberrheini schen Schiffahrt gerechnet wird. Der Schiffs verkehr ans den Rnhrhüfen ist gegenwärtig sehr schwach. The scharf einsetzenden höheren Frach ten wirken nachteilig ans die Einfuhr englischer Kohlen. Breslau, 21. Septbr. Gelegentlich dcr diesjährigen Versammlung der Naturforscher in Breslau hat Herr Dr. König von der photogra phischen Abteilung der Farbwerke Vorm. Meister, Lucius und Brünings in Höchst a. M. einen Vortrag gehalten, der das Interesse weiter Kreise beansprucht. Es handelt sich däbei um nichts Geringeres, als nm die Lösung des Pro blems der Farben plMograPhic. Nach Ansicht des Gelehrten ist jeder Amateur nach dem von den Farbwerken entdeckten Verfahren imstande, ohne Schwierigkeiten farbige Bilder herznstellen. Dabei sollen sich die Kosten kaum höher stellen, als bei den gewöhnlichen Bildern. I n vw r a zlaw, 21. Septbr. Tie polni schen Bürger hielten gestern eine Protestver sammlung ab unter Annahme einer entspre chenden Resolution gegen die behördlich ge plante Umänderung des Stadtnamens Inow- razlaw in Hohensalza. Tie Stadtverordneten versammlung stimmte dem Antrag des Ma gistrats auf Abänderung des Stadtnamens in Hohensalza zu. Tie Polen stimmten dagegen. Wie aus Rotterdam berichtet wird, wur den kürzlich in Indien einige Unteroffiziere der hvMndksch-kndifchen Armee festgenommen unter dem Verdacht, einer ausländischen Macht Ge heimnisse betreffs der Kolonialverteidigung ver raten zn haben. Heute wird aus Batavia ge meldet, die Untersuchung habe ergeben, daß viele Personen, meist deutsche Militärs, bei der Sache, beteiligt seien. Tiefe Meldung ruft in Hbllaud Bestürzung hervor, weil man nicht einsehen kann, welches Interesse Teutschland an der indischen Landesverteidigung haben könnte. Es läßt sich vor der Hand hier nicht ent scheiden, ob wirklich Deutsche bei der Sache ihre Hand im Spiele haben. Zu verwundern wäre es nicht bei der großen Zahl Deutscher, besonders im holländisch-indischen Heere. Mit Sicherheit aber ist anznnehmen, daß die deutsche Regie rung der Angelegenheit fernstecht. Es handelt sich hier sicher' wieder um eine Erfindung der Kreise, die seit Jähren bemüht sind, in Holland durch Ausstreuung von allerlei Gerüchten Miß trauen gegen Deutschland zu säen. In Wahrheit haben immer nur England nnd FrankreichPläne gegen die Unabhängigkeit Hollands nnd seinen Kol o n ra lb esi tz g eschm iedet. Belgrad, 21. Septbr. Bei herrlichem, nicht heißem Wetter verlief der Krönnngsakt in der Kathedrale sowie der Festzug- durch die Stra ßen und nach dem Schloß zurück, in größter Ord nung, genau nach dem Programm. Ter König ritt, die Krone ans dem Haupt, das Zepter in der Hand, auf reichgeschirrtem Schimmel, mit einem Purpnrmantcl angetan, dessen Schleppe sechs Schüler der Kriegsakademie trugen. Zwei Unteroffiziere führten das Pferd am Zügel. Beide Prinzen ritten zur Seite des- Königs, eben so der Erbprinz von Montenegro. Tie Volks menge brachte Hochrufe auf den König aus, der ältlicher aussah als sonst, seine ernsten Züge zeigten Müdigkeit. — Die Mobilisierung europäischer Truppen in Rußland und ihre Absendung nach dem Kriegsschauplatz dauert ununterbrochen fort; die Armee Kuropatkins soll unter allen Umstünden so verstärkt werden, daß sie in einiger Zeit mit erdrückender Uebermacht den bisher siegreichen Japanern entgegentreten kann. Nach, einer Pe tersburger Meldung svll Kuropatkin feit dem !>."d. M. 7.7 OM'Mann, und zwar meist Kern-' truppen aus West-Rußland, sowie 170 Geschütze als Verstärkung erhalten haben. Aus Charbin gingen drei Pauzerzüge nach Süden; einer ist jetzt in Tieling, zwei find in Mulden. — Im russischen Krivgsministcrium setzt man große Hoffnungen auf den relativ jungen, ge funden und mit der modernen Taktik bestens vertrauten General Mylow, den Chef des musterhaft organisierten nnd verwalteten K Ar meekorps in Odessa, welches nebst dem 6. sibi rischen Korps und einer KavMediedivi'sion als besondere Armeeabteilung dem Oberkommando des Generals Lenewitsch unterstellt werden sott. Ter für sehr fähig geltende General Rodtkowsky ist zum Stabschef dieses Generals ausersehen. Mulden, 21. Septbr. In der Umgebung von Mulden, besonders südlich des Hunflusses, haben die Chinesen ihre Dörfer verlassen, weil sie dort bald eine Schlacht befürchten. Das Ge treide ist schon weithin abgemäht, wodurch in besseres Schußfeld erzielt wird. Französische Missionare melden den Vormarsch besonders starker japanischer Truppen gegen den linken Flügel der russischen Stellung. — Heute tra fen hier japanische Zeitungen mit Berichten über die Schlacht bei Liaujang ein. Der große Erfolg, der in der Einnahme der stark befestigten Po sition liegt, wird zwar freudig gnertannt, doch bedauern die Blätter, daß die Einschließung der russischen Armee mißlungen ist. Wie hier ver lautet, erzählte General Kuro-parkin boc einem Tiner, man wisse, daß Marschall Oyama sehr unzufrieden damit sei, daß es am letztcnSchlacht- tage dem General Kuroki nicht gelang, bis zur Eisenbahn vorzudringen, er habe ihm deswegen Vorwürfe gemacht. — Aus Tokio und Schanghai wird gemel det, die Japaner hätten gestern Morgen die bei den sogenannten Kuropalkin-Forts zur Rechten und Linken von Cchujjchijing erobert und hielten sie fest. Eine offizielle Bestätigung liegt jedoch noch nicht vor. Nach Telegrammen aus Tschifu haben die Japaner den Angriff neunzehn Tage lang vorbereitet. Er war gegen die russische Nordostsront genchrel mit dem Hauptzweck, Kil- wonfchan, Erlungfchan und die dazwi'chen liegen den Forts zu erobern. Schon am 31. August waren die Japaner, während sie sich sonst auf der ganzen Linie zurückzogen, im Besitz von vier vorgeschobenen Werken auf jener Front. Zwei davon liegen unmittelbar bei dem Fort Erlang-
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