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Der Grenzbote : 02.09.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190409024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19040902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19040902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-09
- Tag1904-09-02
- Monat1904-09
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 02.09.1904
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Der Grenzbole deren Reclamen die Zeile 20 Pfg. für Mors und das obere Vogtland . Der Grenzbote erscheint täglich c mit Ausnahme des den Sonn- und Feiertagen f folgenden Tages und kostet vierteljährlich, voraus- ! bezahlbar, 1 Mk. 2o Pfg. Bestellungen werden ' in der Geschäftsstelle, von den Austrägern deS ! Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen. Inserate von hier und aus dem VerbrettuugS- bezirk werden mit 10 Pfg-, von auswärts mtt Pfg. die 4 mal gespaltene Grundzeile oder m Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. Tageblatt Nb Anzeiger > Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Htto Meyer: irr Adorf. Fernsprecher Nr. 14. hierzu Sonntags die illuftr. Gratisbeilage „Der Aeitspiegel". Fernsprecher Nr. 14. ^ 304. Freitag, den 3 September 1004 Jatzrg 00. öffentliche Sitzung der Stadtverordneten Freitag, den 2. September a e , abends 8 tltzr. Tagesordnung: 1. Unterstützungsgesuch des Stadttürnies aus Anlaß des Kirchenbrandes betr. 2. Die Beleuchtung der Bahnhofstraße betr. 3. Anbringung von elektrischen Lampen in der neuen Schule betr. 4. Die Störungen der städtischen Fischereigerechtigkeit durch Dritte im Lochbach und Schönlinderbach betr. 5. Richtigsprechung der Armenkassen-Rechnung auf das Jahr 1902 betr. 6. Desgl. Schulkassen-Rechnung auf das Jahr 1902 betr. 7. Aenderung der Flurgrenze zwischen Adorf und Hermsgrün betr. Hierauf nicht öffentliche Sitzung. Adorf, den 1. September 1904. Gustav Geipel, Bors. Sedan! Gegrüht aufs neu, du stolzer Tag, Da uns bei Sedan aus dem Hag Das neue Reich geworden — Da sich im opserschweren Kampf, Im blutig-roten Schlachtendampf Der Süden fand zum Norden! Was lang'vergeblich ward erstrebt, Was nur in Träumen uns gelebt — Sedan hat's uns gegeben! Die neue Kaiserherrlichkeit, Des Vaterlandes Einigkeit, Ein frisches stolzes Leben! Doch was einstmals erstritten ward Bei Sedan dort im Kampf so hart — Fest wollen wir es wahren — Furchtlos und einig, stark und treu, Loht sein uns Deutsche stets auss neu Noch bis zu fernsten Jahren! ZUM Sedanfeste! Wiederum ist jener für uns Deutsche so be deutungsvolle Tag erschienen, au dein vor nun 34 Jahren im Donner der gewaltigen Sedan schlacht das hohle Gebäude des zweiten franzö sischen Kaiserreiches zertrümmert wurde und da für das neue Deutsche Reich glänzend erstand. Wohl erfolgte erst beinahe ein halbes Jahr nach der Entscheidungsschlacht bei Sedan die wirkliche Festsetzung des neugegrüudeten Reiches, durch die pruntvolle Erklärung König Wilhelms I. von Preußen zum Deutschen Kaiser in Versailles, aber doch war bei Sedan tatsüchgich schon der deutsche Nationalstaat unter Führung des Hohenzvllern entstanden. Tort hatten zum er sten Male seit undenklicher Zeit die Söhne aller deutschen Stämme sich treulich die Hand im blu tigen Waffentanze gereicht dort war vor dem gemeinsamen Ansturm der Deutschen das längst erschütterte Kaisertum des drillen Napoleon in den Staub gesunken, er selbst, der bislang so gefeierte „Schiedsrichter Europas" nebst einem Heere von hunderttausend schlachterprobteu und sieggewohnten Streitern in die Gefangenschaft des Gegners geraten. Darum ist und bleibt der Tag von Sedan der eigentliche Geburtstag des Deutschen Reiches und der deutschen Einheit, und das Bewußtsein dieser Tatsache Hal längst im Herzen des deutschen Voltes feste Wurzel geschla gen, darum ist denn auch mit vollem Recht stets der 2. September als der durch die Macht der Ereignisse von selbst gegebene nationale Festtag Deutschlands begangen worden. Allerdings läßt sich nicht leugnen, daß im Laufe der Jahre die Sedanfeier mehr und mehr verblaßt ist, und es darf wohl auch ohne weiteres zugestanden wer den, daß in der äußerlichen Begehung dieses hervorragenden Ehrentages des deutschen Vol kes so manchmal übertrieben, häufig unnötiger Prunk und Glanz an Stelle der gerade für ein solches Fest gebotenen Lchlichtheir und Einfach Heft entfaltet worden ist. Ter Rückschlag, Ist nicht ausgeblieben, und au Vielen Orten hebt sich heute der Sedantag gar nichi mehr von den übri gen Tagen des Jahres ab, während man ihn an anderen Orten noch immer als den erhebend sten aller großen Erinnerungstage aus der gro ßen Zeit Deutschlands wenigstens in schlichter Weise feiert. Jedenfalls wäre es aber tief zu be klagen, wenn künftig überhaupt von einer wenn auch noch so einfachen Sedanseier Abstand ge nommen werden sollte, es kann vielmehr nur lebhaft gewünscht werden, daß das deunchePolk an ihr festhalte, schon deshalb, nm in derJngend das Bewußtsein dessen, was uns einst der Sedan tag au unvergänglichen nationalen Gütern ge bracht, stetig noch zu erhalten. So möge es denn auch diesmal in allen Volkskreifen Deutsch lands, in welchem der nationale Gedanke noch lebendig ist, freudig und würdig begangen wer den, möge an ihm erneut die Erinnerung an all' das Große, was einst unsere Väter bei Sedan er reicht, in allen Herzen heraufsteigen! Politische Rundschau. — Tschechen in Sachsen. Zu der bedauer lichen Erscheinung, daß tschechische Handwerks meister in bedenklich wachsender Zahl in Sachsen sich niederlassen, schreibt die „Kreuzztg.": „Auf Grund des geltenden Handelsvertrages mit Oesterreich-Ungarn können die Tschechen leider nicht gehindert werden, sich in Dresden oder in anderen deutschen Orten als Handwerksmeister niederzuläsfen. Indessen ist zu hoffen, daß in dem neuen Handelsverträge mit Oesterreich- Ungarn eine Abänderung der betreffenden Be stimmungen erfolgen wird, sodaß in Zukunft die Niederlassung tschechischer Einwanderer als Handwerksmeister deutscherseits nicht unbedingt zugelaufen werden muß. Nach Artikel 19 des (jetzt gültigen) Handelsvertrages sollen die An gehörigen des anderen Staates den Inländern völlig gleichgestellt werden. Nun herrscht in Deutschland fast unbeschränkte Geweroefreiheit, und jedermann kann sich als Handwerker nis- derlassen, während in Oesterreich die selbständige Ausübung eines Handwerks abhängig gemacht wird von einem Befähigungsnachweise, dessen Erbringung für Ausländer außerordentlich um ständlich und kostspielig ist. Tatsächlich sind in folge des österreichischen Befähigungsnachwei ses deutsche Reichsangehörige außer stände, sich in Oesterreich als selbständige Handwerker nie derzulassen, während in Deutschland jederOester- reicher ein selbständiges Handwerk ausüben kann. Diese Ungleichheit, die init den, Sinne der Meistbegünstigung und Gleichberechtigung nicht zu vereinbare» ist, muß schon deshalb be seitigt werden, weil nicht wenige österreichische Staatsangehörige, die in Oesterreich den erfor derlichen Befähigungsnachweis für ihr Hand werk nicht erbringen können, nach Deutschland übersiedeln und hier einen Handwerksbetrieb einrichten, zu dessen Führung sie nach österrei chischem Gesetz in ihrem Vaterlands nicht be rechtigt wären. Sollte es sich bestätigen, daß im Königreich Sachsen tschechische Einwanderer in größerer Zahl sich als selbständige Schneider oder Schuhmacher niederlässen, so würde die sächsische Regierung daraus wahrscheinlich Ver anlassung nehmen, als Nüchstbekeiligte bei den neuen Handelsvertrags-Verhandlungen mit Oesterreich-Ungarn eine Abänderung der betref fenden Bestimmungen anzuregen." Es ist anzu- nehmen, daß die Regierung bereits nach dieser Richtung hin Schritte getan hat, nm einen Uebel stand zu beseitigen, der von unseren Handwer kern schon lange schmerzlich empfunden wird. — Die schnellste Fahrt nach Amerika hat nach einer Meldung aus Newyork der deutsche Schnclldampfer „Kaiser Wilhelm II", gemacht. Er überholte seinen eigenen Schnelligkeitsrekord für die westliche Fahrt; er brauchte nur 5 Tage 12 Stunden 44 Minuten. Speyer, 31. August. Ter große Festzug, an welchem der Vertreter des Kaisers Prinz von Sayn-Wittgenstein, der Regent von Sachs en- Koburg-Gotha Fürst Hohenlohe-Langenburg, der Erbprinz von Reuß, Prinz Ernst von Sachsen- Meiningen und als Vertreter des Großherzogs von Sachsen-Weimar Graf Wedel teilnahmen, langte um 10 Uhr vormittags vor der Pro- testationskirche an. Nach Begrüßung der Fürst lichkeiten und des Vertreters des Prinzregenten Luitpold durch die Ausschußmitglieder erfolgte die feierliche Uebergabe der Schlüssel, der Einzug in die Kirche und die Weihe derselben durch Konsistorialrat Decker. Tie Festpredigt hielt Oberhofprcdiger Tryander über das Thema: Unsere religiösen, sittlichen und kirchlichen Auf gaben. Um 2 Uhr war die Feier beendet, welcher sofort ein zweiter Festgottesdienst folgte. Am Nachmittag finden ein weiterer Festgoktesdienst, Volksversammlungen, sowie ein Festbankett im Wittels,bacher Hof statt. Die Beteiligung des Publikums an den Feierlichkeiten war außer ordentlich groß. Wien, 31. Aug. In Proßnitz in Mähren sanden in der letzten Nacht tschechische Ausschrei tungen gegen dortige Deutsche statt. Als die Promenade durch Kurzschluß der elektrischen Be leuchtung verfinstert wurde, benutzten dies tsche chische Burschen dazu, deutsche Studenten mit Stockhieben anzusallen. Dies war das Zeichen zu allgemeinen Ausschreitungen gegen die Deutschen. Es entstand auch eine Schlägerei, bei der auch deutsche Frauen und Kinder mißhandelt wurden. Die städtische Polizei weigerte sich, einzuschreiten, erst die Gendarmerie stellte die Ordnung wie der her. Petersburg, 31. August. General Sfa- charvw meldet dem Generalstabe vom Dienstag: Die Japaner griffen heute von 5 Uhr früh bis 9 Uhr abends unsere vordersten Stellungen bei Lianjang auf dem linken Ufer des Taitseho an. Tas Artillerie- und das Gewehrfeuer erreichte dabei die äußerste Heftigkeit. Tie Hauptanstren-
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