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Der Grenzbote : 06.10.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190410068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19041006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19041006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-10
- Tag1904-10-06
- Monat1904-10
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 06.10.1904
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Der Grenzbote TagM M Aztiger 15 Pfg. die 4mal gespaltene Gmndzeile oder k deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr j für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Pfg. Inserate von hier und aus deni Verbreitungs bezirk werden nüt 10 Pfg., von auswärts mit für Adorf imd das obere Vogtland Der Grenzbote erscheint täglich > mit Ausnahme des dm Sonn- und Feiertagen ! folgenden Tages und kostet vierteljährlich, voraus- t bezahlbar, 1 Mk. 2t, Pfg. Bestellungen werden f in der Geschäftsstelle, von den Austrägem des ' Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten ? und Postboten angenommen. Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: HLto Meyer: irr Adorf. Fernsprecher Nr. 14. Hierzrr SsNNtKgs die illuftr. Gratisbeilage „Der Zeitspiele!". Fernsprecher Nr 14. D 233. Donnerstag, de« 6. Oktober 1804. Iahrg E. Wegen vorzunehmender Reinigung bleiben die Geschäftsräume des unterzeichnete» Stadtrats Sonnabend, den 8.. und Montag den 10. dss. Mts., geschloffen. Das Standesamt ist geöffnet an beiden Tagen von vormittags 10—11 Uhr. Adorf, den 3. Oktober 1904. DepStadtent. Politische Rundschau. — Die „Zeitungskorrespondenz der „Wart burg" schreibt zur Hauptversammlung des Gustav Adolf-Vereins u. a. folgendes: Grotzherzog und Großherzogin von Baden sandten herzliche Ve- grüßungen. Auch der Kaiser hat die Enttäu schung von Speyer ausgeglichen, indem er „sehr erfreut durch den Gruß" seinen „wärmsten Dank" aussprach und bekundete, daß er „die treue Ar beit des Gustav Adolf-Vereins, durch die unsere evangelische Kirche und deren Glieder eine so wesentliche Förderung erfahren, stets mit be sonderer Befriedigung und lebhaftem Interesse begleitet habe." Wir freuen uns dieser gut protestantischen Worte von Herzen. Aber im gründe genommen halten wir die Huldigungs- telcgramme evangelischer Vereine für überflüssig. Daß evangelische Vereine gut deutsch und gut kaiserlich gesinnt sind, ist selbstverständlich: iie setzen ihre Ehre darein, die Kerntruppe des pro testantischen Kaisertums zu sein. Bei katholischen Vereinen und Versammlungen ist leider die Reichstreue nicht etwas Selbstverständliches, sie mögen sie daher zu beteuern haben. Evangelische Versammlungen aber zeigen ihren Patriotismus durch Taten. — Eine beinahe „amerikanisch" zu nennende Städtegründung kann man zurzeit vor den To ren Berlins beobachten. In dem idyllischen, an der Stadtbahn gelegenen Torfe Buch mit feinem prächtigen, von der Panke „dnrchström- ten "Schloßpart baut die Stadtgemeinde Berlin zur Zeit eine Heimstätte für brustkranke Männer und eiire dritte Irrenanstalt. Jene wird im nächsten Frühjahr, diese im Herbst nächsten Jah res vollendet sein. Tabei wird die Stadtge- meiude voraussichtlich noch in diesem Spätherbst in Buch mit dem Bau eines großen Hospitals be ginnen und schon iin Laufe des nächsten Jahres wieder die ersten Gebäude einer vierten Irren anstalt errichten. Tie Anstalten in Buch werden zusammen 6000 Menschen beherbergen und eine ganze Stadt mit Straßen und Alleen darstellen. Sie erhalten gemeinsam ein Wasserwerk und eine Kaualisatiousaulage, ein Fernheizwerk, ein Elektrizitätswerk für die Bereitung des elek trischen Stromes zur Beleuchtung und für ma schinelle Zwecke, eine einheitliche Warmwasser versorgung, eine große Waschanstalt und schließ lich sogar auch eine Zentral-Bäckerei, eine Zeu- tral-Apvtheke und eine eigene Feuerwehr. Tie Waschanstalt soll überdies auch noch die Wä- schereiniguug für sämtliche um Berlin zerstreut liegenden Heimstätten für Brustkranke und Genesende bewirken. Mit der Bauausführung der Bctriebsanlagen wurde in diesem Früh jahr begonnen; sie werden im nächsten Früh jahr vollendet sein. Tab-ei kosten sie rund 4,3 Millionen Mark. — Wie schwer es Mensch und Tier im füd- wesiascikanischen Kriege haben, bezeugt wieder ein von der „Rheim-We lf. Ztg." veröffentlichter, nach den Kämpfen am Waterberg geschriebener Soldatenbrief aus Hamakari. Es heißt in ihm: Vorgestern Verfolgungsmarsch der vereinigten Abteilung, leider ohne den Feind einzuholen. An einer etwa 50 Kilometer entfernten Wasser stelle Rast. Gestern Rückmarsch hierher — ent setzlich! 40 vom Hundert unserer Pferde ver loren. Hier wohl reichlich Wasser, aber nicht i ein Halm. Dis Pferde verhungern. Sienagen! die Aeste der ihnen erreichbaren Bäume und Kraalbüsche ab und fressen die unglaublich sten Dinge. Die Leute essen viel Fleisch, das infolge der überstürzten Flucht der Herero massen haft zu haben ist. Zutaten gibts nicht, nur etwas Kaffee ist noch da. Seit vier Tagen haben wir auch kein Brot mehr. Wie mit dem Fleisch gewütet wird, geht über alle Begriffe. Man findet massenhaft Tiers, die einfach er schossen, ihrer Leber, Nieren und allenfalls noch der Filets beraubt, liegen gelassen werden. Hun derte, vielleicht Tausende von Viehkadavern liegen umher. Die Tiere verhungern und verdürsten, da sich niemand um sie kümmern kann. Die Wasserlöcher sind so tief, daß die armen Ge schöpfe von selbst nicht an das Wasser heran können. Bingen, 4. Oktbr. Tie amerikanische Re- führ deutscher Nahrungs- und Genußmittel gro ße Hindernisse in den Weg legen, u. a. würden auch besonders oer Weinhandel und der Weinbau dadurch erheblich geschädigt. Um dagegen Stel lung zu nehmen, hatten sich gestern hier eine Anzahl Vertreter südwestdeutscher Weinhändler- Verbände versammelt. Es wurde einstimmig be schlossen, e ine Abordnung an den Reichskanzler und den Handelsminister zu entsenden mit der Bitte, dahin wirken zu wollen, daß der Ent wurf keine Gesetzeskraft erlange. Tie Regie rungen und Handelskammern, soweit sie hier in Frage kommen, sollen ebenfalls gebeten wer den, diese Bestrebungen zu unterstützen. Lindau, 4. Oktbr. Das „Lindauer Tage blatt" meldet: Ter bekannte Militärschriftstel ler Hauptmann a. T. Tanera ist heute nach mittag im Lindauer Krankenhause gesto r b en. (Hauptmann Carl Tanera weilte zu wiederhol ten Malen in Adorf, zum letztenmal am 24. No vember 1903, wo er im Goldenen Löwen einen Vortrag über den 1870/71er Krieg in der Kauf männischen Vereinigung gehalten l>at.) -— Tschechische Roheit. Auf dem Nachhause wege aus dem tschechischen Orte Batrouchow wurde der deutsche Schuhmachergshilfe Josef Reichelt aus Jüblonetz ton zwei Tschechen über fallen und durch Messerstiche so schwer verletzt, daß er noch am selben Tag starb. Ter eine Täter wurde verljaftet, der andere ist flüchtig. Genf, 4. Oktbr. Die japanische Regierung hat hier bedeutende Lebensmittelankäufe für ihre Armee in der Mandschurei gemacht, darunter befindet sich eine Bestellung von 200000 Kilo gramm Zwieback, die in 14 Tagen nach einem mittelländischen Hafen zu liefern ist. Von dort wird der Zwieback unter englischer Flagge nach Ostasien abgehen. Paris, 4. Oktbr. Nach einer Meldung aus Petersburg stand der Zar bei seiner Inspektions reise durch Südrußland zwischen Tiraspol und Bendereg auf der Plattform seines Waggons und erwiderte die Grüße der zwischen den bei den Stationen längs des Bahndammes ange sammelten Bevölkerung. In der Station Lida bestieg General Gripenberg den Zug und hatte eine mehrstündige Audienz beim Zaren. Paris, 4. Oktbr. Ter frühere Kaiser von Anam, welcher von Frankreich abgesetzt worden ist, 1888 in Gefangenschaft geriet und seitdem in Algier lebt, wird, wie es heißt, die Tochter des Präsidenten des Appellgerichtshofes in Algier Laloe heiraten. Ter Kaiser ist 33 Jahre alt. Tie Regierung von Indochina hat ihm eine Pension von 33 000 Franks jährlich ansgesetzt, die jetzt auf 80 000 Franks erhöht worden ist. Loudon, 4. Oktbr. Nach dem neuen ja panischen Militärgesetz, das mit dem Tage sei- ! ner Verkündigung in Kraft tritt, werden weitere 331,816 Mann zum Kriegsdienst einberufen. Diese Bcrechuuug gründet sich auf Erhebungen, die vor dem Militär-Programm von 1896 zur Ausdehnung des Heerwesens angestellt wurden. Dies Programm wird mit seiner jetzt beschlos senen Erweiterung schließlich das Doppelte der obigen Zählergeben, so daß die Gesamt-Kriegs stärke der japauischcu Armee über eine Million Mann betragen wird. London, 4. Oktbr. Wie aus Johannes burg telegraphiert ward, explodierte heute morgen das Dynamit-Magazin der „Anged dsep mine". Die Erschütterung war furchtbar. Doch wurden weder Menschen verletzt, noch Bsrgwerkseinrich- tungen beschädigt. — Bei Mulden ist die Lage noch immer unverändert . Beide Teile erwarten in befestig ten Stellungen das Eintreffen von Nachschüben an Truppen und Kriegsmaterial; auf japaui- tschwang uud Taluy uach Liaujang große Treu ste. Tie Bortruppen stehen sich auf vielen Punk ten der langgedehnten Front nahe gegenüber; doch ist es zu irgend erheblichen Zusammen stößen bisher nicht gekommen. Eine Meldung aus Nagasaki besagt, die Japaner hätten ain 24. September einen unterirdischen Gang „nach Port Arthur" beeudet und sofort in Benutzung genommen; das Ergebnis sei unbekannt. Es dürfte sichpm einen Minengang unter eines der Verteidigungswerke handeln; Ler Versuch eines allgemeinen Brinenangriffs ist, wie früher ge- mTldet, wegen der .Härte des Gesteins ausge geben worden. Ocrtliches und Sächsisches. Adorf, 5. Oktbr. Herr Kaufmann Kurt Holler hat das Grundstück mit dem Restaurant „Zur Angustsruh" iu der Güsmannstraße zum Preise von 40 000 Mark von Herrn August Renz käuflich erworben. Adorf, 5. Oktbr. Aus Bad Elster wird uns heute nachmittag telephonisch gemeldet: Herr Hotelier Paul Ruderisch hat das Holet de Saxe mit allem Inventar und sämtlichen Grundstücken zum Preise von 300 000 Mark an Herrn Hotelier Julius Bretholz verkauft. Der Kauf ist heute von Herrn Rechtsanwalt Hofmann in Adorf perfekt gemacht worden. — Die Betriebseinnahmen der Sächsischen Staatseisenbahnen haben — wie jetzt bekannt wird — im August ein günstiges Ergebnis ge liefert, doch ist die Einnahme im Personenver kehr, ebenso wie bei den meisten anderen deut schen Eisenbahnen hinter den Erwartungen zu rückgeblieben, wahrscheinlich infolge der an dauernden Hitze, die dem Ausflngsvertzehr nicht förderlich war. Nach vorläufiger Aufstellung wurden vereinnahmt: 12077 120 Mark au gan zen (plus 607 130 Mart gegeu den gleichen Mo nat im Vorjahre.). Hiervon entfallen 4 586 960 Beark auf deu Personenverkehr Plus 21070 Mark) und 7 490 160 Mart auf den Güterver kehr (plus >86 060 Mark). Tie Gesamteiunah- meu vom 1. Januar bis 31. August betrugen 84547)062 Mark (plus 3 902 683 Mark gegen den gleichen Zeitraum im Vorjahre). Hierzu trugen bei 30 780 235 Mart der Persimenverkehr «plus 1 386 873 Mark) uud 53 764 827 Mark der Güterverkehr Plus 2 515 810 Mark). > — Zimmcrlüftuug. Mit der anbrechenden
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