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Der Grenzbote : 14.02.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190502148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19050214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19050214
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1905
- Monat1905-02
- Tag1905-02-14
- Monat1905-02
- Jahr1905
- Titel
- Der Grenzbote : 14.02.1905
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Der Grenzbolc und Postboten angenommen. Der Grenzbote er,^ ' täglich ( mit Ausnahme des den Son». d Feiertagen j fügenden Tages und kostet vietteha., .ch, vomus- f bezahlbar» 1 MI. 2t- Psg. Bestellungen werden s 'n der Geschäftsstelle, von den Austrägern des Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten ÄgM M Azmer für Mors und das obere Vogtland I Inserate von hier und aus dem Verbreitung?- s ! bezirk werden mit 10 Psg., von auswärts mit I ' 15 Psg. die 4mal gespaltene Grundzeile oder f deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr ! für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Pfg. Z Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Gtto Meyer in Adorf. Fernsprecher Nr. 14. H- erzrr GvKULags die Mrrftr. Gratisbeilage „Der Zerrspiegel". Fernsprecher Nr. 14. W 37. Dienstag, dem 14. Feliruar 1SÜ3 Aayrg Drntfcher Reichstag. Sitzung vom 11. Febr. 1 Uhr. Der Reichstag setzte heute die Beratung der Handelsverträge fort. Erster Redner war Abg. Gras Reventlow (Ions.), der sich zunächst in witziger Weise mit dem Abg. Gothein ausoin- andersetzte. Er nannte ihn einen rednerischen Massenmörder und einen rethodifchen Kitometer- fresser und fragile an, wie hoch die GetreidexöKe erhöht werden müssen, bis auch Abg. Gothein answandert. Dann mies der begabte Redner sie Angriffe des preußischen Finanz,«misters Freiherr von Rheinbaben wie des Abg. Kar- dorff ans den Bimd der Landwirte zurück. Red ner bedeuer-te, baß die Spielerei mit denSchieds- gerichten nun auch in die Handelsverträge hin- oingebracht sei, Die Seuchenkonvention und die Aufrechterhaltung der Transitläger stoße vor läufig noch auf Bedenken. Die vorliegenden Verträge bedeuten eine Umkehr von der Eaprivi- schen Politik und deshalb werde auch die wirt schaftliche Vereinigung nach einem Standpunkte sjuchen, von dem ans sie den Verträgen zu stimmen könne. Abg. Zimmermann (Deutsche Reformp.) meinte, in den Verträgen sei mehr erreicht, als die interessierten Kreise erwartet hätten. Abg.. Speck (Zen.tr.) bedauerte, daß na mentlich Wünsche der süddeutschen Landwivt- schast uuerfitÄr geblieben feiens »dopet der Bay rische Staatsminister Graf von Feilitzsch noch mals betonte, daß einige Wünsche bei Handeks- veurrägen immer offen bleiben werden. Die bayrische Regierung stehe auf dem Standpunkt, daß die vielen Zollerhöhungen auf landwirt schaftlichem Gebiete unserem Vatcrlande zum Segen gereichen werden. Man dürfe jedoch die Verträge nicht vom spezifischwayrischen S Punkte aus prüfen, sondern müsse die gesamten Interessen des deutschen Reiches im Ange be- hailren. Nach einer längeren Rede des Abg. Singer (Soz.) »ms einer kurzen Erwiderung des Staatssekretärs Grafen Posadowsky wurde die Weiterberatung guf Montag 1 Uhr vertagt. SchLusl gegen 7 Uhre Politische Rundschau. — D-e Hohe der MatriLulärbetträge für 1905 ist nunmehr festgesetzt worden. Tas Königreich Sachsen wird für 1905 15 982 9:11 Mark zu zahlen haben, 1749 555 Mark weniger als im Vorjahre. Mit höheren Beiträgen sind nur be- "-lastet Preußen (191 168 385 Mark) uns Bayern (22 440 289 Mark). Auf Sachsen folgen in ziem lich weitem Abstande Württemberg mit 8 099 633 und Baden mit 7 107 009 Mart. Für alle Staa ten zusammen betragen die Matriiülarüeiträge pro 1905 213 250 094 Mark, während zwo 1904 236 437 113 Mark angesetzt waren. Das Minus beträgt jetzt 23187 019 Mark. Der Fehlbetrag pro 1903 ist 6 344 826 Mark, darauf kommen in Anrechnung die Einnahmen infolge Prüfung der Rechnung mit 137 500 Mark bei der Heeres verwaltung, 103 400 Mark bei den übrigen Ver waltungen, 4 069 092 Mark Erstattungen aus dem Reichsinvaliidenfonds, zusammen 4 304 992 Mark. Mithin bleiben 2 039 834 Mart durch den außerordentlichen Etat zu decken. Bertin, 11. Febr. Nach Meldung des Ge neräls von Trotha, ging Hauptmann Morath mit der 5. Kompagnie des Feldregimems 2 und 2 Geschützen der ,5. Batterie von der Abteilung Meister gegen Nunub vor. Dieser Ort wurde nach kurzem Artille riefcner von Sen etwa 200 Wutbois und Hereros in wilder Flache nach Osten resp. Südosten 'verlassen und von uns besetzt. Ter Feind ist anscheinend nach 'Nossob ab gezogen. Major Lenger le seht von Westen, die Posten in AminnW (100 Kilometer nordöstlich Nunubs) von Osten her die Aufklärung gegen den Nossobfluß fort. In Aminuis befindet sich eine Postierung von 300 Mann, welche von der Besatzung in Gobabis Verstärkung erhallen sollte. Ob diese schon eingetroffen, ist noch) nicht bekannt. Tie Verpflegung der Truppen stößt auf Schwierigkeiten, weil die Ochsengespanne in dem Dünengelände versagen. Die Beweglichkeit der am Auvb stehenden Truppen ist durch sehr starken Verlust an Pferden beeinträchtigt: Lengerke und Meister haben zusammen 80l) Pferde und Esel als Nachersatz beantragt, deren Heranziehung nur langsam von statten gehst da die Etappen str aßen mit Transporten aller Art stark belastet sind, weil die Wasservorcatle nur für eine beschränkte Anzahl Tiere ausreichen und eine Besserung erst nach Ausführung der im Gonge befindlichen Bohrarbeiten zu erwar ten ist. Tie Maschinengewehrabtcilung Dürr hat am 7. Februar den Marsch! von Windhuk über Rehoboth nach Süden an getreten. Bremen, 11. Febr. Anläßlich der An nahme der Kaualvortage im preußischen Abge ordnetenhaus sandte der Senat an Seine Maje stät den Kaiser folgendes Telegramm: Seiner Majestät den, Kaiser, Berlin. Nachdem die von Euerer Majestät Staatsmrnisterimn dem Land tage gemachte Wasscrstraßenvortage im Abge ordnetenhause zur Annahme gelangr ist, beehrt sich der Senat Euerer Majestät, dessen weA- schauender und unermüdlicher Fürsorge Deutsch land das Zustandekommen dieses großartigen Werkes zu danken hat, seine ehrerbietigstenGlAck- wünsche auSizud rücken. Der Präsident des Senats Z. P. Barkhausen. —Darauf ist folgende Antworr engulaufen: Präsident des Senats, Bremen. Den Glückwunsch des Senates chwe ich gern und mitDant eutgegeugeuommeu. Möge aus dem bereits vom Abgevrdnetenhause an- genommeneu Vertehrswerke Segen erblühen wie für die preußischen Lande so auch für die treue, freie Handelsstadt au der Weser rind das Deut sche Reich. Wilhelm. Essen, 11. Febr. lieber einen großen Tu- nrult auf der Zeche „Prosper", Schacht 2, wird gemeldet: Auf wm Schachte, auf den: der größte Teil der Bergarbeiter angefahren war, entstand ein großer Krawall. Die Geridarmerie wurde auf allen Seiten, auch aus den Häusern, mit Doppelflinten und Pistolen beschossen. Ein Gen darm wurde schwer verwundet, eine Tumultnant ist augenscheinlich tot. Den militärischen Schutz, um den der Oberwachtmeister bat, verweigerte der Landrat. Zurzeit, 5 Uhr nachmittags, ist eine regelrechte Schlacht, wahrscheinlich zwischen dem christlichen und dem Men Verbände, im Gangei Die Straßen sind von Menschenmassen gesperrt. Die Gendarmerie wird nutz «mein Hagel von Steinwürfen überschüttet:. Wi en, >1. Febr. Als heute im Herrenhaus Vizepräsidenr Auersperg den Bericht über den Antrag Schönburg, bekr. Aenderung des Ge- schäftsordnungsgesepes des Reichsrars zur Ver handlung brachte, rief der auf der Galerie an wesende Abgeorderc Rieger: „Ich protestiere gegen die Einmischung in die Rechte des Abge ordnetenhauses!" Lebhafte Rufe: Ruhe! — Abg. Rieger: Siefhaben kein Recht zur Ein- mischnug. Der Vorsitzende machte die Galerie aufmerksam, sie habe die Ruhe zu bewahren, weck er sonst die Entfernung der Ruhestörer verfügen werde. Abg. Rieger rief: Ich bin kein Ruhestörer, ich bi^ Volksvertreter und wahre das Recht der Volksvertreter. — Lebhafte Ent rüstung und Rufe: Hinaus! - Der Vizepräsident nnertbrach d ie Sitzung und ersuchte das Bureau, für Pie Enkfernunig des Ruhestörers Sorge zu tragen. Abg. Riesnr entfernte sich nach einiger Zeit von der GaliEe. Km^e Zeit darauf tvur- de di« Sitzung wieder eröffnet; später erschien Rieger wieder auf der Galerie, verhielt sich aber ruhig. — Tie Meldung des Reuterschen Bureaus ans Tokio, daß dort die Blockade von Wladi wostok als durchgeführt gilt, ist wohl als eine vom Kriegszensor zusammengestrichene Anzeige aufzufassen, daß jetzt in der Nähe von Wladi wostok japanische Kriegsoperatiouen größeren Maßstabes beginnen würden. Man scheint sich in der Festung bereits ans eine Belagerung! vorznbereiten; denn die Zivilbevölkerung ist auf gefordert worden, mit Freikarten per Bahn west wärts oder nordwärts abzureisen. Da Wla diwostok mit seinen drei Docks die einzige aus reichende russische Operationsbasis für das jetzt so ansehnlich verstärkte baldische Geschwader bleibt, so wär« es gewiß von entscheidender Be deutung, wenn die Japaner auch! diese Zu- fluüstSstättje, für deren Kohtenversvrgnng die Russen jetzt so energische, aber gewöhnlich dem Feinde zugute kommende Anstrengungen ma chen, noch vor der Ankunft Ser Flotte Rofchdet- sckenSkys in ihre Gewalt bekämen. Dann würde der lange Aufenthalt der russischen Flotten bei Madagaskar in der Tat von fataler Bedeutung sein. Port Louis, (Mauritius), 11. Febr. Die russische Flotte Hst von 15 Transportdampfern, einschließlich! des französischen Dampfers „Espe- rauee," der >000 Tonnen gefrorenen Fleisches an Bord hat, begleitet. Die Baltische Flotte wird Nossi Bee nicht vor Ende Februar verlassen. Sansibar, 11. Febr. Fünf russische Kreu zer liegen auf der Höhe von Dar-esl-Salaank seit Donnerstag vor Anker. Deutliches und Sächsisches. A d 0 r f, 13. Februar. Ein Ticusttelegramm vom Bahnhof Jrauzensbad an den hiesigen Bahnhof meldet, daß gestern nachmittag 3 Uhr 11 Minuten mit dem Zuge 2078 ein mit Rück fahrkarte Adorf-Franzeusbad versehener etwa 40jähriger Mann in Franzensbad eintraf, der sich in Begleitung zweier Kinder befand. Der Mann fuhr dann nach Asch weiter unter ver mutlich absichtlich erfolgter Zurücklassung eines ungefähr 5jährigen Knaben. Der betreffende Passagier soll Bub heißen und in 'Adorf wohnen. Die Polizei ist davon verständigt worden. (Ein Einwohner namens Bub ist hier nickst wohnhaft.) —- Wie uns heute Montag nachmittag viertel 5 Uhr gemeldet wird, ist das in Franzensbad gestern zurückgelassenc Kind von seinem Vater heute wieder abgeholt worden. Näheres konn ten wir jedoch vorläufig nicht erfahren. Adorf. Wer für den ersten Bauabschnitt ds. Js. an das öffentliche Fernsprechnetz an- geschlosfen zu sein wünscht, hat Anmeldung hier zu bis kommendem Mittwoch!, den 15. Februar, bei dem Käiserl. Postamt hier zu bewirken. — Gegenüber der Blättermeldung, daß die Absicht, eine Aenderung des sächsischen Lano- tagswahlrechtes vorzunehmen, aufgegeben wor den sei, bemerkt die „Berl. Tische. TgsM.": Die Absicht, in einigen Punkten das bestehende Wahlrecht einer Reform zu nnterzieheu, sei durchaus nicht aufgegeben worden, im Gegenteil: man ser mit der Vorbereitung einer derartigen Aenderung heute noch beschäftigt. Bindende Be schlüsse wgend welcher Art feien natürlich noch nickst gefaßt worden. Mit Sicherheit! 'fei Mixu-' pehmen, daß die im vorigen Landtage gegebe nen Anregungen möglichst Berücksichtigung fin den werden. Gru-ndstürzend werde die Äende- Vung jedenfalls nicht sein; es Iverde sich jeden falls nur uiu einen Ausbau des jetzigen Systems handeln. Zur Einführung des Pkuraffystems, das bekanntlich von nationallsberaler Seite ge wünscht war, schei-nr wenig Neigung vorhanden zu sein." — Um Sachsen herum, an Sachsen vorbei!
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