Suche löschen...
Der Grenzbote : 20.12.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190412209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19041220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19041220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-12
- Tag1904-12-20
- Monat1904-12
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 20.12.1904
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
j Inserate von hier und aus dem VerbreitungS- ! bezirk werden niit 10 Psg., von auswärts mit 1S Pfg. die 4mal gespaltene Grmidzetle oder deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamcn die Zeile 20 Pfg. Der — Der Grenzbote erscheint täglich f mit Ausnahme des den Sonn- und Feiertagen j folgenden Tages und kostet vierteljährlich, voraus- ! bezahlbar, 1 Mk- 2o Pfg. Bestellungen werden ! in der Geschäftsstelle, von den Austrägem des ' Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen. Grenzbolr. ÄgeMt mH UMM für Adorf und das obere Vogtland Berankvortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Gtto Weyer in Adorf. Fernsprecher Nr. 14. Hierzu Ssuntasts die illnftr Gratisbeilage „Der Heitspiegel". Fernsprecher Nr. 14. S95. Dienstag, den SO. Dezember 1904. Aahrg 69. Veffenttiche gemeinschaftliche Sitzung des Dats und der Stadtverordneten Dienstag, den 20. Dezember 1004, abends 8 Uhr. Tagesordnung: 1. Wahl von Sachverständigen nach 8 37, Abs. 3 des Enteignnngsgesetzes. 2. Antrag der Besitzer elektr. Motore ans Verlängerung der Kündigungsfrist der Vertrüge über Lieferung elektr. Kraft. 3. Bau des hohen Stegs. Politische Rundschau. — Bischof Benzler weilt nicht mehr in Rom- I Der Zweck seines Aufenthaltes, sein Vorgehen inven verschiedenen Angelegenheiten seiner Diö zese klarzulegen, ist erreicht. Man empfing den Bischof im Vatikan mit großer Herzlichfeit und versicherte ihn des vollen Vertrauens iowie der Freude darüber, daß er die Kaiserliche Gunst in so hohem Maße besitze. — Man erkannte weiter au, daß die Diözese Metz eine der schmie rigsten Deutschlands sei, und bat ihn, sich nicht durch diese Schwierigkeiten abschrecken zu lassen. Sollte er, der bisher weltfremde Abt, einmal in Zweifel geraten, welchen Weg er einzuschlagen habe, so möge er Weisungen von Rom einholen und abwarten. — Man warnte den Bischof, Ein flüssen nachzugebeu. die am das gut? Verhältnis zwischen der Kurie und der Reichsregierung trü bend einwirken können, und sagte ihm, daß die Straßburger Fakultät teiu papiernes Zugeständ nis des Papstes gewesen sei. Man legte ihm dringend ans Herz, eine Anzahl der besten Schü ler vom bischöflichen Seminar in Metz alljähr lich zum Studium an die Straßburger Fakultät zu entsenden, damit diese Studenten als deutsch durchgebildete Lehrer später au dem Metzer Se minar wirken könnten. Hannoverfch-Münden, 17. Dezbr. Bei einer Sprengübung mürben der Oberleutnant Neu mann und ein Unteroffizier des hier garnisonie- reuden Pionier-Bataillons Nr. Il gelötet. —- Eine Jrade des Sultans erteilt den kö niglichen Museen in Berlin die Konzession zur Ausgrabung des Apolkotempels von Tidyma bei Milet. Die Ausgrabungen dieses größten Tempels in Kleinasien werden unter Leitung des Professors Wiegand im nächsten Frühjahr beginnen. Professor Wiegand hat die Expropria tion in den das gewaltige Tempelareal bedecken den Dörfern zum größten Teile bereits durch geführt. Wie die „Frankfurter Ztg." aus Sydney meldet, sind der Premierminister und der Schatz sekretär von Tonga wegen eines entdeckten De fizits durch den englischen Oberkommissar nach den Fidschi-Inseln deportiert worden. Paris, >7. Dezbr. Louber wird am Diens tag die Miiglieder der Untersuchungskommission über den Hüller Zwischenfall empfangen. Die Herren werden Wdann dem Minister des Aeuße- ren Delcassee einen Besuch abstatten und daun im Ministerium die Wahl des fünften Schieds richters vornehmen, wozu eine Sitzung genügen dürfte. Tie Wahl wird, wie inan glaubt, auf den österreichischen Admiral v. Spann fallen. Paris, 16- Dezbr. Zum Fall Syveton. Für den 8. Januar ist die Wahl des Deputier ten im zweiten Pariser Arrvudissemenr au Solle Syvetons angesetzt. Die Nationalisten send eif rig bemüht, Frau Syveton und Menard als Werkzeuge der Regierung zur Beseitigung Sy- vetons hinzustellen. Menard hält allen gegen ihn gerichteten Verdächtigungen die Tatsache entgegen, daß er Shverons Wohnung am Vor abend des Dramas zuni letzten Male betreten habe, lieber das Verhältnis Shverons zur Frau Menards äußert deren Gatte: „Ich habe keinen Anlaß zur Scheidung, ich weiß jetzt Mit voller Bestimmtheit, daß Syveton sich eines bei raffi nierten Wüstlingen beraumen Mittels bediente, meine Frau zu vergewaltigen. Tie Tosis war so stark, daß die Aermste iu der Nacht auf den 0. ds. Mts. einen furchtbaren Fieberanfall Halle. Ihren in diesen entsetzlichen Augenblicken ge sprochenen Worten Härte ich nicht unbedingt Glauben beigemesseu, aber unsere flämische Dienstmagd gestand, daß ihr Stillschweigen von Syveton teuer erkauft worden sei. Sie war Mit wisserin des schmählichen Attentats des Stief vaters gegen die Stieftochter. Als unrichtig bezeichnet Menard den Verdacht eines Verbre chens gegen das keimende Leben. Alle Krank- heitserscheiuungeu seien die Folge des seiner Gattin gereichten Äphrodisiatnms. Ter Aktion zufolge wäre Syveton außer stände gewesen, fällige Wechsel eiuzuiöseu. Dieser Punkt be schäftige gegenwärtig den Untersuchungsrichter. Peters b u r g, l8. Tezbr. Wie General Stössel in einem Telegramm an den Kaiser mel det, ist der ILtägige Sturm auf die Festung in der Nacht zum 2. d. Mts. endgiktig zurück geschlagen wrdeu. General Stössel erklärt, es sei bis sitzt der heftigste Sturm gewesen. Um die Abweisung des Angriffes haben sich besonders die Generäle Kondratenko, Nikitin und Gorba- towsti verdient gemacht. Tie Japaner sollen nach Aussagen von Gefangenen uns Chinesen nicht weniger als 20 000 Mann verloren haben. — General Stössel meldet unter dem 0. d. M.: Int Kampfe um den hohen Berg, den die Ja paner, nachdem im Laufe des Tages drei An griffe abgeschlagen morden waren, am abend des 6. d. M. nahmen, wurden der Inspektor der Hospitäler, General Zerpitski, und Oberstleut nant Butusow verwundet. — Ein drittes Te legramm General Stössels am 6. d. M. meldet, daß die im Hafen liegenden Schiffe durch' die elfzölligen Bomben der Japaner litten, Gene ral Zerpitski ist seinen Wunden erlegen. - Die englische Gesellschaft wurde durch die Ankündigung überrascht, daß eine der vornehm sten Aristokratinnen und Trägerin eines der ältesten Namen des Reiches, 'die Gräfin Warwick, sich öffentlich vor einer Ärbeiimversammlung als „stolzes und überzeugtes Mitglied der so zialdemokratischen Föderation" präsentierte. Die Gräfin ist bereits 43 Jahre alt und steht seit langen Jähren in der Politik — Wie eine Meldung von der Belagerungs armee vor Port Arthur nach Tokio besagt, hat General Stössel Unterhandlungen eröffnet zum Schutze der Hospitälschiffe während der Beschieß ung und General Nogi einen Liegeplan dertzospi- talschiffe bei Port Arthur zusenden lassen. Rach einer Depesche aus Tschifu soll Genmal Stös sel neuerdings durch einen Gewehrschuß verwun den worden sein; doch sei die Verwundung nicht schwer, und die frühere Kopfwunde heile aus. Dieselbe Meldung bestätigt, daß die Blockade von Port Arthur zur See jetzt wieder häufig durchbrochen wird: so hat ein Dampfer 1000 Tonnen Mehl in die Festung gebracht- Es kreffeu ferner in Port Arthur viele Dschunken ein, de ren Besitzer für jede Fahrt etwa 6000 Mart vvn den Russen erhalten sollen. Tokio, 18. Dezbr. Nachrichten zufolge, die vvn der Port Arthur belagernden Armee hier kingetroffen sind, ist die „Sewastopol" zehn mal von Torpedos mit vollem Erfolge getroffen worden. Sie liegt auf Grund und ist augen scheinlich vollständig unbrauchbar- Newyork, 17. Dezbr. Ter Tampser „Gle- nisländ", vvn Newyork nach Newhaven be stimmt, geriet in vergangener Nacht in Brand und kam bei Captain-Island im Sund von Long-Island auf Grund. Er verbrannte bis zur Wasserlinie. !> Personen, darunter 2 Passa giere, kamen um- Oertliches und Sächsisches. Adorf, 19. Dezbr. Herr Friedrich Höfer, der seit 1861 dem Kirchenvorstande angehörte, hat, nachdem bei der letzten Kirchenvorstands- wahl auf ihn und Herrn Fürbermeister Richard Kramer die gleiche Sitmmenzahl gefallen war- sodaß das Los zwischen beiden Herren zn ent scheiden gehabt hätte, eine abermalige Annahme des Kirchenvvrstaudsamtes abgelehnt; infolge dessen tritt Herr Kramer in den Kirchenvorstand als Mitglied ein. Des Weiteren hat Herr Höfev auch das bisher von ihm verwaltete Amt des Kirchenrechnnugsführers niedergelegt. Ad o r f, 19. Dezbr. Gestern nachmittag fand im Schützenhause die Weihnachtsbescherung des Fraueuvereins statt, wobei eine Anzahl bedürfti ger hiesige Einwohner mit allerlei nützlichen Geschenken bedacht wurden- Auch im Kinder garten der Firma Gebrüder liebel hatte das' Christkind Cinkehr gehalten und die Kleinen durch seine reichen Gaben erfreut- — Gegenwärtig sind wieder außergewöhnlich große und ausgedehnte Flecken auf HerSoune wahrzunehmen, sodaß magnetische Unruhen und damit verbundene Nordlichterscheinungen uwd eventuell sogar Störungen im Telegraphenbe trieb nicht ausgeschlossen erscheinen. — Vorsicht bei Erhebung von Zeugengebüh ren ist schon oft gepredigt worden. Obwohl es sich in der Regel nur um geringe Beträge han delt, gibt es doch Leute, die, wenn sie vor Ge richt als Zeuge geladen sind, ein kleines 'Ge schäftchen dabei machen möchten. Ein Versuch, mehr zu erlangen, als er versäumt, ist dein Gast wirt N. teuer zu stehen gekommen. Er war vor dein Amtsgericht Augustusburg als Zeuge geladen und hatte u. a. 1,80 Mark für die Ver tretung seiner Ehefrau in der Hauswirtschaft verlaugt, die durch seinWegbleibeu nötig gewor den sei. Das wurde, weil unglaubhaft, nicht aus gezahlt, obwohl der Manu durch eine Quit tung der angeblichen Vertretungsperson — ei ner Waschfrau — seine Forderung unterstützte. Cs stellte sich heraus, daß er die Waschfrau sowieso besclchftigt hätte. Wegen Betrungsver- suchs wurde er zu 30 Mart Geldstrafe ver urteilt, und dazu fügte — weil N. Unteroffizier d. L. 1 war - Pas Kriegsgericht zu Chemnitz die Chrenstrafe der Degradation, da N. nicht mehr würdig erscheine, im Vorgesetztenverhält nis zu bleiben. - Tie Launen der Natur gefallen sich darin, uns jetzt um die Dezembermitte, wenige Tage vor dem Christfest, ein Wetter zu bescheren, welches den schönsten Märztagen gleich zu stellen Wäre. Auch die Abende mit der zunehmend-en Mondsichel und der reichen Sternenpracht, wie sie nur der Dezember bietet, sind bei der meist
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite