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Der Grenzbote : 28.02.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190502282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19050228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19050228
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1905
- Monat1905-02
- Tag1905-02-28
- Monat1905-02
- Jahr1905
- Titel
- Der Grenzbote : 28.02.1905
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Der Gren;bolr V l Inserate von hier und aus dem Berbreituugs- ! bezirk werden mit 10 Psg., von auswärts mit für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Pfg. 15 Pfg. die 4mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr !. Der Grenzbote eru täglich mit Ausnahme des den Som. >d Feiertagen folgenden Tages und kostet viertel^., .ch, voraus- bezahlbar, 1 Mk. 2o Pfg. Bestellungen werden kn der Geschäftsstelle, von den Austrägern des - Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen. Tageblatt mb AzeM für Adorf und das ödere Vogtland Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Giro Weyer in Adorf. Fernsprecher Nr. 14. Hierzu GrMNtKgs die EnAr. Gratisbeilage „Der Heitspiegel". Fernsprecher Nr. 14 G Dienstag, der» 24. Februar 1905 Asyxy. 70. GejfentUche Sitzung des Kats und der Stadtverordneten Dienstag, den 28. Fedruar 1905, adends ^28 Uhr. Tagesordnung: Stadtkafsenhaushaltplan auf das Jahr 1905. Dentscher Reichstag. Sitzung vom 24. Fehr. 1 Uhr. Bei schwachem Besuch begann heute die zweite Lesung des Marineetats. Beim Kapitel Staatssekretär führte Abg. Bebel (Soz.) Be schwerde über die Agitation des Flotteuverems, der im Auftrage der Großindustrie handele und eine geradezu schamlose Politik betriebe. We gen des letzten Ausdrucks rief Präsiden! Graf Ballestrem den Redner zur Ordnung. Staats sekretär von Tirpitz bezeichnete die Ziele des Flotten Vereins gerade angesichts der gegenwär tigen Weltlage als anerkennenswert. Freilich Würden die Verbündeten Regierungen durch die Agitation des Flottenvereins nicht beeinflußt, und gingen in keiner Weise von der Linie ab, die sie für die Entwickelung unserer Flotte für richtig halten. Abg. Graf Orivla (nl.) rechnete es dem Flottenverein zum Verdienst an, daß er das Verständnis für eine gute deutsche Wehr kraft zur See auch im Süden des Reiches ver breitet habe. Es sei unvermeidlich, daß, die Verbündeten Regierungen die 1900 vom Reichs tage geinachten Abstriche in einer besonderen Novelle wett machen werden. Abg. Gröber fZtr.) begrüßte, daß nach den Erklärungen des Staats sekretärs der Flotsenverein auf die Vev^Ude- ten Regierungen keinen Einfluß hat. Die'Abgg. von Normann (kons.s und von Kardörff (Rp.) waren überzeugt, daß der Floitenverein bei sei ner Agitation von den besten Absichten pus- geht. Nach weiteren Bemerkungen der Abgg. Gothein (fr. Bgg.) und Dr. Müller-Sagan (frs. Vp.) wurde der Titel Staatssekretär bewilligt. Eine Reihe von Kapiteln wurde teils debatte- los, teils ohne erhebliche Erörterung bewilligt. Montag 2 Uhr: Rest dieses Etats und Etat des Innern. Schluß dreiviertel 7 Uhr. Politische Rundschau. — Zur Rückkehr des Kronprinzen aus Flo renz. In gut unterrichteten Berliner Hofkrei sen verlautet nach her „Ostpreutzischen Zhg.^, daß. die durch kaiserliches Tölegramm erfolgte Rückoernfung des Kronprinzen aus Morenz nach, Berlin in erster Linie auf die Montignofo-Affäre zurückzuführen sei. Wenn auch! selbstverständlich irgend eine unliebsame Begegnung mit der Grä fin nicht zu erwarten war, so habe «doch der ganze Vorgang in Florenz großes Aufsehen er regt, was man auch am Kaiserhofe .empfand. Stand eine Rückwirkung her öffentlichen Mei nung in der italienischen Stadt, die sich zumeist auf feiten her früheren sächsischen Kronprin zessin befindet, in irgend, einer Form für das kronprinzliche Brautpaar auch nicht direkt zu befürchten, so wolle man dasselbe doch nicht länger in einer Atmosphäre wissen, in der eine derartige peinliche Angelegenheit, die speziell einen deutschen Bundesfürsten angeht, das Ta gesgespräch! bildet. Berlin, 26. Febr. Prinz Waldemar von Dänemark ist heute abend 8 Uhr 50 Min. am Stell mer Bahnhof eingetrofsen. Zum Empfange waren erschienen der Kronprinz sowie der Ehren dienst. — Der Studentenstreik in BraunfchweP ist beendet. In einem Anschlaglam Schwarzen Brett der technischen Hochschule gibt der Senat be kannt, daß er die gegen die Mitglieder des Stu- dentenansschusses verfügten Strafen des con- siltum abcundi zurücknehme, den Ausschuß wie der anerkenne und der Studentenschaft dasRecht der Versammlung zurückgebe. Hamburg, 25. Febr. Nach dem Kriegs schauplätze in Tcutfch-Südwestafrika geht näch sten Dienstag auf einem Wörmandampfer wie- ! der ein Truppentransport in Stärke von 25 § Offizieren nno 543 Mann ab. Hamburg, 25. Febr. Die in den letzten Tagen erschienenen Zeitungsmeldungen über Schiffsverläufe der Hamburg-Amerikä-Lin e be- zieheu fick)! anscheinend auf den Verkauf einiger Dampfer an die RuMchkOstasiaMche Kompag nie, mit welcher die Hamburg-Amerilä-Linie letzthin in enge Äeschäfrsterbindung getreien ist. — Folgen der Sturmfluten. Die Haltigen im schleswigschen Wattenmeere haben durch die ungewöhnlich heftigen und Zahlreichen Srurm- fluten im Dezember und Januar schwere Be schädigungen erlitten und viel Land verloren. In der langen Frostzeit hatten mächtige Eisschollen die Eilande eingeschlosfen. Sie lösten sich in den stürmischen Tagen und die Muten schleuderten sie mit großer Wucht gegen diePferkantc. Von dein ungeschützten Strande sind nach der Köln- Ztg. mehrere Meter MgeidröckÄt. Innerhalb von acht Tagen waren die Halligen 16 mal über schwemmt. Tas Wasser stieg so hoch, daß die Fethings, die Sammelstellen für das.Trinlwasser des Viehes, voll Salzwasser liefen. Das ist für den Hälligbewvhner ein großes Unglück. Wochen, Monate vergehen, bevor Lich die Zisterne Wieder mit dem unentbehrlichen Salzwasser füllt. Die Werftibewohncr sind genötigt, «nenn nicht eine benachbarte Werft ihr Fething vor den Fluten geschützt hat, kläglich zwei bis dreimal. Wasser in einem Kahn von einer anderen Hallig zu holen. Schwere Sturmflntschäden zeigt die vorgeschobene HaWig Hooge, per Wellenbrecher für die große Insel Pellworm. An einer Stelle ist das Land 5 Meter tief weggerissen; die Hoch flut wird bald den Friedhof erreichen. Infolge der häufigen UeLerflwtung ist das Land von Muscheln, Steinen und Sand bedeckt. Die Hal- ligpewohuer, kaum 150 Köpfe, sind nicht ,im Stande, die Eindeichung puszuführen. Hier ist die Hilse der Siaatsregierung nötig, und es muß bald geholfen werden. Auch, au der meck lenburgischen Ostseeküste haben die vielen Hoch fluten und der starke Seegang großen Schaden angerichtet. Die kleine Insel, der Walfisch, in der Bucht von Wismar ist arg mitgenommen worden. Der Verlust an Land ist zum Teil so beträchtlich, Hatz die Bake, die wegen Unterspü lung des Ufers ün Jahre 1888 nur 9 Meter landeinwärts versetzt werden mußte, jetzt wie derum von der Brandung erreicht wird. Vor 300 bis 400 Jähren war die Insel der Walfisch noch so groß, daß puf dem Eiland Weideplätze für Pferde und Rinder vorhanden waren. Wäh rend der Regierung Wallensteins wurde der Walfisch befestigt. Tie Schweden bauten auf der Insel einen festen Turm. Gegenwärtig geht man mck deni Plane um, auf der kleinen Insel ein Leuchtfeuer zu errichren. Trient, 25. Febr. Jur südöstlichen Alpen gebiete bis Udine sind starke Schneefälle nieder- gegangen, welche Veriehrsstörungen und Lawi nenstürze verursacht hüben. Bei Sappava in den Venetianischen Dolomiten wurden dadurch zwei Menschen getöret. Durch Lawinenstürze ßno die Straßen von Cädore und im Agordotal ge sperrt, woselbst das Unwetter noch forldauert. Paris, 25. Febr. Wie die deutsche „Pa riser Zeitung" mitteilt, hat der französische Fi- nanzministrr entschieden, daß aus dem Aus lände unter französischer Marte eingeführte Wa ren ldie Angabe des Ursprungslandes führen müssen. Tie Folge davon ist, daß derartige deutsche Produkte anstatt der Bezeichnung „Im- portiert", künftig den Vermerk „Aus Deutschs land importiert" tragen müssen. Diese Maß regel ist sofort in Kraft getreten. Paris, 26. Febr. Im Schlußbericht der HuMommission wurde gestern festgestel-lt, daß die Mehrzahl der Mitglieder in Rojestwenskijs Anordnungen während der kritischen Nacht vom 21. zum 22. 'Oktober nichts Uebertriebenes in Kriegszeiten und unter den gegebenen Umstän den sieht. Der Bericht gibt hierauf eine Schilder ung von dem Zusammenstöße des Geschwaders mit den Fischerbooten, und einstimmig wurde von den Kommissionsmitgliedem unerkannt, daß die Fischerboote keinerlei feindliche Handlung be gangen haben und daß, da die Mehrheit der Mit glieder der Ansicht ist, daß sich weder unter den Fischerbooten, noch in der Gegend irgend ein Torpedoboot befand, die Eröffnung des Feuers von feiten des Admirals Rofestwenskij nicht zu rechtfertigen war. Die rassischen Kommissare gäben der Ueberzeugung Ausdruck, daß gerade die Schiffe, welche sich dem Geschwader in ver dächtiger Weise genähert hatten, den Anlaß ga ben, daß das Muer eröffnet wurde. Ter Bericht schließt dann mit folgenden Worten: Die Tauer des Feuers von Steuerbord war nach Ansicht der Mehrheit länger als nötig. Tie Kommission er kennt einstimmig an, daß Rojeskwenskij durchaus alles Mögliche getan hat, um das Schießen auf (als solche erkannte) Fischerboote zu verhindern. Die Kommission erkennt ferner einstimmig an, daß beim Schlüsse des Feuers eine genügende Ungewißheit über die für das Geschwader che- stehende Gefahr bestand-, um die Weiterfahrt zu rechtfertigen, Vie Mehrheit bedauert aber, daß Rojestwenskij beim Passieren des Aermel- kanals nicht die Seebehörden aus die der Hülfe bedürftigen Fischerboote aufmerksam gemacht hat. Der Bericht schließt: Die ausgesprochenen Ansichten können der militärischen Tüchtigkeit und der Menschlichkeit Rojestwenskijs und sei nes Personals keinerlei .Abbruch! tun. London, 26. Febr. Einer amtlichen Be kanntmachung zufolge werden der Prinz und die Prinzessin von Males im November änJP- dien eintrefsen und- sich, bis zum März dort auf halten. Sie werden hie großen Städte und die Ei n geb o renenstaaten besuch en. Petersburg, 25. Febr. General Sacha row meldet dem Generälstäb unrer dem 24. d. M.: Heute nahm der Feind bei Tagesanbruch! seinen Angriff wieder aus und ging mit außer ordentlicher Tapferkeit gegen die rechte russische Flanke vor. Gegen 1 Uhr nachmittags wurde der Hügel Beresuewsk nach! einem Basonekt- kampf unter dein Angriff überlegener feind- licher Streitkräfte von den Russen geräumt. Der Angriff auf den Paß Jantsyling wurde da gegen heute znm zweiten Male albgeschlagen. Bei dem Angriff auf den Hügel Beresnewsk schritten oie Japaner über die Leichen ihrer eigenen Leute, die durch Explosion von Flat terminen umgekommen waren. Ueberäll erlitt der Feind bedeutende Verluste. Petersb u r g, 25. Febr. 60 Personen find bei Gelegenheit der Ermordung des Großfürsten Sergius verhaftet worden. In Bezug auf den Namen des Mörders oder die Frage, ob der- selbe Mitschuldige hat, ist nichts bekannt ge worden. Petersburg, 25. Febr. Privatnachrichten besagen, daß die Ereignisse im Reiche puf die russische Armee einen erschreckend zersetzenden Einfluß ausgeübt haben. An die siegreiche Be-
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