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Der Grenzbote : 26.02.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190502265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19050226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19050226
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1905
- Monat1905-02
- Tag1905-02-26
- Monat1905-02
- Jahr1905
- Titel
- Der Grenzbote : 26.02.1905
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Der Grrnfbolr 15 Pfg. die 4mal gespaltene Grundzeile oder und Postboten angenommen. Der Grenzbote er,, mit Ausnahme des den Son». l"Jnserate von hier und aus dem VerbreitungS- j bezirk werden mit 10 Pig., von auswärts mit „ , Feierragen , sagenden Tages und kostet viertel^., .ch, voraus- ' bezahlbar, 1 Mk. 2o Pfg. Bestellungen werden in der Geschäftsstelle, von den Austrägern des Blattes, jowie von allen Kaiser!. Postanstalren WM M MM für Adorf und das obere Vogtland deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Pfg. Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Gtto Meyer in Adorf. Fernsprecher Nr. 14. Hierzu Sonntags die Enste. Gratisbeilage „Der Zeitspiegel". Fernsprecher Nr 14 z« 48. Sonntag, den 26. Februar 1S05 Aahrg. 7V. Dienstag, den 28. Februar 1905, nachm. 3 Uhr sollen im hiesigen Gerichts auktionslokale 4 Karton Cambrice, 2 Karton Luftspitzen, 5 Rester Luftspitzen, 11 Coupon Stickerei (roh), 23 Coupon Madapolam öffentlich versteigert werden. Adorf, am 24. Februar 1905. Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts. Deutscher Reichstag. 148. Sitzung vom 24. Februar 1 Uhr. Am Bundesrats tisch: Krätke. Bei schwachem Besuche führte heute das Haus zunächst die zweite Lesung des Postetats zu Ende. Bei den Titeln „außerordentliche Unterstützungen und Vergütungen", bei denen die Mehrheit'der Kom mission versteckte Ostmarkenzulagen vermutet und deshalb erhebliche Abstriche vorgenommen hatte, betonte Staatssekretär Kraetke, die schwie rige Lage in den östlichen Provinzen mache oft mals Unterstützungen notwendig. Diese Aus führungen veranlaßten den Abg. v. Gersdorfs (kons.) zu dem Anträge, hier die Regierungs vorlage wiederherzusteKen. Seiner Begründung traten die Mgg. Meiner (Deutsche Rcformp.) und Dr. Arendt (Rp.) bei, während die Abgg. Korfanty (Pole), Gröber (Ztr.) und Singer (Soz.) die Annahme der Kommiss io ns beschtüM befünvorklen. Es bleibt bei den Abstichen ver Kommission. Bei den ppßerordenEchen Aus gaben dankte Abg. Erzberger (Zentr.), daß ge mäß den Anregungen des Reichstags den ge meinnützigen Arbeitsnachweisen ermäßigte Te lephongebühren zngebi'lligt seien. Eine kurze Er örterung entspann fick/ noch über den Kommils- sions'beschluß, die Einnahme aus Porto und Te- lephongcbühren im Etat um 10 Millionen zu er höhen. Trotz des Widerspruchs der Staalssetre- täre Krätke und Arhr. von Stengel trat dasHaus diesem Beschluß bei. Ter Rest wurde ohne we- fentliche Debatte genehmigt, ebenso der Etat der Reichsdruckerei. Beim Etat der Verwaltung der Reichseisenbahnen erklärte, veranlaßt durch eine Resolution des Zentrums, preußischerEisenibahn- miuister von Budde, er stehe freundlich gegen über, müsse aber inBetracht ziehen, welche finan ziellen Schwierigkeiten eine befriedigende Lösung dieser Frage bereite. Soweit es der Dienst zu lasse, werde auch Zeit und Gelegenheit znm Be suche des Gottesdienstes gewährt. In den letz ten 10 Jahren seien in den ReichKlanden für 70 Millionen Rebenbahnen gebaut. Der Erat wurde nach unwesentlicher Debatte bewilligt. Sonnabend 1 Uhr: Fortsetzung der Etatsbera tung. Schluß nach 6 Uhr. Politische Rundschau. Halle a. S., 24. Febr. Zur Beseitigung des Mangels an genußfähigem Trinkwafser für die Truppen in Südweftafritä gab die Heeres verwaltung nach Goslar den Auftrag emer schleunigen Lieferung von 600 000 Flaschen Harzer Sauerbrunnen. - Ter Durchstich des Simplon-Tunnels voll- eirdet. Unter dem Jubel der Arbeiter ist gestern Freetag früh nm 7 Uhr 20 Minuten die letzte, 2,5 Meter starke Scheidewand gefallen und damit nach fast siebenjähriger, harter Arbeit das Rie senwerk des Simpchn-Durchschl.ags vollendet. Um die angegebene (feit wurde das trennende Fels stück von Süden her durch- Minen gesprengt. Es lief alles glatt äb. Indessen wird die feierliche Eröffnung des Tunnels vorläufig noch nicht er folgen, da die als Taurin dienenden Eifentore aus technischen Gründen noch einige Wochen ge schlossen bleiben müssen. Gondo, 24. Febr. Obwohl der Durchstich des Simplon-Tunnels heute früh tatsächlich er folgt ist, wird wegen der vorhandenen Wasser massen die Eröffnung der eisercnen Tore, die als Dämme dienen, erst nach einigen Wochen er folgen können, da es sich nach Leerung des Was ser-Reservoirs zunächst darum handelt, die war men Quellen durchD chaffung eines regelmüßi- men Quellen durch Schaffung eines regelmäßi- 2 Meter zu hoch- liegenden nördlichen Stollen auf einer Länge von 200 Metern zu vertiefen. Erft nach Vollendung dieser Arbeiten wird der Tunnel als wirklich! Durchbrochen gelten können. Die feierliche Eröffnung findet erst nach gänz licher Vollendung des Tunnels statt. Air der Spitze des Baues des 19 770 Meter langen Tun nels, zu dessen Vollendung sechseinhalb Jahre nötig waren, standen die Ingenieure Sulzer- Ziegler (Winterthur), Loch-er (Zürich) und Bran dau (JseCe). W i e n, 24. Febr. Wie die „Neue F reiePre ise" aus Innsbruck meldet, wurde dort bei klarem Himmel und Foehnwotrer um 6 Uhr 26 Min. morgens ein fünf Sekunden lang dauerndes hef tiges Erdbeben, begleitet von Tonnergeräusch, beobachtet; das Erdbeben war anw im Ziller tal wahrnehmbar. Paris, 24. Febr. Wie die Blätter melden, wurden an der Küste bei Brest mehrere Männer- leichen gefunden, von welchen die eine mit einer Wörman-Marke versehen war. Rian vermutet, daß es sich um verunglückte Matrosen der Wör- man-Lini-e handelt. Petersburg, 24. Febr. General Stössel erklärt im „Rußkoje Slowv" alle in der fran zösischen und englischen Presse erschienenen In terviews mit ihm für freie Erfindung. Er habe keinen ausländischen Korrespondenten empfang- gen, Wohl aber sein Bursche Mirou, der von aus ländischen Korrespondenten belagert werde und seine Weisheit zum Besten gebe. Toki o, 24. Febr. Die Zahl der in Japan ge fangen gehaltenen Russen beläuft sich-auf 44 400, von denen 616 Offiziere sind. — lieber die Lage im Kaukasus wird in Telegrammen, die über Petersburg nach- London gekommen sind, aus Baku gemeldet: Die Stadt Tiflis befindet sich seit mehreren Tagen im Zustande des Bürgerkrieges. Ununrerbrochen wird geschossen. Mehrere Hundert Personen wurden getötet und verwundet. Die Leichen lie gen haufenweise in den Straßen, ohne daß sich« jemand um sie kümmert. Alle Rcgierungsge- bÄude, Schulen, und Läden sind geschlossen. Die Privathäuser sind befestigt. Es herrscht völlige Panik. Hunderte bewaffneter Biohammedauer trafen mit der Eisenbahn ayS entfernten Teilen des 'Landes rin. Sobald sie die Straßen der Stadt betreuen, begannen sie blindlings loszu schießen. Ein großer Teil der Bevölkerung ist dem Verhungern ausgesetzt. Die Exzedenten bre- chen in die Häuser ein und plündern die Woh nungen. Die kleine Polizei- und Militärmacht ist außerstande, zur Unterdrückung der'Unruhen ein zugreifen. Der Bürgermeister richtete an den Genera! Malama die flehentliche Bitte, Truppen kommen zu. lassen. —Ferner wird der Daily Mail aus Baku gemeldet: Die Zahl der bei den Unruhen Umgekommenen ist noch nicht genau bekannt. Sie wird auf gegen 1000 geschätzt. Ganze Familien wurden aus ihren Wohnungen auf die Straße htnausgesü,keift und adgeschlach- tet. -Ihre Leichen blieben auf der Straße liegen. Jetzt ist alles wieder ruhig, und das Leben in der Stadt geht seinen gewöhnlichen Gang!. Feodosia, 24. Febr. Offiziere und Sol daten von Port Arthur sagen aus, daß Zwistig keiten zwischen den Seeleuien und den Truppen durch die Weigerung der Flotre, General Stössel zu gehorchen, hervorgerufen worden seien. Tie Marinesoldaten, die dem Statthalter Alexejew untrt-steM waren, seien schlechte Schützen gewe sen. Stössel und Kvntradenko seien die Seele der Verteidigung gewesen und von allen ge liebt wovden. Für die Schlacht am 10. August gäbe es keine Erklärung. Ter Vorwurf der Un entschlossen heil, der gegen Fürst Uchtomski erho ben werde, sei nicht der einzige. Man hätte zuerst nicht geglaubt, daß General Nogs die Vorschläge für die Kapitulation annehmen werde, aber Nogi sei wohl deshalb auf alle Bedingungen ein- gegangen, um Grausamkeiten gegen japanische Kranke und Verwundete zu verhüren. Lertlichcs und Sächsisches. Adorf, 25. Febr. In der gestrigen 3. öffent lichen Sitzung der Sradrverordneten wurde be schlossen, den Ratsbeichlüssen, zur Ausschmück ung des Sitzungssaales ein Königsbild anzu schaffen, und des Weiteren, das vor dem Schre- ckenbach'schen Hause an der Elfterer Straße lie gende abhängige Areal, das zwar der Stadt ge hört, aber von Herrn Schreckenbach und dessen Boribesitzern schon seit langen Jähren benützt worden ist, Herrn Schreckenbach eigentümlich zu überlassen, beizutreten. — In den Fachschulaus- schuß wurden die ausscheidenden Herren Sattler- meister Ed. Hendel, Zithermacher Rob. Gerbert, Tischlermstr. Strobel und Drechsilermstr. Robert Bauernfeind aufs Neue gewählt. — Ter nörd liche Bebauungsplan, für den die ministerielle Genehmigung uaebg.sucht werden soll, wird nach dem Rats beschulst' daß alle Eiraßen, mt Aus nahme der Hauptstraße, die 14 Meter Breite erhalten soll, 13 Meter breit werden, der Goites- acker als freier Platz für diesen neuanzulegenden Stavlteil vorgesehen ist und Pie Bebauung der Qelsnitzerstraße mit zusammenhängender Häu serreihe auf der östlichen, und Gruppenhäusern auf der westlichen Seite in den Plan ernbezo- gen wird, genehmigt. — In den Elektrizitärs- ausschuß, welcher aus 3 Ratsmirgliedern rind 3 Stadtverordneten zu bestehen hat, wurde noch Herr Stadtverordnetenvorsteher Geipel gewählt. — Den 4 Schutzleuten, welche das Einkassieren der elektrischen Stromgelder zu besorgen haben, ist ein jährliches Zählgeld von -insgesamt 50 Mk. bewilligt worden. — Ebenso wurden dem Rats förster Herrn Eickrodt 100 Mark Umzugskoslen gewährt. — Aus dem Jahresbericht des Käs- senrevisionsveck ist ersichtlich, daß unsere Stadt zu den Kosten des Verbandskaisenrevisors für 1904 Mk. 870.-- b-eizutragen har. — Schließ lich wurde noch die Anschaffung eines Badeofens für Pas Krankenhaus zum Preise von 176 Mark beschlossen. Die Herstellung desselben ist.Herrn Kupferschmiedemst Nenner vom Städtrat über tragen worden. — Ter 4. Punkt der Tagesord nung, die Wasser meist er st ekle Petr., wurde zum Schluß in nichtöffentlichere Sitzung erledigt. Hermsgrün bei Adorf. Auch in Keinen Orten huldigt inan der edlen Sangeskunst. Eine in jeder Hinsicht vollauf befriedigende Auffüh rung bot der hiesige, sein 36. Stiftungsfest be gehende Gesangverein. Nachdem zweiMusikstückc, „Sängergruß", Marsch von Friedmann, und „Norma"-Ouverture, exakt vorgetragen von der LtadtkapeKe zu Adorf, verklungen, folgten die Lieder „Sänger-Willkomm" von Hacker und .Mach auf" von Paul Gläser. Man sah es den Sängern an, daß sie strebten, den von Seiten ihres derzeitigen Dirigenten, Herrn Ferd. Ficker, an sie gestellten Anforderungen gerecht zu wer den. Dem Jahresbericht des Vorstehers Herrn O. GanSmMer folgten abwechselnd Musik- uns Gesangsvorträge. Von den vielen schönen Lie dern sei nnr das Bariton-Solo: „An der Weser" von Pressel, gesungen von Herrn Otto Ficker, er wähnt. Ansgestattet mit ausgiebiger Kraft und Schönheit seiner Stimme in Verbindung mit Innigkeit fernes Vortrages packte er die zahl reichen Zuhörer. Ein frohbelebter Ball beschloß
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