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Der Grenzbote : 29.04.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190504297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19050429
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19050429
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1905
- Monat1905-04
- Tag1905-04-29
- Monat1905-04
- Jahr1905
- Titel
- Der Grenzbote : 29.04.1905
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Der Grrmbole. s Der Grenzboie e:^. täglich ! mit Ausnahme des den Sonn Feiertagen § folgenden Tages und kostet viertehu., ,ch, voraus- k bezahlbar, 1 Mk. 2o Pfg. Bestellungen werden f in der Geschäftsstelle, von den Austrägern des l Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen. Tageblatt mi> Azeigtl für Adorf und das oberr Vogtland s Inserate von hier und aus dem VerbreitungS- l bezirk werden mit 10 Psg., von auswärts mit 15 Pfg. die 4mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Pfg. Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Htto Weyer in Adorf. Fernsprecher Nr 14. Hierzu Aorrutags die illustr. Gratisbeilage „Der Zeitspiegel". Fernsprecher Nr 14. V 98. Sonnabend, deu 39. AprU 1903 Aatzrg ^0- i-iAncisIsseiiuIs OsZsnil^ i. V. Die AnmsläuuK 201 Voll86bul6 (VAiore AbteilunK, IfäiuiK. detreit vom st^tstjI<IwtK'88ostnI^v^ unä nur Näclelieft- LbieilunA elkoipt NouiLZs, cien 1. Na.1, 12 IZrr mittNA-. ^litLulumoeil: Lvutirmg.ti0N88chl6ili Ul ui löt2t68 8eIlulx6NAui8. Polrtifchc Ruud sch au. — Unliebsame Vorloinmniffe bei Gelegen- f heil des letzten Kaiserbesuches kamen in der Sitznug voiu 22. d. M. der Bremischen Bürger schaft zur Sprache. Tas Bürgerfchaftsmitglied Hermann Meyer schilderte die betreffenden Vor gänge folgendermaßen: Auf dem Domplatze sei der Polizeihauptmann erst erschienen, nachdem der Kaiser bereits in den Tom gegangen mar. Er habe dann, anscheinend weil der aügefperrte Platz ihm zu groß, erschien, das Publikum heran- gewinU. Selbstredend fei nun das Publikum in Hellen Haufen herangekommen. Ta habe er, weil er sich nicht mehr zu helfen mußte, es «mit dem Degen in der Hand wieder zurückgetrieben. KVäre der Kaiser zwei Minuten eher aus dem Dom getreten, so würde er in einen großen Tumult hineingekommen sein. Kommissare und Schutzleute hätten den Kopf geschüttelt und nicht gewußt, was sie dazu sagen sollten. Statt ei nes Verweises habe der Polizeihauptmann hin terher noch, eine Gratifikation von 300 Mark erhalten, mährend den Schutzleuten nur 5 Mk. zurei' wurden. Senator Dr. Touandt bedauerte, daß Meyer die Sache öffentlich in der Bürger schaft vorbringe, anstatt sie der vorgesetzten Behörde zu unterbreiten, die die Angelegenheit dann ordnungsgemäß erledigt haben würde. Herr Meyer erwiderte, man habe die Sache dem Senator Stadtländer erzählt, dieser aber habe die Richtigkeit der Darstellung bestritten, in dem er sich auf die Berichte der Beamten ge stützt habe, die natürlich, ganz anders lauteten. ! Uebrigens sei die Sache öffentlich passiert und ! könne auch, öffentlich besprochen werden. Warum i immer Hinterm Berg halten und vertuschen? — ! Damit war die Erörterung des Falles beendet. — Aus dem Zuchthause in Brrrchsal (Baden) wurde vor einigen Tagen auf Anordnung des Landgerichts Freiburg ein Mann entlassen, der sieben Fahre unschuldig in dieser Anstalt zu gebracht hat! Ter Unglückliche war seinerzeit wegen Brandstiftung vom Schwurgericht zu 8 Zähren Zuchthaus verurte-lt worden, und zwar ans Grund der Aussage eines Zeugen, der sich jetzt nach, so langer Zeit selbst des Meineids bezichtigt haben soll. - Rach Meldungen aus Wachiuglon märe das donige Ministerium zum Abschluß eines neuen Handelsvertrages mit Teutschland an Stelle des am 1. März 1906 Mausenden sehr gern bereit, es schwebten auch, bereits seit einem Vierteljahr Vorbesprechungen. Leider aber suche der Senat den Abschluß eines Gegeweikigteits- Berirags zu verhindern, obwohl bei dessenNicht- zustandetommen der Zollttieg in sicherer Aus sicht stehe. — An der künftigen sachgemäßen Regelung der deutsch-amerikanischen Handels beziehungen har nicht nur Deutschland, sondern auch die Union ein erhebliches Interesse. Be kanntlich sind die amerikanischen Zölle ganz wesentlich höher als die deutschen, und hierzu kommt noch der dw deutsche Einfuhr nach den Unwusstaaten erschwerende Umstand, daß die amerikanischen Zölle zum größten Teil Wert- Zölle sind und daß das -amerikanische Waren- abschätzungsfystcm zu den schlimmsten Klagen Anlaß gibt. Seir 1898 sind die Vereinigten Staaten dasjenige Laud, das den größten Ex port nach, Deutschland hat. Die amerikanische Einfuhr nach Deutschland betrug im letztenJahre nahezu eine Milliarde Mart, während die deutsche Einfuhr nach Amerika noch nicht ein mal die Hälfte dieser Summe erreichte. j Londo n, 27. April. Ter Mariuemitarbei- ter des Daily Graphie, eine antannre Autorität in Flottenfragen, teilt mit, daß die zwölfzölligen i Eisendraht-Geschütze, eine Spezialirät der eng lischen Marine, die die Hauptarmierung der Schliffe der Majestic-Ktasie bildet, sich schon nach Abgabe von 40 vollen Ladungen und nicht erst, wie veranschlagt, nach Abgabe von 150 bis s 200 Ladungen zu fernerem Gebrauch als un- i tauglich erwiesen haben. Bestätigt sich dies, so würde das bedeuten, daß im ganzen 15 der s modernsten und nominell stärksten britischen ! Schlachtschiffe, die das Rückgrat der atlantischen ! und der Ehma-sFlötte sowie der Flottenreserve ; bilden, im Ernstfall bereits nach einstündigem Kampf gefechtsuntüchtig werden müßten. Selbst für den unwahrscheinlichen Fall, daß die Tauer- , Hastigkeit ihrer schweren Geschütze vorher durch > keinerlei Uebungsschießen beeinträchtigt worden - lvar. Nach demselben Gewährsmann hätten fer ner die neuen sechszölligen Geschütze Wool- wicher Typs völlig versagt, mährend japanische Berichte vermuten lassen, daß Japans zwölf- zöllige Geschütze englischen Fe.brüäts ebenfalls nichts rangen. Schanghai, 27. April. Ter Dampfer „Znenwo", auf welchem eine Feuersbrunst aus- ! gebrochen war, wurde gänzlich- zerstört. Man fürchtet, daß 150 Chinesen dabei umkamen. Lertlichcs nnd Lachmches. Adorf, 28. April. Gestern abend 7.37 Uhr traf auf der Durchfahrt nach Bad Elster Se. Mas. König Friedrich August auf dem hiesigen Bahnhof ein. Während des 5 Minnien währen den Aufenthaltes, den die Ueberleitung des kö niglichen Souderzuges vom Aueschen aufs Egerer Geleise erheischte, zeigte sich der hohe Reisende am Fenster, um dem ihn begrüßenden zahlreichen Publikum zu danken. Morgen früh dreiviertel 10 Uhr fährt der König abermals durch die hiesige Station, um nach Leipzig zu reisen; diesmal jedoch wird der Zug hier nicht anhalren. — Heute Freitag war der letzte Ziehungstag der 5. Klasse 147. Königl. Säch-s. Landeslotterie und gelangte dabei als Prämie ein Gewinn von 300 000 Mark, der mit dem noch- verblie benen Treffer von 5000 Mark vereinigt wird, zur Ausspielung. Wer aber auch am heutigen Freitag den „Anschluß" verpaßt hat, der wird aufs neue zum Bewußtsein kommen, daß er ein ausgeinachter Pechvogel ist, der „einmal nischt haben soll". Man kann nicht sagen, daß bei dieser Ziehung Adorf stiefmütterlich behan delt worden wäre, denn außer einem Zehntel vom „großen Los" find auch eine Anzahl nied rigerer Gewinne hierher gefallen. Wenn das bei den künftigen Ziehungen nicht schlechter würde, Härten wir wahrhaftig keinen Grund znr Klage über Frau Foriunas Wirten. — Am heutigen letzte» Ziehuugstage der Kgl. Sachs. Landeslorrer-c fiel die Prämie von 300 OOl) Mk. mit dem Gewinn von 5000 Mk. ans Nr. 73 153 in die Koll. Rich. Schultze-Dresden. — No»-,- ist der letzte Rest des Osterkuchens nichr aufgezehrt, du öffnet auch schon dir Schuch ihre Pforren, um JNngdeuifchtaud in ihre Arnie auszunehmen. Nach den schnell verrauschten Fe rienwonnen geht es wieder an die geregelte flei ßige Arbeit. Unter denen, die ihren Fuß jetzt § über die Schwelle des Schulyauscs setzen, in ter > essiett uns besonders die Merjüngste Genera- - tion. Die Sechsjährigen, deren Tätigkeit dis- j her led-i-glich dem Spielzeug, gegolten, deren Welt das Elternhaus gewesen, tun den ersten Schritt hinein in den Ernst des Lebens, das zunächst noch- kleine, aber mit jedem Jahre wachsende Aufgaben auch an sie stellen wird, um fie zu vollwertigen Gliedern unseres arbeitsamen, har ten Geschlechtes heranzuziehen, Taufend Hoff nungen und- Wünsche begle iten die junge Schaar. Was wird aus ihr werden? Wer wird seinen Lauf siegreich vollenden und das gesteckte Ziel erreichen, wer auf der mit Hindernissen übersä ten Bahn stürzen, überflügelt und zurückge drängt werden? Die Gaben sind so verschieden verteilt- Nicht der bewährt sich immer als der tüchtigste, der wie ein Alter reden und gelegent lich- eine treffende Bemerkung machen konnte. Oft genug- überraschen gerade diejenigen durch hervorragende Leistungen, von denen man es nach ihrem Verhaften vor der Einschulung am allerwenigsten erwartet hätte- Aber schon der Verlaus des I - Schntjahres brmgt in der Regel Klarheit- Nichr selten ändert sich das Bild, aUerdmgs auch uo-ch im Laufe der Schulzeit. Dem begabten Faulpelz kommt dec energische Fleiß des minder Begabten zuvor- Durch Heb ung wachsen die Kräfte. Wo gute Anlagen, wo Lust und Liebe, wo Fleiß und Eifer vorhanden find, da f-oft man, weun es die Verhältnisse nur irgend gestatten, diesen guten Eigenschaften Rainn zur Betätigung gewähren. Jedes für die sen Zweck gebrachte Opfer macht sich reichlich bezahlt. Ein junger Mensch mag werden, was er wolle, tüchtige Schulbildung wird ihm in jcdcni Berufe förderlich sein. — Die sächsischen Staatsbahnen sollen für 1904 eine Verzinsung des Anlagekapitals von 5 Prozent ergeben. Bisher wurde nur eine Verzinsung von 3,7 Prozent erreicht. Trifft die Meldung zu, dauu würde eine bedeutend« Besserung der Staatsbahn-Erträge zu verzeich». neu sei«. st. B a d - E l st e r , 28. April. Mittels Son- derzugS tras gestern Donnerstag abend Se. Majestät König Friedrich August auf dem hiesi gen Bahnhof ein, woselbst das Geschirr des Herrn Spediteur Schädlich zur Abholung be reit stand. Im Königl. Kürhause nahm der hohe .Jagdgast, in dessen Begleitung sich der Oberhofkämmerer Generalmajor von Criegern und Flügeladjutant Herr von Schönberg be finden, Absteigeguartier. Ter heutige Morgen, an dem prächtiges Fagdwetter herrschte, brachte dem König kein Ergebnis, ebenso auch seinen Begleitern nicht. Tie Herren kehrten nnoerrich- teter Sache vom Walde zurück. .Heute Mittag fand Tafel zu 12 Gedecken bei Herrn Forstmeister v. Römer statt. Mn heutigen Abend wird Se. Majestät auf der prächtigen Kegelbahn im Re staurant „Heiterer Blick" (Besitzer Herr Rich. Klauß) hier einige Stunden dem Kegelfporie huldigen, nach welchem Vergnügen dann im selben Lokal für den Kegelklub, dem sämtliche hiesigen Aerzte und andere Herren angehören, ein Essen stattfindet, an dem der Monarch sich mir seinen: Gefolge beteiligen wird. Ter Königl. Hoftraiteur. Herr Theodor Krahwinkel, Päch ter des Köm gl. Kurhauses hier, lieferte die Lpe-seu für die Tafel bei Herr» Forstmeister v. Römer und hat solche auch für heute abend in das Restaurant „Heiterer Blick" zu beschaffen. Unser Badeort ist infolge dieses Allerhöchsten Besuches festlich geschmückt, fast alle Villen tra gen Flaggeuschmnck. Bad Elster, 28. Apr-l. Gestern abend
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