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Der Grenzbote : 18.04.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190504189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19050418
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19050418
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1905
- Monat1905-04
- Tag1905-04-18
- Monat1905-04
- Jahr1905
- Titel
- Der Grenzbote : 18.04.1905
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er Grenzbotr Reclamen die Zeile 20 Pfg. . Inserate von hier und aus dem VerbreitungS- ! bezirk werden mit 10 Pfg., von auswärts mit 15 Pfg. die 4mal gespaltene Grundreile oder für Adorf mid das ödere Vogtland Der Grenzbote er,.. täglich - mit Ausnahme des den Son». d Feiertagen - folgenden Tages und kostet viertel^., .ch, voraus- ' bezahlbar, 1 Mk. 2v Pfg. Bestellungen werden sn der Geschäftsstelle, von den Austrägem des Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen. Psg. die 4 mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: GtLo Meyer irr Aborts. Fernsprecher Nr. 14. Hiexz« die illkftr. Gratisbeilage „Der Zeitspiege!". Arrnfprecher Rr. 14 G Vv Dienstag, de« 18. April 1903 Iahest 70. Politische Rundschau. Berlin, 16. April . Der Kronprinz ist gestern abend in Schwerin eingetroffen und cun Bahnhof vom Großherzog einpfangen worden. Er nimmt in Rabenfteinfeld als Gast der Grvß- herzogin Mavie Aufenthalt. Herzogin Cecilie begibt sich! heute dorthin. Berlin, 15. UpM. Am 8. Juli d. I. wird Professor Schweninger mit dem ersten Sano- tvriumschiffe der Hamburg-Amerika-Linie nach dem Mittelmeer gehen und während des gan zen Aufenthaltes dort als leitender Arzt fungie ren. Man vermutet, daß Professor Schweninger nur auf kurze Zeit seinen Poften als leitender Arzt des Lichtenfelder Kreiskrankenhauses be halten wird. — Heber <86 000 FmisprechanWÄGe hat jetzt Groß-Merlin. Die Hauptstadt dürfte damit das größte Fernsprechnetz der Welt besitzen. Kie l, 15. April. Ter Bootmannsmaat Rie der vom Panzerkreuzer „Prinz Adalbert" ist un ter dem Verdacht, Geschützverschlußstücke nachts über Bord geworfen zu haben, verhaftet worden. — Eisberge auf einer Ozeanfahrt. Der Dam pfer „Kaiser Wilhelm" sah sich laut Kabel-Tele gramm aus Newyvrk genötigt, den Versuch! auf- zugoben, für den Monat April einen neuen Re kord in der Atlantischen Fahrt aufzustellen, da er am 8. d. Mts. von dem Dampfer „Teutonic" ein drahtloses Telegramm erhielt, worin er vor gefährlichen Eisbergen auf seinem Wege g warne wurde. Ta der Nebel unterwegs dichter wurde, fuhr der „Kaiser Wilhelm" mit verminderter Schnelligkeit und am nächsten Tage sichtete er 32 Eisberge, davon zwei genau auf seinem Kurs. Es dauerte mehrere Stunden, bevor der „Kai ser Wilhelm" sich aus der gefährlichen Um gebung in Sicherheit gebracht hatte. Bei der Ankunft in Newyvrk übermittelte der Kapitän des „Kaisers Wilhelm" dem Kapitän des „Teu- tvnic" seinen herzlichen Dank für die Warnung. Bern, 15. April. Oberstleutnant Gerisch, der Schweizer Delegierte bei der japanischen Ar mee, ist heute in Bern eingetroffen. Er erklärte einem Berichterstatter des Bund gegenüber, das Geheimnis der japanischen Siege liege in Ueber- lieferung, MÄgion und Erziehung. Die Japaner kennen keinen höheren Wunsch-, als in der Schlacht totgeschlagen zu werden, wegen der Ehre, die ihrem Andenken und ihrer Familie aus ihrem Kriegeriode erwächst. Tie Russen ha ben ihnen das Sivgen nicht allzu schwer gemacht, einer anderen europäischen Armee gegenüber würde das nicht so leicht gehen. Die japanische Kavallerie ist schlecht beritten, aber zur Auf klärung immer noch, tauglicher als die russi schen Kosaken, die noch) schlechter beritten und ganz mangelhaft ausgebildet sind. Tas Ma terial der russischen Armee ist dem der japani schen bedeutend überlegen. Die russische' Artil lerie kann das Feuer auf sechs bis sieben Kilo meter eröffnen, die japanische höchstens auf 4 bis 4,5 Kilometer. Tie Russen konnten aber diese Uebe rle gen Helt des Materials nicht aus nützen, denn ihre Jeuerlcitung und Geschütz bedienung in den Batterien steht nicht auf der Höhe der Zeit, während bei den Japanern die Batteriechefs und die Geschützbedienung vor trefflich ausgebildet sind. Tas japanische Ar- ti-llerieseuer ist daher sehr wirksam. Gerisch hat das am 6. Januar gefallene Port Arthur be sucht. Die ChinchMstadi am Hafen war sehr zer- schvissen, das Innere der Festung dagegen und die europäische Stadt hatten wenig gelitten. Tscheljabinsk, 16. April. Soldaten des Lokaltommandos demolierten und plünderten 16 Häufe«. Es wurden Ausrufe verteilt, die sich! gegen die Juden richten. Dieselben suchen ! in Christenhäusern Schutz: viele verlassen die ' Stadt. Paris, 15. MM. Tie Deputiertenkammer hat mit 336 gegen 236 Stimmen den Artikel 2 des Gesetzentwurfs, betreffend die Trennung von Staat und Kirche, angenommen, wonach die Republik keinen Kult anerkennt und keine Ge hälter oder Unterstützungen für irgend einen KUlt zahlt. New York, 15. April. Präsident Castro hak zwei Unterseeboote erworben und steht durch Vermittelung von Agenten mit amerikanischen Firmen in Unterhandlung zwecks Ankaufs wei terer Uit terseeboo tr. Oerttichcs uns Sächsisches. — Nicht auf den Rasen setzen! Diese M rh- nung schärfe man in jetziger Zeit, wo das junge Grün auf den Wiesen mnd Wegrändern so ver lockend zum Niedersetzen einladet, den Kindern recht ernst ein, wenn sie hinauseileit ins Freie. Das Erdreich ist zwar trocken, aber käir, und schwere Erkrankungen können die Folge des Nie dersetzens sein. Mögen ailt Eltern darum obige Mahnung ihren Lieblingen immer mit auf den Weg geben. Markneukirchen, 17. April. Gefänglich eingezvgen wurde am Sonnabend ein Mann, welcher, wie man hört, mit einem fünfzehnjäh rigen Mädchen Umgang gehabt har, der nicht ohne Folgen geblieben ist. Lengenfeld, 15. April. IN vergangener Nacht brannten hier die in der Schützenstraße gelegenen zwei Häuser der Herren Baumeister Schetelich und Schuhmacher Göppert nieder. : Tie Entstehungsursache des Feuers ist unbe kannt. Wilzschhaus, 14. April. Ein für unsere Gegend seltener Vogel, nämlich ein Fischreiher, ist hier seit dem Herbste beobachtet worden. Ta hier Teiche fehlen, so sind ihm jedenfalls die Forellen in den Gebirgsbächen und der Mulde eine willkommene Nahrung gewesen. Zwickau, 14. AprK. Behördlich untersagt wurde vorläufig die Beerdigung des Leichnams des gestern verstorbenen 8jährigen Mädchens ei nes in der Olzmannstraße im Stadtteil Marien thal wohnenden Handarbeiters, da Verdacht ent standen ist, daß das Kind keines natürlichen To des, sondern an Alkoholvergiftung verstorben sei. Dem kleinen Mädchen sott von dritter Seite Branntwein in größeren Quantitäten verab reicht worden sein. Näheres ist noch nicht be kannt, doch ist die Untersuchung im Gange. N iede r haßt a u. Wie gefährlich dasWer- fcn mit Steinen werden kann, beweist wieder ein Vorfall, der sich jüngst hier ereignet Hai. Der 16jährige Fabrikarbeiter Albin Leistner ging mit seinem 14jährigen Bruder auf dem von Vielau nach Oberhaßlnu führenden Fuß weg, ,wo sie mit jungen Burschen zusammentra fen, hie aus dis beiden Brüder Leistner ein Bom bardement mit Steinen eröffneten. Hierbei wur de der ältere Leistner ins rechte Auge getroffen, wodurch dasselbe auslief und nach Angabe des Arztes völlig verloren ist. Tie rohen Burschen sind ermittelt und sehen ihrer Bestrafung ent gegen. Es ist -ein 16jähr. Fabrikarbeiter und vier 14jährige Schulknaben aus -Oberhatzlau, die Ostern konfirmiert werden sollen. Roßwein, 15. April. Ter 21jährigeSohn ! des Ziegeleibesitz-ers Ullrich wurde in einevSaud- grube in Ossig von einer einstürzenden Sand wand verschüttet und fand dabei den Tod durch! Ersticken. - In Oschatz stand dleiser Tage in einer - Gastwirtschaft ein Mädchen vor einem Antoma- i ten und machte sich mit den Händen daran zu j schaffen. Plötzlich begann -es zu w.inen. Arif - das Geschrei des Kindes Kamen die Gäste her- - bei, und da steMe es sich heraus, daß das s Kind mit seiner kleinen Hand in den Auswurf hineingefahreu war und sie nicht mehr zurück ziehen konnte. Erst nach langen Versuchen und Lösen verschiedener Schrauben war es möglich-, die kleine Gefangene wieder frei zu machen. Leipzig, 17. April. In seiner Wohnung in der Mensdorfer Srraße in L.-Connewitz er hängte sich! gestern früh ein aus Geithain ge bürtiger 58 Jahre alter Schneider, dessen Ehe frau, wie mitgeteilt, am Freitag abend auf Pie gleiche Weise freiwillig aus dein Leden schied. Krankheit und Sorgen sollen das bedauerns werte Ehepaar in den Dod getrieben haben. Leipzig, 17. April. lTeleph. Meldung.) In den frühen Morgenstunden des heutigen Tages ist der Präsident des Reichsgerichts, Exz. Tr. Gutbrod, an den Folgen einer Lungenent zündung gestorben. Leipzig, 17. April. In einer im Eta blissement Sanfsoueie ab gehaltenen , von etwa 300 Personen besuchten Versammlung der Ta- pezierergehülfen, die etwa Mitte vor. Monats in den Streik getreten sind- wurde, dem Vor schläge der Lohnkommission entsprechend, zur Klärung her Lurch den beschlossenen Uebergang vom Generalstreik zum partiellen Streik sich fortgesetzt ändernden Situation vorläufig noch weiter zu streiken und am Montag weiteren Be richt her Streikleitung entgegen zu nehmen. Le ipzig, 15. April. Während seines 11jäh- rigen Bestehens hat der Deutsche Patriotenbund- für das Ruhmesmal des deutschen Volkes ca. 1,430 000 Mark gesammelt. Davon entfallen auf Erträgnisse aus 6 Lotterien 815 000 Mark, die deutschen Städte gewähren an einmaligen und laufenden Beiträgen 136 000 Mark — Leip zig allein 83 000 Mark —, die Landgemeinden 21 500 Mark, die Vereine sammelten 109-500 Mart, an Mitglieds- und sonstigen Beiträgen flossen der Denkmals Lasse 261 200 Mark und aus Schuls ammlungen 35 400 Mark zu. Tas Recht der Namensnennung im Innern des Denkmals erwarben sich- 788 Korporationen und Personen. Ta die Kosten des Denkmals auf ca. 3 Millionen Mark veranschlagt sind, fehlt demzufolge noch die größere Hälfte der Bau Mittel. Bekanntlich! hat die Königl. Sächsische Regierung, nur die Ausführung des Denkmals zu gewährleisten, mehrere Geldlotterien genehmigt, von denen die 7. Ziehung vom 16.—20. Mali erfolgt. Tie Lot terie ist die beste Treimarklotterie und zahlt die meisten Gewinne aus, daher ist sie besonders auch: des Zweckes halber in allen Kreisen sehr beliebt. Lose sind vom Deutschen Patriotenbund und seinen Verkaufsstellen zu beziehen. Dresden, 17. April. Wie aus Greiz ge meldet wird, soll, wie in informierten Kreisen verlautet, der König von Sachsen au den Hof- jagden auf Meerhähne in der Obersteiermark tellnehmen, zu diesem Zwecke nach Neuberg kom men und einige Tage im dortigen Jagdschlösse verweilen. — Ter jüngste Sohn des Königs, der am 9. Dezember 1896 geborene Prinz Ernst Heinrich muß wegen Mandelentzündung das Bett hüten. Es ist nur geringes Fieber. Obe rp oyritz, 15. April. Eine schreckliche Tat hält, wie gemeldet, die Gemüter aller Ein wohner unseres sonst so friedlichen Dörfchens in größter Erregung. Tie Fran des Hiesigen Einwohners, früheren Wirtschafrsbesitzers Jäh nigen zeigte schon seit einiger Zeit Spuren von geistigerErkrankung, ihre Ueberführung in eine Heilanstalt war schon beschloßene Sache. Gestern früh halb 7 Uhr wurden die Hausgenossen des von ihr bewohnten Hauses durch jammervolles Geschrei erschreckr. Als man hinzueilte, fand inan die Unglückliche, einer Feuersäule gleich über und über brennend. Durch U -eerw. rfen von Decken wurde. Kvar das Feuer erstickt, der Körper der bedauernschwtcn Frau wies aber schon schreckliche Brandwunden auf. Als man hieraus
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