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Der Grenzbote : 19.04.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190504191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19050419
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19050419
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1905
- Monat1905-04
- Tag1905-04-19
- Monat1905-04
- Jahr1905
- Titel
- Der Grenzbote : 19.04.1905
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Der Gremlwlr s Der Grenzbote er,.. täglich f s mit Ausnahme des den Som. d Feiertagen s fügenden Tages und kostet Viertels, .ch, voraus- f bezahlbar, 1 Mk- 2v Pfg. Bestellungen werden 1 tu der Geschäftsstelle, von den Austrägern des j Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen. Inserate von hier und aus dem VerbrettuugS- i bezirk werden mit 10 Pfg., von auswärts mit I 15 Pfg. die 4 mal gespaltene Grundzeile oder I deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr , für den nächstfolgenden Tag erbeten. f Reclamen die Zeile 20 Psg. ÄME mH AuzM 1 Adorf lind das Mre Vogtland h Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Gtto Meyer irr Adorf. Fernsprecher Nr. 14. Hrerzn Gorrrrtags die Muftr. GratisbeUage „Der Zeitspiegel". Mittwoch, dsn M. April 1905 Fernsprecher Nr. 14. Aaßra 70. Politischc Rundschau. Berlin, 17. April. Tie Gesamtverluste in den südwestafrikanischeu Ausständen haben van Beginn der Unruhen bis Ende März 1905- be tragen: 1996 Köpfe. Davon entfallen auf die Schutztruppe 1030, auf die Marine 110, auf Far mer, Reservisten, Ermordete 215, farbige Sol daten sind nicht mit gerechnet. Die Summe der Toten beträgt 957, die der Verwundeten 934. Gefallenen sind 367, den Wunden erlegen 24, an Krankheit gestorben 352. BermiHr werden 95, er mordet sind 93, tödlich verunglückt 24, aber lebend sind 12, verwundet wurden 427. — Mit dem heutigen Tage werden 41 Jahre verflossen sein, seit im dänischen Kriege die Düppelner Schanzen von den preußischon Trup pen, die damit nach der laugen Zeit wieder die Feuertaufe erhielten, erstürmt wurden. Fast 19 000 Dänen hatten die starke, für sturmsicher gehaltene Stellung besetzt, das Angrifsstorps bestand aus 25 000 Mann. Um 10 Uhr morgens begann der Sturm, in 4,5 Minuten war die größte Schanze genommen, nachmittags 2 Uhr der ganze Kamps beendet. 71 Offiziere und 1130 Mann an Toten und Verwunderen hatte der Er folg gekostet, erbeutet wurden 119 Geschütze, gefangen genommen 56 Offiziere und 3500 Mann. Das Treffen am 13. April war das prstc unter allen denen, die schließlich zur deutichen Einheit und zur deutschen Kaiserkrone geführt haben. Auch der Düppelner SchMzeu-Marsch kann heute sein 40jähriges Jubiläum feiern. Ueber seine Entstehung ist folgendes zu erwäh nen: Kurz vor Erstürmung der Düppelner Schanzen befand sich Prinz Friedrich Karl in Grafeustcin inmitten der Musik des Leibregi- ments, welche überall den Ruf eines vorzüglich geleiteten Korps hatte und hörte einem Marsche zu, dessen Komponist Ler Dirigent Piefke war. Der Marsch!, der damals zum ersten Mal gespielt wurde, gefiel dem Prinzen sehr. „Ich Hosse, der Mansch soll die Zntunft des Rodetzly-Marsches haben," äußerte der Prinz am Schlüsse zu Piefke. Der Wunsch des Prinzen ging in Erfüllung. Ter Marsch, der nach Einnahme der Düppelner Schanzen den Namen „Düppelmarsch" erhielt, wurde bald so populär, daß seine Weifen in jener sturmbewegten Zeit überall in Preußen gesungen und gespielt wurden. Den großen österreichischen Auswanderer strom ivill man neuerdings versuchen, wenig stens teilweise zur Ansiedelung nach dem deut schen Osten zu lenken. — Graf von Hoensbroech erkrankt. Die „Tgl. Rdsch," teilt mit: Graf von Hoensbroech, der soeben eine schwere Lungenentzündung durch gemacht hat und jetzt monatelang absoluter Rahe bedarf, bittet, keinerlei Zusendungen undiBriefe, die eine Antwort erfordern, an ihn zu richten- — Die „Köln. Ztg-" übeWiimmt aus einem Tokioter Briefe einen oie Armierung Ler fran zösischen Flotte besprechenden Artikel des Blat tes „Titschinitschi", der ansführt: Tie fran zösischen Flottenverstärtnngen Hütten augen scheinlich den Hauptzweck, die Verteidigung JN- dochims zu stärken. Zude'ssen sollte Europa wissen, daß Japan entschlossen ist, jede gewalt same Störung des Gleichgewichts und seines Einflusses im fernen Osten zu verhüten. Frank reich brauche nicht argwöhnisch Japan gegen- überzutreten, was absolut keinerlei Absichten hege, die bisherigen guten Beziehungen zu ge fährden. Sollte indessen, so schließ! der Artikel, Frankreich sich entschließen, eine Haltung ein- zunchmen, die mit Gewißheit Gegemnaßrcgeln Hervorrufe, dann werde es dafür verantwort lich gemacht, daß es den Frieden im fernen Osten stört. Es sei zu hoffen, daß Regierung und Voll von Frankreich über die ostasiattf-che Politik zweimal Nachdenken, ehe sie zu einem endgültigen Beschlusse kommen. — Ein Schönheitsfehler des Zolltarifs. Zu der Hitze des Gefechts und in der Eile, mit der der Zolltarif dnrcl gepeitscht wurde, hat die agrarische Mehrheit vergessen, einen Zoll ans Rahm (Sahne) zu legen. Tas suchen Geschäfts leute in Nordschleswig auszunutzen. Sie beab sichtigen, in der Nähe der dänischen Grenze eine große Meierei anzulegen, die aus Tänemark im portierten Rahm zu Butter verarbeiten soll, um aus diese Weise oen Butterzoll zu umgehen. Das Organ der scktteswig-hvlstei^ Land- wirtschastskammer, das „Landwirtschaftliche Wo chenblatt", schlägt über dieses Projekt großen Lärm. ES macht der Mehrheit des Reichstages schwere Vorwürfe, daß sie seinerzeit dem Vor schlag der sMeswig-holsteinischen Landwirt schaftskammer, einen Zoll von >0—l5 Mark pro 100 Kilogramm auf Rahm zu legen, nicht nachgetommen ist. Essen, 17. April. Unter dem Verdacht des Meineids wurde in Meiderich der Führer der soziatdemokratischen Gewerkschaften Schucht - manu verhaftet, der eidlich bestritten hatte, Zettel, in denen zum Boyoktl einer Wirtschaft anfgesordert wurde, verteilt zu haben. Eger, 17. April. An der großen natio nalen Kundgebung gegen die tschechische Sprache als Landesüblich.', haben Vertreter ans 40 Be z irken Teutsch-Böhmens teil genom men. Ange nommen wurde eine Resolution, in der zum Ausdruck kam, daß die bekannte Verordnung des Verwaltungsgerichitshofes völlig ungesetzlich sei und gerechte Erbitterung unter den Deutschlen hervorgcrnsen habe. Wien, 17. April. Ter Magistrat der Stadt Reichenberg hat die Annahme einer in rsche- chischer Sprache abgefaßten Eingabe mit der Be gründung verweigert, daß die tschechifcheSprache diesem Amte unverständlich wäre. Tas Reichs gericht fällte nun heute die Entscheidung, daß durch die Weigerung des Magistrats die Ver letzung der sprachlichen Gleichberechtigung statt gefunden hätte, da in ganz Böhmen sowohl Teutsch als Tschechisch „'landesübliche" Spra chen seien. Rom, l7. April. Heute früh 5 Uhr wurde der Hauprbahuhof von 300 Grenadieren besetze. Die Eisenbahnzüge tonnren mit Verspätung «ach Aneona, Pisa, Florenz und Neapel abgehen. Tie Weichensteller und das Rangicrpcrsonat, die nin 6 Uhr, beim offiziellen Streikbeginn, den Bahnhof verließen, wurden durch! andere Arbeiter ersetzt, die unter der Leitung von Jn- spetioren die Rangierarbeiten verrichteten. An die Stelle der ausständigen Lokomotivführer und Heizer trat Militär. In den Bureaus der Eisenb-ahngeselljschaften fanden sich 200 Loto- j motivführer und Weichensteller ein, die sich dem ! Ausstande nicht anschließen. Tie Vereine der Kaufleute, Industriellen und Hotelbesitzer vcr- öffentlichen Proteste gegen den Ausstand. Fünf Kriegsschiffe sind von Datta nach Genua ab gegangen, um die Ovduung aufrecht zu erhal ten. Ter Tolephondienst von Stadt zu Stadt ist auf Befehl Ler Regierung vorläufig eiu- gestellt. Pari s, 17. April. Tie ,/Peine Republique" ! teilt mit, daß sich! die Fäden der Verschwörung bis nach Brüssel erstreckt Haven und daß m a. der Skunk des Schneiders bekannt wurde, bei dem sich! Prinz Viktor Napoleon bereits eine Uni- ! form als französischer Divisionsgeneräl harte l a „fertigen lassen. Tokio, 17. April. Man rechnet Pier aus, daß das baltische Geschwader am 12. April mit tags in der Kamranpbncl t angekommeu ist. Es muß sich alfo, als es am 14. April mittags gesehen wurde, 48 Srunden in dxm Hasen ans gehalten haben. Die Meldungen von dem ver längerten Aufenthalt des Geschiwaders in den Gewässern von Cochinchina haben in Tokio Ueberraschung hervorgerufen, da man es all gemein in Zweifel gezogen hatte, daß Frank reich! das Anlaufen seiner Häfen Ler Flotte ei ner kriegführenden Macht nicht gestatten würde, welche in Angriffsoperationen b egriffen ist. Man erwartet, daß Japan unverzüglich bei Frank reich Vorstellungen erhebt. Die Antwort darauf wird hier mit Spannung erwartet. Wenn Fr ank- reich in Abrede stellen' sollte, daß die Flotte sich innerhalb der Grenzen der franzöfischjen Territorialgewässer befinde, werde dies Japan Gelegenheit geben, die Schiffe Roschdestwenskys anzugreifen, ohne Lie französische Neutralität zu verletzen. L ertliches unv Sächsisches. ALors, 13. April. Znm Maschunsten sür das hiesige elektrische Wert, sür welche stelle sich 38 Bewerber meldete», ist Herr Ernst Schwär auS Dresden nnd als Heizer Herr Weber ans Eick) bei Treuen gewählt worden. Adorf, 13. April. Zum heutige» Viehmarkt waren 80 Stück Rinder und 1-5 Schweine zn- gotrieben; es wurden dafür Mk. 24.4-> stättegeld vereinnahmt. — Tie Genickstarre hart an der Grenze unse res Vogttandes. Hof, 13. April. Zwei Fälle von Genickstarre sind hier konstatiert worden. — Generalversammlung des Konfum-Ver- einö Oetsnitz. Der halbjährliche Geschäftsbe richt ergibt, daß vom 1. Oktober 1904 bis 31. Mürz 1905 ein Umsatz von 399 970 Mark, mit hin ein Mehr von 94 015 Mk. gegen den gleichem Zeitraum des Vorjahrs erzielt wurde. Markneukirchen, 18. April. Aufsehen erregt hier, Wie schon gemeldet, eine am Sonn abend erfolgte Verhaftung, Ler, wie erzählt wird, ein Verbrechen gegen das keimende Leben zu Grunde liegt. Ein verheirateter Mann hatte mit einem 16jährigen Mädchen Umgang gehabt, der nicht vhne Folgen blieb. Die beiden hatten nun, um diese Folgen zu verhindern, die Hilfe eines dritten hinzugezogen, dessen Verhaftung am Sonnabend vorgenommen jvuvde. DasMäd- chen liegt in bedenklichen, Zustande krank dar- n ieder. 8. Steindöbra bei Unter-Sachsenberg, 18. April. iTeleph. Meldg.j Tas 4jährige oöel terchen des Materialwarenhündlers Meinel ist, dem V. A. zufolge, in den stark angeschwollenen, reißenden Gebirgsbach gefallen und ertrunken. — Ein nettes Früchtchen scheint der seinen in Falkenstein wohnenden Eltern seit dem 23. vorigen Monats entlaufene 14jährige Bursche namens P. R. Mütter zu werden. Derselbe hab seit dieser Zeit sich vagiierend umhergetrieben, seinen Lebensunterhalt hat er durch! Betteln be stritten, während er die z. T. doch sehr kalten Nächte im Freien, meist in Wäldern kampierend verbrachte. Ter Junge ist am Sonnabend von der hiesigen Schutzmannchaft anfgegrifsen und am gestrigen Palmsonntag, wo er konfirmiert werden sollte, von feinen Eltern ab geholt wor den. S ch ö n h eide, 18. April. Am Palmsonntag entleibte sich der geistig minderwertige 12 Jahre alte Sohn des im Auslande arbeitenden Fa- brikschloffers Bl, während die Mutter dem Got tesdienste beiwohnte. Falkenste in, 17. April. Die Eltern einer Konfirmandin haben unserer Kirche einen kost baren Taufstein gestiftet nnd KonsirmonSen schenkten eine silberne Kanne- — Am Sonnabend vormltt. gegen 9 Uhr ist im benachbarten Grün- bach der im 5- Lebensjahre stehende Pslegesohn des Fuhnvertsöri itzers Franz Fuchs m einen unterhalb der HschmnthZchen Restanratwn ge-
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