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Der Grenzbote : 18.03.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190503182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19050318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19050318
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1905
- Monat1905-03
- Tag1905-03-18
- Monat1905-03
- Jahr1905
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- Der Grenzbote : 18.03.1905
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Bei leidlichem Besuch setzte heute der Reichstag die zweite Lesung des Etats des Reichskanzlers fort. A!bg. Bebel (Soz.) bezeichnete das preußi sche Ansiedlungsgesetz als Ausnahmegesetz, nannte die in Preußen und Bayern bestehenden Auslieferungsverträge eine Schmach und Schande und erklärte das Verhalten des preußi schen Iustizminifters beim KönigsbergerGeheim- bundprozeß als eine „Rechtsbeugung", was dem Redner einen doppelten Ordnungsruf zuzog. Reichskanzler Graf Bülow erwiderte, die pol nische Agitation sondere die Polen von den Deutschen ab. Das preußische Ansiedelungsgesetz verstoße nicht gegen die Rei-chsvcrfassnng, wohl aber sei die großpolnische Agitation ein ständiger Verstoß gegen Paragraph i der preußischen Ver fassung. Tas Deutsche Reich! wahre gegenüber Japan und Rußland strikte Neutralität, mische stich aber auch, nicht in die inneren Angelegenhei ten Rußlands'hinc^ Abg. Frhr. von Keul (nl.) erkannte das Verhalten des Kanzlers gegenüber Rußland als einwandsfrei an und sah in der ganzen Erörterung über den Etat des Reichs kanzlers ein Vertrauensvotum der großen Mehr heit des Hauses für d-en Grafen Bülow. Abg. Schrader (fr. Vgg.) mißbilligte die Polenpolilik der preußischen Regierung. Abg. Böckler (d. Refp.) tadelte, daß der Kanzler das Telegramm der Studenten an ihre österreichischen S-tammes- genopsen nicht dulden wollte, und bat Rassen mischungen zu hintertreiben. Abg. Keine (Soz.) begründete die von seiner Partei eingebrachte Resolution auf Vorlegung eines Gesetzentwurfs, durch den derReichSlanzler eine wirksamere poli tische und Ludgetrechtliche Verantwortlichkeit ge genübcr dem Reichstag erhalten soll. Nach un wesentlichen Reden der Abgg. Stadthagen (Soz.) und Gröber (Zentr.) wurde die Weiterberatung auf Freitag I Uhr vertagt. Schluß nach 6 Uhr. Bolftt? ch c N u i i d s ch au. Berl i u, 16. März. Zur Frage der Reichs- Erbschas-:-^ erfährt die „TentschcTagesztg.", daß ebenso pike Sachsen sämtliche deursche Bun desstaaten auf einem ablehnenden Standpunkte stehen und nicht geneigt sind, ihn aufzugeben- Vertin, 16. März. Tie nach Abessinien sutmndte kaiserliche MPsion, die zurzeit in Ad dis Abeba Milt, wird demnächst die Rückreise nach Deutschland antreten. Tie wegen eines deutsch-abessinischen Handelsvertrages g führten Verhandlungen sind,znm Abschluß gelangt. Der Vertrag ist am 7. März in Addis Abeba umer- zcichnet worden. Tie Gesandrschait beabsichtigt, den Rückweg über den Tana-See und Magauah zu nehmen. Berl i u, 16. März. Nach Meldungen Gene ral von Trothas vom lö. März stieß Haupt mann von Koppy am 10. d. M. abends am Süd- nu-sgange der Schluchten von Nurudas auf Ban den von Morris und stürmte die feindlichen Stellungen. Am 11. Marz vormirtags stieß die Abteilung des Maiors von Kampl; am Nord- ausgange der Nurudas-Schluchten auf Stuo- mans-Werft und warf den Feind zurück. Beide Abteilungen näherten sich bei Fortwtzung des Vormarsches einander, wobei Abte lang Kamptz zahlreiche vor Kvppy flüchtende Feinde unter Jener nehmen konnte- Am 11. März wurde die gegenseitige Signalverbinvung gewonnen. Tie Schwierigkeiten, die auf dem Märiche durch das wckdzertlüftere Gelände überwand,» werden mußten, find außerordentlich und gestatten nur langsames Vorgehen. Tie Verluste des Geg ners sind stüwer. Es wurden <00 strick Groß pieh, 660,1 Stück Kleinvieh, -'>0 Pferde und 5 i Wagen erbeutet. Diesseits l Reiter gefallen, 8 Reiter schwer, 2 Offiziere und 3 Reiter leicht verwundet. Die Abteilung des Hauptmanns Kirchner stieß am 10. März beim Bormarsche vom Norden her über Kosis ans eine gut ver schanzte Stellung, die unter großen Verlusten unsererseits gestürmt wurde. >0«) Meter dahin ter wurde nunmehr eine zweite, stark verschanzte Stellung erkannt, die wegen hercinbrech-end-er Dunkelheit nicht mehr genommen werden konnte. Diesseits gefallen 2 Offiziere, 7 UnterGfizierc und Reiter schwer verwundet, 16 Unteroffiziere und Reiter leicht verwundet, 2 Offiziere, 16 Unteroffiziere und Reiter vermißt. iBerl in, 15. März. Nach Berichten Einge borener, die General von Trotha übermittelt Warden, soll Hendrik Wikb-oi in einein Gefecht bei Gochas leicht verwundet worden sein. Zwei Hotrenrottenjungen, die dem Feinde vor 14 Ta gen entlaufen und zu ihrem Dienstherrn nach AM zurückgekehrt sind, geben gleichfalls an, daß sie Hendrik Witboi, Simon Köpper und Ma- naIe Noreseb von Hoachanas am Zusammenfluß dos großen und kleinen MMMflnjsses verlassen haben. Hendrik Witboi Härte gegen S'.ampriet- fonrein, Simon Köpper gegen Gochas vo-rgehen wollen. Hendrik Witboi sei durch zwei Schuß in Uuß rind Kreuz verwundet, sein Sohn Jsapkj durch einen Granatsplitter am rechten Auge. Im Süden haben fick die bisherigen Nachrichten von einem Abzüge der WiOvis in südlicher Richtung nur teilweise bestätigt. Tie Verfolgung der Hottentottenbande, die am 4. März zwischen Zwarkfontcin und Wittranz einen WageruranS- pork überfallen hatte, konnte von der 2. Kom pagnie Feld-Regiments 2 nicht durchgeführt werden, da im Elefantenfluß kein Wasser vor handen ivar. Ter 1ä0 Gewehre starke Fe nd flüchtete in Richtung nach Osten. Am 6. März zeigte sich eine starke berittene, feindliche Ab teilung vor Gochas, verschwand aber bet begin nendem Artilleriefener. Gefangene sagen aus, daß Hottentjottrn an der Mündung des kleinen Nossob-Flusses und bei Geiab sitzen, ivo Wasser und Tschamas (eine Art Wassermelone) knapp seien. Ter Posten in Am in ms meldet, daß. der katholische Missionar Peter Jäger am 2. Mürz an der Ostgrenze von Hottentotten ermordet worden sei. Berlin, 16. März. Bei den neuerlichen Verhandlungen, welche am vorigen Montag in Dresden wegen Herausgabe der Prinzessin Anna Monika Pia zwischen dem Vertreter des Königs Friedrich August, Justizminister Tr. Otto, und dem Rechtsanwalt Tr, Zehme-Leipzig stattge funden haben, hat, wie von zuverlässiger Seite mitgeteilt wird, die Gräfin Montignoso ihre Bereitwilligkeit erklärt, die Prinzessin auszu liefern, wenn man ihr ohne weiteres die zurück- behaltenen letzten Rare» ihrer auf jährlich 30 000 Mark festgesetzten Rente, ferner aber auch ihre eingebrachte Mitgift auszahle. Ein Eingehen auf die letztgenannte Bedingung ist für den sächsi schen Hof ausgeschlossen, denn dies würde einen Verzicht auf einen wesentlichen Teil seiner ver tragsmäßig festgejetzum Rechte bedeuien. Tiere neuesten Bestimmungen der Gräfin beweisen übrigens wiederum deutlich, daß sie keineswegs gesonnen ist, sich an die Bestimmungen des Ver trages zu halten. Daß unter diesen Umstän den gütliche Verhandlungen, wie sie jetzt ein geleitet sind, zu einer von der Gräfin übrigens zweifellos beabsichtigten Verzögerung der Er ledigung der Affäre führen müssen, ist ohne wei teres klar. Die ferneren Verhandlungen inDres- den w<rd, wie mit Bestimmtheit verlauict, in Vertretung des Rechtsanwalts Dr. Zehme der dortige Rechtsanwalt Tr. Häckel führen. M ünche n, 16. März. Ein Münchener Bür ger, der' nicht genanni sein will, hat der Slaot- gemeinde eine Stiftung von 200 000 Mark mit der Bestimmung übergeben, mit dieser Summe später zur Erinnerung an die glorreiche Regie rung des Prinzregenecu Luitpold am nordwest lichen Ende des Maximilian-Platzes einen Mo- . numcntala'dschluß nach künstlerischen Entwichen i herzustellen. l — Tie deutsche Flotte im eugl.Unterhause. Bei der gestrigen Beratung des Marineeiats führre Jer'bourgh aus, der wirkliche Grund für die Aen- derung in der Verteilung der Flotte sei das Heranwachisen einer sehr großen Flottenmacht in der Nordsee. Tie deutsche Flotte werde im Jahre l!)17 aus 38 Schlachtschiffen erster Klasie be stehen, ferner aus 14 großen und 38 kleinen Kreuzern. Ties sei eine große und mächtige Motte. Man dürfe nicht vergessen, daß sie in der Nordsee konzentriert sei- Mau Wird mir sagen, es sei nicht angängig, andere Mächte hier im Parlament im Zusammenhänge mit der Ver mehrung der britischen Flotte zu erwähnen. In anderen Parlamenten handel! mau indessen nicht nach dieser Empfindung. Wir sehen, daß im französischen und im deutschen Parlamente die Stellung anderer Länder offen erörtert wird. Ich bin also berechtigt, bei Beratung der Stärke der britischen Flotte die Lage der deuischenFlolte vor dem Hause zur Sprache zu bringen. Tie Admiralität ist nicht gerechtfertigt, daß sie das dem Hause jetzt, vorliegende Ueine Schiffsbau- Programm aufgestellt hat. — Während noch keinerlei zuverlässige Nach richten darüber vorliegen, wie weit der Rückzug der geschlagenen russischen Ärmeren gediehen ist, haben die 'Japaner es fertig gebracht, die Stadt Tieling, das unmittelbare Ziel der Rück- wärtsibewegung des Kuropaikiwschcn Heeres, in i ihren Besitz, zu bringen. Tas bedeutet eine neue furchtbare Gefahr für die Russen. Ein Tele gramm meldet uns: Tokio, 16. März. Ann- lich. Marschall Oyama meldet, daß die japa nische Avantgarde den Feind überall hartnäckig verfolgte und Donnerstag nacht um 12 llhr 20 Minuten Tienliug besetzt hat. — Diese knappe Meldung reicht einstweilen noch nickst aus, tim die ganze Tragweite des neuesten japanischen Erfolges zu ermessen. Ma» weiß nicht, ob das Gros der Russen noch südlich von Tieling steht, oder ob sie schon darüber hinaus zurückg-wichen sind im der Erkenntnis, daß sie hier dem un ablässig wachdrängenden Feinde trotz der 'eit langer Zeit vorbereiteten Befestigung doch keinen nachhaltigen Widerstand würden entgegensetzen können.- In jedem Falle wuß sich jetzt die Lage der zusammeugebrochenen russischen Hee resteile bis zur Hoffnungslosigkeit verschlim mern. Tie Japaner wollen offenbar diesmal nicht ruyen und rasten, bis sie die Kuropaikinsche Armee völlig zerschmettert haben, und es sieht ganz so aus, als ob sie von diesem Ziele nicht mehr allzuweit-entfernt seien. In Mutden sollen »ach Abzug der Russen 80 Europäer von Eh ne- ssn, getötet worden fein, darunter der Korrespon dent der Ehicago Daily News, Little. — Tie von Port Arthur mitgeführten B la gcrungSgeschütze sollen den Russen während ih res Rückzuges schwere Verluste zu gefügt haben; ein Teil der russischen Armee soll, wie ans Schanghai gemeldet wird, gegenwärtig, ver suchen, nach Kirin zu gelangen. Lcrtlichcs und Sächsisches. — Die Frühjahrscont'.oll Versammlungen 1l>Oö siulden im SchützenlstnrS Adorf statt und zwar für die Jahresklasien >802—1806 aus Adorf Mittwoch den 12. April 1 Uhr 30 Min. nachm., für die Jahresklaffen 1807 100-, aus Adorf -am Donnerstag, 13. April, 1 Uhr 30 Min. nachm., für die Landwehrjahrgänge aus i Arnsgrün, Untergettengrün, Oberg«ttengrün,
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